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Come Back Africa USA 1959 R: Lionel Rogosin
In „Come Back Africa“zeigt US-Regisseur Lionel Rogosin das Unrecht, dem Schwarze während der Apartheid in Südafrika ausgesetzt waren, und die Folgen der Rassenunterdrückung. Der Film kam nur dank eines Tricks des Regisseurs zustande. Rogosin erwirkte bei den Behörden die Erlaubnis, einen musikalischen Reisefilm zu drehen. Auch vor seinen Darstellern, die er von der Straße holte, verbarg er den eigentlichen Inhalt des Films, der mit versteckter Kamera gedreht wurde.
Di, 21.30 Uhr, Metropolis, Hamburg
Snowpiercer Südkorea 2014 R: Bong Joon-ho, D: John Hurt, Tilda Swinton
„Snowpiercer“erzählt die apokalyptische Geschichte der letzten Überlebenden einer globalen Klimakatastrophe. Nach Einbruch einer neuen Eiszeit umkreist der Rest der Menschheit in einem streng nach Klassen getrennten Zug die Erde. „Snowpiercer“ ist der teuerste Film in der Geschichte des koreanischen Kinos und sorgte für Schlagzeilen, als der US-amerikanische Produzent und Verleiher Harvey Weinstein bekannt gab, den Film um 20 Minuten kürzen zu wollen, damit er für ein breiteres Publikum verständlich werde.
So, 20 Uhr, B-Movie, Hamburg
Drei Männer im Schnee Deutschland 1955, R: Kurt Hoffmann, D: Paul Dahlke, Günther Lüders
Kurt Hoffmann war neben Helmut Käutner und Wolfgang Staudte einer der wichtigsten Regisseure der 50er-Jahre. Seine Filme trafen mit ihrer heiteren Grundstimmung den Publikumsgeschmack der Nachkriegsrepublik. Ob nun die Kästner-Verfilmungen „Das fliegende Klassenzimmer“, „Ich denke oft an Pirosschka“, das „Wirtshaus im Spessart“ oder eben „Drei Männer im Schnee” – seine Komödien hoben sich deutlich von den flachen Lustspielen, Klamotten oder Heimatschwänken jener Zeit ab.
So, 15 Uhr, Kino in der Pumpe, Kiel
Vergiss mein nicht Deutschland 2012, R: David Sieveking
David Sieveking entdeckt durch die Alzheimer-Demenz seiner Mutter Gretel den Schlüssel zu ihrer Vergangenheit, zur Geschichte ihrer Ehe und zu den Wurzeln der Familie. Obwohl Gretel langsam die Orientierung verliert und ihren Sohn für ihren Mann hält, überrascht sie durch Humor und Wortwitz. Liebevoll und mit zärtlicher Distanz dokumentiert Sieveking ihre krankheitsbedingte Veränderung – und einen Neuanfang.
Di, 18 Uhr, Cine K in der Kulturetage, Oldenburg
Nacht und Nebel Frankreich 1955, R: Alain Resnais
Wie umgehen mit dem Schrecken der Konzentrationslager zehn Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges? Dieser Frage geht Alain Resnais nach. Beharrlich fährt die Kamera die zum Lager führenden Schienenstränge ab, gleitet an Aborten und Krematoriumsöfen vorbei. Dazwischen montiert er schwarz-weiße Bilder abgemagerter Häftlinge, Aufnahmen von Zwangsarbeit, medizinischen Experimenten und von Leichenbergen. Montage, Kommentar und Musik (Hanns Eisler) kommen ohne Dramatik aus und wirken eindringlich.
Mi, 20 Uhr, City 46, Bremen
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