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Harlem Theater D 1968R: Klaus Wildenhahn
Amerika im Sommer 1968: Klaus Wildenhahn dokumentiert die Arbeit einer schwarzen Schauspielertruppe unmittelbar nach der Ermordung von Martin Luther King und reflektiert dabei über das Verhalten von Menschen in politischer und sozialer Unterdrückung. Wildenhahns Film steht exemplarisch für eine Haltung vieler damals junger Filmemacher: Die eigene Arbeit „Kunst“ zu nennen, war verpönt, man verstand die Kamera als Aufklärungsinstrument.
Do, 21.15 Uhr, Metropolis, Hamburg
He Got Game USA 1998R: Spike Lee, D: Denzel Washington, Ray Allen
Weniger ein Film über Basketball als eine Kritik am längst nicht mehr funktionierenden Sport- und Hochschulsystem in den USA. Es ist auch ein Film über einen Vater-Sohn-Konflikt, vielleicht sogar eine hellsichtige Analyse des Zustands der afroamerikanischen Community. Sicher: Spike Lee hat schon unterhaltsamere Filme gedreht, aber selten einen farbenblinderen: Ob weiße Trainer und Agenten oder die schwarzen Verwandten des Basketballstars Jesus –die Gier macht alle gleich.
Doppelvorstellung mit Silvia Gottardis Dokumentation „ She Got Game“ : Do, 21.30 Uhr, B-Movie, Hamburg
Whores’Glory D/A 2011R: Michael Glawogger
Nach „Megacities“ und „Workingman’s Death“ beleuchtet Glawogger zum Abschluss seiner Trilogie über die globalisierte Arbeitswelt das angeblich älteste Gewerbe von allen: „Whores’Glory“ lässt Sexarbeiterinnen zu Wort kommen, führt von Bangkoks Fishtank-Club zum Rotlichtbezirk einer mexikanischen Grenzstadt, der „zona de tolerancia“. Während Kameramann Wolfgang Thaler 16-mm-Bilder von entrückter Schönheit beisteuert, liefern Huren und Freier nüchterne Einblicke in ein Leben zwischen Scham und zaghaften Träumen.
Do, 18 Uhr, Koki, Lübeck
Adaption USA 2002R: Spike Jonze, D: Nicolas Cage, Meryl Streep
Drehbuchautor Charlie Kaufman ist für seine vertrackten, einfallsreichen und amüsanten Scripts bekannt; zu seinen Einfällen gehört „Being John Malkovich“. Den Gipfel an Selbstreferenzialität allerdings stellt „Adaption“dar: Ein Drehbuchautor namens Charlie Kaufman müht sich verzweifelt, eine Reportage über Orchideen fürs Kino zu adaptieren. Urwälder und Krokodile, Meryl Streep und Charlies Zwillingsbruder verknoten sich zu einer Geschichte, die kaum schlüssig zu entwirren ist.
So,17.30 Uhr, Kino im Künstlerhaus Hannover
Das Mädchen Wadjda SA/D 2012 R: Haifaa Al Mansour, D: Reem Abdullah, Waad Mohammed
Der erste Kinofilm einer saudischen Regisseurin verhandelt die Geschlechterrollen in dem islamischen Königreich: Die zehnjährige Protagonistin setzt sich in den Kopf, ein Fahrrad zu kaufen, obwohl ihre Mutter ihr erklärt, dass Frauen nicht Fahrrad fahren dürfen. Auch Regisseurin Haifaa al-Mansour durfte nicht mit Männern zusammenarbeiten: Sie saß im Lieferwagen und gab Anweisungen per Funk.
Do, 20.30 Uhr, City 46, Bremen
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