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Winnetou und Shatterhand im Tal der TotenD 1968 R: Harald Reinl, D: Lex Barker, Pierre Brice
Wäre sie bei ihrem Geburtsnamen Kätherose Derr geblieben, hätten wir Karin Dor vermutlich nie in Hitchcocks „Topaz” oder in dem James-Bond-Abenteuer “Man lebt nur zweimal” erleben können: Ihr Weg zur internationalen Karriere führte durch zahlreiche Edgar-Wallace- und Karl-May- Verfilmungen ihres Ehemannes Harald Reinl, der in den 1950er-Jahren kräftig mitgestrickt hatte an Dors Image als sanfte junge Naive. 1968 folgte sie dann Lex Barker und Pierre Brice ins Tal der Toten –in einem Machwerk, das Karl May vermutlich zum Bärentöter hätte greifen lassen.
Fr + Mo, 17 Uhr, Metropolis, Hamburg
Ich denke oft an HawaiiD 1978 R: Elfi Mikesch, D: Carmen Rossol, Ruth Rossol
Carmen ist die Tochter von Ruth, mit der Regisseurin Elfi Mikesch einst benachbart war. Carmen ist 16 Jahre alt, und sie hat sich verändert – so sehr und so interessant, dass ein Film daraus werden musste. Carmen und ihr Bruder Tito haben einen Mann zum Vater, der die große Liebe der Mutter war, die seinen Weggang nicht verkraftet hat: ein Soldat aus Puerto Rico. Der ließ in Deutschland seine Schallplatten mit Hawaii-Musik drauf. Und die ist im Film zu hören.
Do, 20 Uhr, B-Movie, Hamburg
Jimi –Das Fehmarn-Festival D 2015 R: Rasmus Gerlach, Wolfgang Neitzel, Paul Kulms
Jimi Hendrix trat bei diesem ersten Open-Air-Festival auf Fehmarn zum letzten Mal auf, zwei Wochen später starb er in London. Für die neue Doku haben die drei Regisseure nun alte Aufnahmen aufgetan: Beim Festival 1970 filmten einige Hamburger Filmemacher mit 16mm-Kameras. Und schildern 30 Jahre später, wie sie damals ein Verbot umgingen, denn Hendrix’Auftritt durfte gar nicht aufgenommen werden. So filmte man den Star etwa durch den Bühnenboden, von unten, aus der Ecke
So, 12.15 Uhr, 3001, Hamburg
CitizenfourUSA 2014 R: Laura Poitras
Im Januar 2013 erhielt Laura Poitras die verschlüsselte E-Mail eines Unbekannten, der sich „Citizen Four“ nannte und ihr Insider-Information über illegale Abhörpraktiken des Geheimdienstes NSA anbot. Im Juni traf Poitras dann den inzwischen untergetauchten Edward Snowden. In ruhigen Einstellungen lässt sie den Whistle-blower vor der Kamera darlegen, warum er sich zu dem schwierigen Schritt entschlossen hat, der ihn bis heute ins Exil zwingt.
Do + Fr, 20.30 Uhr; Sa + So, 18 Uhr, City 46, Bremen
Die weiße Hölle vom Piz PalüD 1929 R: Arnold Fanck, G. W. Pabst; D: Leni Riefenstahl, Gustav Diessl
Ein Klassiker des deutschen (Stumm-) Bergfilms, und wiederum fungiert die Geschichte um eine Bergtour, einen gefährlichen Wetterumschwung und die damit verbundene Lebensgefahr nur als Alibi für die fantastischen Aufnahmen in Eis und Schnee: Nicht umsonst beschwerte sich Darstellerin Riefenstahl vor allem über die künstlich herbeigeführten Lawinenabgänge, die zu einem Gutteil in ihrem Gesicht landeten. Fr, 22.30 Uhr, Kino im Künstlerhaus Hannover
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