Noch keine Entspannung am Lageso

ASYL Immer noch warten täglich Hunderte Flüchtlinge am Lageso. Helfer wollen mehr Unterstützung

Eine Entspannung der Lage an der Erstanlaufestelle für Flüchtlinge im Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) an der Moabiter Turmstraße ist weiterhin nicht in Sicht. Laut Regina Kneiding, Sprecherin der Sozialverwaltung, gibt es täglich knapp 2.000 Vorsprachen von neu ankommenden und bereits registrierten Flüchtlingen.

Allein am Montag, neuere Zahlen gebe es nicht, habe Berlin 244 neue Flüchtlinge aufgenommen und 192 auf andere Bundesländer verteilt. Insgesamt habe Berlin seit Anfang August 2.561 Menschen aufgenommen, so Kneiding am Donnerstag zur taz. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 551.

Angesichts des unverminderten Andrangs sind die in den vergangenen zwei Wochen eingerichteten Notunterkünfte in Karlshorst und Wilmersdorf bereits voll. Daher sei vor zwei Tagen eine weitere Notunterkunft in der Teske-Schule in Schöneberg eröffnet worden, so die Sprecherin. Insgesamt stünden in den drei Notunterkünften 1.700 Plätze zur Verfügung.

Tage der Offenen Türen

Weitere, zumindest temporäre Entspannung bei der Unterbringung erhofft man sich durch die Eröffnung der letzten drei von insgesamt sechs Containerdörfern. „Bis Ende August kann das hoffentlich über die Bühne ­gehen“, so Kneiding. Am heu­tigen Freitag können sich Anwohner und freiwillige Helfer bereits beim Tag der offenen Tür das Containerdorf in der Pots­damer Chaussee 101 in Zehlendorf anschauen. Nächsten ­Montag und am 30. August folgen Tage der offenen Tür am Lichtenberger Hausvaterweg und am Ostpreußendamm (ebenfalls in ­Zehlendorf). In den drei Containerdörfern können nach der endgültigen Fertigstellung bis zu 920 Menschen wohnen.

Bei einem Gespräch von Caritas, der Bürgerinitiative „Moa­bit hilft“, Diakonie und Johannitern mit dem Bezirk und dem Koordinierungsstab des Senats am Mittwoch haben Helfer und Wohlfahrtsverbände Verbesserungen der hygienischen Zustände und der gesundheitlichen Versorgung der Asylsuchenden vor dem Lageso gefordert.

Freiwillige Ärzte

Es sei zugesagt worden, dass die Reinigung des Platzes und der Sanitäranlagen verbessert würde, meldete die Caritas am Donnerstag. Seit Montag hat sie die Koordinierung der ehrenamtlichen Hilfe am Lageso übernommen. Die Berliner Ärztekammer hat angeboten, freiwillige Ärzte zu den vor dem Amt wartenden Menschen zu schicken. SUM, AKW