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Nix zu tun und nix zu geben

RAAB Brainpool bleibt gegenüber gekündigten Mitarbeitern hart

Am 24. August kehrt Stefan Raab mit „TV Total“ aus der Sommerpause zurück. Die Stimmung im Team dürfte dann mise­rabel sein. Zum einen, weil die Produktionsfirma Brainpool, an der Raab 10 Prozent hält, sich gegenüber den gekündigten Mitarbeitern gnadenlos zeigt. Zum anderen, weil die Aufträge für die Firma durch Raabs Abgang offenbar massiv zurückgehen.

Mitte Juni hatte Raab überraschend angekündigt, dass er seine Fernsehkarriere Ende des Jahres beenden wird. 80 von insgesamt 230 Brainpool-Mitarbeitern wurde daraufhin direkt zum Jahresende gekündigt.

Der Großteil von ihnen ist vor Gericht gezogen. Am vergangenen Mittwoch und Freitag wurden vor dem Arbeitsgericht Köln nun die ersten Klagen verhandelt. Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass bei beiden Terminen erst einmal geklärt werden sollte, ob außergerichtliche Einigungen möglich seien. Dies scheint nicht der Fall zu sein: Brainpool verwies darauf, dass die Arbeitsverhältnis von vornherein auf die Zeit befristet gewesen sei, in der die Raab-Sendung produziert werde. Das Gericht setzte zwei neue Verhandlungstermine im November und Dezember an.

Laut Bild am Sonntag (BamS) leidet Brainpool unter Raabs geplantem Weggang. Demnach habe die Produktionsfirma bisher erst einen Auftrag für das kommende Jahr. Die Firma sei quasi arbeitslos, sagte Brainpool-Anwalt Gerd Schwamborn der BamS. Die Zeitung vermutet, dass Brainpool sich künstlich arm rechnet, um sich vor den Abfindungszahlungen zu drücken.

Andererseits: Brainpool produziert in diesem Jahr 187 Sendungen, 153 davon mit Beteiligung von Stefan Raab. Mit dem Ausstieg von Raab bekommt die Firma nun also auch die Sparwelle der Öffentlich-Rechtlichen zu spüren, denn Brainpool produziert unter anderem auch für ARD und WDR. Anne Fromm

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