piwik no script img

Eine Million Besucher, 270 Segler & ein Folterschiff

PARADE In Bremerhaven beginnt die Sail 2015. Bis Sonntag legen 270 Segler an –wie die „Esmeralda“

Die „Esmeralda“diente seinerzeit der chilenischen Militärjunta als Folterschiff

Bundespräsident Joachim Gauck wird am Mittwoch die Sail 2015 in Bremerhaven eröffnen. Auch Bremens Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) kommt zum Auftakt des alle fünf Jahre stattfindenden maritimen Volksfestes.

Rund 270 Windjammer, Traditionssegler und Sportboote sollen bei dem fünftägigen Festival bis kommenden Sonntag in Bremerhaven festmachen. Es werde rund eine Million Besucher erwartet. Für Mitfahrten sind bereits über 6.000 Tickets verkauft.

Publikumsmagnete werden wieder die Windjammer sein. Das größte dieser Schiffe ist in diesem Jahr die 117,5 Meter lange Viermastbark „Sedov“, die Russland auch als Segelschulschiff dient. Platz zwei belegt die russische „Krusenstern“ (114,50 Meter) gefolgt von der chilenischen Vier-Mast-Barkentine „Esmeralda“.

Diese diente seinerzeit der chilenischen Militärjunta Augusto Pinochets als Folterschiff. Bei der Sail allerdings sieht man zu einer Beschäftigung mit der Vergangenheit der „Esmeralda“ heute „keine Veranlassung“ (taz berichtete).

Die Tourismusbranche rechnet bei der Großveranstaltung mit einem Gesamtumsatz von rund 30 Millionen Euro. Die Kosten für die Sail belaufen sich schätzungsweise auf knapp drei Millionen Euro. (taz/dpa)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen