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JOHANN-FRIEDRICH-MERCK-PREISGabriele Goettleausgezeichnet

Unseren Lesern und Leserinnen ist sie bestens vertraut: Gabriele Goettle. Nun zeichnet sie die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung mit dem Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay aus. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis wird zusammen mit dem Büchnerpreis am 31. Oktober 2015 in Darmstadt verliehen. Wir gratulieren herzlich.

„Gabriele Goettles Texte flanieren zwischen Reportage, Erzählung und Essay. Sie enthalten Berichte von Frauen und Männern aus allen Bereichen der Gesellschaft, deren Berufe und Berufungen, Leiden und Leidenschaften, die die Autorin mit großem Gespür für die Probleme unserer Zeit, mit scharfer Präzision und Menschenfreundlichkeit zur Sprache bringt. Es sind Feinzeichnungen von Charakteren, die uns daran erinnern, dass die Meisterschaft der literarischen Physiognomik politische und ästhetische Sensibilität miteinander verbindet. Auf diese Weise hat Gabriele Goettle in den vergangenen Jahrzehnten eine Sammlung von Büchern vorgelegt, die sich zu einem eindringlichen physiognomischen Panorama unserer Zeit, unserer Gesellschaft verdichten. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verleiht ihr den Johann-Heinrich-Merck-Preis für Kritik und Essay, weil sie die Zusammengehörigkeit beider Begriffe beispielhaft demonstriert“, begründet die Jury ihre Wahl.

Gabriele Goettle schreibt seit den 1980er Jahren über den deutschen Alltag in unserer Zeitung. Eine Sammlung dieser frühen Geschichten erschien 1991 unter dem Titel „Deutsche Sitten. Erkundungen in Ost und West“ und machte sie einem größeren Lesepublikum bekannt. Bis heute liegen neun Bände ihrer Reportagen und Essays vor.

Zugleich geht der Sigmund-Freund-Preis für wissenschaftliche Prosa der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in diesem Jahr an den Sprachwissenschaftler Peter Eisenberg aus Potsdam. Die Jury lobt ihn als Aufklärer, „über etwas, das wir alle kennen und doch nicht kennen: die deutsche Sprache.“ Und sie meint weiter: „Der Grammatiker Peter Eisenberg erschließt uns diese Regeln des Deutschen – und es gelingt ihm in mustergültiger Weise: Er verbindet souverän die Anforderungen wissenschaftlicher Genauigkeit mit allgemeiner Verständlichkeit.“ WBG

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