Die Gesellschaftskritik: Rettet den Mann
WAS SAGT UNS DAS? Ein indisches Lifestyle-Magazin hat herausgefunden, wer eigentlich diskriminiert ist: die Männer
Das indische Online-Magazin Maggcom hat es sich zu Aufgabe gemacht, die Männerwelt zu retten – vor allem vor dem bösen Feminismus, der seine Opfer, die Männer, diskriminiert. Deswegen haben sie die Kampagne „Don‘t Mancriminate“ ins Leben gerufen. Mitsmat dem Hashtag #ManCriminate. Und mit einem Kampagnenvideo, in dem sich Frauen und Männer darüber austauschen, dass es unfair sei, wenn zum Frauen umsonst in einen Club kämen. Und mit Schwarzweiß-Plakaten, auf denen Promis wie Elijah Wood oder Jude Law (vermutlich ungefragt) mit Slogans wie „It‘s a Man‘s World? Bullshit. I don‘t get free Drinks, I don‘t get free Entry, I don‘t get Sympathy“ posieren. Wie bitte? Keine Sympathie? Keine Freigetränke? Aber dafür doch mehr Gehalt, oder wie war das mit dem Gender Pay Gap?
Ach, egal. Das ist ja zu vernachlässigen angesichts der realen Schwierigkeiten: „Short Men don‘t have Heels“, klärt uns die Kampagne auf. Und: „Ugly Men don‘t have Mekeup“, „Stupid Men can‘t be Blonde“. Ohjeh! Man ahnt schon, dass das nur ein kleiner Teil der Probleme ist, denen Männer tagtäglich gegenüber stehen. Ein paar weitere Ideen:
* Männer können keine Handtaschen tragen, sondern müssen all ihre Sachen in die Hosentaschen quetschen. Wie unpraktisch.
* Männer können sich Tampons nur in die Nase stecken – kein Vergleich zum richtigen Tragefühl, das Frauen vorbehalten ist.
* Männer können sich nie vorwerfen lassen sich hochgeschlafen zu haben – auch wenn sie gut aussehen und gut im Bett sind. Traurig.
* Männer können keine Menopause haben, nur eine Midlifecrisis. Wie fad.
* Männer können keinen BH tragen, außerdem heißen ihre Brüste „Bierbrüste“. Ziemlich unsexy.
* Männer müssen immer den ersten Drink zahlen, und so geht dann das ganze schöne Geld drauf, das sie mehr verdienen als Frauen.
* Männer können auf der Toilette nie Kontakte knüpfen, sie müssen ja nie Schlange stehen.
Laila Oudray
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