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magnetschwebenVerkehrs-Zombies

Die Romanfigur Dr. Frankenstein war der erste Industriepolitiker: In Ingolstadt schuf er den Homunkulus, jagte ihm ein Leben lang nach. Heute heißen Industriepolitiker anders, doch auch ihre Hatz gilt Untotem: der Magnetschwebebahn. Das für Stadtlandschaften unpraktische und überteuerte Gleitmittel droht zum Aushängeschild einer neuen Bundesregierung zu werden: „Mindestens eine Strecke“ soll aufgestelzt werden. Ein Comeback ganz alten Denkens.

KOMMENTAR VON CHRISTOPH SCHURIAN

Wie das Schwebebahn-Comeback nichts Gutes fürs Berliner Regieren verheißt, macht die Zurückhaltung des NRW-Verkehrsministers etwas Hoffnung. Zu frisch ist das Desaster um den Ruhr-Metrorapid. Die millionenschwere Planungsruine hat dem Nahverkehr schwer geschadet. Der gestern vorgestellte S-Bahn-Ring zur Fußball-WM ist so eine Idee, die aufgrund des Magnetzugs ins Hintertreffen geriet. Dass nun geplant ist, diesen Verkehrsring wie ein Potemkinsches Musterdorf nach der WM wieder abzuschaffen, ist ein neuer Skandal.

Lieber träumen Politiker in Berlin und Nordrhein-Westfalen weiter von der für den Nahverkehr sinnlosen Magnettechnik. Sie sprechen von Investitionen und heimischer Technik – dabei geht es um Konzernförderung: Wie die vergeblichen Anläufe in den USA oder den Niederlanden zeigen, ist das Zugsystem längst ein Ladenhüter, das von einem Bayrischen- und einem Ruhrgebiets-Konzern künstlich am Leben erhalten wird.

NRW-SEITEN 1,2

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