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„Kein gesichertes Terrain“

Das Gängeviertel diskutiert über „Räume für Kultur“

Amelie Deuflhard, 49

■ die geborene Schwäbin ist seit 2007 Intendantin vom Kulturzentrum Kampnagel und leitete zuvor die Sophiensaele in Berlin. FOTO: Markus Scholz

taz: Frau Deuflhard, gibt es in Hamburg zu wenig Raum für Künstler?

Amelie Deuflhard: Raum gäbe es schon. Der wird nur selten flexibel zur Verfügung gestellt. Ich bin ja ein großer Fan von Zwischennutzungen. Da gibt es viele verpasste Chancen.

Woran denken Sie?

An die vielen Speicher auf dem Hafencity-Gelände, die lange Zeit leer standen. Die hätte man mit kurzen Verträgen an Künstler geben können. In Berlin-Mitte ist das nach der Wende im großen Stil geschehen. Und daraus sind viele wichtige Kunstprojekte hervorgegangen. Zwischennutzungen sind der Gegensatz von gesichertem Terrain, das kann künstlerischen Prozessen sehr gut tun.

Hier wehren sich die Künstler aber doch gerade gegen Zwischennutzungen.

Das liegt daran, dass es in Hamburg tatsächlich zu wenig dauerhafte Orte für die Kunst gibt. Im Idealfall haben wir beides: temporäre Nutzungen und Dauernutzungen.

Wo wären denn jetzt die Orte für Zwischennutzungen?

Wir haben massenhaft Leerstände im Bürobereich. Auch dort könnten Galerien und Arbeitsateliers entstehen. Nur gibt es von Seiten der Politik und Wirtschaft eine große Angst, dass die Künstler später nicht mehr rausgehen.

Wie vielleicht im Frappant.

Oder wie bei uns. Kampnagel fing ja auch als temporäres Projekt an, war fast zehn Jahre heiß umkämpft und gehört jetzt zum etablierten Kulturbetrieb.

INTERVIEW: MAXIMILIAN PROBST

20 Uhr, Valentinskamp 34

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