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Apec-ForumKomödianten jagen Bush

Als Bin Laden und Bodyguards verkleidete Schauspieler gelangen in in die Sperrzone vor das Hotel des US-Präsidenten. Ihnen drohen bis zu sechs Monate Haft.

Humor in Australien Bild: dpa

Sie waren ihm ganz nah: Den Schauspielern der Satiresendung "The Chasers War on Anything" des australischen Fernsehsenders ABC war es am Donnerstag gelungen, in einer VIP-Wagenkolonne während des Besuchs von US-Präsident George W. Bush in Sydney zwei Straßensperren der Polizei zu passieren. Die drei Fahrzeuge waren mit der Flagge Kanadas ausgerüstet und von schwarz gekleideten Leibwächtern begleitet worden. Doch auch diese "Beamten" waren Schauspieler. Erst bei der dritten, nur zehn Meter von Bushs Hotel entfernten Sperre wurden sie festgehalten. Einer der Beteiligten war als Terroristenführer Ussama Bin Laden verkleidet. Den elf Festgenommenen drohen jetzt bis zu sechs Monate Haft.

Für die Polizei war der Vorfall sehr peinlich. Der Kommandant Andrew Scipione meinte, die Schauspieler "hätten von unseren Scharfschützen erschossen werden können". Noch nie in der Geschichte Australiens waren so strenge Sicherheitsmaßnahmen in Kraft wie beim Asien-Pazifik-Forum (Apec), an dem 21 Staats- und Regierungschefs teilnehmen. Die Innenstadt von Sydney ist von einem drei Meter hohen Zaun in zwei Teile getrennt, während Polizisten fast leere Straßen bewachen. Die Regierung hatte die Bewohner der Stadt gebeten, während der Apec-Woche Urlaub zu nehmen.

Das Satireprogramm des staatlichen Fernsehsenders ABC ist beim Publikum äußerst beliebt, bei Politikern aber verhasst, da sie oft das Ziel des Spotts sind. So lauern die Mitarbeiter von "Chaser" den Volksvertretern auf. Jüngst sah sich der Oppositionsführer Kevin Rudd auf offener Straße mit einer halb nackten Stripteasetänzerin konfrontiert, die ihm anbot, sich für ihn ganz auszuziehen. Dem Scherz zugrunde lagen Berichte über Rudds Besuch in einem Strip-Club. Der Politiker jedoch lachte über den Scherz. Andere hingegen fühlen sich von den Komödianten belästigt und reagieren negativ - vor laufender Kamera. Der frühere Oppositionsführer Mark Latham etwa holte einmal zum Schlag gegen einen Chaser-Schauspieler aus und bezeichnete ihn als "Arschloch". Vielleicht war diese Reaktion ein Grund, weshalb er kurze Zeit später die Wahlen verlor. URS WÄLTERLIN

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