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Daniel Cohn-Bendit"Joschka Fischer ist beerdigt"

Nach dem Parteitag zum Afghanistan-Einsatz: Europa-Grünen-Chef Cohn-Bendit über die Beschädigung des Vorstands und die Konkurrenz mit "Die Linke".

"Man will nicht regieren": Daniel Cohn-Bendit beim Grünen-Sonderparteitag Bild: dpa

taz: Herr Cohn-Bendit, der Parteitag hat den Antrag des Vorstands abgeschmettert. Was heißt das für die Grünen?

Daniel Cohn-Bendit: Die Grünen sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen, also da, wo sie immer sein wollten.

Wie bitte?

Ja, sie drücken die Stimmung aus, die in Deutschland herrscht. Viele Menschen meinen, das hat keinen Sinn in Afghanistan - und ein Abzug ist daher die Folge.

Die Grünen in der Mitte der Gesellschaft - mit einer Position des linken Flügels.

Es gibt viele Situationen, wo dieses Nein zu einer Verantwortung in der Welt eine Position der Mitte der Gesellschaft ist. Ich glaube, dass wir gerade in folgender Situation sind: Die Bundesregierung kämpft nicht für den Tornado-Einsatz, also kämpft niemand dafür. Aber wenn man Regierung sein will, wird so eine Politik langfristig nicht tragen.

Ist es denn die Aufgabe der Opposition?

Aufgabe der Opposition ist es, bessere Konzepte zu finden - aber nicht aus Prinzip einen Gegenkurs zur Regierung einzuschlagen. Das habe ich auch in meiner Rede gesagt: Es wird mit den Tornados auch die Grenze nach Pakistan überwacht.

Sie wurden dafür ausgebuht.

Aber die Realität kann man nicht ausbuhen!

Wird die Grünen-Fraktion der Basis-Entscheidung folgen?

Die Fraktion wird so abstimmen, wie sie es will. Aber fatal ist doch, dass viele Fraktionsmitglieder dann nicht mehr aufgestellt werden. Es entsteht für uns aber noch ein viel größeres Problem.

Welches?

Ein Nein zu Isaf heißt: Man verhält sich wie die Partei Die Linke. Man will nicht regieren.

Das Basis-Votum ist die Absage an die Regierungsfähigkeit?

Zumindest eine Abtreibung der grünen Politik unter Rot-Grün, eine Beerdigung von Joschka Fischer. Wenn die Grünen den Weg der Fundamentalopposition gehen wollen - bitte! Dann muss man sehen, wie diese Position in der Wählerschaft ankommt. Die Mehrheit der Grünen will diesen Kampf. Soll sie ihn doch führen. Soll Robert Zion doch mal durch die Lande ziehen und die Massen anziehen. Da bin ich mal gespannt, wie das passiert.

Was heißt das für das Führungsquintett? Wer profitiert?

Klar ist der Bundesvorstand jetzt beschädigt. Aber ich glaube, alle, die einen realpolitischen Kurs haben wollen, haben jetzt verloren. Aber man muss auch sehen: Diejenigen, die hier zum Parteitag gekommen sind, sind diejenigen, die Nein sagen wollten. Die anderen sind nicht gekommen.

INTERVIEW: KATHARINA KOUFEN

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87 Kommentare

 / 
  • UW
    Ulrich "Uli" Wahl

    Ich würde Herrn Cohn Bendit gerne bei Demonstrationen z.B. gegen den Irakkrieg sehen, aufgrund seiner Prominenz könnte er da einiges bewirken. Sein Freund Joschka könnte ihn dazu begleiten. Was früher gut war im Zusammenhang des Vietnam Krieges, müsste eigentlich auch heute noch gelten. Im Irak werden Zivilisten und junge Amerikaner verheizt, es geht um wirtschaftliche Interessen wie selbst der Konservative Alan Greenspan sagt. Auch in Afghanistan geht es u.a. um geopolitische Vorteile für die USA.

    Die Wahrheit über Afghanistan ist, dass die Bundeswehr vom Equipment und Gerätschaft her gesehen eher lächlich wirkt, klar ist auch, dass deutsche Soldaten getötet wurden und andere unter posttraumatischen Syndromen leiden und psychisch krank heimgekehrt sind. Diese Erkrankungen gab es schon häufig unter Vietnam Veteranen.

  • UD
    Uwe D.

    C. B.,

    der Ex Kindergärtner rügt den Kindergarten und gebärdet sich dabei als grantelnder Greis, dem demokratische Entscheidungen irgendwie zuwider zu sein scheinen...

     

    Und AB dafür!

  • MS
    Mr. Strike

    Ein Hoffnungsschimmer für die Grünen. Der Profilneurotiker Cohn-Bendit wird abgewatscht - und mit ihm (laut seiner Aussage) sein 'Kollege' Fischer gleich mit.

    Vielleicht sollte man sich nochmals bewusst machen, dass die Grünen in der Oppositionsrolle viel mehr bewegt haben als in der Regierungsrolle.

    Ausserdem wurde zum wiederholten Male die Basisdemokratie von einem grünen Spitzenpolitiker mit Füssen getreten. Als Freiburger weiss ich was das heisst - unser OB Salomon hat nach einer Niederlage via Bürgerentscheid das Wählervolk beschimpft.

    Auf solche grüne Politiker wollen wir in Zukunft gerne verzichten - dann wird diese Partei auch wieder wählbar.

  • DW
    die Wahrheit

    Gott sei Dank geht alles schnell vorüber, selbst der "Dany" und der Krieg sogar...

    Die Grünen sind eine durch und durch bürgerliche Partei geworden. Die Verabschiedung der Hartz IV Gesetze und der Afghanistankrieg waren nur die herausragenden Beispiele der FDPisierung der Grünen. Logischerweise werden die einfachen, friedlichen Menschen nun auch von der Linken vertreten. In diesem Moment versuchen die Grünen sich an ihre Wurzeln zu erinnern.

    Ob die Erinnerung bis zur Abstimmung anhält, oder ob die Abgeordneten sich Danysieren lassen?

  • CR
    C. Rummel

    Zusammenfassung dieses Artikels:

    Demokratie bedeutet, dass der Wille der "Mitte der Gesellschaft" nicht etwa massgeblich ist für das, was zu tun ist, sondern im Gegenteil, er ist gleichbedeutend mit "Fundamentalopposition"

    Demokratie, wie sie Cohn-Bendit meint, ist also das Gegenteil von Demokratie, Volksherrschaft.

    Es ist wichtig, dies zu wissen.

  • BR
    Barbara Ringlage

    Die alltägliche Realität in Afghanistan sind tote Menschen, Opfer dieses Krieges.

    Wer darauf mit Rationalisierung reagiert, wehrt seine eigene Mitverantwortung für die vielen Toten ab. Das passt eben nicht ins Selbstbild eines Cohn-Bendit, dafür mitverantwortlich zu sein.

  • A
    AntiÖko

    Hauptsache ist doch, dass die Grünen nicht mehr an die Regierung kommen und Deutschland weiter zugrunde richten können. Ein Hoch auf die Unfähigkeit der Grünen!

  • AM
    Armin Maurer

    "Dany ist alt und doof."

     

    Soll das die sachliche Auseinandersetzung mit Dany Cohn Bendit sein, was hier kommentiert wird. Da wird pauschal unterstellt, dass Dany nur noch an seinen Pfründen interessiert sei, da wird ein pazifistischer Beschluss per se als Rückkehr zu den echten Grünen Werten beschworen. Und am Ende schreibt jemand noch eine Ablehnung heißt doch nicht dass man dagegen stimmen muss, man könne sich doch auch enthalten, na toll. Enthaltung als echte realpolitische Alternative, geht es noch bescheuerter?

     

    Was ist die politische Alternative zu ISAF? Gibt es wirklich einen zivilen Wiederaufbau ohne ISAF? Oder geht es eher darum, Hauptsache unsere Soldaten sind da weg, wir können eine pazifistische Haltung zeigen, egal was das für die Menschen in Afghanistan dort bedeutet?

     

    Natürlich können wir nicht stolz darauf sein, was bisher in Afghanistan passiert ist. Natürlich wurde in vielen Fällen militärische Besatzung ohne wirkliche Entwicklung geschaffen. Natürlich zeigt sich auch heute noch keine echte Perspektive für Afghanistan. Natürlich müssen wir uns fragen, wie kann man eine Gesellschaft entwickeln in der ganz andere Zusammenhänge gelten als in unserer westlichen Gesellschaft. Wie kann man Familien- Und Clanstrukturen in eine demokratische Richtung entwickeln?

     

    Klar ist für mich nur eins, wir, auch wir Grüne, haben damals den Weg einer Einmischung in Afghanistan gewählt, jetzt zu sagen, das läuft nicht gut, lassen wir es, bzw. wir enthalten uns jetzt mal, schauen erst einmal was passiert, ist viel zu billig. Wir müssen denen, die dort für Menschenrechte und demokratische Entwicklung sind Unterstützung geben, weiterhin geben, dafür brauchen diese Menschen dort auch polizeilichen und militärischen Schutz, dafür benötigt es die ISAF. Trotzdem kann das nicht heißen einfach weiter so, wir müssen die Menschen dort mehr in den Fokus nehmen, weniger die Regierenden. Wenn die Menschen an der Basis merken, dass "der Westen" nicht gegen sie ist, wird es vielleicht eine Verbesserung geben können.

     

    Trotzdem jetzt zu sagen, wir gehen da raus ist peinlich, traurig und ohne Perspektive!

  • JR
    Jutta Rydzewski

    Warum, um Himmels Willen, scheinen immer dann alle denkbaren Himmel einzustürzen, auch die medialen, auch der taz-Himmel, wenn das geschieht, was in einer Demokratie das Natürlichste der Welt ist? Was ist denn so Schlimmes passiert bei den Grünen? Die Basis hat sich durchgesetzt, nicht mehr aber auch nicht weniger.

     

    Wer hätte gedacht, dass zwischen 1998 und 2005 doch noch nicht alle grünen Wurzeln wegregiert bzw. weggefischert wurden. Besonders beeindruckend ist die Tatsache, dass ein kleiner Kreisverband ausgereicht hat, um die Partei zum Beben zu bringen. Da stellt sich ein junger Mann, Robert Zion, ans Pult, und lässt die Profis alt oder gar grün - vor Ärger - aussehen. Mit einfachen aber überzeugenden Worten erteilt Zion den Bütikofers, Trittins und Co. Nachhilfeunterricht in ehemals grüner Politik. In 10 Minuten Redezeit lässt er neben der Friedenspartei auch die Basisdemokratie wieder auferstehen. Petra Kelly wird sicherlich irgendwo da oben stolz geschmunzelt haben. Es gibt sie doch noch ... ihre grüne Basis.

     

    Nun stellen Sie sich bitte vor, so oder so ähnlich hätte die taz kommentiert, anstatt gemeinsam mit einem Herrn Cohn-Bendit, die "Beerdigung" eines Herrn Fischer zu betrauern. Wo war er überhaupt bei dieser Veranstaltung? Ich habe sein schmerzverzehrtes Gesicht allerdings nicht vermisst.

     

    Jutta Rydzewski

  • DA
    Dirk Andreé Weber

    Dieses Interview entlarvt Daniel Cohn-Bendit in seiner ganzen Persönlichkeit. Ein beleidigter, alter Mann, der seine beste Zeit schon lange hinter sich hat. Was ist daran falsch, dass viele der jetzigen Fraktionsmitglieder nicht mehr aufgestellt werden? Lieber Daniel, pack Dein Köfferchen und überlass deinen Platz in der Politik jüngeren Menschen. Die Parteibasis hat den zu Grün / Schwarz neigenden konservativen eine klare Abfuhr erteilt.

  • FL
    Frank Lübberding

    Wie kommen die Grünen eigentlich darauf ausgerechnet den Afghanistaneinsatz, der alles andere als erfolgreich enden wird, zur Frage ihrer Regierungsfähigkeit zu machen? Wenn die nächste US Administration außenpolitische Frontbegradigungen vornehmen wird, werden die Konservativen schneller aus Afghanistan abziehen als Cohn-Bendit überhaupt denken kann. Für die CDU ist Afghanistan keine Herzensangelegenheit, sondern lediglich ein realpolitisches Kalkül. Für die Cohn-Bendits dagegen offenbar eine ideologische Grundsatzfrage. Die eigentlichen Fundamentalisten in dieser Frage sind also die unkritischen Befürworter eines weiteren Afghanistaneinsatzes.

     

    Es ist wirklich grotesk. Aber das passiert, wenn man Ideologen Außenpolitik machen läßt. Die einen marschieren in den Irak ein und die anderen wollen in Afghanistan bis zum letzten Mann kämpfen. Notfalls wahrscheinlich auch ohne Unterstützung der Afghanen selbst. Der weiße Mann hat ja bekanntlich einen zivilisatorischen Auftrag zu erledigen.

     

    So kann man sich selber in den Fuß schießen. Frau Merkel wird es freuen. Bei Neuwahlen braucht sie keinen Gegner zu fürchten. Höchstens die Dummheit im eigenen Lager, aber darauf sollte man sich nun nicht unbedingt verlassen.

  • AZ
    A. Z.

    Da kann man mal sehen, wie lange so eine Erpressung nachwirkt! Kaum behauptet der Kanzler einer ehemals-großen Volkspartei aus Angst um seine Führungs-Kompetenzen, die Bundestags-Abstimmung über Bundeswehr-Einsätze außerhalb des NATO-Territoriums sei eine Grundsatzentscheidung, schon sieht sich der vormals-kleinere Koalitionspartner über Jahrzehnte hinweg gezwungen, diese Einsätze zum Fundament der eigenen Politik zu erklären und Einwände dagegen mit dem Stempel Fundamental-Opposition zu versehen: Wenn das nicht Nachhaltigkeit in ihrer reinsten Form ist, dann weiß ich nicht...

     

    Daniel Cohn Bendit trägt offenbar schwer an seiner ganz persönlichen Verantwortung für diesen Auslangseinsatz. Und er tut sich noch schwerer damit, sich mit der Rolle der Zweit-Opposition abzufinden. Das ist sogar verständlich. Schließlich hat er Recht, wenn er sagt: Opposition muss die besseren Konzepte liefern. Dass die Aussichten auf eine erneute Kandidatur für jene, denen solche Konzepte nicht einfallen, gefährdet ist, nennt er allerdings fatal, und das ist ein Fehler. Es ist nämlich eher vernünftig, wenn man seine Vertreter nach ihren Kompetenzen auswählt. Fatalismus ist, wenn man sich (fluchend aber gottergeben) ins angeblich Unvermeidliche fügt.

     

    Abtreibung und Beerdigung sind starke Vokabeln und wer einen Heiligen hinterfragt, der kann unmöglich ein guter Katholik sein. Aber wo steht geschrieben, dass neben Gott auch ein Fischer vollkommen und unfehlbar sein muss? Im Parteiprogramm der Grünen jedenfalls nicht. Fischer ist schon immer ein Mann seiner Zeit gewesen. Ihm daraus heute noch einen Strick zu drehen, ist einfach nicht fair. Dass die, die regieren, oft den Wald vor lauter Sachzwängen nicht mehr sehen, ist nämlich verständlich. Dass sie sich kritische Einwände verbitten, nicht. Die Realität kann man nämlich tatsächlich weder ausbuhen, noch kann man sie niederpöbeln. Man kann sich ihr nur stellen. Das findet jedenfalls eine Mehrheit in der Gesellschaft (ob die nun in der Mitte steht, mag ich nicht beurteilen). Wenn man also (demokratisch) zum Führer der Massen gewählt werden will, dann sollte man die Realität akzeptieren. Gleich, nachdem man genügend Dampf abgelassen hat. Spätestens jetzt also, Herr Cohn-Bendit. Nur Mut, das wird schon!

  • PN
    Peter Neuhaus

    Cohn-Bendit spricht mit der Arroganz der Macht und gibt den Beleidigten. Er diffamiert das Mehrheitsvotum der Basis, anstatt diesen Parteitag als Sternstunde der jüngeren grünen Parteigeschichte zu loben: Grüne sind nicht die willigen Marionetten von selbstverliebten Rampensäuen wie Cohn-Bendit, sondern so, wie das Parteitagsvotum es angab: konstruktiv - kritisch - kontrovers. Gratulation nach Göttingen!

  • H
    hajiisimon

    Leider, dass die Politiker früher oder später sich veränderen, immer gegen die Mehrheit, und Dany hat dies auch mit seiner schwachen Rede und Interwiew bestätigt. Und leider auch dass die einzige Kerze der Grünen, die mit ihrem Licht den Weg für die Junge Generation erhellte, Ohne starken Gegenwind langsam ausgeht.

  • VR
    Völker "Subjekt" Recht

    Unserem "Eurofighter" konnte seine begnadete Rhetorik diesmal gar nix helfen - im Gegenteil damit demaskierte er sich offensichtlicher. Mit seinem Antrag (A-o7 + A08)unter dem Titel "OEF-beenden", indem dann im Text eine Modifizierung vom "krieg gegen den Terror" statt einem Ende gefordert wurde, wollte er den Delegierten ihre lese- und denkfähigkeit absprechen. Wie wir in der Geschichte der Partei sehen mussten/durften hat ein jeder Mensch (Delegierter/ Wähler) das Recht auf Irrtum und Lernmöglichkeit. Letztlich hat Danny so selbst ausreichend Flugabwehrraketen beschworen, um die Tornados vom Himmel seiner Agenda Grüner "Friedenspolitik" zu holen. Wenn er weiter die Partei so ignoriert, kann er schonmal anfragen ob neben Joschka´s Grabdenkmal noch ein Plätzchen frei ist - auf dass die gemeinsame politsch-machtgewaltige Karriere nun friedlich-schweigsam ruht.

  • RH
    Ralf Henze

    Es ist falsch, dass der Bundesvorstand beschädigt wurde, und schon garnicht durch die Partei. Richtig ist, dass ein Teil des Bundesvorstandes sowie die Spitze von Bundestags- und Europafraktion im Vorfeld des Parteitages sich beschädigt haben, durch öffentliche Äußerungen, durch Hahnenkämpfe und druch den massiven Versuch, die Parteibasis auf Linie zu bringen.

     

    Dies ist im Vorfeld nicht gelungen und noch weniger auf dem Parteitag, wo eben diese Leute wie DCB die Delegierten angeschrieen haben und ohne Konzepte dastanden. Lediglich "weiter so" und "mehr Militär" waren ihre Worte, aber nicht wie und wann der Kreifg beendet werden soll.

  • DF
    Dieter Frick

    Cohn-Bendit und die Parteispitze haben offensichtlich nur ein Ziel:

    Sie wollen regieren!

    Dafür heiligt der Zweck die Mittel.

    Tornados überwachen ja bloß die Grenze zu Libanon...

    Was die Amis draus machen ist doch nicht unser Problem.

    In der Mitte angekommen, nennt er das.

    Am Abgrund wäre passender!

  • W
    wieczo

    Der Vorstand hätte sich - eventuell - ein wenig vom Image der machtlüsternen Menschenverachtung (Diktion: "Realpolitik") befreit, wenn er aus seinen Reihen drei Freiwillige für die so frenetisch beworbenen Kriegseinsätze benannt hätte.

    Aber dazu ist die alternative Versorgungskarawane wharscheinlich zu realistisch: Viel zu gefährlich und man könnte schuldig an "Kollateralschäden" werden.

  • KN
    Klaus Neubauer

    Die Grünen werden wieder wählbarer. Zum Glück.

  • JK
    j k

    einmal troll immer troll! cohn-bendit, ein nie grün oder links gewesener mitläufer und schaumschläger. die grünen starben mit cohn und fischer. reale karriere-ömmel! nicht mehr nicht weniger! die grünen sind doch seit dem wegfall der fundis niemals mehr grün, basisdemokratisch und und und und gewesen. was die grünen sein wollten bzw. waren, bis fischer und konsorten das ruder übernahmen danach .... murks! realer murks!

  • RB
    Roland Borowka

    Joschka Fischer ist beerdigt und Cohn-Bendit geht auch bald in den Ruhestand. Ausgebrannt und auf dem realpolitischen Terrain des Abnickens von Führungsbeschlüssen angekommen, braucht die Partei der Grünen neue Ideen. Vielleicht finden sich noch irgendwelche Aufsichtsratsposten für die überalterte Führung, dann geht der Wechsel schneller. Die Basis hat mal eine interessante Regung in Göttingen angedeutet. Weiter so mit neuem Selbst- und Verantwortungsbewusstsein!

     

    Roland Borowka

  • UM
    Ullrich Mies

    Wann schaltet die Grüne Basis jenen Cohn-Bendit, den Berufsopportunisten und Bauchredner seines Herrn "Joschka", ab ?

  • GF
    German Feldmann

    Dummer Dani - Basis nicht erpressbar!

     

    Das dumme Geschwätz von Cohn-Bendit ist erschreckend. Die Delegierten haben im Gegensatz zu den Führungspersonen Verantwortungsbewusstsein bewiesen. JA zu ISAF bei Austockung der zivilen Mittel, NEIN zu OEF und TORNADOS - so hätte es heißen können. Da die große Koalition aber Probleme hat ihre Abgeordneten vom Tornadoeinsatz zu überzeugen soll alles (OEF, ISAF und Tornado) als Paket zur Abstimmung gestellt und Einigkeit künstlich hergestellt werden. Auf den Trick fällt die grüne Basis nicht rein, leider wohl der BuVo - oder sind es machtstrategische Gründe, die den BuVo so blind folgen lassen? Dafür müssten sie die Partei wechseln, denn bei den Grünen mit politischer Diskussionskultur geht sowas nicht.

  • PH
    Peter Hartung

    Richtig, Fischer wurde beerdigt, denn das Niederbrüllen der Basis funktioniert nicht mehr. Die gesellschaftliche Wirklichkeit ist jetzt beim grünen Überbau endlich angekommen. Ob es dort schon zur Kenntnis genommen wird, ist eine andere Frage. Die UnterstützerInnen des erfolgreichen Antrags waren überzeugender als die kopflose Führung aus dem Raumschiff Berlin.

  • UW
    Ulrich "Uli" Wahl

    Es geht nur oberflächlich bei den Grünen um Afghanistan, sondern um die Verbürgerlichung der Partei, die reformische Ansätze geopfert hat,weil es um Macht und Pfründe ging.

    Früher ging Dany auf die Barrikaden, jetzt ist er halt ein ergrauter Politi-Opa, der sich an die Macht anbiedert. Sicherlich hat er seine Pensionsansprüche irgendwie verdient.

    Natürlich hält er sich für die bessere Alternative.

    Robert Zion traut er nichts zu, weil es um eigene Vorteile geht. Der Mensch ist immer verstrickt in die eigene Abgründe. Es geht um Vorherrschaft und Macht. Rhetoriker tun sich leichter als die Stillem im Land. Eines steht fest:Cohn-Bendit kann quatschen. Politische Ideen werden oft verwässert, weil Menschen ihren Vorteil suchen. Sicherlich ist ein Leben als Eurpoabgordneter angenehm, auch, wenn man dabei seine Seele verkauft.

  • IW
    ingo witzmann

    schon überaus verstörend, das dieses denken in alternativlosigkeiten, dieses beschwören der angeblichen realitäten ausgerechnet von leuten wie cohn-bendit durchbuchstabiert wird, die sich soviel auf ihre aufrührerische jungend einbilden! eine realistische bestandsaufnahme, ob die militärische lösung eher menschleben rettet oder kostet, scheitert ja schon daran, dass jede option auf einen waffengang (es muss ja erstmal einer die armee schicken wollen) auch wahrgenommen wurde, seit aussenminister fischer für exjugoslawien erkannte, nach jahren der lethargie helfen jetzt nur noch streubomben und uranmunition...

    "hände weg von fischer", die marke "grösster aussenminister aller zeiten" darf nicht kaputt gemacht werden! das ist die realität von marketingstrategen! wenn man also nicht mehr gegen die militärische lösung sein darf bei den grünen, sei es aus prinzipiellen überlegungen oder aus ganz konkretem zweifel an der problemlösungskompetenz des militärs vor dem hintergrund der ereignisse in afghanistan oder irak, ohne das sich führer der partei beleidigt in die ecke stellen, dann kann man die grünen nur bedauern.

  • SL
    Simon Lissner

    Dany, der rote Dany? Als Frankfurter frage ich mich, was an dem Mann noch "rot" ist. Die Haare jedenfalls nicht. Und von "Altersweisheit" mag ich schon gar nicht sprechen. Ein beleidigter, leicht Verbitterter, dessen Reden immer "grüner" im Sinne von "unausgegoren, kindisch" werden. Selten eine derart schlechte, undiffernzierte und schwach Rede von ihm gehört, wie auf diesem Parteitag. Dass er mit seinem unqualifiziertem Geschrei gerade auch den Protest Jugendlicher auf dem Parteitag provozierte, ist symptomatisch. Dass er Robert Zion kindisch die Fähigkeit abspricht, "Massen" zu gewinnen, ist das i-Tüpfelchen des Interviews. Wenn Dany nicht mehr zu sagen hat, wird ihm bald niemand mehr zu hören. Schade, dass ausser persönliches Beleidigtsein aus diesem Interview nichts sinnvolles hervorgeht.

    Und: Das er sich nun als wahrlich schlechter Verlierer betätigt und sich in Beschimpfung der Delegierten der Partei ergeht, dürfte letzte Sympathiewerte für Dany nicht gerade steigern.

  • R
    R.Schwarz

    Zum ersten Mal seit Jahren kann man sich wieder über einen Beschluß der Grünen auf Bundesebene freuen. Vielleicht ist das jetzt ja wirklich der erste Schritt zu einer Abkehr vom Joschka-Fischer - HartzIV - Militarisierungskurs der Grünen. Dann würden Sie vioelleicht auch mal wieder für die wählbar, die sich längst von diesem einstigen Reformprojekt verabschiedet haben. Weiter so!

  • T
    thorsten

    Eigentlich hatte ich ja immer den Eindruck, Herr Cohn-Bendit wisse, von was er spricht. Dieses Interview hat mein Vertrauen dahingehend doch ziemlich ins Wanken gebracht. So zu tun, als sei die Zustimmung zum Antrag Robert Zions eine Rolle rückwärts in die pazifistische Fundamentalopposition ist ein bösartiges Missverstehen des Antrags und wird weder seinen Autoren noch vor allen Dingen den Delegierten gerecht, die ihm zugestimmt haben.

    Weder fordert der Antrag den sofortigen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan noch verneint er die Notwendigkeit einer militärischen Absicherung des zivilen Aufbaus auch durch die Bundeswehr.

    Er lehnt einen Einsatz von Bundeswehr-Tornados ab, das ist richtig. Inwieweit diese aber - wie Herr Cohn-Bendit behauptet - tatsächlich notwendig sind oder ob die dafür aufgewendeten ca. 70 Mio. Euro nicht im zivilen Aufbau besser angelegt wären, dazu verliert er kein Wort. Die grünen Delegierten haben eben nicht "die Realität" ausgebuht - sondern eine in ihren Augen falsche Prioritätensetzung, eine falsche Entscheidung - und keinen "Sachzwang".

    Wenn Herr Cohn-Bendit die nun vom Parteitag geforderte Nicht-Zustimmung (was im übrigen nicht automatisch "Ablehnung" heißt und eine Enthaltung einschließt) zum ISAF-Antrag der Bundesregierung als Rückkehr in die Fundamentalopposition deutet, stellt er sich dümmer, als er ist - und versucht damit anscheinend gezielt, die grünen Delegierten zu diskreditieren.

    Oder ist einfach ein verdammt schlechter Verlierer.

  • UW
    Ulrich "Uli" Wahl

    Ich würde Herrn Cohn Bendit gerne bei Demonstrationen z.B. gegen den Irakkrieg sehen, aufgrund seiner Prominenz könnte er da einiges bewirken. Sein Freund Joschka könnte ihn dazu begleiten. Was früher gut war im Zusammenhang des Vietnam Krieges, müsste eigentlich auch heute noch gelten. Im Irak werden Zivilisten und junge Amerikaner verheizt, es geht um wirtschaftliche Interessen wie selbst der Konservative Alan Greenspan sagt. Auch in Afghanistan geht es u.a. um geopolitische Vorteile für die USA.

    Die Wahrheit über Afghanistan ist, dass die Bundeswehr vom Equipment und Gerätschaft her gesehen eher lächlich wirkt, klar ist auch, dass deutsche Soldaten getötet wurden und andere unter posttraumatischen Syndromen leiden und psychisch krank heimgekehrt sind. Diese Erkrankungen gab es schon häufig unter Vietnam Veteranen.

  • UD
    Uwe D.

    C. B.,

    der Ex Kindergärtner rügt den Kindergarten und gebärdet sich dabei als grantelnder Greis, dem demokratische Entscheidungen irgendwie zuwider zu sein scheinen...

     

    Und AB dafür!

  • MS
    Mr. Strike

    Ein Hoffnungsschimmer für die Grünen. Der Profilneurotiker Cohn-Bendit wird abgewatscht - und mit ihm (laut seiner Aussage) sein 'Kollege' Fischer gleich mit.

    Vielleicht sollte man sich nochmals bewusst machen, dass die Grünen in der Oppositionsrolle viel mehr bewegt haben als in der Regierungsrolle.

    Ausserdem wurde zum wiederholten Male die Basisdemokratie von einem grünen Spitzenpolitiker mit Füssen getreten. Als Freiburger weiss ich was das heisst - unser OB Salomon hat nach einer Niederlage via Bürgerentscheid das Wählervolk beschimpft.

    Auf solche grüne Politiker wollen wir in Zukunft gerne verzichten - dann wird diese Partei auch wieder wählbar.

  • DW
    die Wahrheit

    Gott sei Dank geht alles schnell vorüber, selbst der "Dany" und der Krieg sogar...

    Die Grünen sind eine durch und durch bürgerliche Partei geworden. Die Verabschiedung der Hartz IV Gesetze und der Afghanistankrieg waren nur die herausragenden Beispiele der FDPisierung der Grünen. Logischerweise werden die einfachen, friedlichen Menschen nun auch von der Linken vertreten. In diesem Moment versuchen die Grünen sich an ihre Wurzeln zu erinnern.

    Ob die Erinnerung bis zur Abstimmung anhält, oder ob die Abgeordneten sich Danysieren lassen?

  • CR
    C. Rummel

    Zusammenfassung dieses Artikels:

    Demokratie bedeutet, dass der Wille der "Mitte der Gesellschaft" nicht etwa massgeblich ist für das, was zu tun ist, sondern im Gegenteil, er ist gleichbedeutend mit "Fundamentalopposition"

    Demokratie, wie sie Cohn-Bendit meint, ist also das Gegenteil von Demokratie, Volksherrschaft.

    Es ist wichtig, dies zu wissen.

  • BR
    Barbara Ringlage

    Die alltägliche Realität in Afghanistan sind tote Menschen, Opfer dieses Krieges.

    Wer darauf mit Rationalisierung reagiert, wehrt seine eigene Mitverantwortung für die vielen Toten ab. Das passt eben nicht ins Selbstbild eines Cohn-Bendit, dafür mitverantwortlich zu sein.

  • A
    AntiÖko

    Hauptsache ist doch, dass die Grünen nicht mehr an die Regierung kommen und Deutschland weiter zugrunde richten können. Ein Hoch auf die Unfähigkeit der Grünen!

  • AM
    Armin Maurer

    "Dany ist alt und doof."

     

    Soll das die sachliche Auseinandersetzung mit Dany Cohn Bendit sein, was hier kommentiert wird. Da wird pauschal unterstellt, dass Dany nur noch an seinen Pfründen interessiert sei, da wird ein pazifistischer Beschluss per se als Rückkehr zu den echten Grünen Werten beschworen. Und am Ende schreibt jemand noch eine Ablehnung heißt doch nicht dass man dagegen stimmen muss, man könne sich doch auch enthalten, na toll. Enthaltung als echte realpolitische Alternative, geht es noch bescheuerter?

     

    Was ist die politische Alternative zu ISAF? Gibt es wirklich einen zivilen Wiederaufbau ohne ISAF? Oder geht es eher darum, Hauptsache unsere Soldaten sind da weg, wir können eine pazifistische Haltung zeigen, egal was das für die Menschen in Afghanistan dort bedeutet?

     

    Natürlich können wir nicht stolz darauf sein, was bisher in Afghanistan passiert ist. Natürlich wurde in vielen Fällen militärische Besatzung ohne wirkliche Entwicklung geschaffen. Natürlich zeigt sich auch heute noch keine echte Perspektive für Afghanistan. Natürlich müssen wir uns fragen, wie kann man eine Gesellschaft entwickeln in der ganz andere Zusammenhänge gelten als in unserer westlichen Gesellschaft. Wie kann man Familien- Und Clanstrukturen in eine demokratische Richtung entwickeln?

     

    Klar ist für mich nur eins, wir, auch wir Grüne, haben damals den Weg einer Einmischung in Afghanistan gewählt, jetzt zu sagen, das läuft nicht gut, lassen wir es, bzw. wir enthalten uns jetzt mal, schauen erst einmal was passiert, ist viel zu billig. Wir müssen denen, die dort für Menschenrechte und demokratische Entwicklung sind Unterstützung geben, weiterhin geben, dafür brauchen diese Menschen dort auch polizeilichen und militärischen Schutz, dafür benötigt es die ISAF. Trotzdem kann das nicht heißen einfach weiter so, wir müssen die Menschen dort mehr in den Fokus nehmen, weniger die Regierenden. Wenn die Menschen an der Basis merken, dass "der Westen" nicht gegen sie ist, wird es vielleicht eine Verbesserung geben können.

     

    Trotzdem jetzt zu sagen, wir gehen da raus ist peinlich, traurig und ohne Perspektive!

  • JR
    Jutta Rydzewski

    Warum, um Himmels Willen, scheinen immer dann alle denkbaren Himmel einzustürzen, auch die medialen, auch der taz-Himmel, wenn das geschieht, was in einer Demokratie das Natürlichste der Welt ist? Was ist denn so Schlimmes passiert bei den Grünen? Die Basis hat sich durchgesetzt, nicht mehr aber auch nicht weniger.

     

    Wer hätte gedacht, dass zwischen 1998 und 2005 doch noch nicht alle grünen Wurzeln wegregiert bzw. weggefischert wurden. Besonders beeindruckend ist die Tatsache, dass ein kleiner Kreisverband ausgereicht hat, um die Partei zum Beben zu bringen. Da stellt sich ein junger Mann, Robert Zion, ans Pult, und lässt die Profis alt oder gar grün - vor Ärger - aussehen. Mit einfachen aber überzeugenden Worten erteilt Zion den Bütikofers, Trittins und Co. Nachhilfeunterricht in ehemals grüner Politik. In 10 Minuten Redezeit lässt er neben der Friedenspartei auch die Basisdemokratie wieder auferstehen. Petra Kelly wird sicherlich irgendwo da oben stolz geschmunzelt haben. Es gibt sie doch noch ... ihre grüne Basis.

     

    Nun stellen Sie sich bitte vor, so oder so ähnlich hätte die taz kommentiert, anstatt gemeinsam mit einem Herrn Cohn-Bendit, die "Beerdigung" eines Herrn Fischer zu betrauern. Wo war er überhaupt bei dieser Veranstaltung? Ich habe sein schmerzverzehrtes Gesicht allerdings nicht vermisst.

     

    Jutta Rydzewski

  • DA
    Dirk Andreé Weber

    Dieses Interview entlarvt Daniel Cohn-Bendit in seiner ganzen Persönlichkeit. Ein beleidigter, alter Mann, der seine beste Zeit schon lange hinter sich hat. Was ist daran falsch, dass viele der jetzigen Fraktionsmitglieder nicht mehr aufgestellt werden? Lieber Daniel, pack Dein Köfferchen und überlass deinen Platz in der Politik jüngeren Menschen. Die Parteibasis hat den zu Grün / Schwarz neigenden konservativen eine klare Abfuhr erteilt.

  • FL
    Frank Lübberding

    Wie kommen die Grünen eigentlich darauf ausgerechnet den Afghanistaneinsatz, der alles andere als erfolgreich enden wird, zur Frage ihrer Regierungsfähigkeit zu machen? Wenn die nächste US Administration außenpolitische Frontbegradigungen vornehmen wird, werden die Konservativen schneller aus Afghanistan abziehen als Cohn-Bendit überhaupt denken kann. Für die CDU ist Afghanistan keine Herzensangelegenheit, sondern lediglich ein realpolitisches Kalkül. Für die Cohn-Bendits dagegen offenbar eine ideologische Grundsatzfrage. Die eigentlichen Fundamentalisten in dieser Frage sind also die unkritischen Befürworter eines weiteren Afghanistaneinsatzes.

     

    Es ist wirklich grotesk. Aber das passiert, wenn man Ideologen Außenpolitik machen läßt. Die einen marschieren in den Irak ein und die anderen wollen in Afghanistan bis zum letzten Mann kämpfen. Notfalls wahrscheinlich auch ohne Unterstützung der Afghanen selbst. Der weiße Mann hat ja bekanntlich einen zivilisatorischen Auftrag zu erledigen.

     

    So kann man sich selber in den Fuß schießen. Frau Merkel wird es freuen. Bei Neuwahlen braucht sie keinen Gegner zu fürchten. Höchstens die Dummheit im eigenen Lager, aber darauf sollte man sich nun nicht unbedingt verlassen.

  • AZ
    A. Z.

    Da kann man mal sehen, wie lange so eine Erpressung nachwirkt! Kaum behauptet der Kanzler einer ehemals-großen Volkspartei aus Angst um seine Führungs-Kompetenzen, die Bundestags-Abstimmung über Bundeswehr-Einsätze außerhalb des NATO-Territoriums sei eine Grundsatzentscheidung, schon sieht sich der vormals-kleinere Koalitionspartner über Jahrzehnte hinweg gezwungen, diese Einsätze zum Fundament der eigenen Politik zu erklären und Einwände dagegen mit dem Stempel Fundamental-Opposition zu versehen: Wenn das nicht Nachhaltigkeit in ihrer reinsten Form ist, dann weiß ich nicht...

     

    Daniel Cohn Bendit trägt offenbar schwer an seiner ganz persönlichen Verantwortung für diesen Auslangseinsatz. Und er tut sich noch schwerer damit, sich mit der Rolle der Zweit-Opposition abzufinden. Das ist sogar verständlich. Schließlich hat er Recht, wenn er sagt: Opposition muss die besseren Konzepte liefern. Dass die Aussichten auf eine erneute Kandidatur für jene, denen solche Konzepte nicht einfallen, gefährdet ist, nennt er allerdings fatal, und das ist ein Fehler. Es ist nämlich eher vernünftig, wenn man seine Vertreter nach ihren Kompetenzen auswählt. Fatalismus ist, wenn man sich (fluchend aber gottergeben) ins angeblich Unvermeidliche fügt.

     

    Abtreibung und Beerdigung sind starke Vokabeln und wer einen Heiligen hinterfragt, der kann unmöglich ein guter Katholik sein. Aber wo steht geschrieben, dass neben Gott auch ein Fischer vollkommen und unfehlbar sein muss? Im Parteiprogramm der Grünen jedenfalls nicht. Fischer ist schon immer ein Mann seiner Zeit gewesen. Ihm daraus heute noch einen Strick zu drehen, ist einfach nicht fair. Dass die, die regieren, oft den Wald vor lauter Sachzwängen nicht mehr sehen, ist nämlich verständlich. Dass sie sich kritische Einwände verbitten, nicht. Die Realität kann man nämlich tatsächlich weder ausbuhen, noch kann man sie niederpöbeln. Man kann sich ihr nur stellen. Das findet jedenfalls eine Mehrheit in der Gesellschaft (ob die nun in der Mitte steht, mag ich nicht beurteilen). Wenn man also (demokratisch) zum Führer der Massen gewählt werden will, dann sollte man die Realität akzeptieren. Gleich, nachdem man genügend Dampf abgelassen hat. Spätestens jetzt also, Herr Cohn-Bendit. Nur Mut, das wird schon!

  • PN
    Peter Neuhaus

    Cohn-Bendit spricht mit der Arroganz der Macht und gibt den Beleidigten. Er diffamiert das Mehrheitsvotum der Basis, anstatt diesen Parteitag als Sternstunde der jüngeren grünen Parteigeschichte zu loben: Grüne sind nicht die willigen Marionetten von selbstverliebten Rampensäuen wie Cohn-Bendit, sondern so, wie das Parteitagsvotum es angab: konstruktiv - kritisch - kontrovers. Gratulation nach Göttingen!

  • H
    hajiisimon

    Leider, dass die Politiker früher oder später sich veränderen, immer gegen die Mehrheit, und Dany hat dies auch mit seiner schwachen Rede und Interwiew bestätigt. Und leider auch dass die einzige Kerze der Grünen, die mit ihrem Licht den Weg für die Junge Generation erhellte, Ohne starken Gegenwind langsam ausgeht.

  • VR
    Völker "Subjekt" Recht

    Unserem "Eurofighter" konnte seine begnadete Rhetorik diesmal gar nix helfen - im Gegenteil damit demaskierte er sich offensichtlicher. Mit seinem Antrag (A-o7 + A08)unter dem Titel "OEF-beenden", indem dann im Text eine Modifizierung vom "krieg gegen den Terror" statt einem Ende gefordert wurde, wollte er den Delegierten ihre lese- und denkfähigkeit absprechen. Wie wir in der Geschichte der Partei sehen mussten/durften hat ein jeder Mensch (Delegierter/ Wähler) das Recht auf Irrtum und Lernmöglichkeit. Letztlich hat Danny so selbst ausreichend Flugabwehrraketen beschworen, um die Tornados vom Himmel seiner Agenda Grüner "Friedenspolitik" zu holen. Wenn er weiter die Partei so ignoriert, kann er schonmal anfragen ob neben Joschka´s Grabdenkmal noch ein Plätzchen frei ist - auf dass die gemeinsame politsch-machtgewaltige Karriere nun friedlich-schweigsam ruht.

  • RH
    Ralf Henze

    Es ist falsch, dass der Bundesvorstand beschädigt wurde, und schon garnicht durch die Partei. Richtig ist, dass ein Teil des Bundesvorstandes sowie die Spitze von Bundestags- und Europafraktion im Vorfeld des Parteitages sich beschädigt haben, durch öffentliche Äußerungen, durch Hahnenkämpfe und druch den massiven Versuch, die Parteibasis auf Linie zu bringen.

     

    Dies ist im Vorfeld nicht gelungen und noch weniger auf dem Parteitag, wo eben diese Leute wie DCB die Delegierten angeschrieen haben und ohne Konzepte dastanden. Lediglich "weiter so" und "mehr Militär" waren ihre Worte, aber nicht wie und wann der Kreifg beendet werden soll.

  • DF
    Dieter Frick

    Cohn-Bendit und die Parteispitze haben offensichtlich nur ein Ziel:

    Sie wollen regieren!

    Dafür heiligt der Zweck die Mittel.

    Tornados überwachen ja bloß die Grenze zu Libanon...

    Was die Amis draus machen ist doch nicht unser Problem.

    In der Mitte angekommen, nennt er das.

    Am Abgrund wäre passender!

  • W
    wieczo

    Der Vorstand hätte sich - eventuell - ein wenig vom Image der machtlüsternen Menschenverachtung (Diktion: "Realpolitik") befreit, wenn er aus seinen Reihen drei Freiwillige für die so frenetisch beworbenen Kriegseinsätze benannt hätte.

    Aber dazu ist die alternative Versorgungskarawane wharscheinlich zu realistisch: Viel zu gefährlich und man könnte schuldig an "Kollateralschäden" werden.

  • KN
    Klaus Neubauer

    Die Grünen werden wieder wählbarer. Zum Glück.

  • JK
    j k

    einmal troll immer troll! cohn-bendit, ein nie grün oder links gewesener mitläufer und schaumschläger. die grünen starben mit cohn und fischer. reale karriere-ömmel! nicht mehr nicht weniger! die grünen sind doch seit dem wegfall der fundis niemals mehr grün, basisdemokratisch und und und und gewesen. was die grünen sein wollten bzw. waren, bis fischer und konsorten das ruder übernahmen danach .... murks! realer murks!

  • RB
    Roland Borowka

    Joschka Fischer ist beerdigt und Cohn-Bendit geht auch bald in den Ruhestand. Ausgebrannt und auf dem realpolitischen Terrain des Abnickens von Führungsbeschlüssen angekommen, braucht die Partei der Grünen neue Ideen. Vielleicht finden sich noch irgendwelche Aufsichtsratsposten für die überalterte Führung, dann geht der Wechsel schneller. Die Basis hat mal eine interessante Regung in Göttingen angedeutet. Weiter so mit neuem Selbst- und Verantwortungsbewusstsein!

     

    Roland Borowka

  • UM
    Ullrich Mies

    Wann schaltet die Grüne Basis jenen Cohn-Bendit, den Berufsopportunisten und Bauchredner seines Herrn "Joschka", ab ?

  • GF
    German Feldmann

    Dummer Dani - Basis nicht erpressbar!

     

    Das dumme Geschwätz von Cohn-Bendit ist erschreckend. Die Delegierten haben im Gegensatz zu den Führungspersonen Verantwortungsbewusstsein bewiesen. JA zu ISAF bei Austockung der zivilen Mittel, NEIN zu OEF und TORNADOS - so hätte es heißen können. Da die große Koalition aber Probleme hat ihre Abgeordneten vom Tornadoeinsatz zu überzeugen soll alles (OEF, ISAF und Tornado) als Paket zur Abstimmung gestellt und Einigkeit künstlich hergestellt werden. Auf den Trick fällt die grüne Basis nicht rein, leider wohl der BuVo - oder sind es machtstrategische Gründe, die den BuVo so blind folgen lassen? Dafür müssten sie die Partei wechseln, denn bei den Grünen mit politischer Diskussionskultur geht sowas nicht.

  • PH
    Peter Hartung

    Richtig, Fischer wurde beerdigt, denn das Niederbrüllen der Basis funktioniert nicht mehr. Die gesellschaftliche Wirklichkeit ist jetzt beim grünen Überbau endlich angekommen. Ob es dort schon zur Kenntnis genommen wird, ist eine andere Frage. Die UnterstützerInnen des erfolgreichen Antrags waren überzeugender als die kopflose Führung aus dem Raumschiff Berlin.

  • UW
    Ulrich "Uli" Wahl

    Es geht nur oberflächlich bei den Grünen um Afghanistan, sondern um die Verbürgerlichung der Partei, die reformische Ansätze geopfert hat,weil es um Macht und Pfründe ging.

    Früher ging Dany auf die Barrikaden, jetzt ist er halt ein ergrauter Politi-Opa, der sich an die Macht anbiedert. Sicherlich hat er seine Pensionsansprüche irgendwie verdient.

    Natürlich hält er sich für die bessere Alternative.

    Robert Zion traut er nichts zu, weil es um eigene Vorteile geht. Der Mensch ist immer verstrickt in die eigene Abgründe. Es geht um Vorherrschaft und Macht. Rhetoriker tun sich leichter als die Stillem im Land. Eines steht fest:Cohn-Bendit kann quatschen. Politische Ideen werden oft verwässert, weil Menschen ihren Vorteil suchen. Sicherlich ist ein Leben als Eurpoabgordneter angenehm, auch, wenn man dabei seine Seele verkauft.

  • IW
    ingo witzmann

    schon überaus verstörend, das dieses denken in alternativlosigkeiten, dieses beschwören der angeblichen realitäten ausgerechnet von leuten wie cohn-bendit durchbuchstabiert wird, die sich soviel auf ihre aufrührerische jungend einbilden! eine realistische bestandsaufnahme, ob die militärische lösung eher menschleben rettet oder kostet, scheitert ja schon daran, dass jede option auf einen waffengang (es muss ja erstmal einer die armee schicken wollen) auch wahrgenommen wurde, seit aussenminister fischer für exjugoslawien erkannte, nach jahren der lethargie helfen jetzt nur noch streubomben und uranmunition...

    "hände weg von fischer", die marke "grösster aussenminister aller zeiten" darf nicht kaputt gemacht werden! das ist die realität von marketingstrategen! wenn man also nicht mehr gegen die militärische lösung sein darf bei den grünen, sei es aus prinzipiellen überlegungen oder aus ganz konkretem zweifel an der problemlösungskompetenz des militärs vor dem hintergrund der ereignisse in afghanistan oder irak, ohne das sich führer der partei beleidigt in die ecke stellen, dann kann man die grünen nur bedauern.

  • SL
    Simon Lissner

    Dany, der rote Dany? Als Frankfurter frage ich mich, was an dem Mann noch "rot" ist. Die Haare jedenfalls nicht. Und von "Altersweisheit" mag ich schon gar nicht sprechen. Ein beleidigter, leicht Verbitterter, dessen Reden immer "grüner" im Sinne von "unausgegoren, kindisch" werden. Selten eine derart schlechte, undiffernzierte und schwach Rede von ihm gehört, wie auf diesem Parteitag. Dass er mit seinem unqualifiziertem Geschrei gerade auch den Protest Jugendlicher auf dem Parteitag provozierte, ist symptomatisch. Dass er Robert Zion kindisch die Fähigkeit abspricht, "Massen" zu gewinnen, ist das i-Tüpfelchen des Interviews. Wenn Dany nicht mehr zu sagen hat, wird ihm bald niemand mehr zu hören. Schade, dass ausser persönliches Beleidigtsein aus diesem Interview nichts sinnvolles hervorgeht.

    Und: Das er sich nun als wahrlich schlechter Verlierer betätigt und sich in Beschimpfung der Delegierten der Partei ergeht, dürfte letzte Sympathiewerte für Dany nicht gerade steigern.

  • R
    R.Schwarz

    Zum ersten Mal seit Jahren kann man sich wieder über einen Beschluß der Grünen auf Bundesebene freuen. Vielleicht ist das jetzt ja wirklich der erste Schritt zu einer Abkehr vom Joschka-Fischer - HartzIV - Militarisierungskurs der Grünen. Dann würden Sie vioelleicht auch mal wieder für die wählbar, die sich längst von diesem einstigen Reformprojekt verabschiedet haben. Weiter so!

  • T
    thorsten

    Eigentlich hatte ich ja immer den Eindruck, Herr Cohn-Bendit wisse, von was er spricht. Dieses Interview hat mein Vertrauen dahingehend doch ziemlich ins Wanken gebracht. So zu tun, als sei die Zustimmung zum Antrag Robert Zions eine Rolle rückwärts in die pazifistische Fundamentalopposition ist ein bösartiges Missverstehen des Antrags und wird weder seinen Autoren noch vor allen Dingen den Delegierten gerecht, die ihm zugestimmt haben.

    Weder fordert der Antrag den sofortigen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan noch verneint er die Notwendigkeit einer militärischen Absicherung des zivilen Aufbaus auch durch die Bundeswehr.

    Er lehnt einen Einsatz von Bundeswehr-Tornados ab, das ist richtig. Inwieweit diese aber - wie Herr Cohn-Bendit behauptet - tatsächlich notwendig sind oder ob die dafür aufgewendeten ca. 70 Mio. Euro nicht im zivilen Aufbau besser angelegt wären, dazu verliert er kein Wort. Die grünen Delegierten haben eben nicht "die Realität" ausgebuht - sondern eine in ihren Augen falsche Prioritätensetzung, eine falsche Entscheidung - und keinen "Sachzwang".

    Wenn Herr Cohn-Bendit die nun vom Parteitag geforderte Nicht-Zustimmung (was im übrigen nicht automatisch "Ablehnung" heißt und eine Enthaltung einschließt) zum ISAF-Antrag der Bundesregierung als Rückkehr in die Fundamentalopposition deutet, stellt er sich dümmer, als er ist - und versucht damit anscheinend gezielt, die grünen Delegierten zu diskreditieren.

    Oder ist einfach ein verdammt schlechter Verlierer.

  • UW
    Ulrich "Uli" Wahl

    Ich würde Herrn Cohn Bendit gerne bei Demonstrationen z.B. gegen den Irakkrieg sehen, aufgrund seiner Prominenz könnte er da einiges bewirken. Sein Freund Joschka könnte ihn dazu begleiten. Was früher gut war im Zusammenhang des Vietnam Krieges, müsste eigentlich auch heute noch gelten. Im Irak werden Zivilisten und junge Amerikaner verheizt, es geht um wirtschaftliche Interessen wie selbst der Konservative Alan Greenspan sagt. Auch in Afghanistan geht es u.a. um geopolitische Vorteile für die USA.

    Die Wahrheit über Afghanistan ist, dass die Bundeswehr vom Equipment und Gerätschaft her gesehen eher lächlich wirkt, klar ist auch, dass deutsche Soldaten getötet wurden und andere unter posttraumatischen Syndromen leiden und psychisch krank heimgekehrt sind. Diese Erkrankungen gab es schon häufig unter Vietnam Veteranen.

  • UD
    Uwe D.

    C. B.,

    der Ex Kindergärtner rügt den Kindergarten und gebärdet sich dabei als grantelnder Greis, dem demokratische Entscheidungen irgendwie zuwider zu sein scheinen...

     

    Und AB dafür!

  • MS
    Mr. Strike

    Ein Hoffnungsschimmer für die Grünen. Der Profilneurotiker Cohn-Bendit wird abgewatscht - und mit ihm (laut seiner Aussage) sein 'Kollege' Fischer gleich mit.

    Vielleicht sollte man sich nochmals bewusst machen, dass die Grünen in der Oppositionsrolle viel mehr bewegt haben als in der Regierungsrolle.

    Ausserdem wurde zum wiederholten Male die Basisdemokratie von einem grünen Spitzenpolitiker mit Füssen getreten. Als Freiburger weiss ich was das heisst - unser OB Salomon hat nach einer Niederlage via Bürgerentscheid das Wählervolk beschimpft.

    Auf solche grüne Politiker wollen wir in Zukunft gerne verzichten - dann wird diese Partei auch wieder wählbar.

  • DW
    die Wahrheit

    Gott sei Dank geht alles schnell vorüber, selbst der "Dany" und der Krieg sogar...

    Die Grünen sind eine durch und durch bürgerliche Partei geworden. Die Verabschiedung der Hartz IV Gesetze und der Afghanistankrieg waren nur die herausragenden Beispiele der FDPisierung der Grünen. Logischerweise werden die einfachen, friedlichen Menschen nun auch von der Linken vertreten. In diesem Moment versuchen die Grünen sich an ihre Wurzeln zu erinnern.

    Ob die Erinnerung bis zur Abstimmung anhält, oder ob die Abgeordneten sich Danysieren lassen?

  • CR
    C. Rummel

    Zusammenfassung dieses Artikels:

    Demokratie bedeutet, dass der Wille der "Mitte der Gesellschaft" nicht etwa massgeblich ist für das, was zu tun ist, sondern im Gegenteil, er ist gleichbedeutend mit "Fundamentalopposition"

    Demokratie, wie sie Cohn-Bendit meint, ist also das Gegenteil von Demokratie, Volksherrschaft.

    Es ist wichtig, dies zu wissen.

  • BR
    Barbara Ringlage

    Die alltägliche Realität in Afghanistan sind tote Menschen, Opfer dieses Krieges.

    Wer darauf mit Rationalisierung reagiert, wehrt seine eigene Mitverantwortung für die vielen Toten ab. Das passt eben nicht ins Selbstbild eines Cohn-Bendit, dafür mitverantwortlich zu sein.

  • A
    AntiÖko

    Hauptsache ist doch, dass die Grünen nicht mehr an die Regierung kommen und Deutschland weiter zugrunde richten können. Ein Hoch auf die Unfähigkeit der Grünen!

  • AM
    Armin Maurer

    "Dany ist alt und doof."

     

    Soll das die sachliche Auseinandersetzung mit Dany Cohn Bendit sein, was hier kommentiert wird. Da wird pauschal unterstellt, dass Dany nur noch an seinen Pfründen interessiert sei, da wird ein pazifistischer Beschluss per se als Rückkehr zu den echten Grünen Werten beschworen. Und am Ende schreibt jemand noch eine Ablehnung heißt doch nicht dass man dagegen stimmen muss, man könne sich doch auch enthalten, na toll. Enthaltung als echte realpolitische Alternative, geht es noch bescheuerter?

     

    Was ist die politische Alternative zu ISAF? Gibt es wirklich einen zivilen Wiederaufbau ohne ISAF? Oder geht es eher darum, Hauptsache unsere Soldaten sind da weg, wir können eine pazifistische Haltung zeigen, egal was das für die Menschen in Afghanistan dort bedeutet?

     

    Natürlich können wir nicht stolz darauf sein, was bisher in Afghanistan passiert ist. Natürlich wurde in vielen Fällen militärische Besatzung ohne wirkliche Entwicklung geschaffen. Natürlich zeigt sich auch heute noch keine echte Perspektive für Afghanistan. Natürlich müssen wir uns fragen, wie kann man eine Gesellschaft entwickeln in der ganz andere Zusammenhänge gelten als in unserer westlichen Gesellschaft. Wie kann man Familien- Und Clanstrukturen in eine demokratische Richtung entwickeln?

     

    Klar ist für mich nur eins, wir, auch wir Grüne, haben damals den Weg einer Einmischung in Afghanistan gewählt, jetzt zu sagen, das läuft nicht gut, lassen wir es, bzw. wir enthalten uns jetzt mal, schauen erst einmal was passiert, ist viel zu billig. Wir müssen denen, die dort für Menschenrechte und demokratische Entwicklung sind Unterstützung geben, weiterhin geben, dafür brauchen diese Menschen dort auch polizeilichen und militärischen Schutz, dafür benötigt es die ISAF. Trotzdem kann das nicht heißen einfach weiter so, wir müssen die Menschen dort mehr in den Fokus nehmen, weniger die Regierenden. Wenn die Menschen an der Basis merken, dass "der Westen" nicht gegen sie ist, wird es vielleicht eine Verbesserung geben können.

     

    Trotzdem jetzt zu sagen, wir gehen da raus ist peinlich, traurig und ohne Perspektive!

  • JR
    Jutta Rydzewski

    Warum, um Himmels Willen, scheinen immer dann alle denkbaren Himmel einzustürzen, auch die medialen, auch der taz-Himmel, wenn das geschieht, was in einer Demokratie das Natürlichste der Welt ist? Was ist denn so Schlimmes passiert bei den Grünen? Die Basis hat sich durchgesetzt, nicht mehr aber auch nicht weniger.

     

    Wer hätte gedacht, dass zwischen 1998 und 2005 doch noch nicht alle grünen Wurzeln wegregiert bzw. weggefischert wurden. Besonders beeindruckend ist die Tatsache, dass ein kleiner Kreisverband ausgereicht hat, um die Partei zum Beben zu bringen. Da stellt sich ein junger Mann, Robert Zion, ans Pult, und lässt die Profis alt oder gar grün - vor Ärger - aussehen. Mit einfachen aber überzeugenden Worten erteilt Zion den Bütikofers, Trittins und Co. Nachhilfeunterricht in ehemals grüner Politik. In 10 Minuten Redezeit lässt er neben der Friedenspartei auch die Basisdemokratie wieder auferstehen. Petra Kelly wird sicherlich irgendwo da oben stolz geschmunzelt haben. Es gibt sie doch noch ... ihre grüne Basis.

     

    Nun stellen Sie sich bitte vor, so oder so ähnlich hätte die taz kommentiert, anstatt gemeinsam mit einem Herrn Cohn-Bendit, die "Beerdigung" eines Herrn Fischer zu betrauern. Wo war er überhaupt bei dieser Veranstaltung? Ich habe sein schmerzverzehrtes Gesicht allerdings nicht vermisst.

     

    Jutta Rydzewski

  • DA
    Dirk Andreé Weber

    Dieses Interview entlarvt Daniel Cohn-Bendit in seiner ganzen Persönlichkeit. Ein beleidigter, alter Mann, der seine beste Zeit schon lange hinter sich hat. Was ist daran falsch, dass viele der jetzigen Fraktionsmitglieder nicht mehr aufgestellt werden? Lieber Daniel, pack Dein Köfferchen und überlass deinen Platz in der Politik jüngeren Menschen. Die Parteibasis hat den zu Grün / Schwarz neigenden konservativen eine klare Abfuhr erteilt.

  • FL
    Frank Lübberding

    Wie kommen die Grünen eigentlich darauf ausgerechnet den Afghanistaneinsatz, der alles andere als erfolgreich enden wird, zur Frage ihrer Regierungsfähigkeit zu machen? Wenn die nächste US Administration außenpolitische Frontbegradigungen vornehmen wird, werden die Konservativen schneller aus Afghanistan abziehen als Cohn-Bendit überhaupt denken kann. Für die CDU ist Afghanistan keine Herzensangelegenheit, sondern lediglich ein realpolitisches Kalkül. Für die Cohn-Bendits dagegen offenbar eine ideologische Grundsatzfrage. Die eigentlichen Fundamentalisten in dieser Frage sind also die unkritischen Befürworter eines weiteren Afghanistaneinsatzes.

     

    Es ist wirklich grotesk. Aber das passiert, wenn man Ideologen Außenpolitik machen läßt. Die einen marschieren in den Irak ein und die anderen wollen in Afghanistan bis zum letzten Mann kämpfen. Notfalls wahrscheinlich auch ohne Unterstützung der Afghanen selbst. Der weiße Mann hat ja bekanntlich einen zivilisatorischen Auftrag zu erledigen.

     

    So kann man sich selber in den Fuß schießen. Frau Merkel wird es freuen. Bei Neuwahlen braucht sie keinen Gegner zu fürchten. Höchstens die Dummheit im eigenen Lager, aber darauf sollte man sich nun nicht unbedingt verlassen.

  • AZ
    A. Z.

    Da kann man mal sehen, wie lange so eine Erpressung nachwirkt! Kaum behauptet der Kanzler einer ehemals-großen Volkspartei aus Angst um seine Führungs-Kompetenzen, die Bundestags-Abstimmung über Bundeswehr-Einsätze außerhalb des NATO-Territoriums sei eine Grundsatzentscheidung, schon sieht sich der vormals-kleinere Koalitionspartner über Jahrzehnte hinweg gezwungen, diese Einsätze zum Fundament der eigenen Politik zu erklären und Einwände dagegen mit dem Stempel Fundamental-Opposition zu versehen: Wenn das nicht Nachhaltigkeit in ihrer reinsten Form ist, dann weiß ich nicht...

     

    Daniel Cohn Bendit trägt offenbar schwer an seiner ganz persönlichen Verantwortung für diesen Auslangseinsatz. Und er tut sich noch schwerer damit, sich mit der Rolle der Zweit-Opposition abzufinden. Das ist sogar verständlich. Schließlich hat er Recht, wenn er sagt: Opposition muss die besseren Konzepte liefern. Dass die Aussichten auf eine erneute Kandidatur für jene, denen solche Konzepte nicht einfallen, gefährdet ist, nennt er allerdings fatal, und das ist ein Fehler. Es ist nämlich eher vernünftig, wenn man seine Vertreter nach ihren Kompetenzen auswählt. Fatalismus ist, wenn man sich (fluchend aber gottergeben) ins angeblich Unvermeidliche fügt.

     

    Abtreibung und Beerdigung sind starke Vokabeln und wer einen Heiligen hinterfragt, der kann unmöglich ein guter Katholik sein. Aber wo steht geschrieben, dass neben Gott auch ein Fischer vollkommen und unfehlbar sein muss? Im Parteiprogramm der Grünen jedenfalls nicht. Fischer ist schon immer ein Mann seiner Zeit gewesen. Ihm daraus heute noch einen Strick zu drehen, ist einfach nicht fair. Dass die, die regieren, oft den Wald vor lauter Sachzwängen nicht mehr sehen, ist nämlich verständlich. Dass sie sich kritische Einwände verbitten, nicht. Die Realität kann man nämlich tatsächlich weder ausbuhen, noch kann man sie niederpöbeln. Man kann sich ihr nur stellen. Das findet jedenfalls eine Mehrheit in der Gesellschaft (ob die nun in der Mitte steht, mag ich nicht beurteilen). Wenn man also (demokratisch) zum Führer der Massen gewählt werden will, dann sollte man die Realität akzeptieren. Gleich, nachdem man genügend Dampf abgelassen hat. Spätestens jetzt also, Herr Cohn-Bendit. Nur Mut, das wird schon!

  • PN
    Peter Neuhaus

    Cohn-Bendit spricht mit der Arroganz der Macht und gibt den Beleidigten. Er diffamiert das Mehrheitsvotum der Basis, anstatt diesen Parteitag als Sternstunde der jüngeren grünen Parteigeschichte zu loben: Grüne sind nicht die willigen Marionetten von selbstverliebten Rampensäuen wie Cohn-Bendit, sondern so, wie das Parteitagsvotum es angab: konstruktiv - kritisch - kontrovers. Gratulation nach Göttingen!

  • H
    hajiisimon

    Leider, dass die Politiker früher oder später sich veränderen, immer gegen die Mehrheit, und Dany hat dies auch mit seiner schwachen Rede und Interwiew bestätigt. Und leider auch dass die einzige Kerze der Grünen, die mit ihrem Licht den Weg für die Junge Generation erhellte, Ohne starken Gegenwind langsam ausgeht.

  • VR
    Völker "Subjekt" Recht

    Unserem "Eurofighter" konnte seine begnadete Rhetorik diesmal gar nix helfen - im Gegenteil damit demaskierte er sich offensichtlicher. Mit seinem Antrag (A-o7 + A08)unter dem Titel "OEF-beenden", indem dann im Text eine Modifizierung vom "krieg gegen den Terror" statt einem Ende gefordert wurde, wollte er den Delegierten ihre lese- und denkfähigkeit absprechen. Wie wir in der Geschichte der Partei sehen mussten/durften hat ein jeder Mensch (Delegierter/ Wähler) das Recht auf Irrtum und Lernmöglichkeit. Letztlich hat Danny so selbst ausreichend Flugabwehrraketen beschworen, um die Tornados vom Himmel seiner Agenda Grüner "Friedenspolitik" zu holen. Wenn er weiter die Partei so ignoriert, kann er schonmal anfragen ob neben Joschka´s Grabdenkmal noch ein Plätzchen frei ist - auf dass die gemeinsame politsch-machtgewaltige Karriere nun friedlich-schweigsam ruht.

  • RH
    Ralf Henze

    Es ist falsch, dass der Bundesvorstand beschädigt wurde, und schon garnicht durch die Partei. Richtig ist, dass ein Teil des Bundesvorstandes sowie die Spitze von Bundestags- und Europafraktion im Vorfeld des Parteitages sich beschädigt haben, durch öffentliche Äußerungen, durch Hahnenkämpfe und druch den massiven Versuch, die Parteibasis auf Linie zu bringen.

     

    Dies ist im Vorfeld nicht gelungen und noch weniger auf dem Parteitag, wo eben diese Leute wie DCB die Delegierten angeschrieen haben und ohne Konzepte dastanden. Lediglich "weiter so" und "mehr Militär" waren ihre Worte, aber nicht wie und wann der Kreifg beendet werden soll.

  • DF
    Dieter Frick

    Cohn-Bendit und die Parteispitze haben offensichtlich nur ein Ziel:

    Sie wollen regieren!

    Dafür heiligt der Zweck die Mittel.

    Tornados überwachen ja bloß die Grenze zu Libanon...

    Was die Amis draus machen ist doch nicht unser Problem.

    In der Mitte angekommen, nennt er das.

    Am Abgrund wäre passender!

  • W
    wieczo

    Der Vorstand hätte sich - eventuell - ein wenig vom Image der machtlüsternen Menschenverachtung (Diktion: "Realpolitik") befreit, wenn er aus seinen Reihen drei Freiwillige für die so frenetisch beworbenen Kriegseinsätze benannt hätte.

    Aber dazu ist die alternative Versorgungskarawane wharscheinlich zu realistisch: Viel zu gefährlich und man könnte schuldig an "Kollateralschäden" werden.

  • KN
    Klaus Neubauer

    Die Grünen werden wieder wählbarer. Zum Glück.

  • JK
    j k

    einmal troll immer troll! cohn-bendit, ein nie grün oder links gewesener mitläufer und schaumschläger. die grünen starben mit cohn und fischer. reale karriere-ömmel! nicht mehr nicht weniger! die grünen sind doch seit dem wegfall der fundis niemals mehr grün, basisdemokratisch und und und und gewesen. was die grünen sein wollten bzw. waren, bis fischer und konsorten das ruder übernahmen danach .... murks! realer murks!

  • RB
    Roland Borowka

    Joschka Fischer ist beerdigt und Cohn-Bendit geht auch bald in den Ruhestand. Ausgebrannt und auf dem realpolitischen Terrain des Abnickens von Führungsbeschlüssen angekommen, braucht die Partei der Grünen neue Ideen. Vielleicht finden sich noch irgendwelche Aufsichtsratsposten für die überalterte Führung, dann geht der Wechsel schneller. Die Basis hat mal eine interessante Regung in Göttingen angedeutet. Weiter so mit neuem Selbst- und Verantwortungsbewusstsein!

     

    Roland Borowka

  • UM
    Ullrich Mies

    Wann schaltet die Grüne Basis jenen Cohn-Bendit, den Berufsopportunisten und Bauchredner seines Herrn "Joschka", ab ?

  • GF
    German Feldmann

    Dummer Dani - Basis nicht erpressbar!

     

    Das dumme Geschwätz von Cohn-Bendit ist erschreckend. Die Delegierten haben im Gegensatz zu den Führungspersonen Verantwortungsbewusstsein bewiesen. JA zu ISAF bei Austockung der zivilen Mittel, NEIN zu OEF und TORNADOS - so hätte es heißen können. Da die große Koalition aber Probleme hat ihre Abgeordneten vom Tornadoeinsatz zu überzeugen soll alles (OEF, ISAF und Tornado) als Paket zur Abstimmung gestellt und Einigkeit künstlich hergestellt werden. Auf den Trick fällt die grüne Basis nicht rein, leider wohl der BuVo - oder sind es machtstrategische Gründe, die den BuVo so blind folgen lassen? Dafür müssten sie die Partei wechseln, denn bei den Grünen mit politischer Diskussionskultur geht sowas nicht.

  • PH
    Peter Hartung

    Richtig, Fischer wurde beerdigt, denn das Niederbrüllen der Basis funktioniert nicht mehr. Die gesellschaftliche Wirklichkeit ist jetzt beim grünen Überbau endlich angekommen. Ob es dort schon zur Kenntnis genommen wird, ist eine andere Frage. Die UnterstützerInnen des erfolgreichen Antrags waren überzeugender als die kopflose Führung aus dem Raumschiff Berlin.

  • UW
    Ulrich "Uli" Wahl

    Es geht nur oberflächlich bei den Grünen um Afghanistan, sondern um die Verbürgerlichung der Partei, die reformische Ansätze geopfert hat,weil es um Macht und Pfründe ging.

    Früher ging Dany auf die Barrikaden, jetzt ist er halt ein ergrauter Politi-Opa, der sich an die Macht anbiedert. Sicherlich hat er seine Pensionsansprüche irgendwie verdient.

    Natürlich hält er sich für die bessere Alternative.

    Robert Zion traut er nichts zu, weil es um eigene Vorteile geht. Der Mensch ist immer verstrickt in die eigene Abgründe. Es geht um Vorherrschaft und Macht. Rhetoriker tun sich leichter als die Stillem im Land. Eines steht fest:Cohn-Bendit kann quatschen. Politische Ideen werden oft verwässert, weil Menschen ihren Vorteil suchen. Sicherlich ist ein Leben als Eurpoabgordneter angenehm, auch, wenn man dabei seine Seele verkauft.

  • IW
    ingo witzmann

    schon überaus verstörend, das dieses denken in alternativlosigkeiten, dieses beschwören der angeblichen realitäten ausgerechnet von leuten wie cohn-bendit durchbuchstabiert wird, die sich soviel auf ihre aufrührerische jungend einbilden! eine realistische bestandsaufnahme, ob die militärische lösung eher menschleben rettet oder kostet, scheitert ja schon daran, dass jede option auf einen waffengang (es muss ja erstmal einer die armee schicken wollen) auch wahrgenommen wurde, seit aussenminister fischer für exjugoslawien erkannte, nach jahren der lethargie helfen jetzt nur noch streubomben und uranmunition...

    "hände weg von fischer", die marke "grösster aussenminister aller zeiten" darf nicht kaputt gemacht werden! das ist die realität von marketingstrategen! wenn man also nicht mehr gegen die militärische lösung sein darf bei den grünen, sei es aus prinzipiellen überlegungen oder aus ganz konkretem zweifel an der problemlösungskompetenz des militärs vor dem hintergrund der ereignisse in afghanistan oder irak, ohne das sich führer der partei beleidigt in die ecke stellen, dann kann man die grünen nur bedauern.

  • SL
    Simon Lissner

    Dany, der rote Dany? Als Frankfurter frage ich mich, was an dem Mann noch "rot" ist. Die Haare jedenfalls nicht. Und von "Altersweisheit" mag ich schon gar nicht sprechen. Ein beleidigter, leicht Verbitterter, dessen Reden immer "grüner" im Sinne von "unausgegoren, kindisch" werden. Selten eine derart schlechte, undiffernzierte und schwach Rede von ihm gehört, wie auf diesem Parteitag. Dass er mit seinem unqualifiziertem Geschrei gerade auch den Protest Jugendlicher auf dem Parteitag provozierte, ist symptomatisch. Dass er Robert Zion kindisch die Fähigkeit abspricht, "Massen" zu gewinnen, ist das i-Tüpfelchen des Interviews. Wenn Dany nicht mehr zu sagen hat, wird ihm bald niemand mehr zu hören. Schade, dass ausser persönliches Beleidigtsein aus diesem Interview nichts sinnvolles hervorgeht.

    Und: Das er sich nun als wahrlich schlechter Verlierer betätigt und sich in Beschimpfung der Delegierten der Partei ergeht, dürfte letzte Sympathiewerte für Dany nicht gerade steigern.

  • R
    R.Schwarz

    Zum ersten Mal seit Jahren kann man sich wieder über einen Beschluß der Grünen auf Bundesebene freuen. Vielleicht ist das jetzt ja wirklich der erste Schritt zu einer Abkehr vom Joschka-Fischer - HartzIV - Militarisierungskurs der Grünen. Dann würden Sie vioelleicht auch mal wieder für die wählbar, die sich längst von diesem einstigen Reformprojekt verabschiedet haben. Weiter so!

  • T
    thorsten

    Eigentlich hatte ich ja immer den Eindruck, Herr Cohn-Bendit wisse, von was er spricht. Dieses Interview hat mein Vertrauen dahingehend doch ziemlich ins Wanken gebracht. So zu tun, als sei die Zustimmung zum Antrag Robert Zions eine Rolle rückwärts in die pazifistische Fundamentalopposition ist ein bösartiges Missverstehen des Antrags und wird weder seinen Autoren noch vor allen Dingen den Delegierten gerecht, die ihm zugestimmt haben.

    Weder fordert der Antrag den sofortigen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan noch verneint er die Notwendigkeit einer militärischen Absicherung des zivilen Aufbaus auch durch die Bundeswehr.

    Er lehnt einen Einsatz von Bundeswehr-Tornados ab, das ist richtig. Inwieweit diese aber - wie Herr Cohn-Bendit behauptet - tatsächlich notwendig sind oder ob die dafür aufgewendeten ca. 70 Mio. Euro nicht im zivilen Aufbau besser angelegt wären, dazu verliert er kein Wort. Die grünen Delegierten haben eben nicht "die Realität" ausgebuht - sondern eine in ihren Augen falsche Prioritätensetzung, eine falsche Entscheidung - und keinen "Sachzwang".

    Wenn Herr Cohn-Bendit die nun vom Parteitag geforderte Nicht-Zustimmung (was im übrigen nicht automatisch "Ablehnung" heißt und eine Enthaltung einschließt) zum ISAF-Antrag der Bundesregierung als Rückkehr in die Fundamentalopposition deutet, stellt er sich dümmer, als er ist - und versucht damit anscheinend gezielt, die grünen Delegierten zu diskreditieren.

    Oder ist einfach ein verdammt schlechter Verlierer.