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Polizeischüsse im ParkBallermann trifft Bello

In Schöneberg Park schießt ein Polizist dreimal auf einen Hund, der mit seiner Besitzerin unterwegs ist. "Bello" überlebt, die Polizei überprüft den Vorfall.

Selten hatte ein Berliner Hund so ein Glück: Dreimal schoss ein Polizist auf ihn, doch das Tier - eine Mischung aus kretischem Jagd- und Schäferhund - überlebte. Sichtlich getroffen ist auch sein Frauchen, in deren Begleitung "Bello" am 24. Juni, dem Tag der fatalen Begegnung, im Wartburgpark in Schöneberg unterwegs war. Laut dem Bericht der Hundehalterin Maria B. ereignete sich die Tat beim Joggen gegen 8.30 Uhr. Der Polizist habe sich wohl durch den bellenden Hund bedroht gefühlt, schreibt die Halterin in einem Brief an die taz. Durch die Schüsse erlitt "Bello" (Name nicht geändert) Verletzungen im Bauch, am Hals und im Schultergelenk. Mittlerweile sei der Hund aber wieder wohlauf. "Dass er die Schüsse überlebt hat, ist ein Wunder", sagt B. Die Tat wurde erst jetzt bekannt.

Zehn Polizisten, die die Schüsse von der nahen Wache aus gehört hätten, seien sofort zum Tatort geeilt. Sie hätten sich aber nicht um den schwer verletzten Hund gekümmert, so B. "Erst auf mein Drängen hin fuhr mich ein Polizist in die Tierklinik."

Inzwischen steht die Hundebesitzerin in Kontakt mit einer Zeugin, die mit dem Handy offenbar versucht hat, einen Tierarzt zu rufen. "Es gibt noch zwei weitere Zeugen", berichtet B. Sie selbst habe nur gesehen, wie der Polizist den dritten Schuss auf das Tier abfeuerte. "Ein Passant hat die gesamte Tat mit angesehen". Zu ihm hätte sie aber bisher keinen Kontakt aufnehmen können. Die Hundehalterin hat bereits Anzeige gegen den mutmaßlichen Täter erstattet. Jetzt prüft die Staatsanwaltschaft den Fall.

Laut B. hat die Polizei keinen Pressebericht über den Vorfall abgegeben. Bernhard Schodrowski, Sprecher der Polizei, bestätigt dies. "Die Pressestelle hat erst verspätet davon erfahren", sagt er. "Normalerweise melden wir Fälle dieser Art." Warum der Beamte scheinbar grundlos auf den Hund gefeuert hat, kann er sich nicht erklären: "Kein Polizist zieht einfach so seine Waffe und schießt auf ein Tier."

Im vergangenen Jahr gab es laut Polizei 72 Fälle, in denen Beamte Gebrauch von ihren Waffen gemacht und Schüsse abgefeuert haben. 55 davon seien Schüsse auf Tiere gewesen. Das sei, so Schodrowski, gemessen an der Zahl der Einsätze wenig. Ob die Schüsse des Polizisten auf den Hund gerechtfertigt waren, wird jetzt überprüft.

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