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Kommentar Obamas ParteitagsredeObama schielt nach rechts

Bettina Gaus
Kommentar von Bettina Gaus

Barack Obamas Auftritt brachte wieder mehr Emotion als Substanz. Damit und mit seiner Anbiederung an das konservative Lager hofft er zu punkten.

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Bettina Gaus
Politische Korrespondentin
Jahrgang 1956, ist politische Korrespondentin der taz. Von 1996 bis 1999 leitete sie das Parlamentsbüro der Zeitung, vorher war sie sechs Jahre lang deren Korrespondentin für Ost-und Zentralafrika mit Sitz in Nairobi. Bettina Gaus hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt 2011 „Der unterschätzte Kontinent – Reise zur Mittelschicht Afrikas“ (Eichborn).
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9 Kommentare

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  • CB
    Cynthia Bunker

    Ihre gesamte Kommentar, Frau Gaus, ist papperlapapp... zumindest gibt es hier einige klar informierte Kommentare wie von Beni und LAWoman... Wenn Sie keine Zeit haben, sich wirklich mit den Verhältnisse in den USA auseinanderzusetzen und zu recherchieren, dann suchen Sie ein anderes Thema. Obwohl, eigentlich, könnte Ihrer Kommentar als schönes Vergleich zu den uninformierten blah-blah der Fernseh talking heads in den Staaten dienen.

    Offensichtlich kennen Sie den USA nicht, Sie kennen die ins and outs der amerikanische Politik nicht die Bohne, sonst würden Sie nicht in der Lage sein, solche oberflächliche Kritiken wie daß auf dem Parteitag "auf die Klaviatur der Emotionen gespielt" wurde oder "er wird nicht müde, zu betonen, wie stolz er auf Amerika ist...". Sie scheinen nicht zu verstehen, mit was für Verbrecher die Welt zu tun hat mit den amerikanischen Neokonservativen, wie weit die amerikanische Öffentlichkeit in den letzten 8 Jahren durch Lügen und Propaganda und "fear-mongering" immer tiefer verblödete- und was in den USA an Widerstand und Unmut inzwischen in Bewegung gerät, um die neokonservative Politik zu ändern.

  • US
    Uwe Sak

    Ja, es ist schon richtig. Es ist völlig egal ob Obama nur durch Anbiederung Wahlen gewinnen kann oder nicht. Obama ist ein Schaumschläger, sein Wahlsieg wäre für die Masse der Menschen völlig wertlos.

    Er ist für die Todesstrafe, für Krieg, seine Sozialpolitik ist völlig unglaubwürdig, weil er z.B. seinen Einsatz für eine allgemeine KV immer wieder selbst relativiert.

    Es bleibt dabei: Die Kandidaten sind kleine Würstchen, die Macht, haben die großen Unternehmen, die den Wahlkampf finanzieren.

  • M
    Martin

    Wie auch in Deutschland werden Politiker vor Wahlen nur sehr wenig konkret. Es gibt viele Meinungen und Lösungen, legt man sich also fest, hat man den Rest gegen sich.

     

    Doch leider schafft es bei uns die Kanzlerin, sogar mitten in ihrer Regierungszeit kaum konkret zu werden.

     

    Handfeste Positionen hört man fast mehr vom Vorgänger, dem Herrn Schröder.

  • AR
    Ansgar Rannenberg

    Liebe Frau Gauß,

    wenn ich ihren Kommentar lese, frage ich mich, ob Sie Obamas Rede eigentlich gelesen bzw. angehöhrt haben. Die Rede war doch eine rhetorische Meisterleisung, vom Vortrag ganz zu schweigen. Obama hat ganz in der Tradition progressiver Politiker in den Vereinigten Staaten deutlich gemacht, wie seine Politik in den Grundwerten in den der amerikanischen Nation verankert ist. Das ist wichtig, weil es die Republikaner immer wieder schaffen, die Demokraten als unpatrtiotisch und unamerikanisch zu brandmarken.

     

    Ausserdem musste er auf das Vorurteil reagieren, er sei "out of touch". Klasse war, wie den celebrity Vorwurf auseinandergenommen hat ("I don't know what John McCain thinks which live celebrities lead but this has been mine.").

     

    Ansonsten ist er doch ausreichend deutlich geworden, was seine Politik ist? Viel detailierter kann man in so einer Rede doch nicht werden, schliesslich ist das kein Referat.

  • K
    kofferfisch

    Obamas Rede war jedenfalls deutlich besser als die Berliner. Er hat deutlich zwischen der Verteidigungt seines Landes und anderen Interentionen unterschieden und will den Kampf gegen die Taliban "beenden", was immer das dann heisst. Er ist auch nicht nur emotional, Amerika ist einfach anders. Kein Wunder, dass die Gruenen so darauf fliegen.

  • L
    L.A.WOMAN

    Ach, liebe Bettina Gaus...

    Sie sind doch bisher ein Lichtblick in der Journalistengarde gewesen, und dann so ein schluriger Kommentar, was haben Sie während der Rede Obamas gemacht??

    Einschlafen ging wirklich schlecht, denn er hat zum ersten Mal die scharfe Keule ausgepackt gegen McCain- gut, es geht auch schärfer, - aber es kamen auch Zahlen.

    Dank meiner amerikanischen FreundInnen stimme ich 'Beni' zu, ohne Zugeständnisse Richtung Todesstrafe und Waffen hätte Obama null Chance auch nur in Reichweite Wählbarkeit zu gelangen. Mich schmerzt das auch, aber allein die Mobilisierung und Hinlenkung zum Befassen mit Politik eines Teils der lethargischen Massen durch Obama ist Gold wert.

    Zu der VP-Kandidatin vermisse ich in der taz jedoch bisher die fundierten Kommentare.

    Meine eigenen Recherchen ließen mir das Blut in den Adern gefrieren!

    Also, liebe Bettina Gaus, ich bin gespannt.

  • M
    michaelbolz

    Ob Angehöriger einer ethnischen Minderheit oder nicht - selbst wenn bibelfelsenfeststeht, dass das ein Novum in der US-Geschichte ist - dass allein macht keine Politik und klingt doch zu sehr schöngeredet, auch wenn der Fakt nicht unterbewertet werden darf. Ein anderer Aspekt ist diesbezüglich aber deutlicher hervorzuheben: "Wenn Obama ein weißer Mann wäre, wäre er nicht in dieser Position. Wenn er eine Frau wäre, wäre er ebenfalls nicht in dieser Position. Er kann glücklich sein, dass er ist, was er ist." (Geraldine Ferraro). Ein zynischer Kommentar aber wahr wie nichts anderes in diesem populistischen Medienhype called Präsidentenwahl in USA. Und damit macht Obama Wahlkampf (und neuerdings natürlich mit Familie) - mit nichts anderem.

    Die Frage(n) ist(sind): soll Politik so aussehen? Und was darf man davon erwarten? Kommt uns das nicht alles schmerzhaft bekannt vor? Wo bleibt unser Gedächtnis? Die Auseinandersetzung?

    Beinahe scheint mir meine sonstige Haltung zu Vernunft und Geduld aufzurufen hier stiften zu gehen, die ganze Chose ist ein einziger und mittlerweile unterträglicher Blödsinn an krampfhafter Verwirrung im globalen wirtschaftspolitischen Durcheinander und natürlich machen alle mit.

    Was hätten wir auch für Alternativen.

    Oh! Die haben Wir.

  • V
    vic

    Will man Wahlen gewinnen, muss man leider dem Volk nach dem Mund reden. Das ist hier nicht anders als in USA. Nur ist es dort, zusätzlich zu Kriegseinasätzen und deren Verherrlichung, mit Abtreibung, Todesstrafe, NRA usw. noch dümmer.

    Will hoffen er findet danach seinen ursprünglichen Kurs einigermaßen wieder.

  • B
    Beni

    Natürlich misstraut Obama seinem eigenen Popstar-Image. Sollte er auch tun, wenn er wirklich gewählt werden will. Ebenso notwendig sind leider auch die Anbiederungen nach Rechts. Die linken Wähler hat Obama zum Grossteil auf sicher, in der Mitte jedoch muss er McCain den Boden abgraben. Ein nach Rechts schielender Obama ist immer noch besser als ein nach links schielender McCain. Und was würde ein stramm linker Obama nützen, wenn er nicht Präsident wird. Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach, wie man so schön sagt.