… DER SCHLIESSFACH-COUP VON STEGLITZ?: Rätsel aufgeben
Langsam wird die Sache mysteriös. Was steckte denn nun in den Schließfächern jener Steglitzer Volksbankfiliale, in deren Keller sich eine Gangsterbande bohrte? Die Festplatte mit der MI6-Agentenliste? Das Bernsteinzimmer? Der heilige Gral? Einfach bloß Geld, Gold und Klunker können es nicht gewesen sein. Denn wie inzwischen durchgedrungen ist, haben die nächtlichen Besucher haufenweise Wertsachen einfach liegen gelassen.
Man muss sich das vorstellen: Die Steglitzer Panzerknacker wühlen sich monatelang durchs Erdreich, fräsen hübsche Löcher in baumdicken Beton – und verlassen dann einen mit Juwelen und Edelmetall übersäten Tatort. Wie zu lesen war, sollen die Aufräumtruppen von Bank und Polizei 25 Umzugskartons mit der zurückgelassenen Beute gefüllt haben.
Möglicherweise, so die Ermittler, seien die Einbrecher ja von ihrem selbst gelegten Brand vertrieben worden. Apropos: Die sprichwörtliche heiße Spur gibt es auch nach dreieinhalb Wochen noch nicht – obwohl 375 Hinweise aus der Bevölkerung eingingen, wie ein Polizeisprecher am Mittwoch mitteilte. Wäre ja auch erstaunlich, wenn Diebe, die mit solch gnadenloser Zielstrebigkeit vorgehen, ausgerechnet beim Dünnemachen patzten.
Einen reichlich undankbaren Job haben jetzt die Mitarbeiter der Volksbank, die das verstreute Diebesgut sortieren müssen. Noch Wochen werde das dauern, teilte eine Sprecherin mit. Zumal der Inhalt von Schließfächern nicht registriert wird und nicht auszuschließen ist, dass sich bestohlene Kunden am Hab und Gut ihrer Leidensgenossen schadlos halten wollen: „Oh, dieses Tausenderbündel kenne ich. Das habe ich mit meiner Hände Arbeit verdient!“ CLP Foto: dpa
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