piwik no script img

Kommentar LeitzinssenkungSchöne Zeiten für Spekulanten

Ulrike Herrmann
Kommentar von Ulrike Herrmann

Die Europäische Zentralbank muss der US-Notenbank mit der Senkung des Leitzinses folgen. Doch die Zentralbanken sind weitgehend machtlos.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Ulrike Herrmann
Wirtschaftsredakteurin
Der Kapitalismus fasziniert Ulrike schon seit der Schulzeit, als sie kurz vor dem Abitur in Gemeinschaftskunde mit dem Streit zwischen Angebots- und Nachfragetheorie konfrontiert wurde. Der weitere Weg wirkt nur von außen zufällig: Zunächst machte Ulrike eine Banklehre, absolvierte dann die Henri-Nannen-Schule für Journalismus, um anschließend an der FU Berlin Geschichte und Philosophie zu studieren. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin der Körber-Stiftung in Hamburg und Pressesprecherin der Hamburger Gleichstellungssenatorin Krista Sager (Grüne). Seit 2000 ist sie bei der taz und schreibt nebenher Bücher. Ihr neuester Bestseller heißt: "Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind - und wie wir in Zukunft leben werden". Von ihr stammen auch die Bestseller „Hurra, wir dürfen zahlen. Der Selbstbetrug der Mittelschicht“ (Piper 2012), „Der Sieg des Kapitals. Wie der Reichtum in die Welt kam: Die Geschichte von Wachstum, Geld und Krisen“ (Piper 2015), "Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung. Die Krise der heutigen Ökonomie - oder was wir von Smith, Marx und Keynes lernen können" (Piper 2018) sowie "Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen. Warum es kein Wunder ist, dass wir reich geworden sind" (Piper 2022).

2 Kommentare

 / 
  • W
    Werkmeister

    9.6.13 Die Zinsen werden eher weiter fallen, weil sich die Wirtschaftsleistungen in der EU eintrüben. Die lockere Geldpolitik wird seine Fortsetzung aber auch finden, weil steigende Zinsen die hochverschuldeten Staatshaushalte endgültig sprengen würden. Eine Anzahl von Staaten müssten ihren Bankrott anmelden. Der weltweite Finanzcrash wäre so nicht mehr aufzuhalten. Beginnen würde dieser Crash bei steigenden Zinsen mit einem heftigen Krach an den Aktienbörsen wie im Okt.87. Einbrüche in der Weltwirtschaft könnten folgen. Der Raubeinkapitalismus hat den Notenbanken Niedrigzins-Fesseln angelegt, weil es nicht zur finalen Krise, möglicherweise mit einer Währungsreform im Geleit, kommen darf. Bezahlen muss diese Geldpolitik der brave Sparer, dessen Sparvermögen über die Inflation schleichend dahinschmilzt. EZB-Chef Draghi weiß sehr wohl, dass er die Geldpolitik zwangsweise locker halten muss und dass die Sparer die Zeche der Krise bezahlen werden. Gewinner hingegen sind Kreditnehmer und die Staatsschuldner, soweit sie kaum noch Zinsen berappen müssen. Wolfgang Werkmeister, Buchautor, Eschborn

  • C
    Centralbig

    Unsinn: die Zentralbank ist nicht wirkungslos,wenn der Zins Null ist. Der nächste Schritt ist die Abwertung.