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NEUE PROTESTPLATTFORMStatt Besetzen setzt man jetzt auf Blockieren

Nicht mehr so viel zu hören ist von der Occupy-Bewegung, die im vergangenen Jahr auch in Berlin Plätze besetzt hatte. Stattdessen wurde jetzt in Berlin eine Blockupy-Plattform gegründet. Dabei drängelten sich am Dienstagabend mehr als 60 Personen aus verschiedenen linken Gruppen und Initiativen in den größten Raum der besetzten Gerhart-Hauptmann-Schule in Kreuzberg.

Das Spektrum reichte von ehemaligen Occupy-AktivistInnen über Antifagruppen, Erwerbsloseninitiativen, den Berliner Naturfreunden bis zu linken Hochschulgruppen. Aber auch Unorganisierte seien bei Blockupy ausdrücklich willkommen. „Die Plattform ist kein Delegiertentreffen politischer Gruppen, sondern ein Forum für alle Interessierten“, sagt Aktivistin Tina Pleitsch.

Aktionstage mit Camps

Das neue Bündnis will in Berlin zu den Aktionstagen gegen die Europäische Zentralbank mobilisieren, die am 31. Mai und 1. Juni in diesem Jahr in Frankfurt am Main stattfinden sollen. Wie bei den ersten Blockupy-Aktionstagen in der Mainmetropole im vergangenen Jahr sind Camps, Blockaden, Veranstaltungen und auch eine Großdemonstration geplant.

In Berlin selbst will man bei der neuen Plattform bereits in der nächsten Woche mit Blockaden beginnen. Unter dem Motto „Blockupy goes Zwangsräumungen verhindern“ wird dazu aufgerufen, am 14. Februar die Zwangsräumung einer Familie in der Lausitzer Straße 8 zu verhindern, die nach einem jahrelangen Streit mit dem Eigentümer um Mieterhöhungen ihre Wohnung verlieren soll. Ein erster Räumungstermin war bereits im Dezember 2012 durch eine Blockade verhindert worden (taz berichtete). PETER NOWAK

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