piwik no script img

Geschädigte deutsche Lehman-AnlegerKanzleien bereiten Klagen vor

750 Millionen Euro haben 40.000 deutsche Anleger mit dem Kauf von Lehman-Zertifikaten verloren. Die meisten hatten keine Ahnung von Geldanlagen.

Zahlreiche geschädigte Anleger wehren sich nun. Bild: dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

8 Kommentare

 / 
  • ES
    E. Stopp

    Hallo Gitti S , meinen Sie mich mit den superschlauen Leuten?

    Ich nehmns Ihnen nicht übel und kann diese Verärgerung auch nachvollziehen. Aber mitdenken ist eben gefragt - im Kapitalismus. Wenn die Bank den Kunden anruft ....dann ist Gefahr in Verzug und man sollte niemals diese " Einladung " annehmen. Die Bank kann das Angebot doch schriftlich zu senden, dann können Sie lesen, prüfen, auch andere befragen ...aber genau das will die Bank verhindern.

    Übrigens tut man als Kunde eins nie :

    Bei einer Bank Girokonto, Darlehen , Sparbuch und Geldanlagen ... haben, kann " tödlich" werden.

    Die Banken haben in Ihren AGB ein Aufrechnungsrecht, was heist : Schwierigkeiten bei einem Konto zieht die Sperrung aller Konten nach sich. Zum Bsp. einen , zwei Monate kein Lohn ...!

    Man sollte schon bestimmte Prinzipien beachten- um nicht in jede ( Umsatz) Falle zu tappen.

    Da haben Sie sicher auch eine hübsche Riester - R ente aufgedrückt bekommen ...?

    Aber SIE haben unterschrieben- und die Bank wird sagen, wir haben sie nicht gezwungen!! Und das wird auch der Richter so sehen. Und einen Kunden " Überreden " ist nicht strafbar.

    Wie sagte einer so schon: Was ist der Einbruch in eine Bank , gegen die Gründung einer Bank.

    Banker sind angestellte Verkäufer, die unter Umsatzdruck stehen, die Verkaufsvoragben haben und die oft auch nicht richtig über die Produkte informiert werden- denn sie sollen ja verkaufen, nicht beraten.

    Wer in eine Bank geht - hat schon verloren ( Es sei denn er hat einen starken Willen und gute Sachkenntnis) !!

    Weil es juristisch eben auch vollkommen anders ist, wenn Sie zur Bank gehen ( damit geben SIE kund- dass SIE was von der Bank wollen- nicht die Bank von Ihnen) oder der Vertreter/ Verkäufer zu Ihnen kommt.

    Wie Sie vielleicht merken, ich beschäftige mich beruflich damit- als Versicherungsmakler.

     

    Ich wünsche Ihnen Erfolg, bei der Forderung gegen Ihre Bank !

  • GS
    Gitti S.

    Lieber Chris, du weißt wirklich nicht, wie das gelaufen ist, oder? Du bekommst von der Bank ein Schreiben mit "hallo, ihr Festgeld wird frei und wir möchten es für Sie sicher wieder anlegen, kommen Sie vorbei!" Ja, und dann bekommst du sowas auf's Auge gedrückt von dem Berater, den deine Familie schon ewig kennt und der genau weiß, dass da kein 100%iger Kapitalschutz dahinter ist, es aber samt Provisionen verschweigt, damit er diesen Mist überhaupt verkaufen kann. Gerade bei der Sparkasse sind die Berater fast schon wie Familie und Behörde zugleich. Und wir haben ja trotzdem mehrmals gefragt. Auch wenn der Berater das nicht absehen konnte, muss er, gerade bei Zertis, Provisionen offenlegen und mitteilen, dass das nun eine völlig andere Anlageform ist als die ganze Zeit und ein minimales Restrisiko besteht. Wenn du dann noch massive Immobilienschulden bei genau dieser Bank hast und die dir solch ein wie immer geartetes Risiko zugemutet hat, dann bekommst du beim Anblick deines leeren Kontos voll die Panik. Gerade viele älteren Leute wurden mit voller Absicht in diese Pleite getrieben. Ehrlich, ich möchte mich nicht mit der Entwicklung von Anlagemöglichkeiten beschäftigen, ich wollte einfach nur sicheres Festgeld haben und deswegen ist das eine total miese und gewollte Abzocke gewesen und völlig unentschuldbar.

  • C
    Chris

    Ganz ehrlich, Gitti, von "Betrogen" kann wohl keine Rede sein. Das Lehman Brothers Pleite gehen könnte, war auch für viele Experten nicht abzusehen. Von daher war der Tip zu dieser Geldanlage seinerzeit gar nicht so übel für konservative Anleger. Und eins muss doch klar sein, wenn's ums Geld geht, muss man sich schon selbst Gedanken über die Anlagemöglichkeiten, Chancen und Risiken machen. So ein Onkel von der Bank oder Versicherung denkt an sich und seine Provision. Wenn man sich mit der Thematik nicht beschäftigen möchte, muss man halt zu einem Honorarberater gehen. Nur möchte das ja in Deutschland nunmal kaum einer.

  • A
    Arne

    An alle bessrwisser hier. Ich hoffe ihr setzt den gelichen Standart an euer eigenes -Verhalten und bitte keien Reklamationen mehr wenn euer Arzt einen Behandlungsfehler macht, euer Auto kaputt geht etc. . Haftung für das eigen Verhalten wieso als Kunde brauchtet ihr ja nicht dort zu kaufen.

     

    Erstaunlich das nicht einmal in Zweifel gezogen wird war hier abgelaufen ist. Banken haben bewußt Risikoprofile manipuliert und etwas anderes gessagt als später im Kleingedruckten auftaucht.

  • GS
    Gitti S.

    Na da melden sich ja mal wieder die superschlauen Leute, die meinen, dass wir Geprellten selbst dran schuld sind und zu blauäugig waren! Bin selbst betroffen und weiß, wie man da belogen und betrogen wurde. Wem kann man denn noch vertrauen, wenn nicht dem langjährigen Bankberater "seines Vertrauens". Und wenn der nach mehrmaligem Nachfragen immer noch sagt, das ist eine 100%ige sichere Anlage, genau das richtige für Sie - sprich dem bekannt erzkonservativen Anleger -, was soll man denn dann sonst noch tun? Die meisten von uns wussten nicht, dass das Zertifikate waren und waren nach der Beratung davon überzeugt, es sei Festgeld! Und jetzt? Sollen wir Ja und Amen zum nicht gewollten Verlust sagen? Nein, wir wehren uns und das ist gut so. Auch wenn viele denken, wir seien zinsgeile Zocker; schaut euch mal an, wer sich da auf Stammtischen trifft und bei Demos: So sehen Leute aus, die von den Banken um ihr Erspartes gebracht worden sind und nichts davon ahnten, was passieren könnte. Wir wurden von den Banken abgezockt und werden's denen zeigen. Und wenn die Anwälte dabei verdienen, so what? Hauptsache, die Sache geht am Ende für uns gut aus und die Banken kriegen, was sie wirklich verdienen.

  • ES
    E. Stopp

    Zertifikate sind :

    Bei Zertifikaten handelt es sich rechtlich um Schuldverschreibungen. Im Gegensatz zu klassischen Schuldverschreibungen gewähren Zertifikate jedoch keine feste Verzinsung, sondern die Teilhabe am Erfolg oder Misserfolg eines Börsengeschäfts. Zertifikate können daher völlig unterschiedliche Ertragschancen und Verlustrisiken beinhalten....Wikipedia!

    Das kann nun wirklich jeder herausfinden !!!

     

    Als Versicherungsmakler sehe ich 2 Ursachen der Fehl-Verkäufe von Risiko-Produkten:

    1. Der Kunde selbst: Man stelle eine Hübsche Bank, einen Bunten Prospekt, eine pauschale Werbeaussage , einen Berater( der ja nur Verkäufer ist!!) in Nadelstreifenanzug, eine Rendite von 6 % aufwärts, etwas Steuern sparen , ein Rating AA ...von XY... in den Raum und schon ist der Kunde hin und weg - und unterzeichnet! Somit trägt der Kunde Mitschuld! Er prüft nicht! Er kontrolliert nicht. Er glaubt alles....

    2. Der Vertrieb mit seinen Gesetzen:

    Wenn Kunden endlich begreifen würden- ( was wohl geschieht) dass eine Bank nichts anderes ist, als ein ( meist privater) Anbieter, der Mitarbeiter ein ( Provisions / Umsatz) abhängiger Verkäufer, oft mäßig geschult und persönlich im Schadensfall nicht haftbar zu machen. Und da sind noch die Manager, die Politiker, die Lobbyisten, ...die Ackermänner, ...die das Sagen haben und kein Interesse an Verbraucherschutz, Kundeninformation, Wahrheit, auch Wahrheit über angebliche Sicherungseinrichtungen ( siehe EdW zu Phoenix- Geld reicht nicht!!), Wahrheit über Risiken und Wahrheiten über die Provisionen beim Verkauf.

    Ein System- von der Politik so gewollt!!

    Und ein paar einzelne Schadenfälle , die es immer mal gab, gaben bisher keinen Anlass zum handeln, zu Änderungen.

    Dabei ist es oft ganz einfach: Gibt es ein Risiko bei der Geldanlage , ja oder nein? Wenn ja , Welche! Ein solches - kundenverständliches- Beratungsprotokoll wahrheitsgetreu ausgefüllt, und der Kunde weiß Bescheid. Hat der Verkäufer belogen, betrogen, was weggelassen- haftet er persönlich. Schon ist Ordnung bei der Vermittlung dieser Produkte.

    Und als Berater kann man garantieren, dass man nichts garantieren kann!!

    Selbst Festgeld - siehe Kaupthing Bank - ist nicht 100 % sicher!! Das muss ein Berater wissen und dem Kunden mitteilen.

    Aber da ist noch die Vergütung des Vermittlers- wenn er zu viel über Risiken sagt- kein Abschluss- kein Geld´!!

    Das Problem umgehe ich als Versicherungsmakler, in dem ich erst Risiken versichere, dazu berate, dabei anteilig Courtage verdiene und somit auf die Provision aus Geldanlagen nicht mehr angewiesen bin. Mein Ziel ist den Kunden zu halten, zu betreuen , über Jahre hinweg.

    Geldanlagen die mir kurzfristige Einnahmen sichern, aber dann den Bach runter gehen, verprellen die Kunden und negative Propaganda macht sich sehr schnell breit.

    Drum prüfe auch hier: Wer soll dich - werter Kunde- beraten? Die Bank ist meist der schlechteste Weg für den Kunden ( aber auch nicht immer!)

    Vielen Kunden ist die Macht des Verbrauchers nicht klar!!! Bevor man ein Produkt kaufen will, sollte man sich prinzipiell mit dem Anbieter und dem Produkten, oder den Altersnativen informieren. Wer Internet hat- wird dort schnell fündig. Und bei diesem suchen, stößt man immer auf Pro und Kontra und kann sich ein eignes Bild machen.

    Wenn man also weiß, das xy- Discounter Waren von Kinderarbeit aus Indien anbietet- sollte man diese Ware nicht kaufen. Wenn man Geld anlegen will- muss man in Kauf nehmen, dass der Berater Geld kostet- also fragen Sie Ihn was er kostet.

    Aber viele Kunden scheuen diese Auseinandersetzung mit dem Verkäufer und glauben gern dem freundlich geschlipsten " Berater " der noch so gut roch!

     

    Leute wacht endlich auf !! Nicht was Drauf steht ist wichtig- Sondern was Drin ist !!!

    Und das Innere verbirgt sich oft- vor allem das Schlechte!!

    Bei Wahlen ist es eben so.

    " Mehr netto" - steht zwar drauf- aber das Gegenteil will der Sprücheklopfer mit diesem Spruch erreichen!!

  • C
    Chris

    Wenn ich das immer lese: "Die meisten hatten keine Ahnung von Geldanlage". Dann muss man sich halt schlau machen und vor allen Dingen einen Bankangestellten als das sehen, was er ist: ein Verkäufer. Nun da das Kind in den Brunnen gefallen ist, muss auch wieder ein Schuldiger ausgemacht werden. Persönliches Versagen steht dabei nicht zu Debatte. Schätze aber, das die Richter den Betroffenen schon noch erklären werden, was es mit der Unterschrift unter den Dokumenten aufsich hat.

  • AR
    A.S. Reyntjes

    Da verdienen ja wenistens die Anwälte noch dran, dass 40 000 OSt-Räte, Ärzte, Anwälte, Ingenieure, Richter... zu viel Geld hatten, das sie verspekulieren konnten.

     

    Gut' Schluck aus der Geldangstflasche (> GELDANGST, f.; lat.: cura ex egestate!)