Anti-Vergewaltigungs-Kondom: Zähne zeigen
Noch nicht auf dem Markt, aber schon heiß diskutiert: das Anti-Vergewaltigungs-Kondom. Beißt sich mit Latexzähnchen in das Genital des Mannes. Aua!
BERLIN taz | Ein Femidom soll Vergewaltiger abschrecken. Am Montag stellte die Südafrikanerin Sonnet Ehlers in Berlin vor, wie ihre Erfindung funktionieren soll: mit Hilfe eines Applikators führen Frauen das Anti-Vergewaltigungs-Kondom in die Vagina ein, das sich bei der Penetration am Genital des Angreifers festhakt.
Dafür sorgen mehrere nach innen gerichtete Widerhaken aus hartem Kunststoff, die sich in die Haut bohren und üblen Schmerz verursachen sollen. Mit Rape-aXe am Genital wäre der Täter auf alle Fälle als Vergewaltiger überführt, denn das Kondom kann nur durch einen chirurgischen Einngriff entfernt werden.
In ihrem Heimatland, wo die Zahl der Vergewaltigungen, bei offiziell 55.000, weltweit am höchsten ist, ist das nicht der Regelfall. Dort wird Schätzungen zufolge nur jede neunte Vergewaltigung zur Anzeige gebracht. Schon ab Oktober sollen sich Frauen das Kondom kaufen können, das sie auch vor Aids und Schwangerschaft schützt.
Noch ist Rape-aXe noch nicht getestet worden. Unklar ist auch, wie ein Angreifer reagieren wird, wenn er feststellt, dass er von Latex gebissen wurde. Bedeutet das Femidom somit noch mehr Gefahr für die Frau?
Rape-aXe sei durchaus im Stande, dem Opfer eine Gelegenheit zu bieten, sich in einem Augenblick der Schwäche des Vergewaltigers zu wehren oder zu fliehen, so seine Erfinderin. Zudem gäbe es einen Abschreckungseffekt: denn nichts würde einen Vergewaltiger so effektiv treffen wie Schaden an seiner Tatwaffe, seinem Penis.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
VW in der Krise
Schlicht nicht wettbewerbsfähig
Prognose zu KI und Stromverbrauch
Der Energiefresser
Kränkelnde Wirtschaft
Gegen die Stagnation gibt es schlechte und gute Therapien
Mögliche Neuwahlen in Deutschland
Nur Trump kann noch helfen
Anschläge auf „Programm-Schänke“
Unter Druck
Jeff Bezos und die Pressefreiheit
Für eine Zwangsabgabe an Qualitätszeitungen!