Selbstzerfleischung der Überwachungsgegner: Demo-Krieg bei Datenschützern

Vor den großen Anti-Überwachungsprotesten "Freiheit statt Angst" in Berlin gibt es unter den Internet-Aktivisten Streit - und plötzlich gibt es zwei konkurrierende Demonstrationen.

Datenschützerdemo ist gleich Datenschützerdemo? Nicht, wenn man die Organisatoren fragt...   Bild: dpa

Comments

[Tobi]

Hier von Krieg zu sprechen finde ich ist BILD-Zeitungsniveau.

Selbstzerfleischung? Mir scheint die Auflage sinkt rapide, weshalb man sich übertriebener Niveaulosigkeit hingeben muß.

Tschade. Von der Taz erwarte so etwas nicht.

[Friedhelm]

So plötzlich scheint das mit den 2 Demonstrationen aber nicht zu sein. Schon im April veröffentlichte das Aktionsbündnis Freiheit statt Angst einen Text zum Thema Kooperation (nicht Konkurrenz).

http://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/informieren/downloads/func-startdown/36/

 

OK, das war nicht leicht zu finden, aber gerade die unabhängige (linke) Presse sollte besser recherchieren.

 

@upsi: ja ich denke auch das das abgeschrieben ist!

 

Als Alt-68er kenne ich das schon von der AP0, den Volkzählungsgegnern, den Montagsdemos der Hartz4-ler etc. und denke: Lieber ruhig Blut!

 

Wenn ich sehe, das sich beim AK-Vorratsdatenspeicherung vorranging Parteien (Linke, Grüne, Piraten?), Arbeitnehmervertretungen wie Verdi und Lobbyisten tummeln, ist doch klar, was läuft! Alphamännchen/mädchen verteidigen ihr Revier!

 

Bürgerbewegung ist das nicht, das ist Wahlkampf! Die verschiedenen Orgas sollten sich zusammenraufen!

 

Trotzdem: Hingehen, den Datenschutz ist Grundrecht!

[Michael]

Das ist doch wie immer... ein paar Leute streiten sich und alle anderen müssen darunter Leiden!

Deshalb finde ich auch den Kriegsbezug in der Überschrift ganz gut!

 

Der Herr Fontes scheint doch wohl schon 2007 + 2008 die Freiheits-Demos angemeldet und geleitet zu haben. Macht seine Sache also ganz gut! Wenn der AK Vorrat vor allem eine Wahlkampfveranstaltung für die Grünen und die FDP machen will, ist auch das OK! Ich gehe aber dann dort nicht hin, denn "es ist unfair, wenn man Politiker an ihren Wahlkampfaussagen misst" (Wiefelspütz?)

[tsts]

headline:das hättet ihr wohl gern.

 

leute, lasst euch nicht verarschen + spalten.

 

taz ist doch inzwischen mainstream-organ -habt ihr das noch nicht gemerkt.

[planet heinz]

ich schließ mich anne da an, muß doch möglich sein,

adrenalinspiegel und kreislauf sprechen natürlich ihre eigene sprache, bei diesem thema

[Sägenkette]

Tag,

 

ich zweifel die Glaubwürdigkeit der taz in dieser Hinsicht mal an.

Sie stehen auf der Seite des Demo-Doubles als Medien-Partner: http://de.freedomnotfear2009.org/aufruf/medienpartner/

 

Während Sie in der Auflistung vom Ak-Vorrat nicht zu finden sind:

Medien

- @lptraum - Hannoversche

- Zeitung gegen Sozialabbau

- Neues Deutschland

http://www.vorratsdatenspeicherung.de/content/view/304/1/lang,de/ (rechts der Kasten)

 

Das "Mobbingopfer" ist ein geldgeiler Typ, der dem lang geplanten Projekt, dieser Demo, offensichtlich schadet. Ob er das will, sei mal dahingestellt.

 

Alle müssen an einem Strang ziehen und 2 Demos am selben Tag sind absoluter Bullshit!. -.-

[Sowizo]

Vom eigentlichen Thema, dem Konflikt zwischen den beiden Demos, mal abgesehen: Ich beneide Deutschland (genauso wie Schweden) wirklich um diese florierende Datenschutzbewegung, deren Forderungen natürlich untrennbar mit essentiellen allgemeinen Menschenrechten und freiheitsbezogenen Themen stehen. In Österreich werden diese Themen nämlich - abgesehen vom Web-Bereich auf derstandard.at und einiger weniger PolitikerInnen von SPÖ und Grüne - praktisch totgeschwiegen.

 

Aber das hat wohl auch historische Gründe, gibt es doch in Österreich keine annähernd erfolgreiche liberale Partei, die diese Themen in die (nebenbei in Ö nicht existente) politische Diskussion einbringen würde.

 

Ach und: Danke für den Bezug zu Monty Python! :)

[Camillo]

Huch? Der Artikel ist von RICARDO CRISTOF REMMERT-FONTES geschrieben? Ist das nicht etwas subjektiv?

 

Oder hat sich da jemand eingehackt und den Namen des Autors verändert?

[Karsten]

"Selbst für die Gründung mussten schon (nicht involvierte?) Familienmitglieder herhalten."

 

Stimmt definitiv nicht.

 

Daran kann man sehen welche Form von Mobbing und Gerüchteküche gegen Ricardo betrieben wird.

 

Haltet einfach mal den Mund, wenn ihr Aussagen vom Hörensagen machen wollt ohne die Quelle überprüft zu haben.

[Wolfram Riedel]

Forking gibt es überall, nicht nur bei Open Source. Und: it's not a bug, it's a feature.

[Dirk]

Hauptsache alle gegen die Spalter von der populären Front

[Kommentator]

Nachtrag/Korrekturen

 

1."Eine von dem Datenschutzaktivisten Ricardo Cristof Remmert-Fontes geführte Allianz hat für seine Demo das Motto "Freiheit statt Angst 2009" um den Zusatz "Stoppt den Überwachungswahn" ergänzt."

 

Falsch, Ricardos Demo heißt nur "Freiheit statt Angst 2009", während die originäre Demo den Zusatz hat.

 

http://www.vorratsdatenspeicherung.de/content/view/304/153/

http://de.freedomnotfear2009.org/tag/ricardo-cristof-remmert-fontes/

 

Der Slogan mit Zusatz wird sicher auch wieder einer der meistgerufenen Demo-Sprüche.

 

2. Warum "Selbstzerfleischung".

Mit keinem Wort wird erwähnt, wieviele Unterstützer (und v.a. welche!) diesmal eingebunden werden. Nach all den Skandalen der unzähligen Unternehmen müsste der letzte Arbeiter aufwachen.

 

Wenn Ricardo aber ne eigene Gruppe gründet - mit einer anderen Orga-Struktur - ist das seine Sache. Zerfleischung ist das nicht. Sicher, die Namenswahl ist anmaßend und kontraproduktiv...

 

Msg, Kommentator.

[Anne]

Wichtig finde ich vor allem, dass am 12.9. möglichst viele Menschen gegen den Überwachungswahn unserer Politiker aber auch der Unternehmen wie Lidl, Bahn und Telekom auf die Straße gehen.

Deshalb verstehe ich auch die Befindlichkeiten zwischen einigen der beteiligten Alphamännchen nicht. Warum muss man im Februar eine 2. Demo mit gleichem Datum in der gleichen Stadt anmelden (so klein ist die BRD doch nicht), wenn man mit den Leuten, die dazu im Januar eingeladen hatten nicht sprechen, geschweige denn demonstrieren möchte?

[upsi]

Zufall oder Sommerloch? Nicht böse sein aber es liest wie abgeschrieben von Netzpolitik inkl. Kommentareverwurstung von dort (aufgefallen wegen Vergleich Volksfront von Judäa und judäische Volkfront, der dort so in einen Kommentar seit den 9.8. steht). Wenn es ein Zufall sein sollte, ist eine Entschuldigung meinerseits sicher, ansonsten gibt es nur die Aufmunterung: " das habt Ihr nicht nötig und könnt es auch besser!" ;o).

 

Wer vergleichen möchte:

 

http://netzpolitik.org/2009/aktion-fsa-aktionsbuendnis-freiheit-statt-angst/

[tee jay]

Nachdem ich Gelegenheit hatte, RCRF während seiner aktiven Zeit beim AK-Vorrat kennenzulernen, kann ich den im Artikel vermittelten Eindruck bestätigen. RCRF wollte die Protestbewegung nutzen, um an seiner persönlichen Karriere zu basteln - wogegen nichts einzuwenden wäre. Dass aber zunehmend die Sache hinter seine persönlichen Eitelkeiten trat, war der Sache weniger nützlich.

[datenschützer]

„Ein Aktionsbündnis, das vom "Arbeitskreis-Vorratsdatenspeicherung" (AK Vorrat) initiiert ist, ruft zu einer Demo auf, die das Motto "Freiheit statt Angst 2009" trägt. Eine von dem Datenschutzaktivisten Ricardo Cristof Remmert-Fontes geführte Allianz hat für seine Demo das Motto "Freiheit statt Angst 2009" um den Zusatz "Stoppt den Überwachungswahn" ergänzt.“

 

bitte korrigieren, denn es ist genau andersherum: „freiheit statt angst - stoppt den überwachungswahn“ ist seit drei jahren bei allen demos der slogan des „ak vorrat“ - einer basisdemokratisch organisierten bundesweiten datenschutzbewegung - und „freiheit statt angst 2009“ ist der slogan des erst anfang diesen jahres gegründeten lokalen vereins „aktionsbüdnis freiheit statt angst e.v.“

[Kommentator]

Naja,

 

dass ihr RCRF und seinem Trip so viel Aufmerksamkeit schenkt hat Vor- und Nachteile.

 

Contra/Nachteil:

Sein AK VDS Berlin e.V. hat kaum Mitglieder.

Selbst für die Gründung mussten schon (nicht involvierte?) Familienmitglieder herhalten.

Soll er mit seinen paar Hanseln doch ne Demo machen. Geht dann in der Demohauptstadt dann eh unter.

Unenedlich viele Plakate, Flyer und Links bewerben jedenfalls die origionäre Demo des echten AK VDS (ohne e.v.!) und seiner Tausend Unterstützerorgas.

Muss die taz so jemanden überhaupt erwähnen und damit womöglich mit seine Allüren unterstützen?

 

 

Pro/Vorteil:

Wenn RCRF unbedingt ne eigen Truppe mit hauptamtlich engagierten Leuten will, soll er weiter Spenden sammeln und Mitglieder gewinnen.

Eine Demo unter nahezu identischem Namen mit nahezu identischem Gruppennamen könnte Unwissende von der eigentlichen Demo abziehen und die Bewegung schwächen - zum Nachteil aller!

Gut, dass die taz und ihre relevante Leserschaft da informiert.

Danke!

[blöder Arsch]

Ach diese Netzgegner mit ihren Demos haben doch alle einen an der Waffel. Die tun immer so freakig, aber von denen ist doch keiner in der Lage, eine richtige Online-Überwachung durchzuführen. Außerdem müsste inzwischen dem letzten Deppen klar sein, dass die Wirtschaft die Daten braucht. Sollen die Kabelköppe sich doch gegeseitig crushen. Mein Geld liegt auf der anderen Seite, und das arbeitet nicht, es lässt arbeiten, har har. Also weiter so!!!

[manni]

und Schäuble lacht sich ins Fäustchen.....

[Heinrich Buecker]

International Action Day in Berlin, Sofia, Helsinki, Amsterdam, London,

Stockholm

 

Freedom Not Fear beginnt seinen Demonstrationszug um 13 Uhr am Roten

Rathaus und trifft zur Abschlußkundgebung wieder am Roten Rathaus ein.

mehr Infos unter: freedomnotfear2009.org

 

Das Aktionsbündnis Vorratsdatenspeicherung beginnt seinen

Demonstrationszug um 15 Uhr am Potsdamer Platz und trifft zur

Abschlußkundgebung am Roten Rathaus ein.

mehr Infos unter: vorratsdatenspeicherung.de

 

anschließend gibt es Veranstaltungen im Rahmen

der "Langen Nacht der Überwachung" in zahlreichen Clubs

und Locations in Berlin

 

in der Woche zuvor am 5. September unbedingt zur

Anti-Atom-Treck.de DEMO kommen - auch dort ist das Thema Überwachung

sowohl als Truck präsent und als Thema akut!!

[Lea Blumenthal]

Die optisch extrem aufdringliche Greenpeace-Werbung am Rand und in der Mitte des Artikels schmerzt mir in den Augen und verwirrt die Gedanken. Deshalb habe ich die Lektüre dieses Artikel nach dem ersten Drittel abgebrochen.

 

Ich bin entschieden gegen Atomkraft, aber das sind taz-Lesende wohl ohnehin. Soll Greenpeace seine Spendengelder lieber bei der FAZ oder dem Bayernkurier einsetzen, statt taz-Lesende so mutwillig zu quälen.