Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Einen Truppenabzug wird es nicht geben, solange man
nicht weiß, wie das Öl um das Kaspische Meer "sicher
verteilt" werden kann. Angeblich sind auch die Deutschen aus humanitären Gründen in Afghanistan.
Wenn sie so human sind, warum helfen sie dann nicht auch den unterdrückten afrikanischen Völkern? "Man hilft" immer da, wo was zu holen ist.
Bush´s Verteidigungminister Gates ist weiterhin im Amt, Obama zeigt hier was er mit Change meint....
Terrorismus bekämpft man nicht mit Terror!
klaus keller hanau
Obama ist es gelungen einen großen Fehler seines Vorgängers in kurzer Zeit erheblich größer zu machen.
Am Ende wird er, wie alle vor ihm, das Land als Verlierer verlassen. Was bleibt sind Leichen.
Obamas (und der Afghanen) Chance wäre ein sofortiger Friedensprozess in Afghanistan mit beginnendem Truppenrückzug unmittelbar bei seiner Amtsübernahme gewesen.
Das konnte er nicht, weil er sich bereits im Wahlkampf in den USA aus (vermutlich) wahltaktischen Gründen, als Afghanistan-Krieger positioniert hat. Außerdem geht's um Geostrategie. Jetzt ist Bush's Angriffskrieg sein Krieg. Und nun?
Ich tippe auf Vietnam II.
Die Ähnlichkeit des Vorgehens ist verblüffend.
Das mantraartig vorgetragene Recht Israels auf Selbstverteidigung verschließt in Deutschland den Blick auf die brutale israelische Kriegsführung.
Kommentar US-Strategie in Afghanistan: Konsequent erfolglos
Mit seiner neuen Strategie wird es Obama wohl nicht schaffen, wieder mehr Rückhalt für den Afghanistan-Einsatz zu bekommen.
Jahrelang hatten Kritiker der Kriegsführung in Afghanistan geklagt, den US-Militärs ginge es vor allem darum, so viele militante Gegner wie möglich zu töten. Tatsächlich wurde der Erfolg an der Zahl der feindlichen Leichen gemessen. Wenn immer möglich, setzten die US-Militärs Abstandswaffen aus großer Höhe ein. Das Risiko für die eigenen Truppen blieb relativ gering.
Doch erreicht wurde damit bekanntlich wenig. Präsident Obama machte den Afghanistankrieg deshalb zu seiner außenpolitischen Priorität. Eine neue, erfolgreiche Strategie sollte her. Das jetzt vorgelegte Papier des US-Befehlshabers in Afghanistan macht den Strategiewandel konkret: mehr Bodentruppen und mehr Risiko.
Das ist konsequent. Wenn die USA und ihre Verbündeten weiter auf ein militärisches Vorgehen setzen, die Bombenstrategie aber für falsch halten, dann müssen sie mehr Truppen schicken. Die Zahl der Toten unter den Soldaten der USA und der Nato aber wird damit steigen. Wer sein geschütztes Camp verlässt, wer nicht aus großer Höhe bombt, wer in die Dörfer geht, wer Kontakt aufnimmt - der macht sich verwundbar.
Als Schritt hin zu einer Beendigung des Krieges wird die Strategie deshalb in der US-amerikanischen Öffentlichkeit nicht wahrgenommen werden. Zumal die propagierte Perspektive für den Abzug der Truppen allein darin besteht, in Afghanistan eine Regierung mit höchst zweifelhafter Legitimität samt den mit ihr verbündeten Warlords massiv aufzurüsten.
Nach Erfolg klingt das nicht. Den aber braucht Obama: Der Rückhalt für den Afghanistankrieg schwindet unter seinen konservativen Gegnern wie seinen liberalen Unterstützern. Selbst wenn Obama sonst alles gelänge, hier wird er scheitern. Die Entscheidung, den Afghanistankrieg mit einer Truppenaufstockung gewinnen zu wollen, dürfte sich am Ende als größter Fehler der Obama-Präsidentschaft erweisen.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Eric Chauvistré
Autor*in