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Discounter-Arbeitsverhältnisse angeprangertUnfaire Fair-Trade-Kette

Bei Contigo Fair Trade herrschen angeblich Arbeitsverhältnisse, die Gewerkschafter "eher an Schlecker und Lidl" erinnern. Jetzt klagen drei Verkäuferinnen gegen das Unternehmen.

Fair geerntet, fair verkauft – unfair verkauft? : photocase/sirname

Ingo Herbst ist ein Mensch, der gern nach vorne schaut. Vor 14 Jahren gab er deswegen seinen Job als Geschäftsführer bei der GEPA, dem größten deutschen Eine Welt-Importeur auf, um etwas ganz Neues zu starten. Herbst gründete die "Contigo Fair Trade GmbH". Einen "neuen Typ von Eine-Welt-Läden" wollte er aufbauen. "Schön und sonnig, mit attraktivem Sortiment, mindestens 50 Stunden pro Woche geöffnet, in gut frequentierter Lage", so stellte Herbst sich das vor. Es sollte der "Weltladen der Zukunft" werden.

Seine in erdfarbenem Alternativschick durchgestylten Contigo-Shops verhalten sich zu den traditionellen Weltläden der Lateinamerika-Soliszene wie ein Starbuck's am Potsdamer Platz in Berlin zu einer Hausbesetzerkneipe. Contigo ist auf Expansionskurs. Bislang gibt es elf Filialen in Deutschland, doch die Zahl der Läden wächst schnell. Und wenn der Hobbypilot Herbst über sein Unternehmen spricht, dann benutzt er dabei gern Wörter wie "Vision" und "Pionier".

Doch jetzt sieht er sich Vorwürfen ausgesetzt, seine Fair-Trade-Kette mit Beschäftigungsverhältnissen aufgebaut zu haben, die "eher an Lidl und Schlecker als an fairen Handel erinnern", wie es Ver.di-Sekretär Richard Schmid ausdrückt.

Contigo vs. Fair

Wer ist Contigo?

Niederlassungen: 1995 startete die Contigo Fair Trade GmbH mit einem Laden in der Göttinger Marktpassage. Mittlerweile unterhält die Gruppe bundesweit 11 Filialen. Zwei Drittel davon sind Franchise-Niederlassungen, die übrigen unterstehen der Zentrale in Göttingen, die von den geschäftsführenden Gesellschaftern Ingo Herbst und Ralph Wüstefeld geleitet wird.

Umsatz: Laut den neuesten, vom Verband der Weltläden veröffentlichten Zahlen macht Contigo, zu Deutsch "Mit dir", rund 2,5 Millionen Euro Umsatz im Jahr. Die parallel zum Filialnetz aufgebaute Importorganisation beliefert mehr als 500 Weltläden.

Wer ist fair?

Kriterien: Der Verband der Weltläden prüft, ob Händler und Lieferanten im Fair-Trade-Bereich die "Konvention der Weltläden" einhalten. Diese verlangt Sozial- und Umweltverträglichkeit, Transparenz, demokratische Organisationsform, Informations- und Bildungsarbeit sowie Kontinuität in den Handelsbeziehungen.

Prüfung: Der Verband weist aber darauf hin, dass sein sogenannter ATO-TÜV (für "Alternative Trade Organizations") kein Zertifikat ist, sondern eine "nach innen in die Bewegung gerichtete Überprüfung auf der Basis von Selbstauskunft verbunden mit Plausibilitätskontrollen".

Ende August ging beim Arbeitsgericht Bremen eine Kündigungsschutzklage von drei Verkäuferinnen ein. Beklagter: die Contigo GmbH. Der Streit legt den Verdacht nahe, dass Contigo die Mindeststandards des Arbeitsrechts nur als unverbindliche Empfehlung betrachtet. Und auch sonst stand es mit dem Betriebsklima nicht zum Besten.

Viktoria F.*, eine ehemalige Contigo-Filialleiterin, hat keine guten Erinnerungen an das Unternehmen. Als kurz nach Jobantritt die Umsatzzahlen nicht gestimmt haben, da "gab es ein unangekündigtes Kritikgespräch" mit Vertretern des Managements. "Da wurde ich wirklich in die Zange genommen", sagt F. über das "sehr aggressiv geführte" Gespräch. Als die Zahlen danach auch nicht besser wurden, habe man ihr gekündigt - "ohne Angabe von Gründen".

Den Verkauf erledigen bei Contigo fast ausschließlich geringfügig Beschäftigte oder Werkstudenten. "Die gesetzlich vorgeschriebene Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder Urlaub - das gab es für uns nie," berichtet Kerstin G.*, eine langjährige Contigo-Verkäuferin. "Wenn ich einen gelben Schein eingereicht hätte, dann hätte ich sofort gehen können. Es war einfach klar, dass man rausfliegt, wenn man das einfordert." Sämtliche Krankheitsfälle seien "immer nur mit freien Tagen geregelt" worden. "Da wurde dann getauscht und später mehr gearbeitet", sagt G. Ingo Herbst bestreitet dies: "Bei uns gilt der Tarifvertrag des Einzelhandels und natürlich auch sämtliche Bestimmungen des Arbeitsrechts."

Er spricht vielmehr von einem besonders fortschrittlichen Betriebsmodell: Man "überlasse es den Teams, es entweder dabei zu belassen und dann alle Features zu nutzen oder aber das im Team zu klären". Die "Features nutzen", das soll heißen: die gesetzlichen Ansprüche auf Urlaub und Lohnfortzahlung wahrzunehmen. Oder eben die "Klärung im Team": "Wenn ich krank bin, werde ich vertreten und die Kollegin gibt mir dann einen Tag von ihrem Kontingent ab, wenn ich wieder gesund bin."

Herbst sagt, sein Lohnsystem zeichne aus, dass "wir die Mitarbeiter zu Mitunternehmern machen und sie mit in die Chance nehmen wollen". Dafür gebe es einen "Unternehmerlohn" von 30 Prozent Aufschlag auf den Stundenlohn. Hinzu komme eine umsatzabhängige Ergebnisbeteiligung - "alles freiwillige Leistungen von uns". Diese hätten jedoch "nichts mit der teaminternen Regelung von Urlaubs- oder Krankenvertretung" zu tun, es handele sich auch nicht um eine Aushebelung von Arbeitnehmerrechten. Ihn habe die Frage umgetrieben, wie er den "Mitarbeitern mehr Einkommen verschaffen" könne. Die Lösung: "Indem man Krankheit im Team auffängt und dann auf Lohnfortzahlung verzichten kann." Dies gelte jedoch "nur für kurzfristige Verhinderung durch Erkrankungen". So habe er "den Gegensatz von Kapital und Arbeit aufheben" wollen. Die Beschäftigten "nehmen einen kleinen Teil des Risikos auf sich, in dem sie sich ihre Erholung nicht ausbezahlen lassen, weil sie am Ergebnis interessiert sind". Denn es sei ja klar: "Wenn die entscheiden: wir machen Urlaub, dann gestalten die ihr eigenes Ergebnis negativ."

Herbst räumt ein, dass sein "revolutionäres Mitarbeitermodell" in der Bundesrepublik "eigentlich nicht vorgesehen" ist. Deshalb sei es auch "nur im Konsens" realisiert worden. "Wir haben das seit 15 Jahren so gemacht. Wir waren richtige Pioniere. Schriftlich niedergelegt hat er seine Zusatzleistungen aber nicht, "wegen des Freiwilligkeitsvorbehalts". Ein Rechtsanspruch auf die Zusatzzahlungen bestand also nie. Doch die Teams hätten sich stets im Konsens für diese Variante entschieden, behauptet Herbst.

Mehrere Verkäuferinnen, darunter G., zeichnen ein anderes Bild. Von einem "Aufschlag" könne keine Rede sein. Auch mit der Umsatzbeteiligung sei es nicht weit her: "Hin und wieder gab es mal 30 Euro oder so, es ist aber überhaupt nicht klar, nach welchen Kriterien das ausgezahlt wurde." Als eine Kollegin die Arbeitsbedingungen "nur ankritisiert" habe, "hat sie einen sehr rüden Verweis bekommen". Die Reaktion sei "sehr, sehr scharf" gewesen. Herbst habe gesagt, er lasse sich "hier nicht vorwerfen, dass das unfair ist". Über den Konsens "sollte nicht gesprochen werden, Kritik war nicht erwünscht", sagt G. Herbst entgegnet, es gebe "komplette Transparenz aller Betriebsabläufe", die "regelmäßig mit allen Mitarbeitern besprochen werden".

Für den bei Ver.di für den Bereich Handel zuständigen Sekretär Richard Schmid ist die informelle Übereinkunft bei Contigo "dummes Zeug". "Das ändert nichts an den Ansprüchen von Arbeitnehmern. Keine Lohnfortzahlung, kein Urlaub - das ist ungesetzlich", sagt Schmid. "Wer seine Mitarbeiter vor Ort nicht anständig absichert, der kratzt an der Glaubwürdigkeit des Fair-Trade-Konzepts."

Der Streit entbrannte vollends, als Herbst Ende vergangenen Jahres in den defizitären Bremer Filialen die geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse abschaffen wollte. Stattdessen sollte es Arbeitsverträge für WerkstudentInnen geben, mit dem Einzelhandels-Tariflohn von 7,06 Euro pro Stunde. Es regte sich Widerspruch, denn auch weiterhin sollten die Verkäuferinnen auf Urlaub und Lohnfortzahlung verzichten. Nachdem dies bei einer Betriebsversammlung zur Sprache gebracht wurde, schrieb Herbst eine Rundmail an seine Angestellten, die ihn "sehr enttäuscht" hätten. Wie die "Mehrzahl der deutschen Arbeitnehmer" seien sie "in erster Linie solidarisch mit ihren eigenen Portemonnaies und ihrer eigenen ,sozialen Sicherheit'". Die "Kollegin W." habe "allen Ernstes geäußert, dass sie lieber die Lohnfortzahlung und Urlaubszeiten haben möchte". Für Herbst ein Sakrileg: "Ja, hat denn die Kollegin überhaupt nichts verstanden?", schrieb er. "Jeder bezahlte Krankheitstag, Urlaubstag drückt auf das Ergebnis." Dies sei "ein Fall für die gelb-rote Karte". Hier werde "ein 15-jähriger Konsens verlassen". Es sei das "zentrale Ziel, benachteiligte Kleinproduzenten in Übersee zu unterstützen". Es sei "nicht das vorrangige Ziel, für Mitarbeiter ein kuscheliges Nest zu schaffen, mit optimaler Bezahlung und allen sozialen Sicherheiten". In den Bremer Läden sei "deshalb das Personal zu überprüfen".

Als Erstes verließen die beiden Filialleiterinnen Contigo. "Das Verhältnis war völlig hinüber", berichtet G.

Im August erhielten die drei Verkäuferinnen, die sich ebenfalls nicht mit den neuen Verträgen einverstanden gezeigt hatten, die Kündigung. Ihnen habe einfach der nötige "Contigo-Spirit" gefehlt, sagt Herbst.

"Hier wurde eine moralische Drohkulisse aufgebaut, um legitime Forderungen zurückzuweisen", sagt der Gewerkschaftssekretär Schmid. Sowohl der Weltladen-Dachverband als auch die World Fair Trade Organization haben Contigo als Fairhandelsorganisation anerkannt. Im jüngsten Bericht des so genannten ATO-TÜV, der Prüfinstanz der deutschen Weltläden, bekam Contigo gute Noten. Die Produzenten im Süden würden "politisch unterstützt", so die Prüfer. Insgesamt entspreche Contigo "in allen Kriterien der ,Konvention der Weltläden'". Klaus Wöldecke, Geschäftsführer des Weltladen-Dachverbands in Mainz, findet den Vorgang deshalb "bedenklich und nicht hinnehmbar, wenn sich die Vorwürfe bestätigen sollten". Man habe "kein Interesse an einer Vorverurteilung", doch bedeute ein "alternatives Wirtschaftsmodell", dass es "auch hier fair zugeht".

Am Freitag ist der Gütetermin vor dem Arbeitsgericht angesetzt. Herbst ist von der Auseinandersetzung überrascht: "Das ist bei uns extrem selten. Das war das erste Mal in 15 Jahren."

*Die Namen wurden geändert und sind der Redaktion bekannt.

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30 Kommentare

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  • J
    Jerry

    Mit etwas zeitlichem Abstand habe ich diese Diskussion bzw. den Artikel in der taz gelesen, konnte mir damit zwar auch kein klares Bild verschaffen, bin als "End"konsument aber bezüglich der Vorwürfe an die Geschäftsleitung irritiert - und das sollte einem sog. fair trade Unternehmen eben nicht passieren.

    Welches Interesse soll die taz haben, ein solches Unternehmen in den Dreck zu ziehen? Gewisse Vorwürfe decken sich ja durchaus mit den Aussagen der ex-contigo Mitarbeiter. Wenn der Laden den fairen Umgang mit Mitarbeitern so betont, warum liest man dann Kommentare von unzufriedenen ex-Mitarbeitern - in der Klarstellung flüchtet Herr Herbst in eine betont sachlich, bürokratische Sprache, ohne zu überzeugen.

    Die Vorwürfe hängen also nach wie vor in der Luft und ich als gelegentlicher contigo Konsument empfinde einen faden Beigeschmack, weiter ein Unternehmen zu unterstützen, welches sich auf die Fahne schreibt, fair zu handeln, Mitarbeiter zu be-handeln.

    Es bleibt einizig die Erkenntnis zurück, dass ich mich als Konsument auch mal auf die Unternehmen, bei denen ich einkaufe, verlassen können muss, wenn ich mit meinem Konsum ein kleines bisschen politischen Einfluss nehmen möchte und eben nicht Aldi, Lidl und Co unterstütze - wenn dann aber selbst die Händler negativ auffallen, denen man "vertraut", dann ist das leider äußerst enttäuschend und frustrierend.

  • CI
    Contigo- Ich liebe es!

    Hui Hiu,

     

    das ist sehr unangenehm für Contigo, wenn die Leichen, von denen man dachte sie wären gut begraben, plötzlich doch nicht alle tot sind.

    Muss für Contigo ja ein richtiger Gruselfilm sein..

    Hui Hui buuhh ich bin das Schloßgespenst. Aber zum Glück sind wir ja hier nicht in China oder Indien...Es lebe die Arbeitnehmerfreundliche Bundesrepublik, oder Herbst?

  • E
    exen

    herr stein,

     

    wer scharfsinnig ist, merkt, dass es sich um mehrere ehemalige "contigos" handelt.

    und es ist wirklich toll, wie sie die beiträge auf das "schreien nach trost" herunterbrechen. sind sie psychologe??? wenn ja, könnten sie ja auch erklären, warum die mitarbeiterinnen sich so viel haben gefallen lassen bis es zu viel wurde...

     

    und zur frage, wie es um die glaubwürdigkeit steht: lesen sie doch mal den beitrag von familie kahrs.

     

    und uschi,

     

    wirklich wahnsinnig visionär, ein fair-trade-unternehmen mit dieser arbeitnehmerfeindlichen haltung hochzuziehen. ich wette, sogar oliviero toscani zieht seinen hut davor. von seinen kampagnen hat sich contigo auch gleich was abgeguckt, gell? is nur schlecht, wenn man das ganze mißversteht...

    ist echt arm, so eine schlammschlacht abzufeiern, weil contigo damit auf plakativste weise allgemeininteresse wird. und dann gleich noch mit einzusteigen. (...)

  • HS
    Herbert Stein

    Liebe Frau ex contigo mitarbeiterin,

     

    ich hoffe Ihre Aufregung kann sich bald legen.

    Ihre Berichte schreien ja nach Trost.

     

    Ich hoffe sie können Ihn bald finden, vielleicht bei einem anderen Arbeitgeber. Warum haben Sie den eigentlich nicht schon längst vorher gewechselt, wenn Sie sich so ausgeutet fühlen und sich den Ar... aufgerissen haben?

     

    Mal im Ernst: glauben Sie eigentlich man glaubt Ihnen noch?

  • FK
    Familie Kars

    Also,es wird Zeit,mal aus Kundensicht etwas zu den

    Ereignissen zu sagen!

    Es gab viele Jahre eine sehr kompetente,freundliche Geschäftsführung,ebenso die Mitarbeiterinnen,die beiden phantastischen

    "Montagsdamen" und die Mädels,von denen wir uns immer sehr gut bedient und beraten fühlten-

    warum wurde ihnen auf einmal gekündigt oder haben gekündigt? Da kann doch nur ganz gewaltig der Wurm drin sein....was haben sie sich denn zuschulden kommen lassen-mangelnden Contigo-Spirit????das kann ja wohl nicht wahr sein!

    Ich habe das Gefühl,dass da etwas gewaltig schief gelaufen ist.In so verfahrenen Situationen wäre doch mal eine Supervision angebracht gewesen-

    undnicht gleich ein Kahlschlag. Wie sollen denn die neuen Mitarbeiter mit so einem Erbe umgehen?

    Es ist ja scön,wenn in den übrigen Contigos alles Bestens ist-hier in Bremen ist wohl schiefgelaufen was schieflaufen konnte-und die neue Leiterin scheint mir schon sehr hektisch und Überlastet,naja,vielleicht hat sie sich auch die Probleme Z.T.selbst eingebrockt.Wir vemissen das liebe alte Team und wünschen den 3 klagenden Damen

    viel viel Glück!

  • U
    uschi

    Liebe, freudige Internet-User:

    Seit Tagen verfolge ich dieses witzige Forum, und handele nun genau gegen das, was ich mir ursprünglich vorgenommen hatte: mich in dieser Schlammschlacht auch zu verewigen, denn nichts ist doch schöner, als frei weg von der Leber seine Meinung in die soziale Gesellschaft zu schreien 

    Ich bin begeistert! Ich bin echt begeistert, und das ist auch gar nicht ironisch gemeint, sondern kommt aus einer Ecke, die sehr wohl weiß, was Marketing und Presse bewirken kann!

    Mit elf Jahren habe ich mein ganzes Taschengeld gespart um mir einen Pullover von der Marke Benetton zu kaufen… weil das IN war. Und selbst in dem zarten Alter habe ich mich dafür in dem Moment geschämt als die Fotokampagne von Oliviero Toscani für das Label warb- ich habe darauf hin nie wieder dort etwas gekaut! WEIL ICH DUMM UND UNINFORMIERT WAR- schlicht weg: weil ich das Potenzial, den Mut, das Außergewöhnliche, das Innovative und den visionären Schritt nicht begriffen habe! – weil ich zu jung für großes Denken war.

     

    Und genau hier liegt die Chance für Contigo:

    Ich hoffe innig, dass alle Menschen dieser Welt (...) dieses grandiose Ereignis teilen:

     

    Contigo wird und ist Allgemeininteresse! Das muss gefeiert werden! Und da lege ich gleich noch mal Geld an: WEIL ES SICH LOHNT IN TOLLE SACHEN ZU INVESTIEREN!

     

    Viel Spaß noch beim unüberlegten Scharz-Weiß-Beschmieren, wünscht Uschi

  • EC
    ex contigo mitarbeiterin

    Liebe Menschen,

     

    Der Artikel der Taz ist in seinem gesamten Umfang korrekt. Es fehlen auch noch viele andere Dinge die sich die göttinger Leitung in Bremen geleistet hat. Contigo hat keine demokratische Struktur mit einer Vertrauensperson für Mitarbeiter oder einem Treffen an dem Wichtiges besprochen werden kann. Die Struktur gleicht einer feudalen: Oben wird entschieden, und der Mitarbeiter, der auch nur eine falsche Frage stellt, fliegt raus. Schwangere Frauen sind ebenso nicht willkommen.

    Es wird hier die ganze Zeit über die falschen Dinge disskutiert, denn wenn ein Fair Trade Laden eine solche Betriebsstruktur aufweist ist das hoch fragwürdig. Bei Contigo gab es noch nie Krankengeld oder bezahlten Urlaub. Jeder der das behauptet lügt. Contigo muss das jetzt so hinstellen, ihnen bleibt keine andere Wahl.

    Bei Contigo werden Mitarbeiter gemobbt und systematisch rausgeekelt anstatt einem klärenden Gespräch werden von dem neuen Personalchef typische Psychospielchen mit den Mitarbeitern gespielt, die man in super Coachings für Personalchefs lernt. Diese höchst berechnenden und unfairen Gespräche sind nicht das, was ich mir unter einer vernünftigen und FAIREN Betriebsstruktur vorstelle. Es gibt viele Möglichkeiten Probleme menschlicher zu lösen. Wenn man den taz Artikel genau liest kann man eigentlich sehr genau merken was der Herbst für ein Mensch ist. Das sich hier alle über diese Nebensächlichkeiten wie Fliegen reden verstehe ich nicht. Da schreibt jemand einen sehr guten Artikel, der keine einzige Übertreibung oder Unwahrheit enthält, und ihm wird vorgeworfen schlecht gearbeitet zu haben? Warum seid ihr eigentlich alle so ungenau? Die Contigos kann ich verstehen weil sie ihren Arsch retten wollen, aber man muss manchmal auch der Wahrheit ins Auge sehen. Und die Wahrheit ist, dass Contigo kein fair Trade Unternehmen ist, wenn es sich so verhält. Contigo erpresst seine Mitarbeiter immer nur mit demselben Satz: "Wenn Du das nicht mitmachst schädigst du die Produzenten in Übersee" Ich frage Contigo: Was haben denn die Produzenten in Übersee mit einer vernünftigen demoktatischen Betriebsstrukur zu tun? Das sind völlig unterschiedliche Dinge. Und noch eine Frage an Contigo: Warum laufen sind denn in Bremen alle 14 Mitarbeiter weggelaufen? Weil sie so nett zu ihnen waren? Ja? Sie wissen selber dass das nicht stimmt, denn alle diese lieben fleißigen Menschen haben jahrelang alles für diese Läden getan. Man sollte lieber mal das Personal in der Leitung überprüfen: Ursache und Wirkung. Und ihr Mitarbeiter anderer Läden, was habt ihr denn mit uns Bremern zu tun? bei euch unabhängigen ist das doch etwas vollkommen anderes. Ihr seid da doch garnicht von betroffen!(seid froh)Ihr könnt alle ehemaligen Mitarbeiter aus bremen fragen und jeder würde euch bestätigen, dass der Taz Artikel sehr genau das sagt, was ist. Und wir verstehen alle unsere Kollegen die klagen sehr gut, weil wir wissen warum sie es machen.

  • E
    ex-contigo-mitarbeiterin

    sehr, sehr interessant, dass weder der treue mitarbeiter aus tübingen noch frau haas und herr etzrodt die tatsache bestreiten, dass es bei CONTIGO weder lohnfortzahlung im krankheitsfall noch bezahlten urlaub und es die "mitarbeiterbeteiligung" nur in form von überstunden gibt. aufschlussreich!

    schließlich ist das der hauptpunkt bei der ganzen geschichte...

     

    also, erzählt ruhig weiter, wie toll es bei dem super-duper-fairen unternehmen, wie wahnsinnig gut der umgangston und wie schlecht recherchiert der artikel ist. klingt alles wie von höchster stelle angeordnet, sorry!

     

    ach ja, und wie kommen frau haas und herr etzrodt bitte dazu zu bestreiten, dass es bei contigo in den von der zentrale abhängigen filialen so gut wie nur werkstudenten/gleitzeitkräfte bzw. geringfügig beschäftigte gibt? in welcher filiale arbeiten sie denn derzeit??? ist dort außer der filialleitung irgendwer festangestellt? abgesehen davon würde das nichts an der situation in bremen ändern. es ja jedem frei, dort mal vorbeizugehen und die mitarbeiter zu fragen...

  • CH
    Carmen Haas & Norbert Etzrodt

    Liebe TAZ-Leser, liebe TAZ-Redaktion,

    der Artikel „Unfaire Fair-Trade-Kette“ betrifft uns selbst sehr persönlich, da uns das Thema Fairer Handel sehr am Herzen liegt und wir für mehrere Monate in einer der fünf Contigo-Filialen gearbeitet haben. Wir waren somit in der gleichen Situation wie die drei klagenden Bremer Frauen. Unsere Erfahrungen sind jedoch vollkommen andere. Das Verhältnis zur Geschäftsführung in Göttingen war in jeder Situation ausgesprochen entspannt, kollegial und vertrauensvoll, ohne den geringsten Druck oder gar Aggressivität. Ganz im Gegenteil; wir haben alle erdenkliche Unterstützung bekommen, was uns bewogen hat langfristig mit Contigo eine Partnerschaft einzugehen und selbst einen Contigo-Laden zu eröffnen.

    So weit mögen sich die Erfahrungen und Wahrnehmungen unterschiedlicher Personen unterscheiden. Es wurden aber darüber hinaus in dem Artikel nachweislich falsche Angaben zitiert, z.B. über die innerbetriebliche Transparenz und die Ergebnisbeteiligung der Mitarbeiter. Die Kriterien der Ergebnisbeteiligung werden bei Contigo bis ins Detail den Mitarbeitern mitgeteilt. Bei einer hinreichenden Recherche durch den verantwortlichen Redakteur hätte diese Tatsache der TAZ auffallen müssen. Vor diesem Hintergrund hätten die anderen Aussagen zumindest mit einer neutralen Sichtweise dargestellt werden müssen. Vielmehr wurden die zum jetzigen Zeitpunkt nicht nachprüfbaren Aussagen der ehemaligen Mitarbeiterinnen mit unsachlichen, suggestiven Phrasen („wie ein Starbucks am Potsdamer Platz“, „Hobbypilot“), falschen Aussagen („…fast ausschließlich geringfügig Beschäftigte oder Werkstudenten“) und Pauschalisierungen zu einem Artikel zusammen geschrieben, der den Eindruck erzeugen soll, dass hier wieder einmal über einen besonders bösen und verwerflichen Geldschneider berichtet wird. Wie die niederträchtigen Kommentare zum Online-Artikel zeigen, ist der TAZ dies vollends gelungen. Diese Form der Berichterstattung wird der Sache und sicher auch nicht dem Anspruch der TAZ gerecht. Schließlich betrifft dieser Artikel letztendlich auch die Produzenten in Übersee, die durch ihre langjährige Partnerschaft mit Contigo bereits eine bessere Lebensperspektive aufgebaut haben.

    Diese Form von Presse finden wir woanders genug. Wir erwarten daher von der TAZ eine Versachlichung ihrer Berichterstattung und eine Richtigstellung!

  • TT
    Team Tübingen

    Ich möchte die ganze Diskussion mit einem Kommentar aus der VerkäuferInnen-Perspektive ergänzen und spreche im Folgenden für das Tübinger Team.

     

    Der Tübinger Laden gehört zu den jüngsten Contigo-Kindern und feiert demnächst seinen einjährigen Geburtstag. Ein idealer Zeitpunkt also auch Bilanz zu ziehen. Um es vorwegzunehmen: Unsere persönlichen Erfahrungen stimmen mit der geschilderten Situation in Bremen überhaut nicht überein, ja sind ihr völlig entgegengesetzt.

     

    Auch wenn wir uns nach Ansicht eines Vorredners in der Contigo-Hierarchie „unten angesiedelt“ befinden, kann von einem asymmetrischen Verhältnis nicht die Rede sein. Neben der vollkommenen Transparenz in der Firmenfinanz, die wir hier nur bestätigen können, begegnen wir einander auf Augenhöhe, was sich im menschlichen Umgang und in den gemeinsamen, teaminternen Planungsprozessen äußert. Auch hinsichtlich der Ladendekoration und Produktpräsentation wird nicht nur pro forma nach unseren Ideen gefragt, sondern sie werden Ernst genommen und diskutiert. Durch diese Vertrauensbasis und der sich daraufgründende Kompetenzerwerb sind wir in der Lage, den Laden, wenn notwendig, auch eigenverantwortlich führen.

     

    Contigo nimmt auch Rücksicht auf studentische Belange wie Praktika, Auslandsaufenthalte und Prüfungszeiträume, so dass ich als Student diese Flexibilität, die so nicht selbstverständlich ist, sehr zu schätzen weiß. Wegen dieser Gründe muss man sich anderswo nach einer neuen Beschäftigung umschauen. Mit Rekurs auf meine eigenen Erfahrungen (u.a. in der Logistik, Montage, an der Uni) werde ich mich zudem hüten die 9,17 € als „Armutslohn“ zu bezeichnen. Zusätzlich wurden immer die Zielvereinbarungen erreicht, allzu hochgegriffen können sie daher nicht sein...

     

    Fazit: Es macht Spaß im Laden zu arbeiten, ihn gemeinsam voranzubringen und sich mit ihm zu identifizieren.

     

     

    Im Namen des Tübinger Teams,

     

    Steffen Zierholz

  • ML
    Marion L

    OK, die Arbeitsbedingungen von Herrn Herbst würden mich auch nicht gerade reizen, wenn ich die Erläuterungen von Herrn Herbst hier in den Kommentaren lese. Die Sichtweise des Inhabers wirkt mir zu unternehmerisch kühl.

     

    Aber mit einem Vorurteil, das hier wieder mal gefallen ist, möchte ich trotzdem noch aufräumen: Fliegen ist kein teures Hobby! Rauchen ist viel teurer - auf den Monat umgerechnet. Deshalb habe ich vor vielen Jahren mit dem Rauchen aufgehört und konnte mir schon als Studierende (Sozialpädagogik! Nicht BWL ;->) die Fliegerei leisten. Aber ich gebe zu: Klischees und Schubladendenken halten sich ewig. Leider.

  • HS
    Herbert Stein

    Super Info von Nachtrag Gratuliere!

     

    Nur, was soll uns das sagen?

     

    3 Mitarbeiter haben nicht unterzeichnet und wollen das auch nicht

     

    oder 1 Mitarbeiter ist krank, kann nicht unterzeichnen und 2 Mitarbeiter sind im Urlaub und wissen von dem nicht und sind nicht erreichbar.

     

    oder 2 Mitarbeiter sind krank 2 sind im Urlaub und ein Mitarbeiter hat seinen Urlaub abgebrochen, weil er von dieser offensichtlichen Schlammschlacht so überwältigt ist und zurück zur Firma muss.

     

    oder oder oder.....

     

    Echt super Qualität diese Diskussion, offenbar einfach nur geil.

  • N
    Nachtrag

    Bei den UnterzeichnerInnen handelt es sich um 11 der 14 festangestellten MitarbeiterInnen der Contigo-Zentrale in Göttingen.

  • E
    ex-contigo-mitarbeiterin

    Vielen Dank, Hans Klemme,

    Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen!!!

     

    Ich möchte einmal ausdrücklich deinen ersten Punkt aufgreifen: Welchen Grund sollten ehgemalige Mitarbeiterinnen haben, "Lügen" zu verbreiten? JedeR, die/der bei CONTIGO mal hochmotiviert anfing, stand hinter dem Fair-Trade-Modell. Abgesehen davon, dass eine Mitarbeit bei Contigo ziemlich desillusionierend und demotivierend wirkt, muss schon einiges sehr im argen liegen, einen solchen Schritt zu gehen und das Unternehmen öffentlich anzugreifen...

     

    In erster Linie sollen die Kunden bescheid wissen, die bisher guten Gewissens in die Contigo-Läden spazierten und dachten, mit dem Lesen der netten "Produzenteninformationen" und dem etwas tieferen Griff ins Portemonaie sei alles in Butter und die Welt ein bisschen besser.

     

    Wer Fair-Trade in jeder Beziehung will, sollte somit vielleicht lieber in die Weltläden gehen oder sich ganz von dem Gedanken verabschieden, mit sogenanntem kritischen Konsum könne der Kapitalismus erträglicher gemacht und das eigene Gewissen erleichtert werden (Stichwort Bezahlung der Produzenten in Übersee...)!

  • IH
    Ingo Herbst

    @ manny und andere Interessierte:

     

    zu

    1. Zum Thema “unternehmerische Gestaltungsspielraum“

    Das Angebot und auch die Erwartung zur Mitgestaltung betrifft alle wesentliche Bereiche eines Ladens; alles, was nutzt, den Laden weiterzubringen. Das Risiko für Verluste oder Mißerfolge trägt allein das Unternehmen.

     

    2. Zum Thema “freiwillige Zulage von 30% des Lohnsatzes“

    Für diese Zulage wird erwartet:

    Aktive Beteiligung an den bestehenden Umsatz-Zielvereinbarungen der Filiale;

    Einbringen und Umsetzen eigener Initiativen und Ideen zur Neukundengewinnung und Kundenbetreuung;

    Besondere Aufmerksamkeit für die Produktpräsentation und Diebstahlsprävention;

    Bereitschaft, andere Kollegen bei Verhinderungen zu vertreten;

    In besonderen Situationen (z.B. Weihnachtssaison) Bereitschaft zum erhöhten Stundenkontingent;

    Bereitschaft zur Teilnahme an Teambesprechungen außerhalb der entlohnten Arbeitszeiten;

    Ständige Bereitschaft zur selbständigen und angeleiteten Weiterbildung.

     

    3. Zum Thema “Beteiligung am Betriebsergebnis“

    Mit jeder Filiale werden für ein Jahr im voraus monatliche Zielvereinbarungen geschlossen. Bei Erreichen ist in jedem Monat die Mitarbeiterbeteilung fällig.

    Ob ein Stundenlohn von 9,17€ im Einzelhandel ein "niedriger Grundverdienst", muss jeder für sich selbst entscheiden.

     

    4. Zum Thema “Entscheidungsfreiheit zwischen unternehmerischen und sozial abgesicherten (Lohnfortzahlung ohne Urlaubsausgleich, etc.) Modell“

    Hier gibt es rein rechtlich keine Wahlfreiheit. Alle Mitarbeiter sind und bleiben angestellte Mitarbeiter im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben mit allen Absicherungen, die das Arbeitsrecht vorgibt.

    Gruß - Ingo Herbst

  • E
    ex-contigo-mitarbeiterin

    - zu den Fragen von manny:

     

    1. Die Teams haben schon ein bisschen Einfluss auf das Sortiment,zumindest insofern, als wir Kundenwünsche weitergeben. Vorschläge für Verkaufsaktionen sind immer gern gesehen, werden aber in der Regel abgecancelt. Um es einmal deutlich zu sagen: Zumindest die Filialen in Bremen gehören direkt zur Zentrale in Göttingen und müssen nach den dort gemachten Vorschriften arbeiten. Das reicht von Vorschriften für die Präsentation der Waren über Pausenregelungen bis hin zu den Sozialleistungen. Dazu aber weiter unten.

     

    2. Das gemeinsame Engagement bedeutet, die Zahlen zu verbessern,indem man auf Lohnfortzahlung und bezahlten Urlaub verzichtet und sich - um es einmal so zu formulieren - den Arsch aufreißt (was ja grundsätzlich okay sein kann...).

    Bei CONTIGO geht die Rechnung so: werden die - zum großen Teil völlig utopischen - vorgeschriebenen Gewinnsteigerungen bzw. "Zielvereinbarungen" nicht erreicht, liegt das an mangelndem Engagement. Keine unternehmerischen Fehlentscheidungen von Seiten der Zentrale sind Schuld, nicht eine Wirtschaftskrise, nicht die Unwilligkeit der Zentrale, einen vernünftigen Etat für Werbung bereitzustellen - es liegt an den Mitarbeitern oder der unfähigen Filialleitung!

    Dazu kommt, dass die "Beteiligung" im Falle des Erreichens der Zielvereinbarung IN ÜBERSTUNDEN AUSBEZAHLT WIRD, nicht als Zuschlag auf den Lohn. Diese Überstunden dienen aber lediglich als "Puffer" für Krankheit oder Urlaub, der von Contigo NICHT bezahlt wird!!! Die Mitarbeiterbeteiligung ergibt also keine Lohnsteigerung!

     

    3. Im einzelnen kann ich die Vereinbarungen hier nicht nennen, sie werden aber von der Zentrale vorgeschrieben und sind zum größten Teil nicht erreichbar - und wenn Contigo 24 Stunden offen wäre. Es kam schonmal vor, dass einer der beiden Läden die Zielvereinbarung erreichte - dann aber nur auf Kosten des anderen!

     

    4. ES BESTEHT KEINE FREIWILLIGKEIT - das muss hier nochmal deutlich gesagt werden! Die Mitarbeiter wurden massiv unter Druck gesetzt, auf die Sozialleistungen zu verzichten, das geht schon aus der im Artikel zitierten Passage aus der Rundmail von Ingo Herbst hervor. Formal haben wir die Wahl, real bedeutet das Einfordern der Sozialleistungen bei einer Bezahlung von 7,06 Euro: Man kündigt den "Konsens" auf und hat im Unternehmen nichts zu suchen, oder um es in Ingo Herbsts Worten zu sagen, einem fehlt der nötige "contigo-spirit"... Da kann Herr Herbst so viel Schwafeln wie er will - dies sind die Fakten. Für sich spricht ja im übrigen auch, dass Mitarbeiterinnen, die den "Konsens" verlassen und eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall haben wollten, gekündigt wurden...

     

    Des weiteren ist noch zu sagen, dass die Mitarbeiter unten, die sich im Beitrag von Ina Mollmeier hinter das Unternehmen stellen, alle zur Zentrale in Göttingen gehören und NICHT im Verkauf tätig sind. Dort mögen vielleicht andere Verhältnisse herrschen als in den Bremer Läden...

     

    Nochmal: In Bremen wurde und wird ein riesengroßer Druck aufgebaut, die Umgangsform war und ist oft nicht das, was man ein "Arbeiten auf Augenhöhe" nennen kann. Und der Teamgeist in Bremen war gut - bis die neue Chefin kam und Umgangsformen eingeführt hat, die vielleicht wirkich eher an Lidl oder Schlecker erinnern. Daraufhin kündigten alle alten Mitarbeiterinnen oder wurden gekündigt, ein komplett neues Team

    wurde in den letzten zwei Monaten in Bremen aufgebaut - spricht das nicht schon für sich?

  • HK
    Hans Klemme

    An Herrn Herbst (zu Ihrem Kommentar om 14.10.2009 um 16:34 Uhr):

     

    zu 1) Ich finde es komisch, Herr Herbst, dass die Leute, die in dem Artikel erwähnt werden, dann einfach behaupten, dass die arbeitsrechtlichen Bestimmungen nicht erfüllt würden. Ich glaube Ihnen, dass sie offiziell eingehalten werden. Aber zum Glück gibt's ja noch das Adjekti "inoffiziell"... Gell, Herr Herbst?

     

    zu 2) Wenn Sie noch nicht einmal den Tariflohn zahlen würden, sähe das aber auch noch komischer aus, Herr Herbst. Fair Trade sollte jedoch nicht an der Kasse aufhören. Wie viel Prozent Lohn über der jeweils geltenden realtiven Armutsgrenze bekommen denn die ProduzentInnen? Und wie viel Lohn über der deutschen relativen Armutsgrenze bekommen denn die Leute in den Läden hier in Deutschland? Oh, sorry, ich vergaß: Minijobs oder WerkstudentInnen - Verträge... Klar. Vergessen Sie die Frage einfach. Ich hab's gerade kapiert.

     

    zu 3) Sie zahlen 30% über einem lächerlich niedrigen Tarif. Super, Herr Herbst, ganz großes Tennis ist von Ihnen!!! Und für satte 2,11 Euro/Stunde dürfen die Leute ihre Rechte auch noch an Sie verkaufen! Wow, das nenne ich 'mal ein lohnendes Schnäppchen! Allerdings für Sie, Herr Herbst...

     

    zu 4) Wenn die monatlichen Zielvereinbarungen erreicht werden, bekommen die Leute in den Läden also um die 10% mehr Lohn bekommen. Ooooouuuhh Kaaaayyyee! Aber wie sehen diese "Vereinbarungen" denn aus? Und können die unter den jewiligen örtlichen Bedingungen überhaupt erreicht werden? Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass Sie extra zu hoch greifen. Das treibt die Herde an und kosten dann trotzdem fast nichts. Clever, Herr Herbst. Sehr wirtschaftlich!

     

    zu 5) Die Flexibilität der Arbeitszeit durch Tausch der Arbeitsstunden heißt im Falle der Belastung durch das Studium auch nur, dass sich die Betroffenen erst einen Monat lang für die Uni den Ar#~* aufreißen und dann den Monat drauf im Laden. Das ist in meinen Augen kein faires Konzept, Herr Herbst

     

    zu 6) Sie schreiben, Sie hätten keinen Gewinn aus Ihrem Unternehmen entnommen. Tja, aber der "Gewinn" Ihres Unternehmens wird auch erst dann bestimmt, wenn Sie da wollen. Also, wenn Sie Ihre Finger schon in der Kasse hatten, Herr Herbst. Wenn Sie Leute mit so 'nem billigen Trick veräppeln wollen, ist das hier definitiv die falsche Leserschaft dazu. Sie können das ja noch einmal in einem sehr bekannten und iel gelesenen Nachrichtenblatt mit jeder Menge Bildern versuchen. Aber trotzdem: Netter Versuch, Herr Herbst. Netter Versuch... Außerdem: Wenn Contigo Ihnen gehört, dann brauchen Sie auch nichts zu entnehmen, denn je mehr Kapital sie reinvestieren, desto schneller steigt Ihr persönlicher Reichtum. Das ist Ihnen doch bekannt, oder? Ich will Sie jetzt aber auch nciht auf "dumme" Gedanken bringen.

     

     

    An die "Stolzen Contigos" (zum Kommentar vom 15.10.2009 um 17:18 Uhr):

     

    Ist die Liste der stolzen Contigos vielleicht eine Liste mit zumindest einem großen Anteil von Besserbezahlten der Contigo GmbH? Mir fiel nur die Ähnlichkeit der Namen "Monika Herbst" und "Ingo Herbst" auf. Hm. Ist nur so ein Gedanke. Ich dachte der Artikel beschäftige sich mit den Konditionen für die Leute, die in der Contigo - Hierarchie hierzulande unten angesiedelt sind. Also mit den VerkäuferInnen. Wie viele Leute von der Liste arbeiten denn als VerkäuferInnen bei Contigo in nicht führenden oder nur nach Tarif (evtl. mal 1,3) gezahlten Positionen? Ich erwarte Ihre Antwort auf diese Frage.

  • M
    manny

    Hallo CONTIGO-Mitarbeiter,

     

    wie würdet Ihr denn meine Fragen (von 17.12 Uhr) beantworten?

  • IM
    Ina Mollmeier

    Wir als Mitarbeiter der CONTIGO Fair Trade GmbH

    sind empört über diesen Bericht.

     

    Er zerstört unsere Glaubwürdigkeit und hat das Potential eines großen Schadens, dass in seinem Ausmaß nicht einzuschätzten ist.

     

    Weder die Produzenten in Übersee noch wir als Mitarbeiter haben soetwas verdient.

     

    Die Mitarbeiterführung Contigos mit Lidl oder Schlecker-Methoden zu vergleichen ist geschmacklos und äußerst unfair.

     

    Genau das Gegenteil ist der Fall:

    Vertrauen ist die wichtigste Basis unserer Zusammenarbeit.

     

    Die Zusammenarbeit ist geprägt durch ein starkes Team und vor allem durch eins sehr ausgeprägte Vertrauensbasis. Hier wird auf Augenhöhe miteinender gearbeitet. Auch ein Herr Herbst packt an, wenn frische Ware aus Übersee auszupacken ist.

     

    Wir haben in unserem Unternehmen gute Löhne, selbstverständlich bezahlten Urlaub und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall – soziale Rahmenbedingungen, die viele Menschen in Übersee noch erkämpfen müssen.

     

    Betriebswirtschaftliche Zahlen, die in den meisten Unternehmen sehr sensibel behandelt werden, werden hier vollständig transparent dargestellt. In den regelmäßigen Freitagsbesprechungen, in denen jeder Mitarbeiter zu Wort kommen kann, werden wichtige Entscheidungen der Geschäftsführung mitgestaltet

     

    In welchen anderen Unternehmen erlebt man so etwas.

     

    Wer keinen Teamgeist hat, ist bei Contigo an der falschen Adresse. Es ist traurig zu sehen, dass ehemalige Contigos sich so abwertend über das Unternehmen äußern.

     

    Wir jedenfalls sind stolz Contigos zu sein

     

     

    Oliver Fuchs seit 1998

    Stefan Borchers seit 2004

    Savvas Katsidis seit 2003

    Harald Böhme seit 2008

    Janina Lange seit 2005

    Anne Meuthen seit 2001

    Ina Mollmeier seit 2004

    Bernd Ritter seit 2008

    Jennifer Paul seit 2008

    Monika Herbst seit 1994

    Daniel Spanjersberg seit 2007

  • M
    manny

    Hallo Herr Herbst,

     

    nach Ihrer Stellungnahme bleiben für mich doch noch einige Fragen offen:

     

    1. Zum Thema “unternehmerische Gestaltungsspielraum“

    Was verbirgt sich denn nun genau hinter diesem ominösen “unternehmerische Gestaltungsspielraum“?

    Haben die einzelnen Filialen bzw. Teams auch Einfluss auf das “Produkt“ – so z.B. auf das Sortiment, auf Verkaufs-Aktionen, etc.?

    Oder tragen diese lediglich einen Teil der “unternehmerischen Verantwortung“ im Sinne einer Übernahme des “unternehmerischen Risikos“, die dann im Erfolgsfall monetär ausglichen wird?

     

    2. Zum Thema “freiwillige Zulage von 30% des Lohnsatzes“

    Wie sieht das von Ihren Arbeitnehmern erwartete “gemeinsame und besonderes Engagement“ aus, das dann Bedingung für eine “freiwillige Zulage von 30% des Lohnsatzes“ ist?

    Ist dies auch im Detail in den jeweiligen Arbeitsverträgen geregelt?

     

    3. Zum Thema “Beteiligung am Betriebsergebnis“

    Welche Zielvereinbarungen müssen erreicht werden, um als Team eine Beteiligung am Betriebsergebnis zu erhalten?

    Der recht hohe Beteiligungssatz von mehr als 10% des Verdienstes erklärt sich meiner Meinung nach allein schon durch einen niedrigen Grundverdienst.

     

    4. Zum Thema “Entscheidungsfreiheit zwischen unternehmerischen und sozial abgesicherten (Lohnfortzahlung ohne Urlaubsausgleich, etc.) Modell“

    Inwieweit besteht eine solche Freiheit?

  • X
    x-berg

    Das klingt ja erst mal gut, was der Herr Hebst da schreibt.

    Aber wenn man genauer hinschaut, sind es wie in Callcentern Armutslöhne und die unternehmerische Verantwortung wird auf jeden Arbeitenden gelegt.

    Präniensystem auch wie im Callcentern, welchen Ruf die haben, weiß jeder. Herr "weiße Weste" Herbst hat wahrscheinlich seinen Weg gefunden Geld reichlich abzustauben, wenn nicht mit den Läden, dann einige Produktionsstufen vorher, mit Knebelverträgen in den jeweiligen Produktionsländern.

     

    Hans peter ich gebe dir recht. Interssiert mich mal welche Zeitung du meinst, habe da auch gerade Erfahrung gemacht aktuell. Kontakt unter no_shame05@yahoo.de

  • Q
    Qwyn

    @ Ingo Herbst

    Guten Tag Herr Vielflieger,

     

    wenn ich Sie richtig verstanden habe, dann hat die TAZ über Sie in diesem Artikel falsche Aussagen verbreitet und Ihren Umgang mit Mitarbeitern mit Beschäftigungsverhältnissen bei Lidl und Schlecker verglichen. Für einen Untenehmer im Bereich des fairen Handels muss das eine schallende Ohrfeige sein.

    Nun ja, als Unternehmer würde ich das wohl nicht auf mir sitzen lassen und die TAZ zwingen eine Gegendarstellung zu drucken und mal auch gucken, was der Firmenanwalt in diesem Fall so alles machen kann.

     

    Ich finde es mutig, dass Sie sich hier zu Wort melden. Nicht viele Leute, die die TAZ kritisiert, tun das.

  • B
    Bastian

    hat da die taz falsch recherchiert oder lügt der herbst?

    Auf jeden Fall gibt Herr Herbst vor, kein Böser zu sein, sondern wirklich sehr moralisch zu handeln.

     

    Desweiteren halte ich Gewinnbeteiligung von Mitarbeitern für was Gutes, besser wäre aber noch eine Beteiligung am Unternehmen selbst.

     

    ich hoffe da kommt noch was. wenn schon keine weitere recherche (Artikel), so doch vl. Kommentare von Mitarbeitern.

    würde mich interessieren wie es weiter geht.

  • B
    Beliebig

    Der TAZ sei gedankt für die Veröffentlichung und Herrn Herbst für seine Darstellung seiner Sicht der Dinge.

     

    Dazu einige Anmerkungen:

    1. Die Gehälter sind - ob mit oder ohne Zulage - Armutslöhne.

    2. Über die Bedeutung des Wortes "Transparenz" kann man vielleicht verschiedener Ansicht sein - die zitierte ehemalige Mitarbeiterin hatte offensichtlich das System nicht verstanden.

    3. Auch ohne Gewinnentnahmen der Gesellschafter - ein Leben mit teurem Hobby will finanziert sein. Vielleicht von einem - üppigen? - Geschäftsführergehalt?

    4. Ich halte es für ausgesprochen fragwürdig, die beschriebenen Usancen bei der Behandlung von Urlaub und Krankheit mit dem Heiligenschein sozialen Engagements zu umgeben. Hier scheint quasi jesuitisch der Zweck die Mittel zu heiligen.

     

    Fazit: Ein Modell, das mich nicht überzeugt.

  • B
    Besserwisser

    Ich möchte hier gerne anmerken, dass dem Autor entgangen ist, dass es sich bei den 13 bestehenden Contigo-Läden nicht um Filialen handelt, sodern zur Hälfte um Inhabergeführte Partnerläden,mit eigener Personalpolitik.

  • IH
    Ingo Herbst

    Ich bin der böse Hobbyflieger mit Visionen. Hier die Fakten:

     

    1.

    Bei Contigo gelten selbstverständlich alle arbeitsrechtlichen Bestimmungen. Dazu gehört bei einer ordnungsgemäßen Krankmeldung selbstverständlich auch die Lohnfortzahlung.

     

    2.

    Wir zahlen unseren Teilzeitmitarbeitern den aktuell gültigen tariflichen Lohnsatz von 7,06 €, obwohl wir tariflich dazu nicht verpflichtet sind.

     

    3.

    Wir bieten allen Teams zusätzlich eine freiwillige Zulage von 30% auf diesen Lohn, ein gemeinsames und besonderes Engagement vorausgesetzt. Das macht dann zusammen 9,17€.

     

    4.

    Obendrauf bieten wir unseren Teams eine monatliche Beteiligung an den jeweiligen Betriebsergebnissen an, die mehr als 10% vom Verdienst ausmachen kann, eine Erreichung der monatlichen Zielvereinbarungen vorausgesetzt.

     

    5.

    Wir bieten allen Mitarbeitern eine Reihe von besonderen Freiheiten.: Komplette Transparenz der gesamten Kostenstruktur bis zum Ergebnis, vollen Einblick in unsere Kalkulationen, intensive und kostenlose Aus- und Weiterbildung bei voller Kostenübernahme von Reise- und Übernachtungskosten, weitgehende Mitgestaltung des gesamten Ladengeschehens, Ermöglichung längerer Freiphasen und Flexibilität bei anderweitigen Verpflichtungen der Mitarbeiter (Auslandssemester, Facharbeiten, Examina usw).

     

    6.

    Der Gesellschafter Ingo Herbst hat seit 15 Jahren keinen Cent an Gewinnen für private Zwecke entnommen. Das wird er auch in Zukunft nicht tun. Das gleiche gilt auch für den anderen Gesellschafter Ralph Wüstefeld, der erst seit diesem Jahr dabei ist. Die Gewinne werden ausschließlich zur Erreichung des Oberziels eingesetzt: Verbesserung der Lebensbedingungen kleiner Produzenten in Übersee.

  • ML
    Marion L.

    Zugegeben: Der Inhaber der Fair-Trade-Kette gehört möglicherweise zu den Bösen ;-> Was mich aber fuchst, sind die völlig unrelevanten Beschreibungen im Artikel wie "Hobby-Pilot". Was soll damit ausgesagt bzw. beim Leser/bei der Leserin erreicht werden? Ich bin auch Hobby-Pilotin, fliege viel, weil es viel Spaß macht und man einen anderen Blick auf die Welt bekommt. Trotzdem denke ich links, ernähre mich biologisch, bin Veganerin und lese die TAZ. Auch der prominente "Hobby-Flieger" Reinhard Mey ist unauffällig.

     

    Nebenbei: Was ist daran verwerflich, Begriffe wie "Vision" zu verwenden. Was soll mit diesem Einschub wiederum ausgedrückt werden? Ich werde nicht schlau aus dem Vorhaben.

  • V
    VerbraucherGemeinschaft

    HaHa..Herr Herbst, es ist das erste mal, dass ich von Contigo Fair Trade höre und gleich so negativ!

  • FT
    Fair Trade im Kapitalismus

    Was bedeutet Fair Trade in der freien Marktwirtschaft?

    Höhere Preise die verlangt werden können!

     

    Wenn es jetzt gelingt diese höheren Preise zu erzielen ohne höhere Ausgaben zu haben dann ist das ein kapitalistisches Erfolgsmodell!

     

    Wen interessieren da schon die Cent Beträge die man den Bauern mehr bezahlt?

     

    Lächerlich!

     

    Das schlägt man auf den Preis dreifach drauf und spart sich bei der Verkäuferin das zehnfache wenn man diese drückt.

     

    Urlaubsverzicht, Krankheitsverzicht für ein versprechen auf höhere Bezahlung.

     

    Hört sich für mich an wie das Kapitalismuswunderland.

     

    Und diese Schweinereien sind auch das grösste Problem aller Gutmenschenmodelle.

     

    Wenn hier die Dachverbände nicht energisch durchgreifen ist der Schaden garnicht absehbar.

     

    Solche Raubritter sind die grösste Bedrohung des Fortschritts im Lebensmittelhandel.

     

    Nicht Lidl oder Aldi! Von denen erwartet man nichts anderes.

     

    Nur geht die Begründung flöten nicht gleich zu Lidl oder Aldi zu gehen.

     

    Also liebe Funktionäre:

    Kneift die Ar***backen zusammen und handelt.

    Es geht um Euer Geld und Eure Geschäftgrundlage.

  • HP
    hans peter

    Oh wunder. Man muss sich nur mal im Call-Center-Betrieben, wie dem des gröten deutschen Zeitungsverlegers bzw. dessen Tocherfirmen angucken: Zumindest die Studenten arbeiten dort auf Tagelohnbasis und bekommen weder einen bezahlten Urlaub, noch einen bezahlten Krankheitstag. Und da die "Arbeitsverträge" nur einen Tag gültig sind, können sie auch entlassen werden, wenns den Teamleitern passt. Willkommen in der neuen Welt der Lohnsklaverei.

     

    Und wer nicht will, der bekommt eine Sperre von der Arge! Wenn ich dann noch lese, dass die FDP die Kündigungsschutzgesetze locker, ähm ich meine flexibilisieren will, da wird mir dann sowas von schlecht. Welcher Kündigungsschutz?