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Kommentar Marwa-ProzessHass auf Muslime

Sabine am Orde
Kommentar von Sabine am Orde

Mit seinem Urteil sendet das Dresdner Gericht eine klare Botschaft aus: Tödliche Islamfeindlichkeit wird hierzulande nicht geduldet. Am Abbau von Stereotypen muss noch gearbeitet werden.

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Sabine am Orde
Innenpolitik
Jahrgang 1966, Politikwissenschaftlerin und Journalistin. Seit 1998 bei der taz - in der Berlin-Redaktion, im Inland, in der Chefredaktion, jetzt als innenpolitische Korrespondentin. Inhaltliche Schwerpunkte: Union und Kanzleramt, Rechtspopulismus und die AfD, Islamismus, Terrorismus und Innere Sicherheit, Migration und Flüchtlingspolitik.
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22 Kommentare

 / 
  • A
    anna

    @aso

    in deinem letzten beitrag zeigst du - wohl eher unfreiwillig - genau das problem auf, dass wir in deutschland haben.

    ohne mohamed zu kennen, forderst du von ihm eine stellungnahme zu auspeitschungen etc, weil er es völlig berechtigterweise gewagt hat, deutschland islamfeindlich zu nennen. weil er ein muslim ist, muss er auspeitschungen und repression gut finden? das ist absurd. findet jeder christ die kreuzzüge gut? oder einen "auf gottes forderung" geführten irakkrieg? ich denke doch nicht.

    damit hast du gezeigt, was dem westen offensichtlich fehlt: die fähigkeit, differenziert über den islam zu diskutieren, ohne stereotype und vorstellungen, die von angst geprägt sind.

    was wir stattdessen in zahlreichen leserbriefen in den verschiedensten zeitungen lesen, ist: im nahen osten haben es christen ja auch schwer, muslime seien ja auch nicht richtig integriert und so weiter.

    wem hat es je geholfen, bei eigenen verfehlungen mit dem finger auf andere zu zeigen?

  • T
    türkisch-muslimisch

    @aso

    ich kenne ein paar bücher, die sich kritisch mit der hexenverbrennung, inquisition, damit dass die erde doch keine scheibe ist etc. auseinadersetzen. na und? es gibt so viele bücher.

     

    der koran ist aus meiner sicht nicht besser oder schlechter als das alte testament. als moslem ist man nicht friedvoller als ein christ. solche vergleiche bringen nichts.

     

    euch würde es was bringen, wenn ihr euch endlich von euren ängsten befreit.

  • A
    aso

    @ Mohamed:

     

    Gibt es auch Bücher, die sich kritisch mit Auspeitschungen, Amputationen, Steinigungen, etc. auseinandersetzen?

     

    Oder über den Unterschied der UN-Menschenrechte von 48 und der Ägyptischen von 90?

  • IN
    Ihr Namemartin h

    ihr Leute von der tay scheint jesen Bezug zur Realitaet verloren zu haben... Ihr hoert Euch mehr und mehr wie eine Psycho-Sekte an.

     

    Wie ist das moeglich dass Leute, die in Berlin, ja in Kreuzberg angesiedelt sind, so realitaetsb;lind sein koennen? Wahrscheinlich wacht ihr nicht mal auf, wenn eure eigenen Kinder von Tuerken die Zaehne ausgetreten kriegen...

  • M
    Mohamed

    Guten Abend in die Runde. Ich bin wieder zurück, weil der Poster nach mir, der ebenfalls Mohammed heißt (Salamu aleikum Bruder) ein Buch erwähnte, das sich kritisch mit der Islamfeindlichkeit auseinandersetzt. Ich hab ehrlich gesagt ein noch besseres Buch gefunden zum Thema Hetze gegen den Islam. Ich weiß jetzt nicht, ob ich hier Links reinsetzten darf aber es dreht sich um den Buchautor Kay Sokolowsky der das Buch "Feindbild Moslem" herausgebracht hat. Es umfasst 255 Seiten und ist vor wenigen Monaten (nach dem Gerichtsmord von Dresden) im Rotbuch-Verlag erschienen. Also hier ist der Link: http://de.qantara.de/webcom/show_article.php/_c-469/_nr-1117/i.html

     

    Sollte der Link nicht freigegeben sein, werde ich in einem späteren Kommentar dieses Buch ausführlich beschreiben.

  • E
    end.the.occupation

    Ein angemessener Kommentar.

     

    Nur, warum ist das in der taz nicht Standard?

  • KK
    Klaus Kosiek

    Das Urteil gegen Alex W. ist angemessen. Mildernde Umstände konnte es wegen der Schwere seiner Tat nicht geben. Das Gericht hat Recht gesprochen und, soweit sie dies kann, Gerechtigkeit geübt. Das ist die gute Nachricht. Und doch bleibt ein Unbehagen: Ist dieser Täter, der als Einwanderer zu uns kam und als Russland-Deutscher und junger Mann keine soziale und persönliche Anerkennung fand, nicht zugleich auch Opfer, z.B. unserer Vorbehalte gegen Fremde und unserer Abneigung gegen Verlierer? Und folgte er nicht einer fatalen Logik, wenn er glaubte, seine Aggressionen ganz legitim gegen eine muslimische Frau richten zu dürfen, der er sich als ethnischer Deutscher, als Christ und als Mann überlegen fühlte? Könnte es sein, dass er gemordet hat, weil wir auch ihm "die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben" ( Hans Holzhaider in der SZ ) verweigert haben? Nochmals: Das Urteil gegen Alex W. ist angemessen.

  • T
    türkisch-muslimisch

    @mohamed

    unsere bundeskanzlerin wird sich zu diesem mord nicht äußern. sie hat sich auch zu den brandanschlägen in den letzten jahren, die an türken verübt worden sind, nicht geäußert.

     

    nicht zu vergessen ihr auftritt bei bush als popelige ministerin. sie ist nach usa gereist, um bei bush zu dienern. sie sagt heute noch, dass der krieg im irak die richtige entscheidung war, um frieden in europa zu sichern. es sind nicht alle menschen gleich vor dem cdu-gott. andere müssen eben geopfert werden.

     

    ich bleibe in deutschland und bete dafür, dass die cdu bald entmachtet ist...5x am tag;-)

  • M
    Mohammed

    "Der Mord an Marwa El Sherbini hat das Problem der Islamfeindlichkeit ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt. Damit sollte man sich jetzt befassen!!!"

     

    Genau das finde ich auch. Einen hervorragenden Anfang dafür bietet meiner Meinung nach das neue Buch "Islamfeindlichkeit - Wenn die Grenzen der Kritik verschwimmen" von Thorsten Gerald Schneiders erschienen im VS-Verlag Wiesbaden. Unter anderem mit Artikeln von Navid Kermani und Micha Brumlik.

  • M
    Mohamed

    Guten Tag. Ich möchte Ihnen Frau am Orde für den wirklich treffenden Artikel ein großes Kompliment aussprechen, denn Sie haben es auf den Punkt gebracht. Ich möchte jetzt gerne niederschreiben, was ein deutscher Muslim denkt:

     

    Die wachsende Islamfeindlichkeit spüren die Muslime von Tag zu Tag (vor allem Frauen mit Kopftüchern). Wir Muslime sind vor allem von der Bundesregierung enttäuscht, um genauer zu sagen von unserer Bundeskanzlerin. Sie hat doch gesagt, sie möchte die Kanzlerin aller Deutschen sein, wo aber bleibt denn ihr Mitgefühl und ihre Beileidsbekundung an den Witwer Elwy Ali Okaz und den dreijährigen Mustafa der in der Blutlache seiner eigenen Mutter mit ansehen musste wie sie verstarb. Wir Muslime verlangen keine Entschuldigung von Frau Merkel, was wir aber mit Recht einfordern dürfen ist eine Stellungnahme/Erklärung das für ISLAMFEINDLICHKEIT und ISLAMOPHOBIE kein Platz in Deutschland herrscht!!! Ansonsten wird es bald einen zweiten Fall "Marwa" geben, denn diese tapfere, mutige, gebildete und selbstbewusste Frau wurde in einem Gerichtssaal hingerichtet, was ist dann erst wenn solch eine Tat auf der Straße ihre Fortsetzung findet???

     

    Deshalb müssen Internetseiten die zum Mord an Muslimen aufrufen GESPERRT WERDEN! Denn hier ist eindeutig der Tatbestand der VOLKSVERHETZUNG erfüllt!

     

    Zum Schluß appelliere ich auch an die Medien, vor allem an die großen Magazine und die Politmagazine/sendungen im öffentlich rechtlichen Fernsehen und bei den Privaten: Wenn Ihr in Zukunft über Muslime berichtet oder den Islam dann tut dies bitte mit EHRLICHER AUFRICHTIGKEIT und RECHERCHIERT SORGFÄLTIG und nimmt bitte Experten die sich mit dieser Materie auskennen und keine "gebrannten Kinder" oder Islamhasser.

     

    Das waren die Gedanken eines DEUTSCHEN MUSLIM

     

    Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg und möge das Zusammenleben von Muslimen und Nichtmuslimen in friedlicher Eintracht erfolgen.

     

    As salamu aleikum (Der Frieden sei mit Ihnen)!!!

  • N
    Nobilitatis

    "anfangs geringe öffentliche Anteilnahme"

    "das deutsche Interesse [...] geleitet ... von einer diffusen Furcht vor einer möglichen Rache aufgebrachter Muslime"

     

    Vielleicht hätte die Reporterin vor Ort sein sollen und nicht sich den Text aus den Fingern saugen. In Dresden war das nicht der Fall. Wenn man natürlich in Berlin sitzt und seine Informationen aus anderen Zeitungen entnimmt, kann man den Eindruck schon bekommen.

  • MS
    Michael Sauter

    Das Gerichtsurteil und der Kommentar sind richtig und angemessen

    Allerdings haben die Medien durchaus einen großen Anteil am Erzeugen einer islamophoben Paranoia.

    Z.B. Minister Schäuble mit seinen ständigen Ausrufen von Terrorverdacht ohne Konkretisierungen.

     

    Der rassistische Diskus aktualisiert sich seit einiger Zeit und versucht seine Argumente zu verbessern - z.B. nicht mehr wie die REPs "Stoppt ÜBerfremdung", sondern Schluss mit der Kolonisation durch das Ausland, und ihre Seilschaften, also rechte Antiglobalisierung.

    Eine Analyse von solchen Denkmustern sei empfohlen - dazu die Fortsetzung von Aktionen wie Schlingensiefs Asylcontainer (in Wien 2000).

    NEIN, wie mensch an der Mehrzahl der rassistischen taz-Artikel-Kommentare sehen kann, es geht ihnen nicht um liberalen Atheismus, Gleichberechtigung, sondern um stumpfe Sündenbocksuche, mit der Erlaubnis auf Schwächere zu treten oder zu stechen.

    "aufgebauscht", "Inländerfeindlichkeit" (NPD-Code),

    "Hinterteil hochrecken" am Tag der Urteilsverkündung,

    wie die Nazis, die im Gerichtssaal grinsen.

    Vorfälle und Delikte werden benutzt um die "Anderen" kollektiv abzuwerten - das ist Sippenhaft des deutschen Stammtischs.

  • J
    JajaichbinsoPro

    "Meine Schwester (43) hat einen deutsch-türkischen Freund und meine Eltern (75) machen sich Sorgen..."

     

    Das hatten wir auch, unsere Cousine hat in der Türkei einen Animateur geheiratet(und sich hier scheiden lassen) und viele haben gesagt. Nä lass die Finger von dem, andere haben ein wenig gekeult.

    Ende vom Lied:

    Stand heute: die (Scheidungs-)Kinder kriminell(meine Grosscousins), er hat sie abgezogen in der Türkei(Kredit etc) und wer hatte recht?! Die Bedenkenträger...

  • D
    dr.schiwago

    wieso eigentlich höchststrafe?

     

    der täter ist doch schizophren..offiziell

    attestiert....

     

    weiss jemand mehr hier? gibt es psychiater, die

    mitlesen?

     

    danke für infos!

  • G
    gregor

    Hat man den Hass auf Muslime als Motiv tatsächlich bewiesen, oder hatte man keine Wahl und musste es so beweisen, weil man in der politischen Lage nicht anders konnte? Außerdem, wie schnell das Ganze abgewickelt wurde? Wie auf dem Fließband.

  • V
    vic

    Meine Schwester (43) hat einen deutsch-türkischen Freund und meine Eltern (75) machen sich Sorgen...

    Weil "die doch immer so mit ihren Frauen umgehen"

    Erst musste ich sie sanft vor dem Fehler einer schwarz-gelben Wahlentscheidung abhalten. Nun arbeite ich an Aufklärung und Abbau dummer Ausländer-Klischees.

    Immerhin konnte ich das Wort "Neger" schon aus ihrem Sprachschatz tilgen;)

  • D
    Denilson

    Ansehen wieder hergestellt?

    Das Dresdner Gericht hat Recht gesprochen. Es hat nicht die Aufgabe, sein Ansehen in der islamischen Welt wieder herzustellen. Was ist das überhaupt für eine Kategorie?

  • K
    keetenheuve

    Dieser "Generalverdacht" ist leider nicht unbegründet. Er wird genährt durch praktische tägliche "Vorfälle" wie "Ehrenmorde" oder auch nur die regelmäßigen Quälereien muslimischer Frauen durch/in ihren Familien. Dass dies in den wenigsten Fällen dann öffentlich wird, ändert nichts an dem begründeten "Verdacht". Bezeichnenderweise sind Frauen Serap Cileli, Seyran Ates oder Necla Kelek bei den muslimischen Lobbygruppen besonders verhasst.

    Es ist daher sehr bedauerlich, dass Frau am Orde kein Wort darüber verloren hat, wie bedroht Seyran Ates schon seit Jahren lebt, und zwar nicht durch "Islamhasser", sondern durch Muslime.

  • A
    aso

    „...Damit verhängt das Gericht ... eine angemessene Strafe für ein abscheuliches Verbrechen...“:

     

    Die gleiche Verurteilung zur Höchststrafe löste bei Familie Obeidi große Empörung aus...

     

    Die klare Botschaft : Tödliche Islamfeindlichkeit wird hierzulande nicht geduldet:

     

    gilt auch andersrum? Bei tödlicher Inländerfeindlichkeit von Muslimen?

     

    Wirklich erschütternd war nicht die geringe Anteilnahme, sondern die Empörung darüber.

     

    Hätte ein Muslim sie getötet, wär es einer von viele „Ehrenmorden“, die Empörung vor allem auf muslimischer Seite wäre ein laues Lüftchen...

     

    „...von einer diffusen Furcht vor einer möglichen Rache aufgebrachter Muslime...“:

     

    So diffus ist das nicht wirklich, wenn man gesehen hat, wie hoch die Empörungswelle bei harmlosen Karikaturen steigt , die viele Tote zur Folge hatte.

     

    Es braucht nur der Ruf nach Vergeltung laut zu werden, da zuckt hier doch schon alles zusammen...

    Die spezielle Betreuung der Islam-Presse spricht Bände...

     

    Alle Deutschen standen plötzlich unter Generalverdacht: Allah hätte uns nicht mehr lieb...wurde behauptet...

     

    Welche Motive ihn wirklich antrieben ist doch rein spekulativ, und kann auch eher was mit Beslan, als mit hierzulande üblichen Stereotypen zu tun haben.

     

    „...Viele Deutsche denken bei Muslimen zuerst an Zwangsheiraten, Ehrenmorde und islamistischen Terror. ..“:

     

    Solche Fakten scheint es zu geben.

    Bevor hier dazu aufgerufen wird, solche „islamfeindliche Stereotype“ zu verurteilen:

     

    Wie wär's, wenn das mal aufhören würde, mit den Ehrenmorden, Zwangsehen, Supermachokult, Islam-Terroranschläge, Aushebelung der Universellen Menschenrechte durch Anwendung der Scharia, mit Auspeitschungen, Amputationen, Steinigungen, etc...?

     

    Es würde eine Weile dauern, aber irgendwann würden diese Stereotype verschwinden, und wären nur noch ein Schatten aus der Vergangenheit. Wie z.B. bei uns die Inquisition...

  • G
    gaugin

    Frau am Orde,

    in unserem deutschen Rechtsstaat ist es üblich, dass Gerichte Menschen wegen Mordes verurteilen, wenn sie tatbestandlich, rechtswidrig und schuldhaft gehandelt haben.

    Es ist nicht die Aufgabe eines deutschen Gerichts "klare Botschaften" auszusenden, oder "sein Ansehen in der arabischen Welt wiederherzustellen".

    Das Urteil war deshalb richtig, weil Marwas Mörder dem Vernehmen nach gegen §211 des Strafgesetzbuches verstoßen hat. Ihn deshalb zu verurteilen um Botschaften auszusenden ist nichts anderes als (linke) Gesinnungsjustiz.

  • MS
    Martin Schönemann

    Der Fall hat meines Erachtens noch eine andere, vielleicht weniger ideologische, aber umso wichtere Bedeutung: Der Mord war auch ein offener Angriff auf ein funktionierendes rechtsstaatliches System. Das konnte sich die deutsche Justiz nicht bieten lassen. Denn Moslem oder Fremdenhass her - jenseits dieser eher privaten Vorstellungswelten hat sich in Deutschland jeder Mensch an bestimmte Regeln zu halten. Und nach diesen Regeln werden Beleidigung und Diffamierung gerichtlich verfolgt. Wer sich mit Gewalt, gar mit Mord über solche Regeln hinwegsetzen will, muss in der Tat so streng wie möglich bestraft werden.

  • G
    gegenRechts

    Absolut treffender Kommentar. Wie wäre es mit einer Marwa-Solidaritätsdemo, bei der deutsche Frauen aus Solidarität Kopftücher tragen ? Denn der Rechtsextremismus ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Dagegen gilt es Zeichen zu setzen aus Solidarität mit Opfern von Diskriminierung und Fremdenhaß. Besonders betroffen sind hiervon muslimische Frauen mit Kopftuch. Viele beklagen, sie würden schief angesehen, angepöbelt und beleidigt wegen ihres Kopftuches. Auch Marwa wäre wohl kaum derart menschenverachtend beleigt worden von ihrem Mörder, hätte sie kein Kopftuch getragen.

     

    Es wäre ein starkes Signal der Solidarität und ein Zeichen im Kampf gegen Rechts, wenn nun möglichst viele deutsche Frauen ein Kopftuch (etwa in einer bundesweiten Solidaritätswoche) tragen würden, um so unsere muslimischen Mitbürgerinnen solidarisch zu unterstützen in ihrem Recht auf Religionsfreiheit. Islamhasser wüssten dann nicht mehr, wer Muslima ist, und wer nicht. Und sie würden erkennen, dass die Bevölkerung Haß gegen Muslime ablehnt. Das Kopftuch aus Solidarität könnte helfen eine tolerantere, weltoffenere Gesellschaft zu sichern gegen rechte Bestrebungen und Fremdenhaß.