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Debatte H1N1-ImpfungMythos Pandemie

Kommentar von J. Holst und B. Braun

Die Hysterie um die Schweinegrippe nützt nur den Pharmafirmen. Die Ursachen werden ignoriert, Impfungen suggerieren eine Scheinsicherheit.

Nützt den Ärmsten der Armen wenig: H1N1-Impfstoff Pandemrix. Bild: dpa

V oller Zuversicht hatte sich die Pharmaindustrie darauf gestürzt, einen Impfstoff gegen die Schweinegrippe zu entwickeln. Doch der Absatz lief nicht an, einmal mehr erwiesen sich die Deutschen als Impfmuffel. Mit massiver Unterstützung der Medien legt eine Expertenschar nun nach und verschärft noch einmal das Drohszenario: Mutierte Viren, die vermutlich durch vorbeugende Virenmittel resistent geworden seien, könnten gefährliche Vorboten einer zweiten Grippewelle sein. Obwohl die Schweinegrippe auf der südlichen Welthälfte, wo in unseren Sommermonaten der Winter herrschte, sehr glimpflich ablief, soll nun im Norden eine zweite, extrem gefährliche Infektionswelle drohen, heißt es alarmistisch.

Mit dem Auftreten der Schweinegrippe wurde ein gesundheitspolitischer Mythos namens "Pandemie" wiederbelebt. Dieser Mythos reduziert ein komplexes und ungewisses Geschehen auf ein bedrohliches Gefahrenszenario. Auf Schlagzeilenformat aufgebauscht, werden die Möglichkeiten der Gefahrenabwehr überschätzt und die Debatte auf pharmakologische und individualhygienische Maßnahmen beschränkt. Das lenkt ab von den gesellschaftlichen Ursachen der Ausbreitung des H1N1-Virus, und es verkennt auch die ungerechte Verteilung ihrer Folgen.

Horrorszenarien erinnern an die Spanische Grippe, die 1918 und 1919 Millionen dahinraffte. Doch der Vergleich hinkt. Das Virus traf, nach dem Ersten Weltkrieg, auf ausgemergelte Soldaten und hungernde Zivilisten, die unter üblen hygienischen Bedingungen lebten, die meisten Opfer gab es zudem in der Dritten Welt. Seither widerlegt die biologische Entwicklung der Grippepandemien den Schrecken, es drohe die Gefahr einer Seuche durch ungewöhnlich virulente Erreger.

Der US-Virologe David Morens vertritt die These, dass Viren - ähnlich wie Parasiten - ihren Wirt nicht in großer Zahl ausschalten oder gar töten, da sie damit das eigene Überleben gefährden. Sein Kollege Kent Sepkowitz stellte fest, das Auftreten neuer, resistenter Virusformen habe "uns gezeigt, wie schlecht unsere Vorhersagen über den nächsten Entwicklungsschritt in der mikrobiologischen Welt sind". Und der Londoner Fachmann David Evans warnt davor, Impfkampagnen vor einer Pandemie könnten dazu führen, "dass Millionen Menschen Impfstoff mit unsicherer Wirksamkeit erhalten, der mit seltenen unerwünschten Wirkungen verbunden ist und vor einem Virus schützt, das möglicherweise gar keine Pandemie auslöst".

Die Auswertung epidemiologischer Daten aus Mexiko zeigt: Das Gefahrenpotenzial der Schweinegrippe ist, im Vergleich zur "normalen" Grippe, deutlich geringer. Besonders problematisch ist die Scheinsicherheit, die der Einsatz von Virenmitteln - sogenannten Neuroaminidasehemmern - verspricht. Unter gewaltigem politischem und wirtschaftlichem Druck hat die öffentliche Hand Millionen Behandlungsdosen eingekauft und eingelagert, trotz starker Zweifel am praktischen Nutzen. Bisher ist weder ihre Wirksamkeit nachgewiesen noch geklärt, ob ein vorbeugender Einsatz sinnvoll oder eher gefährlich ist. Bei der Vogelgrippe haben Neuroaminidasehemmer keineswegs die Todesrate gesenkt, dafür aber teils schwere unerwünschte Nebenwirkungen ausgelöst. Allein auf diese Medikamente zu setzen ist trügerisch, auch hygienische Vorsichtsmaßnahmen sind nötig.

Ob Händewaschen oder Gesichtsmasken wirklich Schutz bieten, ist allerdings auch unklar. Selbst geeignete Masken nützen nur, wenn man sie sachgerecht trägt, was bei den Aufräumarbeiten nach dem Hurrikan "Katrina" nicht einmal der Hälfte der Anwender gelang. Untersuchungen zum Schweinegrippeverlauf zeigten zudem ein weit verbreitetes Unvermögen des Krankenhauspersonals, die richtige Schutzkleidung zu benutzen und sich an die Hygienevorschriften zu halten - angefangen beim einfachen Händewaschen.

Man kann froh sein, dass sich die Prophezeiungen zur "pandemischen Herausforderung" nicht bewahrheitet haben. Seit der Vogelgrippe liegen minutiös ausgearbeitete Pläne vor, wie bei einer Pandemie vorzugehen wäre. Doch Pandemiehüter in Bund und Gemeinden ignorieren wissenschaftliche Erkenntnisse über Wirksamkeit und Nebenwirkung von Virenhemmern, Hygiene, Atemmasken und Impfungen. Stattdessen setzen sie darauf, durch Impfungen falsche Sicherheiten zu suggerieren.

Monatelang rieten sie Schwangeren, sich unbedingt impfen zu lassen, dann entpuppte sich der wirkungsverstärkte Impfstoff der Firma GSK als zu riskant. Die Empfehlung an werdende Mütter, sich mit einem Impfstoff ohne Adjuvanz impfen zu lassen, übersah, dass er zu diesem Zeitpunkt in Deutschland nicht erhältlich war. Ohnehin kann die monopolartig beauftragte Firma GSK ihren Impfstoff bisher nicht in ausreichender Menge liefern. In grober Unkenntnis der Abläufe und finanziellen Dauernöte deutscher Arztpraxen beantworteten die Verantwortlichen die hohen Beschaffungskosten mit niedrigen Impfhonoraren. Zu allem Überfluss erfordert der Impfstoff eine spezielle Ausstattung der Praxis und, mangels Einzeldosen, ein sehr gutes Patientenmanagement. Die Hersteller aber haften in den Geheimverträgen weder für mögliche unerwünschte Wirkungen noch für Lieferverzögerungen. Träte der befürchtete Pandemiefall ein, der Impf-GAU wäre da.

Außen vor bleiben in der Debatte die Ursachen der H1N1-Pandemie, die vor über 30 Jahren erstmals in den USA als direkte Folge der industriellen Schweineproduktion in Mast- und Verarbeitungseinheiten auftrat. Wie andere Infektionskrankheiten breitet sich das Virus am schnellsten in den Slums unaufhörlich wachsender Megastädte aus. Katastrophale Lebensbedingungen und Not machen die Ärmsten der Armen zur leichten Beute für die Schweinegrippe. Doch Impfstoff gibt es nur für die weit weniger gefährdete Bevölkerung im reichen Norden.

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22 Kommentare

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  • A
    azzura

    Mythos Pandemie? Den Titel halte ich für arg verfehlt! Eine Pandemie die Millionen Opfer fordert ist schon lange kein Mythos mehr, man frage nur die Millionen AIDS Erkrankten oder Malaria Kranken (etc.) auf der Welt.

     

    Im Fall des Grippevirus haben wir nur das Glück das keiner von denen leicht von Mensch zu Mensch übertragbar ist und fremde Gensequenzen von Schwein und Vogel beinhaltet, die unser Imunsystem nicht als Eindringlich erkennen würde. Aber wenn in Entwicklungs- und Schwellenländern, bedingt durch Armut, weiter ein so enges Zusammenleben zwischen Schwein, Mensch und Geflügel herrscht, kann sich das auch leicht ändern.

     

    Hat schon einmal einer der sogenannten Kritiker überlegt, dass es diese strengen und raschen (einige halten sie ja wie ich hier gelesen hab für überzogen) Maßnahmen nur gibt um eine weltweite Ausbreitung der jeweiligen Grippeviren so gut es geht zu verhindern?

     

    Meiner Meinung nach ist es der WHO, den kooperativen Instituten und Universitäten sowie den nationalen Gesundheitsbehörden zu verdanken (und weniger der "Ungefährlichkeit" der Viren für den Menschen), dass solche Infektionskrankheiten nicht das befürchtete Ausmaß annehmen.

     

    Jedem der sich hierzu eine Meinung bilden will empfehle ich sich einmal genau auf den Webseiten der WHO und Privaten Organisationen zu informieren. Die Masse an Netzwerken und Datenbanken allein für die Beobachtung der Ausbreitung von Infektionskrankheiten ist enorm und erst da wird eigendlich klar wie viel Organisation hinter dem ganzen steck und ein schnelles Eingreifen ermöglicht.

  • K
    Katrin

    Ich glaube das Problem ist, dass die Verunsicherung der Entscheider an den verschiedenen Stellen groß ist. Die Angst sich im Nachhinein rechfertigen zu müssen.

     

    Wenn dann doch die große Pandemie kommt ist es besser vorgesorgt zu haben. Das ist wie mit der Katze in der Mikrowelle. Es wird dem Hersteller im Nachhinein angekreidet dass er nicht darauf hingewiesen hat, dass man eine Katze nicht in der Mikrowelle trocknen darf.

     

    Diese Angst nutzt die Industrie aus. Und das ist ihr nicht unbedingt zu verübeln. Den Mechanismus hat Michael Moore in Bowling for Columbine ganz gut skizziert.

     

    So was läuft auch im Kleinen ab. Blasenentzündung.

     

    [url=""http://www.google.de/trends?q=blasenentz%C3%BCndung"" target="_blank">Google Trends zeigt ganz gut, wie das Thema von den Medien (gesponsort von der Industrie) plötzlich überall gepuscht wird. Das Suchverhalten zeigt, dass dies nicht auf eine erhöhte Nachfrage nach dem Thema zurückgeht.

  • E
    Ellroy

    Die TAZ hat geschrieben, wir sind gerettet!

  • TP
    tony p

    wie war das nochmal mit den immensen spekulationssummen auf gsk-aktien 2 wochen vor dem ersten toten mexikaner? untergegangen, wie alle jene randnachrichten, die den hellwachen und keineswegs verblödeten lesern unter uns immer wieder die klatsche "verschwörungstheoretiker" einbringen.

    egal wie eure diplome und doktorate aussehen, ihr seid schlachtlämmer, und während ihr geduldig wartet bis ihr an der reihe seid, blökt ihr nach jedem, der beschließt euren freitod nicht mitzugehen.

  • EW
    Eckard Wendt

    Vielen Dank für Ihren wohltuend kritischen Bericht!!!

    Was soll die ganze Schweinegrippe-Pandemie-Hysterie? Sie nützt allein den Wissenschaftlern und staatlich bestellten Unken-Rufern, die so ihre Existenzberechtigung beweisen wollen, und der Pharmaindustrie.

    Täglich sterben deutschlandweit etwa 20 Menschen, die sich in Krankenhäusern mit multi-resistenten Keimen infizierten. Die Zahl der wirksamen Antibiotika schwindet rapide, weil nicht nur in Deutschland Ärzte leichtfertig Antibiotika verordnen, die nur selten so lange eingenommen werden, bis alle Keime abgetötet sind. Ohne vorbeugende Medikamentengaben läuft in der industrialisierten Tierproduktion heute auch nichts mehr, weil der Erregerdruck in den Massentierhaltungen zu massiv und die zu befürchtenden Verluste zu groß wären.

    Alle dreieinhalb Sekunden stirbt auf unserem Planeten ein Mensch an Hunger oder den Folgen seiner Unterernährung. Gut zwölf Menschen werden täglich bei uns Opfer des Straßenverkehrs.

    Warum kümmert sich die Politik nicht um diese gravierenderen Probleme?

  • EP
    Elisabeth Petras

    Vielen Dank für Ihren auf erkennbar guter Recherche beruhenden Kommentar. Der Darstellung von Christian Eckert möchte ich widersprechen. Zoonosen kommen immer wieder vor - und es gibt wesentlich pathogenere Formen, die aber bewusst toleriert werden und über die allenfalls in Fachkreisen gesprochen wird. Das Aufbauschen der angeblichen Gefährlichkeit dieses Virus hatte also kaum fachlich zu rechtfertigende Gründe. Ich möchte hier nur die resistenten Salmonellen und Campylobakter der Grflügelbestände nennen. Diese können wirklich gerade bei älteren und empfindlichen menschne zum Tode führen, dennoch sind sie in Geflügelfleisch enthalten, die Menschen legen sie auf ihre Arbeitsplatte, auf der keinesfalls hygienisch sauber gearbeitet wird - enorm hohe Keimzahlen sind in Lappen und Handtüchern in Küchen zu finden. Diese Risiken werden verharmlost, weil die Geflügelindustrie Marktmacht ausübt, der ZDG ebenso wie der Bauernverband, der übrigens per PM-Flut durchsetzte, dass einige Medien nur noch von "neuer" oder "Mexiko"-Grippe reden - und nicht mehr von Schweinegrippe. Dieser TAZ-Kommentar war also überfällig, ich danke dafür.

     

    Zu ergänzen wäre noch, dass die heutige Art der Tierhaltung immungeschwächter, gestresster Tiere eng an eng in Riesenställen, bei regelhaftem Auftreten von Fußéntzündungen und Lungenschäden, der Verbreitung und Mutation von Viren und Bakterien durch schnellen Wirtswechsel Vorschub leistet. Tiere stecken sich zum Teil auch an menschlichen Viren und Bakterien an, ein einschleppen durch Personal oder harte Vektoren ist kaum zu verhindern. Man sollte also diese Haltungsformen endlich überdenken - auch aus Gründen der Seuchenprophylaxe!

  • CE
    Christian Eckert

    Es tut mir leid, aber wieviele sogenannte Experten, die das letzte mal im vorigen Jahrtausend ihren Hintern aus dem Schreibtischstuhl gehoben haben um sich weiterzubilden, ihren Mist über die neue Influenza in den Medien verbreiten dürfen, geht auf keine Kuhhaut mehr.

    Die Tatsache, dass ein Influenzastamm die Hürde zwischen Schwein und Mensch übersprungen hat, und dazu noch Menschen untereinander infizieren kann, ist für sich besorgniserregend.

    Und die einzige Möglichkeit, ein solch potentiell gefährliches Virus an der weiteren Mutation zu hindern, ist seine möglichst schnelle Ausrottung...DURCH IMPFUNG!

  • K
    Kira

    Man sollte sich nicht auf das Traumgebilde 'Impfmüdigkeit' versteifen , sondern vielleicht auch mal fragen warum die Menschen sich nicht impfen lassen wollen . Persönlich kenne ich knapp 40 Personen die sich nicht impfen lassen werden , und sowas wie 'Impfmüdigkeit' kommt nicht ein einziges Mal als Grund vor. Die Politik macht es sich hier sehr einfach , man suggeriert einen Ablehnungsgrund der einem selbst ins Konzept passt damit man sich mit den eigentlichen Gründen nicht auseinanderzusetzen braucht.

     

    Während der Kuba Krise war nicht annährend soviel Panik seitens der Medien gestreut worden wie bei der Schweinegrippe , es wurde über Monate quer durch alle Medien Horroszenarien an die Wand gemalt , und trotz dieses Dauerbombardements lassen sich noch weniger Menschen impfen als gegen die normale Grippe .

    Das ist beachtlich, ja man kann nicht nur von einem vollständigen Versagen der Meinungsbeeinflussung sprechen , der erzielte Effekt verkehrte die Intention des ganzen ins genaue Gegenteil. Hut ab .

  • A
    ARE

    @muenchhausen:

     

    "Zum Einen sind das jetzt schon schwer Erkrankte und Todesfälle, die durch Impfungen eventuell hätten verhindert werden können."

     

    Genau: "eventuell" => Möglichkeitsform! Man weiß es nicht! Demgegenüber ist anscheinend die Aussage gesicherter, ob ein Ableben auf die Impfung zurück zu führen ist. Bitte suchen Sie mir doch mal eine aussagekräftige Statistik über die Impftoten! Dieser Wort ist reine Blasphemie in den heiligen Hallen des Impfgottes. Ich habe aus der Presse von 4 Impftoten gegenüber 20 Grippetoten gehört, wobei letztere hier und da mit dem Beisatz "...gezeichnet mit einer schweren Vorerkrankung..." belastet waren.

     

     

    "[..] Impfmüdigkeit"

    Immer wieder die selbe einseitige Beobachtung: die Verkäufer stehen sich die Beine in den Bauch und nennen es dramatisch "müde", wenn ihr Produkt nicht gekauft wird. Die Kunden sind demgegenüber realistisch und zudem "hellwach", denn sie möchten ihr Leben schützen und klappern die Läden ab, finden jedoch einfach nichts Richtiges für ihren Bedarf.

     

    "Was wäre wenn sich der nächste Influenza Virus als deutich gefährlicher herausstellt und keiner lässt sich mehr impfen?"

     

    Diese und andere Implikationen gehören in den altbekannten Bereich der Panikmache. Diese Denkhaltung ist Ausdruck von Verunsicherung. Sie deutet auf ein Interesse am Phänomen, jedoch nicht an den Ursachen. "Verantwortung" und "sich einmischen" wird gemieden und somit Lösungen verhindert. Dies ist eine kindliche Sicht und für Erwachsene ungeeignet.

    GSK ist, wie alle Anderen, in erster Linie "Unternehmen" und dann "Pharma", d.h. erst kommt der Umsatz, dann alles andere. Verlust von Menschenleben wird in solchen börsennotierten Konzernen unter der Rubrik "versicherbare Risiken" quantifiziert.

    Ein "Produkt" von Konkurrenten oder gar der Hausapotheke ist vom Markt zu verdrängen oder zu vereinnahmen, um das eigene Produkt zu platzieren. Dabei geht es zuerst um den sicheren ROI und dann erst um den Vorteil des Kunden.

  • G
    gastonlagaffe

    Es ist schon beängstigend wie groß die einflussnahme der wirtschaft in die politik geworden ist. hinter beinahe jeder entscheidung steht ein berater, der auf dem lohnzettel irgendeines unternehmens steht. sei es in diesem fall die berater des rki oder experten der automobilwirtschaft ect.

     

    goodbye demokratie hin zur wirtschaftsdoktrin

  • M
    MRSA

    MRSA=multi-resistenter Staphylococcus aureus

     

    TAZberichterstattung in den letzten 12 Monaten

    H1N1 66 : MRSA 1

    Ich denke das diese Stichprobe ist exemplarisch

    für die Medien in Deutschland.

     

    Tote in Deutschland

    H1N1 ca. 66 : MRSA 10.000 - 40.000

    Wobei bei den H1N1 Toten es lediglich Verdachtsfälle sind, bei denen 53 schwerwiegende Vorerkrankungen vorlagen. (Auch die Nebenwirkungen von Tamiflu bleiben unerforscht).

     

    Sonderausgaben in Deutschland der letzten 12 Monaten:

    H1N1 ca 1.000.000.000 Euro : MRSA ???? Euro

     

    Mehr Infos:

    http://de.wikipedia.org/wiki/MRSA

    http://www.mrsa-net.org/DE/

     

    IMHO ist dies Beispielhaft wie Gesellschaft sich

    mit aufgebauschten Problemen ablenkt und wirklich

    wichtiges liegenbleibt. Nicht das, was der

    Gesellschaft am meisten Dient wird angegangen,

    sondern, das was einzelnen den meisten Profit

    biete.

  • V
    vic

    Kürzlich sah ich auf arte "Profiteure der Angst".

    Natürlich ging es um den H1N1 Hype.

    Unter anderem wurde belegt, dass sogenannte Experten des RKI (Robert-Koch-Instituts), gleichzeitig in einem oder gar mehreren Vorständen von Pharma-Konzernen sitzen.

    Auch wurden Anleitungen der Lobbyisten gezeigt, wie dem Opfer die Dringlichkeit einer Impfung nahegelegt werden sollte. Alles hängt mit allem zusammen und "wir" sind die Dummen.

    Wir werden von Gangstern regiert, die mit Gangstern zusammenarbeiten.

    Scheißspiel!

  • MM
    Mia M

    Konzerne hin oder her... ich sehe im Job, in der Kinder' Schule sowie im Freundes- und Bekanntenkreis haufenweise Leute flachliegen. Und richtig dreckig geht's denen im Regelfall. Natürlich gibt's kein weltweites Massensterben, aber auf zehn Tage oberfiese Grippe kann ich gut verzichten. Bin deshalb geimpft. Obwohl das Serum wohl von einem fiesen Pharmakonzern ist.

  • D
    drittweltler

    aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass Händewaschen und Hygiene ziemlich weiterhelfen. Wir waren die ganze Grippesaison lang in einer der südamerikanischen Großstädte, sind dort Bus gefahren, ins Kino, Theater, Tanzen gegangen - ohne dass uns die Grippe angefallen hätte. Nur keine Panik.

  • K
    Klingelhella

    @grossartig:

     

    Wo siehst du da eine Verschwörungstheorie? Wenn Interessen konvergieren, wissen Interessenvertreter an unterschiedlichen Stellen das sowieso zu nutzen. Da muss Transparenz her, wofür dieser Kommentar ein Beitrag ist. Und zu deiner "Beobachtung", die Regierung betrügt das arme Volk: wenn sie es denn tun, dann nicht besonders kompetent. Und zweitens war vor dem 27. 9. klar wofür die Parteien und Personen einstehen, und sie sind so durch die Wahl legitimiert worden. Wer noch von Betrug spricht, hat vorher einfach gepennt.

     

    @muenchhausen:

    Du behauptest, Kommentare wie dieser könnten Konsequenzen haben, z.B. größere Impfmüdigkeit, Tote etc. Das ist natürlich schon frech, v.a. da du größtenteils mit hätte, wäre, könnte, würde argumentierst. Dabei ist erwiesen, dass die saisonale Grippe im letzten Winter wesentlich schlimmer war und wesentlich mehr Todesopfer zur Folge hatte. Hier geht es auch nicht um immer wiederkehrende Grippewellen, sondern a) wie diese kommerziell "genutzt" werden und b) wie z.B. die Schweinehaltung die Entstehung einer solchen Welle begünstigt hat.

  • M
    muenchhausen

    Leider gibt es in den deutschen Medien entweder Panikmache oder aber Pharmakonzern-/Regierungsbashing. Wirklich gut recherchierte und objektive Darstellungen habe ich bisher noch nicht finden können. Auch hier werden neben einigen richtigen und so kritische zu bewertenden Punkten leider auch viele Halbwahrheiten verbreitet.

    Um ein Beispiel zu nennen, ist es nicht die Schuld von GSK das die Impfstoffproduktion nicht in dem vorhergesehenen Maß vonstatten gehen kann. Dies ist vielmehr auf die Eigenschaften des Virus zurüchzuführen, welches sich als weniger virulent und vermehrungsaktiv herausgestellt hat als zunächst befürchtet.

    Hält man sich vor Augen, dass das Virus erst im Frühjahr diesen Jahres aufgetreten ist, so ist die rasche Impfstoffbereitstellung bemerkenswert.

    Natürlich klingt es immer gut auf den bösen Pharmakonzernen herumzudreschen, aber wer solche Artikel schreibt muss sich auch über die Konsequenzen bewusst sein. Zum Einen sind das jetzt schon schwer Erkrankte und Todesfälle, die durch Impfungen eventuell hätten verhindert werden können. Zum Anderen befeuert dies ein leider in Deutschland sowieso schon verbreitete Impfmüdigkeit. Was wäre wenn sich der nächste Influenza Virus als deutich gefährlicher herausstellt und keiner lässt sich mehr impfen?

  • G
    grossartig

    und demnächst geben die autoren eine bestseller bei 2001 raus.

    es lebe der verschwörungswahn -- warum sind doch so inkompetente regierungen eigentlich dermassen kompetent, wenn es um das betrügen des armen volkes geht?

  • K
    Klingelhella

    Danke für den kritischen Kommentar. Kommt leider um ein Dreivierteljahr zu spät.

    Jetzt ist es, dank der stetigen medialen Panikmache, den Pharmafirmen gelungen, genug Druck zu erzeugen, um auch in den genuß eines "Konjunkturpakets" in Form von Staatsknete zu kommen. Und Leute die ehrlich besorgt sinn, sollen sich dann diesen Sondermüll noch in die Adern jagen. Prost!

  • M
    mediziner

    die taz hat leider nur die hälfte der wahrheit aufgedeckt und die andere hälfte verschwiegen aber phamakonzern bes***ißt hört sich ja gut als schlagzeile an -.-

  • L
    leser

    Ich vermute nicht nur Pharmakonzerne nuetzt es die Angst in der Bevoelkerung zu schueren. Die Medien verdienen an den Schlagzeilen wohl genauso, warum hagelt es sonst eine Hiobsbotschaft nach der Anderen ohne wirklich neue Erkenntnisse zu verbreiten?

  • S
    Sonne

    Das nenne ich mal eine erfolgreiche Verkaufsstrategie der Firma GlaxoSmithKline. Und obwohl für den Impfstoff öffentliche Gelder ausgegeben wurden, dürfen die Steuerzahler/innen nicht erfahren, was ihre Gesundheit "wert" ist - Geheimverträge, so, so.

    Jedes Jahr gibt es eine Grippewelle, bei der auch leider immer Opfer zu beklagen sind. Aber weitaus gefährlicher und tödlicher als das H1N1-Virus sind die Viren der Herzenskälte und Gleichgültigkeit, die vor allem die Menschen in den reichen Industrieländern infizieren. So müssen auf dieser schönen Erde jeden Tag unzählige Menschen einen qualvollen Hungertod sterben, obwohl genug Nahrungsmittel vorhanden sind.

  • TB
    Thomas Böttiger

    Danke für die ausführlichere Darstellung dieses verbreiteten Impfwahns.

    Siehe auch hier: http://www.readit-dtp.de/streusplit/?p=1117