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Deutscher Jugendbund SturmvogelRechte Brutpflege

Die rechte "Heimattreue Deutsche Jugend" und die "Wiking-Jugend" sind verboten. Doch im Verborgenen etabliert sich schon eine Alternative: der schwarze Sturmvogel.

Erzogen in einem "Deutschen Jugendbund"? Junge Nazis auf einer Demo. Bild: dpa

Ein idyllischer Ort am Urstromtal der Recknitz mitten in Mecklenburg-Vorpommern. Kalter Wind weht über das abgelegene Anwesen. Nur über einen holprigen Weg ist die Jugendfreizeitstätte Recknitzberg zu erreichen. Kurz vor Neujahr ist die Zufahrt zur Freizeitstätte mit Gutshaus, Nebengebäude und Köhlerhütte vereist. Eine Fahne flattert auf dem Grundstück: Ein schwarzer Vogel auf weiß-rotem Grund.

Selten weht das Symbol der rechten Gruppierung "Sturmvogel - Deutscher Jugendbund" so sichtbar. Denn auch dieses Treffen ist geheim. In der Abgeschiedenheit glaubt die bündische Jugendgruppe wohl ihr Lager unbemerkt ausrichten zu können. Wollen sie laut Gründungsflugblatt doch mit ihrer Jugendarbeit ein "Vorleben" vermitteln, das gegen den "Ungeist" steht, "der unser Volk derzeit jeden Atemzug verpestet".

Zum "Neujahrsfest" ist der "Sturmvogel" in der Freizeitstätte vom 27. Dezember bis 1. Januar 2010 zusammengekommen. Etwa vierzig Personen, Betreuer, Kinder, aber auch Kleinkinder, nehmen an dem Lager teil, bei dem vermeintlich völkische Traditionen und heidnische Bräuche ausgelebt werden. "Die Bedeutung von solchen Gruppen und ihren Schulungen darf nicht unterschätzt werden", betont Gideon Botsch, vom "Moses Mendelssohn Zentrum".

Ihre antidemokratischen Erziehungsideale wirken nachhaltig. "Viele Kader der NPD wurden in Gruppen, wie der ,Wiking-Jugend' (WJ) politisiert und sozialisiert", hebt Botsch hervor. Der NPD-Fraktionschef Udo Pastörs aus Mecklenburg-Vorpommern, aber auch der NPD-Bundesordnerchef Manfred Börm kommen aus der WJ, die wie der "Sturmvogel" sich um die rechte Gesinnung bei Kindern und Jugendlichen bemühte. Edda Schmidt, die nachweislich beim "Sturmvogel" agierte, ist heute Vorsitzende der NPD-Frauenorganisation "Ring Nationaler Frauen". Auch der "Sturmvogel", sagt Botsch, liefere eine "umfassende Schulung, die eine ideologische Festigung nach sich zieht".

JUNGE RECHTE

Bündische Jugend: So wird die Jugendbewegung in ihrer zweiten Phase nach dem Ersten Weltkrieg bezeichnet. Auf den Ideen der Wandervögel und Pfadfinder aufbauend, entstanden in Nachkriegsdeutschland die Bünde der Bündischen Jugend. Die "Wiking-Jugend" (WJ) und "Heimattreue Deutsche Jugend" (HDJ) verbanden bündische Elemente mit nationalsozialistischen Grundwerten. Diese Bünde sollten die Kinder und Jugendlichen gegen die bundesdeutsche Gesellschaft immunisieren und in eine "gelebte Volksgemeinschaft" integrieren. Die völkische Gedankengut von Blut und Boden kann bei Fahrten in die Natur sehr nahe gebracht werden. Netzwerkbildung, aber auch Partnerwahl aus den eigenen Reihen wurde forciert. Beide Organisationen, "wie auch der ,Sturmvogel' ", betont Gideon Botsch vom Moses Mendelssohn Zentrum, entstanden aus der rechtsextremen Szene, nicht aus der bündischen Jugendbewegung.

Verbote: Die HDJ wurde am 31. März 2009 verboten. Dies hat die rechtsextreme Szene hart getroffen. Die Aussteigerin Tanja P. betont, dass jeder in der Szene, der was auf sich gehalten habe, seine Kinder zur HDJ geschickt habe. Nach dem Verbot der "Wiking-Jugend" 1994 bot die HDJ mit ihren Fahrten, Lagern und Treffen die Möglichkeit einer "umfassenden" neonazistischen Schulung, die sowohl eine ideologische Festigung als auch körperliche Fitness anstrebte. (as)

Der "Sturmvogel" selbst hat seine Wurzel in der WJ. "Er ist eine radikale Abspaltung", betont Botsch, der zur bündischen Jugend forscht. 1987 entstand sie aus einem internen Streit. Der ehemalige WJ-Bundesfahrtenführer Rudi Wittig wurde erster Bundesführer des "Sturmvogel". Nur wenige Jahre später verbot das Bundesinnenministerium die WJ - der "Sturmvogel" blieb davon unberührt. In einem der Gründungsflugblätter stellten sie ihre Intention allerdings eindeutig dar: Sie seien "volkstreu eingestellte Deutsche". In einem ihrer Jahreskalender 2006 offenbaren sie, wo die Grenzen Deutschlands verlaufen: "Auf unseren Wanderungen lernen wir Deutschland kennen", von "Schleswig-Holstein bis nach Tirol, von Elsass bis ins Memelland".

Im Nebenhaus der Freizeitstätte sitzen die "Sturmvögel" am Tisch. Ein Jugendlicher kommt heraus. Kaum wird das Gespräch gesucht, wendet er sich ab. Ein älterer Jugendlicher versucht mit einem Auto den Weg zu versperren. Als das nicht gelingt, beginnt eine Verfolgung. Bei einem Stopp wird das Gespräch jedoch verweigert. Es wird gar versucht, eine Kamera zu entwenden.

Seit über zwanzig Jahren richtet der "Sturmvogel" Fahrten und Lager für Kinder und Jugendliche aus. "Singen, wandern, toben", so wirbt der "Sturmvogel" 2009 für ein "Wochenendlager" bei Nordhausen, deren Einladungen auch an Neonazi-Familien in Thüringen gegangen sein sollen. Nur nach Rücksprache durfte die Einladung weitergegeben werden. Ähnlich wie die kürzlich verbotene "Heimattreue Deutsche Jugend" (HDJ) ist die Gruppe eben sehr bemüht, ihre Aktivitäten geheim zu halten. Anfang 2009 hat das Bundesinnenministerium die HDJ, die ebenso mit der WJ eng verwurzelt war, verboten.

Trotzdem: "Der ,Sturmvogel' ist kein Beobachtungsobjekt", sagt ein Sprecher des Bundesamts für Verfassungsschutz (VS) der taz. Mitte der 90er-Jahre erklärte das Bundesinnenministerium aber, dass der "Sturmvogel" "Anhaltspunkte für rechtsextreme Bestrebungen" aufwies. Die Zurückhaltung des VS kann Botsch nicht ganz nachvollziehen. "Wir wissen, dass die HDJ nach neuen Möglichkeiten sucht", betont er, "ich könnte mir denken: Der ,Sturmvogel' könnte ein Teilersatz für die Jüngsten werden." Geschichte und Charakter böten es an.

"Die haben sich als Pfadfindergruppe angemeldet", sagt Olaf Gottschalk, Betreiber der Freizeitstätte Recknitzberg. Schon zweimal sei diese Gruppe da gewesen. Aufgefallen wäre ihm nichts, sagt er, außer dass sie "sehr umweltbewusst" seien. Klischees von Rechtsextremen versperren oft den Blick auf völkisch-nationalistische Kreise. Besonders wenn die einen vermeintlich alternativen Lebensentwurf und ökologisches Bewusstsein offenbaren. In der Region Benz, knapp eine Autostunde von Recknitzberg entfernt, kennt die Familie von Werder diese trügerischen Wahrnehmungsmuster. In Ilow, wo keine Zäune die Grundstücke trennen, kennt jeder jeden - so dachte die Familie zumindest. Nachdenklich wurden die von Werders aber, als die Nachbarskinder ihren Kindern nahelegten, statt "cool" "toll" zu sagen. Ihnen fiel nun auch auf, dass ihr Nachbar vom "Europa der Völker" beim Grillen sprach. Bald mussten sie feststellten: Die Nachbarsfamilie ist beim "Sturmvogel". Nicht weit von ihnen, in Kalsow, entdeckten sie eine zweite Familie: auch beim "Sturmvogel". "Es war ein Schock", sagt ein Elternteil: "Wir gingen auf Distanz zu den Eltern." Aus der Initiative für einen Waldorfkindergarten konnten sie sie heraushalten.

Rechte Region

Gibt es Ansiedlungen von "Sturmvögeln" in bestimmten Regionen? Das "Regionalzentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg" möchte nicht spekulieren. Ein "Pimpfenlager" fand allerdings in Brook bei Grevesmühlen statt. In der Gemeinde Benz ist Elmar Mehldau parteiloser Bürgermeister - früher war er Herausgeber des "Sturmboten". "Das war in meiner Studentenzeit", bestätigt er der taz. Mehldau, der in Goldebee lebt, betont: "Ich habe mit denen nichts mehr zu tun." Von Mehldaus Gutshof aus betreibt aber der erste "Sturmvogel"-Führer Wittig ein Versandantiquariat. Doch der "Sturmvogel" löst in der bündischen Jugend, der heute etwa 10.000 Aktive angehören, Debatten aus. In der Szene missfallen auch der "Freibund - Bund Heimattreu Jugend e. V", die "Deutsche Gildenschaft" und die "Katholischen Pfadfinderschaft Europas" wegen ihren rechtslastigen Ausrichtungen. Mit dem "Sturmvogel" zusammen sollen die Gruppen an die 4.000 Anhänger haben.

"Das bündische Erbe ist ein kompliziertes", erklärt Karin Peter, Bundesführerin der "Deutschen Freischar". Die rechtslastigen Bünde, so Peter, nutzen aus, dass sich die bündische Jugend in den 20er-Jahren überwiegend zu einer nationalen Gesinnung bekannte. Sie betont: Grenzen zu extrem rechten Bünden müssen gezogen werden. Hier wollen Gruppen auch nicht auf staatliche Verbote warten. Ende 2009 erklärten der "Deutsche Pfadfinderbund Mosaik" und der "Zugvogel", dass den deutlich "rechtsnational-konservativen, völkischen und rechtsextremen Anschauungen" in dem "jugendbewegten Spektrum" "entschieden entgegen" zu treten sei.

Auf der "Jugendburg Ludwigstein" im hessischen Werra-Meißner-Kreis ist der "Sturmvogel" mittlerweile unerwünscht. Die Burg ist die Begegnungsstätte der Pfadfinder- und Jugendbewegung. Wegen seiner Positionen wurde der "Sturmvogel" unlängst zu einem Gespräch geladen. "Deren Bundesführer weigerte sich jedoch, seinen Klarnamen zu nennen. Dies ist mit den Grundsätzen nicht vereinbar", sagt Peter.

In Mecklenburg-Vorpommern erklärte das Ministerium für Soziales und Gesundheit, nun einen Blick auf den "Sturmvogel" zu werfen. "Wir sorgen uns um das Kindeswohl der Kinder und Jugendlichen", betont eine Mitarbeiterin des zuständigen Ministeriums.

In Ilow haben indes nicht die "Sturmvögel" Ärger, sondern ihre Kritiker. "Wir ziehen weg", sagt die Familie von Werder. Die Familie gilt als "die Störer".

"Weil wir offen über die Rechtextremen geredet haben", betont ein Familienmitglied.

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41 Kommentare

 / 
  • FP
    Frank Passau

    Finde ich klasse, besser als Krieg in Afghanistan

  • B
    Bündisch2010

    Die Mehrheit der bündischen Jugendgruppen und Pfadfinderbünde ist entweder unpolitisch oder aber dem links-ökologischen Spektrum zuzuordnen. Die nationalen Äußerungen von bündischen Gruppen um 1920 müssen im historischen Kontext gesehen werden. Bündisch war so z.B. die Widerstandsgruppe Weisse Rose, die DJ1.11 die im Ruhrgebiet sich regelmäßig Schlachten mit der H.J. lieferte (Quelle Paulus Buscher -das Stigma) und Zwangsarbeitern half sowie nach dem Vorbild der roten Matrosen von 1918 Sabotageakte betrieb. Bündisch waren Tusk und Sven Hedin, die Asien und Lappland bereisten.

    Es ist schade, dass die Taz nicht genau recherchiert hat.

  • I
    Ifrankpassau

    So ein Quatsch!

    Ich sage auch toll, bin ich jetzt ein Nazi?

  • G
    germanski

    Wow, ich meine der Artikel ist ja schon "krass", aber eben bloß ein Artikel.

    Richtig hart wirds ja, wenn ich mir die Kommentare hier anschaue.. Ich wusste garnicht, dass so viele Nazis taz lesen.. Ist echt gutes Anschaungsmaterial. Jeder der noch denken könnte, es gebe kein rechtes Problem in Deutschland, der sollte die Kommentare zu diesem Artikel lesen.

    Danke, dass Ihr nicht alle entfernt oder gesperrt habt. Es ist sehr aufschlussreich.

  • R
    Ragnar

    @Fritz Carraldo

    Was die Kindernamen betrifft, Kollege,...werde sicherlich die Eltern dich und deines gleichen nicht im geringsten danach fragen.

    Und wie die Kinder erzogen werden und mit was für einen Namen die ausgestattet werde, das laß mal die ganz persönliche Angelegenheit der Eltern sein. Und das auch in Zukunft.

    Schaff die selber welche an und dann kannste mitreden.

    Und,...da mach dir mal keine Sorgen, das aufgrund von deutschen Vornamen das Sorgerecht aberkannt wird. Außerdem ich liebe deutsche Vornamen. Meine Kinder haben auch deutsche Vornamen und das nicht nur einen. Und bekommen von mir deutsche Märchen und deutsche Geschichten vorgelesen.

    Stell dir das mal vor.

    Du und deinesgleichen mit deinem linksradikalen Gesappel legen selbstverständlich die Bezeichnung "Demokratie" ganz nach ihrem gutdünken aus. Aber so wie du Demokratie versteht, verstehen ihn andere ganz natürlich ganz anders.

  • E
    Ernst

    @aso:

     

    was hat diese Stasi-Thematik mit dem Artikel zu tun?

     

    Das waere wie zu sagen:"aber ueber die Ureinwohner von Lateinamerika die Umgebracht wurden, macht ihr keinen Artikel!"

     

    Erkennt man Parrallelen? Jepp, ist sicher wichtig, hat aber NICHTS mit den Sturmvoegeln zu tun zu tun...

  • M
    Mona

    Hallo allerseits,

     

    aus sicherer Quelle weiss ich:

     

    -der sturmvogel ist unpolitisch und praktiziert das auch so

     

    -den kindern werden keine rechtsradikalen dogmen eingetrichtert und ist nicht verfassungsfeindlich!!!(falschinformation!!!)

     

     

    -er will die deutsche kultur nicht in vergessenheit geraten lassen (was ja nicht unbedingt falsch ist, oder?)

     

    -setzt sich für den umweltschutz und die erhaltung der natur und das leben mit dieser

     

    -auf sturmvogelfahrtenwird ein kultureller austausch mit in den vordergrund gestellt..

     

    -der sturmvogel verabscheut jegliche gewalt, somit wäre das titelbild dieses artikels mehr als nur falsch gewählt, denn den sturmvogel mit skinheads gleichzusetzen ist völlig absurd, genauso wie der ausspruch von röpke:...es wurde gar versucht eine kamera zu entwenden...`völlig übertrieben

     

    -der bund gehört zwar dem rechtskonservativen spektrum an, ist aber nicht als radikal einzustufen!!!

     

    -die polizei konnte bei ihrem besuch auf das winterlager 2009/10 kein rechtes liedgut oder sonst irgendwelche rechtsradikalen schriften ect. vorfinden und stuft somit den sturmvogel als harmlos ein

     

    -außerdem:das zöpfetragen der mädchen war in deutschland schon längst vor dem nationalsozialismus üblich, sodass dies nicht zwangsläufig auf nationalsozialismus deuten muss, sondern eher auf eine idealistische, vielleicht etwas konservative lebensauffassung

     

    die beiträge dieses forums sind meist wenig fundamentiert.

    man sollte sich hüten, in klischees zu denken und sich eine sache so zu drehen wie man sie haben will.

     

    Gibt es noch fragen ?

    ich stehe zur verfügung und wünsche argumentative kommentare

     

    gruß mona

  • Z
    zapp

    @aso (IMO passender Name):

     

    Was hat Ihr Stasi-Zeug eigentlich mit dem Thema zu tun? Sind die 'Sturmvögel' auch alles alte Stasi-Kader oder ist das die übliche Kindergarten-Nummer mit 'die andern aber auch', mit der Sie von den Rechtsextremen ablenken wollen?

     

    Ich bin sicher, dass gerade Sie mehr zum Thema 'Sturmvogel' beitragen könnten. Also tun Sie es doch einfach.

     

    P.S.: Die ganzen alten Nazis in Politik und Verwaltung, haben die Sie auch so gestört? Eher nicht, oder?

  • S
    S.B.

    Der Sturmvogel hat gestern gleich seine Internetseite abgeschaltet und an einen Domainhändler abgegeben...Scheinbar hat der Artikel genau da getroffen wo er sollte. Jetzt werden die Sturmvögel wahrscheinlich noch konspirativer agieren als vorher...

  • V
    vic

    Es gibt sie noch, die neue deutsche Hitlerjugend.

    Die Organisationen wechseln die Namen, beinahe schneller als sie verboten werden.

    Das "Lehrpersonal" bleibt allerdings dasselbe.

  • FT
    Fritz Teich

    Da sagt jemand und die TAZ bezweifelt es: "in Deutschland sitzen Mitarbeiter der Stasi, welche über Jahrzehnte Tausende von Menschen eingesperrt, gefoltert und ermordet hat, sogar in den Parlamenten." Ok, die Stasi war nicht ganz so schlimm, wieder eine Uebertreibung, aber im Kern hat er Recht, oder?

  • FC
    Fritz Carraldo

    Ich saß mit ca. 15 von denen im selben Zug, nach Rostock, am 27.12.09. Ich war beim Anblick der grünen uniformartigen Hemden etwas irritiert, die sahen nicht nach normalen Pfadfindern aus. Und alle Mädchen mit Zöpfen? Lange Röcke? Das muss schon einen Grund haben, sich in dem Alter so uncool anzuziehen.

    Die haben sich genau wie alle anderen Kinder verhalten, waren laut, haben Quatsch gemacht...

    Aber dann: die Namen! Sigrid, Elfrun, Sigrun, Thore, Thoralf, Helmut, ausnahmslos alte deutsche Namen. Ich weiß nicht, wie unbedarft muss man als Herbergsvater sein, da nicht wenigstens stutzig zu werden?

    Und blind, einer der Jungen hatte einen Thor Steinar-Pullover an, mit besonders ekelhaftem Aufdruck.

    Nun kann man diese Namenshäufung wohlwollend für Zufall halten, und vor Gericht reicht ein Altdeutscher Kindername nicht aus, um den Eltern das Sorgerecht zu entziehen, aber wenn man die Kinder so gesehen und gehört hat, waren sie eindeutig Teil einer rechtsextremen Jugendorganisation, die systematisch Kinder indoktriniert.

    Abscheulich, erschütternd, ein Schlag ins Gesicht der Demokratie.

  • FT
    Fritz Teich

    Wenn sie diesen autoritaeren Kitsch wegliessen, was bliebe da noch von der rechten Jugend? Es waeren durchschnittlich duemmliche Hiphopjuengelchen. wie die Schlaeger von Guben......

  • Y
    yesterdaywasfuture

    Komisch finde ich ja auch die Namenswahl. Einerseits beruft sich der Sturmvogel auf die Bündische Jugend. Andererseits nutzten in der Weimarer Republik vor allem Gruppen, die der Bündischen Jugend, vor allem aber den Nationalsozialisten, feindlich gesinnt waren, die Bezeichnung "Sturmvogel". So z.B. der sozialdemokratische Flugverband der Werktätigen, kommunistische Kampfgruppen und Wilde Cliquen:

    mehr dazu hier:

    http://dasneuestevongestern.wordpress.com/2010/01/07/sturmvogel-nazis-und-namen/

  • S
    Stefan

    Ich kann in diesem Artikel nur als Werbung für die Organisation "Sturmvogel" empfinden, und die negativen Kommentare machens noch interessanter. Ich glaube nicht, daß ihr "Rechts" bekämpft, im Gegenteil, ihr baut das auf, um eurem Leben einen Sinn zu geben, als "Antifaschist". Haha.

  • G
    goofs

    Gruselig, wie sich eine Vielzahl der Kommentatoren (-torinnen??) sich einen eitlen, aggressiven Schlagabtausch liefert! Dazu dieses gegeneinander Aufwiegen von Haltungen und Argumenten (oder welche, die es vorgeben zu sein)...

    Auch wenn die Anonymität des www dazu verführen mag, mal das Innerste (sic!) nach außen zu kehren - bleiben Sie doch bitte am Thema und dies sachlich!

  • A
    aso

    „...@Kärcher

     

    Sie erzählen Unsinn. Entweder wissen Sie das oder Sie sind zu dumm...“:

     

    Leider wird nicht deutlich worin genau der „Unsinn“ bestehen soll?

     

    Denn:   „Stasi-Mitarbeiter in deutschen Parlamenten?“ ( Buchtitel, Pries, Dorit), sind nicht unbekannt:

     

    „...Allein im Bundestag sitzen sechs Politiker der Linkspartei, die – juristisch vorsichtig formuliert – eine große Nähe zum Mielke-Ministerium hatten.

    Neben Gysi ist zuallererst Lothar Bisky zu nennen. Der Parteichef, erst am vergangenen Wochenende im Amt bestätigt, wurde von der Stasi als IM „Bienert“ und „Klaus Heine“ registriert.

     

    Er selbst bestreitet die Vorwürfe und räumt lediglich ein, dienstlich mit dem Repressionsapparat zu tun gehabt haben...

     

    Mit Lutz Heilmann sitzt erstmals ein hauptamtlicher Mitarbeiter des DDR-Geheimdienstes im Bundestag...“:

    http://www.welt.de/politik/article2047339/Jeder_10_Linken_Abgeordnete_unter_Stasiverdacht.html

    http://de.wikipedia.org/wiki/Lutz_Heilmann

     

    Auch in Länderparlamenten gibt es etliche Kandidaten:

     

    „...Im Gegensatz zum Bundestag kann das Thüringer Landesparlament eine Stasi-Tätigkeit sanktionieren und Mitglieder für „parlamentsunwürdig“ erklären. Konsequenzen ziehen die Betreffenden aber nicht.

     

    Ina Leukefeld (IM „Sonja“) und Frank Kuschel (IM „Fritz Kaiser“), die beide Ausreisewillige bespitzelt haben, weigern sich, den Landtag zu verlassen...“ (Quelle: Welt. s.o.)

  • K
    Kleinstadtkind

    Schön, dass auf der einen Seite berichtet wird, wie sich Nazis um die Kinder und Jugendlichen bemühen. Der Folgeschluss "Verbot" greift aber zu kurz. Auch wenn es einige gibt, die fest in ihrer Ideologie sind, so sollten sich Staat und andere Institutionen verstärkt darum kümmern, die Lücken in der Jugendarbeit, vor allem auf dem Lande, zu schließen. Da muss mensch den Rechten doch schon eine gewisse Cleverness attestieren, dass sie diese Lücke erkannt haben. Jugendliche wollen Aufregung und Erlebnisse. Also gebt sie ihnen. Parteiprominenz auf dem Dorfe ist nur zu erwarten, wenn ein hohes NPD-Wahlergebnis erreicht wurde. Und danach? Nix, kein neuer Jugendclub, kein neues kulturelles Zentrum... Da bieten sich einige neureiche Rechte doch an, wenn ein Pfadfinderlager auf ihrem Gehöft durchgeführt werden kann... Verbot allein greift zu kurz, Gegenangebote schaffen und gezielt politisch intervenieren.

     

    @Atze: Ich glaube nicht an eine unpolitische Arbeit von Jugendverbänden noch irgendeiner anderen Institution. Alles leben ist politisch.

  • A
    Armin

    @Heinrich:

     

    Sie schreiben:

     

    " Wer an dieser Stelle eine detailierte Aufzählung erwartet, der muss sich noch gedulden, bis ein Dossier oder ein Buch zum Thema erschienen ist."

     

    Bereits im vergangenen Jahr erschienen und derzeit leider vergriffen: "Wer trägt die schwarze Fahne dort..." Völkische und neurechte Gruppen im Fahrwasser der Bündischen Jugend heute

     

    erschienen bei ARUG

     

    Für weitere Informationen zum Thema steht auch die Seite www.rechte-jugendbuende.de zur Verfügung.

  • RT
    redaktion taz.de

    @Kärcher

     

    Sie erzählen Unsinn. Entweder wissen Sie das oder Sie sind zu dumm. Sie und andere müllen taz.de mit ihren Kommentaren voll, wie man in diesem Artikel schön sehen kann. Er ist auch eine Art Lehrstück.

     

    Deswegen habe ich Ihren Kommentar zugelassen.

     

    Es nervt aber schon sehr.

  • K
    Kärcher

    Das ist kein Problem, in Deutschland sitzen Mitarbeiter der Stasi, welche über Jahrzehnte Tausende von Menschen eingesperrt, gefoltert und ermordet hat, sogar in den Parlamenten. Da kräht aber kein linker Hahn danach, denn die sind ja auch nicht "rechts".

  • E
    Ernst

    Lieber Claus Thaler, wussten sie das die Mehrheit der Muslimischen Jugendlichen die Demokratie fuer gut haelt?

     

    Aber sie haben Recht, denken wir nur an den Muslimischen Anschlag auf das Oktoberfest 1980, oder die Muslimenischen Progrome in Lichtenhagen 1992 oder denken wir an die ueber 140 Toten durch Muslime seit 1993...

     

    Oh sorry, das waren ja alles taten die von Faschisten veruebt wurden...

     

    wenn sie auch nur annaehernd einen solchen Blutdurst bei Muslimen in Deutschland beweisen koennen, auch nur annaehrernd, dann werden wir alle hier Daten ueber Muslimische Jugendgruppen zusammentragen, die sich als Pfadfinder ausgeben und unsere Freiheit so betrohen wie es die Faschisten tun...

     

    ach noch eine Frage Claus, wenn sie so uebel sind, wieso hat sie der VS nicht schon lange zerlegt und verboten?

  • MM
    Mensch Meier

    Was soll die Aufregung? Diese engagierten Vereine kümmern sich immerhin um den Nachwuchs, da wo sich sonst kein anderer engagieren möchte.

    Ein ehemaliger Mitschüler hat mir mal erzählt, was er in so einem Ferienlagern im Osten gelernt hat: mit dem Maschienengewehr schießen, Handgranaten werfen, verbotenes(äh, vergessenes)deutsches Liedgut am Lagerfeuer singen.

    Klingt doch völlig harmlos, oder?

  • J
    jc123

    Ich halte die Sturmvögel sind eine Sammlung von rechtsradikalen, bei denen die NS-Gehirnwäsche voll funktioniert hat und die als rechte Nachwuchsorganisation nicht zu unterschätzen ist. Es geht um dass heranzüchten von verfassungsfeindlichen Nazis.

     

     

    Ich hoffe daher, dass der Verfassungsschutz diese Organisation möglichst schnell als verfassungsfeindlich Einstufen (was Sie definitiv sind) und verbieten wird.

  • R
    raubwaldy

    kann mir jetzt mal jemand erklären was "bündisch" eigentlich heißt???

  • F
    FritzP

    @Claus Thaler

    LOL, das Sie die FDP der "deutschen Linken" zuordnen zeigt mehr als eindrücklich wo Sie selbst politisch stehen.

  • IN
    Ihr NameNico

    Ich denke bei unserer Vergangenheit, lieber Sooker, ist Hetze, egal in welche Richtung wie du es sagst, nicht falsch. Wenn du auch nur eine Sekunde lang um 100 Jahre zurückdenkst weißt du aus welcher Richtung Krieg und Hass kamen. Sicher nicht von Sozialisten, wenn mir jetzt einer mit Stalin kommt sollte er direkt ruhig sein!

  • S
    scheiße_dumm_nerv!!

    Claus Thaler, Sooker, Jano..

     

    Fresse halten! Ihr seid so scheiße, ich kanns kaum ausdrücken... postet euren Müll bei Diekmann im Arsch oder sonst wo..

     

    geht einfach weg! ohne aufsehen zu erregen!

     

    hex hex!

  • CT
    Claus Thaler

    Wurde schon mal in Eurem Blatt über islamische Jugendorganistionen berichtet, die in Berlin, Ulm,Ruhrgebiet wie Pilze aus dem Boden sprießen.

    Ganz wenig glaube ich.

    Die deutsche Linke inklusive FDP ist Türöffner orientalischer Despotie!!!

  • H
    Heinrich

    Interessanter Artikel, der genau das Problem beleuchtet, das seit vergangenem März aufgetreten ist: Sind wir jetzt frei von rechter Indoktrinierung von Jugendlichen? Nein. Vielmehr wird Ersatz für die HDJ gesucht. Wer an dieser Stelle eine detailierte Aufzählung erwartet, der muss sich noch gedulden, bis ein Dossier oder ein Buch zum Thema erschienen ist. Für den Anfang reichen die im Artikel genannten Infos aus.

     

    Und nun Kommentatoren von Junge Freiheit und Co.: weiter echauffieren.

  • A
    Andreas

    "Wenigstens scheint es in der Bündischen Jugend endlich eine Abgrenzung zu geben!"

    Was ist denn mit "endlich" gemeint?

    Sehr viele Menschen, die die Gruppen der heutigen bündischen Jugend nach 1945 wiedergegründet haben, kamen frisch aus den KZs.

    Ich glaube kaum, dass ihnen es damals an Abgrenzung mangelte.

    Der Begriff "bündisch" stößt mir hier auch sauer auf. Mag sein, dass die Hülle eine Ähnlichkeit hat. So lange sich diese Gruppen nicht selbst so bezeichnen sehe ich aber eigentlich keine Notwendigkeit, diesen Begriff hier im Artikel zu nenne, denn wie "atze" sehr treffend schreibt, steht das in massivem Widerspruch.

  • RR
    Rudi Rumpel

    @Mehr BILD lesen: Bildzeitung lesen ist geistiger Suizid. Das ist Sensationspresse in Reinkultur. Der würde ich mal so garnichts glauben. Die Überschriften dort lassen kaum Platz für Argumente oder Informationen. http://www.youtube.com/watch?v=7GBYn6lmhSs

     

    @Segej: "linkslastige Hetzpropaganda"...Das glaubst du doch selbst nicht. Ich sehe das so wie "LeO": Du bist einer aus dem rechten Spektrum und versuchst die Glaubwürdigkeit der taz in Frage zu stellen. Aber deine wörtliche Entgleisung (Hetze, Propaganda) enttarnt dich und verrät deine Angst, die du vor der Schließung deines Schießbudenvereins hast.

    Wenn du schon die Redaktion angreifst, dann bitte mit stichhaltigen Argumenten, die den Bericht an sich widerlegen.

     

    Gruß aus der Mülltonne

    Rudi

  • L
    LeO

    @ Sooker: Erlauben Sie mir bitte den Hinweis, dass der Autor die Bezeichnung "Brut" wohl eher unter Bezugnahme auf den "Sturmvogel" gewählt hat...

     

    @ Sergej: ach Gottchen: "linkslastige Hetzpropaganda"... Alles "Verleumdung"... Bitte Sergej, sind Sie so fern jeder Realität oder "bellt" da eher ein "getroffener Hund"?!

  • A
    atze

    Als ich in den ersten Zeilen Eures Artikels gelesen hatte, schwoll mir schon ein bißchen der Kamm als ihr den Sturmvogel als bündisch bezeichnet habt. Ich als bündischer Pfadfinder lehne es ab mit derartigen Gruppierungen in einen Topf geworfen zu werden, stehen Sie doch im krassen Widerspruch zur eigentlich bündischen Idee. Wer darüber mehr lesen möchte sollte sich hierzu mal die sogenannte Meißner Formel durch lesen und diese auch verstehen. Die bündische Jugendarbeit sollte niemals politisch instrumentalisiert werden.

  • N
    Ni-K

    Das der Verfassungsschutz bisher kein Interesse am Sturmvogel zeigte ist reichlich fahrlässig. Die Verbindungen zur WJ, HDJ und auch zum Freibund e.V. sind leicht zu erkennen und über gemeinsame Treffen der Gruppierungen konnte sich bis vor etwa zwei Jahren jeder im Internet informieren. Ihre Mitglieder sind oftmals verwandt oder verschwägert und wer die HDJ verbietet hätte sich zwangsläufig auch mit dem Sturmvogel beschäftigen müssen, dieser Bund ist ja schließlich keine Nachfolgeorganisation der Heimattreuen sondern besteht schon etliche Jahre.

    Auch das Anmelden als harmlose Pfadinder hat Routine, so konnten sich die oben genannten rechten Bünde im Jahr 2004 auf der ostwestfälischen Wewelsburg, einer ehemaligen SS-Schulungsstätte, einmieten und im perfekten Ambiente ungestört ihr völkisches Ideal leben. Und auf das Vor- und Ausleben kommt es an, Verfassungsfeindliche-Parolen sind dann gar nicht mehr nötig um die lieben Kinder auf die rechte Bahn zu bringen. Durch ihr Auftreten können sie sicher auch in Zukunft die Herbergsväter und Zeltplatzbesitzer täuschen, aber fällen auch die Behörden weiter darauf rein? Wenigstens scheint es in der Bündischen Jugend endlich eine Abgrenzung zu geben!

  • S
    Sinnlos

    "Aufgefallen wäre ihm nichts, sagt er, außer dass sie "sehr umweltbewusst" seien. Klischees von Rechtsextremen versperren oft den Blick auf völkisch-nationalistische Kreise."

     

    ...schon harter Tobak...umweltbewusste Pfadfinder aus Deutschland...

  • R
    redaktion

    Wir finden die hier hinterlassenen Kommentare einiger sehr aufschlussreich.

  • S
    Segej

    Also ich glaube hier hat jemand arge Minderwertigskeitskomplexe, wie kann man so eine billige Hetze auf Papier bringen. Ein unglaubliches Phänomen unserer Zeit ist das linkslastige Hetzpropaganda so abgedruckt werden darf.Wenn der richtige " Sturmvogel" um die Ecke kommt , kann es sein das der Schreiber dieses Textes alsbald eine Klage wegen verleumdung und Verhetzung am Hals hat und das wird teuer. Glauben sie mir das ruhig!.

  • MB
    Mehr BILD lesen

    Alles nur linke Panikmache.

    Der Einar Koch von eurer Schwesterzeitung BILD hat doch schon wieder berichtet, dass die Gewalt von Rechts abgenommen hat: http://tinyurl.com/yzcm29q

    Alles wird gut in Deutschland.

  • J
    Jano

    Gibt es da eigentlich auch mal was aus dem 'linken' Spektrum? Also humanistische, sozialistische Bünde o.ä. und könnte man darüber nicht mal berichten? Aufklärung über die braune Szene ist ungemein wichtig, ebenfalls aber auch das aufzeigen von Alternativen und Gegenpolen, finde ich.

  • S
    Sooker

    Kinder werden hier als "Brut" tituliert weil deren Eltern Rechtsextreme sind?

    Achtet dochmal n bisschen auf eure Sprache, Hetze ist immer falsch, egal in welche Richtung