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Flucht vor der SchulpflichtDeutsche erhalten US-Asyl

Damit sie ihre Kinder zu Hause unterrichten kann, siedelt Familie Romeike aus Baden-Württemberg in die USA über. Ein US-Gericht urteilte, die Romeikes würden politisch verfolgt.

Und die "Freiheit" lockt noch immer. Bild: dpa

BERLIN taz | Aus religiösen Gründen will Familie Romeike ihre fünf Kinder zu Hause unterrichten. In Deutschland ist das aber verboten. Deshalb verließ die strenggläubige Familie im Januar 2008 die Bundesrepublik in Richtung USA, wo ihr ein Einwanderungsgericht in Tennessee am Dienstag politisches Asyl gewährte. Das berichtete die "Home School Legal Defense Association" auf ihrer Webseite.

Richter Lawrence O. Burman begründete sein Urteil, der Familie in Tennessee politisches Asyl zu geben, wie folgt: "Menschen, die ihre Kinder zu Hause unterrichten wollen, sind eine besondere soziale Gruppe, die die deutsche Regierung zu unterdrücken versucht." Daher habe Familie Romeike "eine begründete Furcht vor Verfolgung" und könne in Tennessee bleiben.

Das Ehepaar Uwe und Hannelore Romeike kommt aus Bissingen in Baden-Württemberg. Zusammen haben sie fünf Kinder, die im Alter von drei bis elf Jahren sind. Da sich die Familie um die religiösen Erziehung ihrer Kinder sorgte, wollte sie ihre Kinder nicht auf eine öffentliche Schule schicken. Vater Romeike sagte, Schulbücher enthielten Formulierungen und Vorstellungen, die sich mit den Werten seiner Familie nicht vereinbaren ließen. Ein Schlüsselerlebnis, so berichtete Romeike gegenüber der Süddeutschen, sei für ihn ein Schulbuch gewesen, in dem obszöne Ausdrücke für Geschlechtsverkehr gestanden hätten.

Asyl in den USA

Nach Angaben des Justizministeriums in Washington gewährten die US-Behörden allein im Jahr 2008 vier Deutschen politisches Asyl, 13 Anträge wurden abgelehnt.

Die Zahl der Asylbewerber aus aller Welt in den USA lag 2008 bei insgesamt 47.459, davon wurden 10.743 gewährt. Erfolgreiche Bewerber gab es auch aus anderen EU-Staaten, unter ihnen neun Belgier, zwei Schweden, ein Niederländer und ein Portugiese.

Daher wollte das Paar seine Kinder zu Hause unterrichten. 2006 nahm Uwe Romeike die drei ältesten Kinder von der Grundschule. Wie Thomas Hilsenbeck, Pressesprecher des Kultusministeriums in Baden-Württemberg, berichtete, habe das Land mit der Familie gesprochen, ihr angeboten, die Kinder auf einer Privatschule aufzunehmen oder eine eigene Privatschule zu gründen. "Als das nichts brachte, waren andere Maßnahmen notwendig", sagt der Sprecher.

Im Mai desselben Jahres bestätigte das Bundesverfassungsgericht, dass die Schulpflicht einzuhalten und Verstöße dagegen als Ordnungswidrigkeit zu ahnden seien. Im Oktober stand dann zum ersten Mal die Polizei vor der Tür und brachte die Kinder in die Schule.

Familie Romeike ist kein Einzelfall. In Hessen droht der Familie Dudek, die ihre Kinder christlich erzogen haben möchte, eine Freiheitsstrafe auf Bewährung. Im November verurteilte ein Gericht die Familie zu einer Geldstrafe.

Im August 2008 zog Familie Romeike dann nach Tennessee und beantragte dort politisches Asyl.

Der Grund für die Wahl der USA lag dabei auf der Hand. Wie Thomas Hase, Professor für Religionswissenschaften aus Leipzig, erklärt, gelte dort lediglich eine Unterrichtspflicht, Unterricht zu Hause ist demnach erlaubt. In der Bundesrepublik hingegen gelte die Schulpflicht, Eltern müssen ihre Kinder in eine staatlich kontrollierte Schule schicken. "Deutschland ist damit ein Einzelfall in der EU", sagt Hase. Es sei daher nicht abwegig, von einem "Schulzwang" zu sprechen.

Hase findet es auf der einen Seite wichtig, dass sich die Gerichte an das Grundgesetz hielten und Eltern trotz der Berufung auf ihren Glauben sich nicht alles erlauben könnten. Er gibt aber auf der anderen Seite auch zu bedenken, dass es nicht erwiesen sei, dass Kinder davon Schaden nehmen. "Hier kann durchaus ins Ausland geschaut werden", resümiert er.

Dieser Ansicht ist auch die Home School Legal Defense Association. Für die Gesellschaft ist es bewiesen, dass Kinder, die zu Hause Unterricht erhielten, "akademisch und sozial hervorragen". Deren Anwalt Mike Donnelly, der auch die Familie vertrat, erklärte, es sei eine Schande, dass eine westliche Nation sich nicht an Menschenrechte halte. Dabei spielte der Anwalt auf die Religionsfreiheit an.

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56 Kommentare

 / 
  • G
    Gehirnwäsche

    Die Schulpflicht hat mit Bildung gar nichts zu tun.

     

    Sie ist ein Zwangsinstrument zur Gehirnwäsche, Volksverdummung, Gleichschaltung, Anpassung, Selektierung und Degradierung.

     

    Mit grundlegenden Menschenrechten hat das nichts zu tun.

     

    Es wird soviel menschliches Potential niedergemacht und die Verantwortlichen haben nicht mal die Intelligenz, das überhaupt wahrzunehmen.

  • C
    Claudia

    Diese gesamte Diskussion geht am eigentlichen Problem vorbei: In Deutschland herrscht keine Schulpflicht im Sinne einer Bildungspflicht, sondern eine Schulgebäudeanwesenheitspflicht. Nur der Form muss Genüge getan werden: Es geht nicht darum, ob das Kind was lernt, sondern nur darum, dass es sich sinnentleerten Vorschriften unterwirft. Hauptsache, es ist im Schulgebäude anwesend, unabhängig davon, ob es darin auch was lernt. Wenn die Verantwortlichen wirklich meinen, dass Kinder, die zwangsweise in ein Schulgebäude verbracht werden, dann darin auch was lernen, dann ist das einfach nur absurd. Die Romeike-Kinder sind mit ihren Eltern der Schulpflicht im Sinne einer Bildungspflicht voll nachgekommen, aber eben nicht der Schulgebäudeanwesenheitspflicht. Die Kinder in ein Schulgebäude zu zwingen wäre dagegen geradezu einer Verhinderung ihrer Bildungspflicht gleich zu setzen. Denn Zwang und Gewalt sind keine Grundlage für erfolgreiches Lernen. Wie rückständig und borniert ist Deutschland eigentlich? Das lässt doch so manche Erinnerungen aus der Vergangenheit hoch kommen. Wenn es nur mehr darum geht, eine formale Vorschrift durch staatliche Macht durchzusetzen, obwohl diese Durchsetzung ihrem Sinn grundlegend zuwider läuft, dann muss man dahinter totalitäre Strukturen vermuten.

    Ist die Schule für die Bildung der Kinder da, oder die Kinder zur Rechtfertigung der Institution Schule bzw. zur Füllung ihrer Schulgebäude?

    Ob nun diese Familie religiöse Gründe hat oder nicht, ist dabei doch vollkommen unwichtig. Es ist arrogant, sich zum Besserwisser über "gute" oder "schlechte" Erziehung aufzuschwingen, weil andere Eltern anders denken als man selbst es tun würde. Es ist, verdammt nochmal, ihr gutes und demokratisches Recht.

  • T
    Tania

    Ich finde das Urteil eigentlich gut, da es endlich mal zeigt, wie schlimm es mit unserem Schulsystem steht. Es hat meist gar nicht religiöse Gründe, warum Eltern ihre Kinder nicht auf die staatliche Schule gehen lassen wollen. Auch ich habe die meiste Zeit dort als verschwendet gesehen. Nach der Hitlerdiktatur wurde bewusst das Recht auf freie Schulwahl für jeden, unabhängig vom Geldbeutel gesetzlich verankert, damit der Einfluss des Staates nicht zu groß wird. Faktisch bekommen aber private Schulen ca 30 % weniger Geldmittel, sodass die freie Schulwahl nicht mehr gewährleistet ist. In vielen Schulbüchern wird auch eindeutig eine kapitalistische, leistungsorientiere Weltanschauung vermittelt, Kosum als Freizeitbeschäftigung, die Selektion in Eliten und Arbeiterklasse. Unsere Gesellschaft verroht immer mehr, da soziale Fähigkeiten und kulturelle Werte und Kreativität kaum gefördert werden. Wenn es einfach wäre, kleine Privatschulen zu gründen, die natürlich gewissen Anforderungen entsprechen müssen, wäre das ein Schritt in mehr Freiheit und Entwicklung.

  • DS
    Das Selbst

    @richtigbissig

     

    ziemlich harter Tobak den du da schreibst. Bei manchen Punkten bin ich konform. Was mich jedoch am meisten stört ist das du Werteverfall usw. allein auf Deutschland beziehst. Hallo, schau dich mal um, Werte? Hab ich schon lang nicht mehr gesehen.

    Das ist Zeitgeist. So läuft das Leben jetzt und hier. Nicht in Deutschland, in ganz Europa läuft das so. In Amerika schon seit was weiß ich wie lange. Vom Rest brauchen wir gar nicht erst Anfangen.

     

    Ich bin Italiener, und wenn ich Deutschland mit Italien vergleiche bin ich noch froh, das ich in D lebe.

    Sorry, aber meiner Meinung nach sollten sich die Italiener mal Zeit nehmen um ihre faschistische Geschichte aufzuarbeiten, die waren kein Stück besser. Ich hät den Duce auch umgebracht wenn der Feind vor Rom steht.

     

    Natürlich wär mir an liebsten wir hätten skandinavische Verhälnisse. Die behalten meist einen kühlen Kopf :)

     

    MfG

  • V
    vic

    Die armen Kinder, verschleppt in´s Land der religiösen Spinner.

    Das wird eine tolle Jugend werden...

  • O
    ole

    @mehrdad beiramzadeh.

     

    Sie sollten sich nicht den ganzen bullshit der Privatsender reinziehen... dann wird's auch wieder erträglich im Kopf.

  • L
    Lulu

    Es hätte zu diesem Artikel eine so interessante und notwendige Diskussion über die Schulpflich geben können. Aber nein, der radikal-atheistische Mob muss natürlich wieder Religionsbashing betreiben.

    Merkt ihr nicht, dass ihr mit eurer Pseudoaufgeklärtheit jeden wichtigen Diskurs untergrabt.

    Als der Klerus das Sagen hatte, war man tatsächlich aufgeklärt als Religionskritiker, heute hat das Kapital das Sagen, also kritisiert bitte selbiges.

    Aufklärung ist ein fortwährender Prozess, der niemals abgeschlossen ist.

    Sapere Aude!

  • A
    Anna

    In jeder Schule wird Einfluss auf die Kinder ausgeübt und in eine bestimmte Weltanschauung gelehrt, damit das nicht zu einseitig wird, gibt es in Deutschland theoretisch die freie Schulwahl, private Schulen bekommen aber wesentlich weniger Geld als die staatlichen, deshalb theoretisch. Es ist nämlich auch eine Kostenfrage besonders in Deutschland, ob man es sich leisten kann, eine abweichend Weltanschauung zu haben, als die vorherrschende. Dürfte man seine Kinder Zuhause Unterrichten, würden z.B. auch die Fahrtkosten wegfallen, was ich z.B. auch nicht verstehe, warum es Schulpflicht gibt, aber die Kosten soll man selbst tragen (Bücher, Klassenfahrten ....) Das ist auch ein riesen Geschäft. In Frankreich darf man übrigens auch seine Kinder Zuhause unterrichten, das funktioniert und die Kinder haben dann auch nicht mehr Schäden, als manche in den staatlichen Schulen kriegen. Man sollte sowieso öfter mal im Ausland und bei anderen Kulturen nachsehen, was alles geht. Es ist etwas überheblich zu sagen, unsere Weltanschauung sei die einzig richtige.

  • TJ
    Torsten Jurasik

    Ich frage mich bloß gegen welches Grundrecht die Schulpflicht verstößt. Es wird angeführt die Religionsfreiheit, doch ich kann beileibe nicht erkennen, dass ebenjene Freiheit auch nur im Geringsten eingeschränkt wird. Zumal im konkreten Fall der Familie Romeike angeboten worden ist, ihre Kinder auf eine Privatschule zu schicken. Es ist eben eine Crux für religiöse Fantasten, wenn die Erde Milliarden von Jahren alt ist und nicht erst seit rund 6000 Jahren besteht.

  • O
    ole

    @fidel

     

    Seit wann macht eine Relegion irgendetwas?? Eine Religion ist einafch nur da oder aber auch nicht. Nicht die Religionen sondern die selbsternannten Vertreter und blinde Fanatiker dieser haben die von Ihnen angeprangerten Dinge vollbracht. Nicht die christliche Religion hat den "Ketzer" auf den Scheiterhaufen gebracht, es war die römisch-katholischen Kirche mit dem Mittel der Inquisition.

    Bei uns wurde auch der Religion nichts aufgezwungen. Die Kirchen hingegen wurden in der Ausübung ihrer Macht beschnitten, ihnen wurde über die Jahrhunderte etwas abgetrotzt.

     

    Übrigens: Einer der ersten Forderer einer Art Schulpflicht war ein gewisser Martin Luther.

     

     

    @Martin

    Schade, schade... die Amerikaner haben das bereits.

     

    In Deutschland besteht eben keine Bildungspflicht sondern eine Schulpflicht. In den Vereinigten Staaten sowie in Australien, aber auch in Frankreich, England, Spanien oder bsw. in Dänemark hingegen besteht eine Bildungs bzw. Unterrichtspflicht. Ebenso in Österreich und in Teilen der Schweiz.

     

    Aber klar... die Lächerlichkeit des Urteils "politisches Asyl" ist nun wieder stellvertretend für alle und sowieso dummen, ungebildeten Amerikaner.

     

    @tdp

    "- Religion ist für Menschen die zu faul sind selber zu Denken!"

     

    Bravo, einfach mal draufhauen. Der von mir oben angeführte Martin Luther war sicher nicht zu faul, im Gegenteil.

    Ich als "Ungläubiger" wage sogar zu behaupten, daß er Ihnen einiges voraus hatte, ähnlich wie viele Moslems, Juden und Christen zu Zeiten von Abd ar-Rahman III. im Kalifat von Córdoba.

  • C
    clementine

    Bitte sehr, alle religiösen Eiferer mögen gerne auswandern. Dort können sie mit Gleichgepolten dann darüber sinnieren, dass die Erde nur zehntausend Jahre alt ist und der Mensch gemeinsam mit den Dinosauriern den Globus bevölkerte.

  • M
    Minstrel

    Hmmm. Wenn ich nach Tennessee einreise und dann einen Antrag auf Asyl stelle, weil mir in Deutschland das (amerikanische) Grundrecht verweigert wird, so viele Schußwaffen daheim stapeln zu können wie es mir beliebt - und gern auch mal was halbautomatisches - dann sollte ich eigentlich auch drüben bleiben können.

     

    Allerdings bezweifele ich doch irgendwie, daß sich anschließend das hiesige Waffenrecht entscheidend ändern würde.

  • MB
    mehrdad beiramzadeh

    @unflat:

     

    du brauchst ja nur 1x den fernseher anzumachen.

     

    bei den ganzen hochglanz casting shows, auf die die kids getrimmt werden, sieht man doch gestylte, gutgelaunte und coole transen oder schwule, während bei all den "hilfe, wir sind eine asoziale familie und brauchen hilfe" nur kettenrauchende, fette frauen gezeigt werden, die ihre kinder anbrüllen.

     

    da wird halt gezielt mediale gehirnwäsche betrieben.

     

    es ist auch nicht nur bei uns so, sondern auch z.b. in GB. vor einiger zeit kam ein strategiepapier der BBC zum vorschein, in dem explizit erwähnt würde, dass schwule und muslime bei der berichterstattung grosszügig behandelt werden sollen und christen extrem kritisch.

  • S
    scatty

    "Und die Kinder haben da keinerlei Freiheit? Sie müssen religiöse Gehirnwäsche über sich ergehen lassen?

    Ns super..."

     

    Mindestens dürfen Kinder in anderen Ländern, wenn sie eher ohne Schule lernen wollen, versuchen, ihre Eltern davon zu überzeugen um diesen legalen Weg mit ihnen zu beschreiten. Aber in Deutschland ist das unmöglich, wie der Fall der Neubronner-Jungs gezeigt hat. Man darf nur von der Schule eine Gehirnwasche bekommen, nicht von den eigenen Eltern und man darf nicht den individuellen Weg betreten.

  • D
    Daria

    Ich freue mich für Familie Romeike und danke ihnen gleichzeitig dafür, dass sie einen öffentlichen Weg gesucht und gefunden haben mit ihrer Situation umzugehen. Wenn man die hohen Zahlen der Schulverweigerer und -abbrecher hier in Deutschland betrachtet, dann sollte jedem klar sein daß sich etwas ändern muss. Die Abschaffung der "Zwangsbeschulung" würde denen, die es möchten, mehr Alternativen bis hin zur häuslichen Bildung ermöglichen, aber die bisherigen Schulen nicht abschaffen. Manchen würden vielleicht die Schüler davonlaufen....

    Auch die länderabhängigen Schulgesetze sehen ja teilweise Ausnahmen von der Schulanwesenheitspflicht vor, dabei ist man aber sehr vom Ermessensspielraum der einzelnen Behörden/ Mitarbeiter abhängig.

    Mir als ehemaligen DDR Bürger wird die in den letzten Jahren verstärkte Einschränkung und Überwachung meiner persönlichen Freiheitsrechte vielleicht auch schmerzlicher bewusst: Diktatur und Wilkür hatte ich schon mal und die will ich nicht wiederhaben!!!!

  • G
    gerd.

    @An den Kopf fass

    "Ich weiß ja nicht, ob Sie alle relevanten Informationen uns hier mitgeteilt haben."

     

    Um nicht zu ausschweifend zu werden, mag ich zu sehr verkürzt haben, ein paar Zusatzinfos: Unser Kind zeigt eine Reihe an Anzeichen von Hochbegabung (das Lesen sollte lediglich als Beispiel dienen), die allerdings - wie häufig der Fall - nicht mit übermäßigen sozialen Fähigkeiten einhergehen. Aus diesem Grund hatten wir eine vorzeitige Einschulung nicht in Erwägung gezogen, und ein Überspringen einer Klasse wäre aus Sicht der Sozialentwicklung ebenso fragwürdig wie wahrscheinlich überfordernd.

    Eine Hochbegabtenschule gibt es in unserem Umfeld nicht, eine solch spezielle Schule ist mir vollkommen unbekannt. Im nicht ganz weit entfernten Hamburg gibt es ein paar Grundschulen, die in der Richtung spezielle Angebote haben, aber das wäre uns organisatorisch nicht möglich gewesen.

     

    "Wer meint, dass es hier in Deutschland sooo schlimm "

    ist, der hat hier die Freiheit sich eine neue Heimat woanders zu suchen."

    Die Logik teile ich keineswegs. Wenn wir es etas verbessern können (aus meiner Sicht: Aufweichung der Schulpflicht), dann sollen wir das nicht tun, nur weil es noch die Lösung des Fortlaufens gibt?

     

    Volker Links, auf den ich mich bezog, forderte, dass man sich genau nicht aus dem System rausziehen und versuchen solle, etwas zu bewirken, verändern, verbessern, was allerdings auf der von ihm geschriebenen Ebene kurz- bis mittelfristig nicht möglich ist.

     

    Um ein paar Sorgen zu zerstreuen. Viele EU-Länder kennen keine Schulpflicht in unserer Form. Trotzdem gehen in Großbritannien, Spanien, Österreich usw. die allermeisten Kinder zur Schule. Ich möchte die Schulen nicht abschaffen, aber sie sollen ihren Kunden, den Kindern, mit Respekt gegenübertreten, und dazu gehört auch, dass man sich herausziehen darf und einen anderen Lernweg wählt. Für einen sehr guten Weg, der mitunter eine Anwesenheitspflicht abdecken kann, der hierzulande bisher aber auch nur ca 2x unter diversen Auflagen und Einschränkungen gewährt wurde, sind Sudbury-Schulen, demokratische Schulen, in denen die Schüler/innen ausschließlich aus eigenem Antrieb am Unterricht teilnehmen - und es funktioniert.

    Warum also verbauen wir uns solche Wege, nur weil wir darauf getrimmt sind, dass es ohne Lehrpläne nicht ginge?

  • T
    tdp

    Vielleicht sollten wir froh sein diese durchgeknallten, religiösen Fanatiker los zu sein. Deren Art des Denkens ist doch genau die gleiche wie bei den islamischen Fanatikern. Schrecklich daß es solches Denken in unserer Zeit und in einem Land mit relativ hohem Bildungsniveau immer noch gibt.

     

    - Religion ist für Menschen die zu faul sind selber zu Denken! -

  • D
    denninger

    Ein evangelikaler Musiklehrer erhält "politisches" Asyl in den USA. Ein erschütterndes Beispiel für den "Brain-Drain" (SCNR).

    Ey, "fidel", warum beantragst Du nicht Asyl in Nordkorea? Da findest Du Deine atheistische Gesellschaft.

  • C
    Claus

    Evolution ist Teufelswerk! Das fänd ich auch ärgerlich, wenn ich meine Kinder jahrelang indoktriniert hätte mit Gott, Schöpfung, Himmel und Hölle, und dann irgendsoein dahergelaufener Wissenschaftler ankommt und plötzlich logische Lösungen anbietet warum es regnet. Jahrelange Verblödung umsonst - so ein Pech aber auch, das mit der Schulpflicht.

  • R
    Rudi

    Goethe ging nur 2 Jahre in eine Schule, und Einstein hatte nach 9 Jahren genug davon. Die haben sich überwiegend selber oder durch Privatlehrer ihr Wissen angeeignet. Und wenn ich mir so ansehe, was für gute Noten meine Kinder in einem bayerischen Gymnasium für ihr schmales Wissen bekommen, dann würde ich mir wünschen, ich hätte das Geld, sie stattdessen privat zu unterrichten.

    Ich bin gegen die Schulpflicht. Allerdings für einen alljährlichen zentralen Test, der altersentsprechend Wissen und Fähigkeiten in basalen Fertigkeiten wie Lesen, Schreiben, Rechnen etc. überprüft.

  • L
    Liberaler

    Die wird keiner hier vermissen, sollen sie sich doch im gelobten Land ihren Gottesstaat selber basteln. Das sind genau diese "unterdrückten Minderheiten" die, so wie sie in der Mehrheit irgenwo sind, all die die anderer Meinung als sie sind, unterdrücken und terrorisieren.

     

    Es wird wohl kaum jemanden hier interessieren was ein Lokalrichter in Tennesse von den geltenden Gesetzen der Bundesrepublik so hält.

  • M
    Martin

    tja, in deutschland steht die bildungspflicht über der religionsfreiheit, das würde den amerikanern auch nicht schaden.

  • F
    fidel

    seit wann haben ethik, gerechtigkeit und bildung

    etwas mit religion zu tun.

    die inhalte dieser begriffe mussten und müssen den religionen erst aufgezwungen werden.

    den grössten teil der menschheitsgeschichte haben

    religionen eher mit ausgrenzung, verfolgung,

    folter und mord andersdenkender verbracht.

  • AD
    An den Kopf fass

    @gerd.:

    Ich weiß ja nicht, ob Sie alle relevanten Informationen uns hier mitgeteilt haben.

     

    Aber nur (!) aufgrund der uns mitgeteilten Tatsache, dass Ihr Kind schon vor Einschulung in der Grundschule lesen konnte, auf die Idee zu kommen, Ihr Kind in eine Hochbegabten Schule stecken zu müssen (was scheinbar nicht geklappt hat) ist schon etwas abstrus.

     

    Ich kenne heute viele Kinder (mich damals eingeschlossen), die schon vor der Grundschule lesen konnten. Trotzdem wäre ich auf einer hochbegabten Schule fehl am Platze gewesen (auch wenn ich nicht total dumm bin :) ) Man hätte Ihr Kind ja ggf. eine Klasse überspringen lassen können, wenn die "Hochbegabung" sich auch auf Mathematik und Sachkunde ausgedehnt hätte.

  • AD
    An den Kopf fass

    Es ist schon teilweise abstrus, was man so in Online-Foren an Meinungen lesen darf / muss. Aber verschrobene Menschen gibt es halt überall auf der Erde, also auch hier. Vielleicht nur einfach noch hartnäckiger stur und verschroben. Eben typisch deutsch.

     

    Wäre man ein Außerirdischer und würde hier alle Einträge für bare Münze nehmen, könnte man glauben, unsere Kinder würden in unseren deutschen Schulen allgemein zu emotionslosen, verblödeten Monstern gemacht und permanent unterdrückt von dummen und motivationslosen Lehrern.

     

    Dann scheine ich ja in meiner Heimatstadt in einer Oase zu leben. Solche Zustände sind mir so en gros noch nicht untergekommen.

     

    Zumeist gibt es die Probleme auch nicht wegen der Schule, sondern wegen des Elternhauses. Da hat das Kind nämlich schon einige Jahre vorher (!!!) gelebt. Aber das übersehen die Eltern ja gerne mal.

     

    Wer meint, dass es hier in Deutschland sooo schlimm ist, der hat hier die Freiheit sich eine neue Heimat woanders zu suchen. Es gibt keine Mauer und keinen Stacheldraht an der Grenze. Er kann aber auch versuchen andere von seiner Ansicht zu überzeugen. Nur: Eine Diktatur der Einzelinteressen gibt es nicht. Nur weil nicht alle die eigene Meinung und Ansicht teilen, wird aus einem Staat noch kein Unrechtsstaat.

     

    Ich glaube viele Leute in Deutschland sind einfach zu verwöhnt. Ein paar Wochen Haiti, China, Russland, Rumänien, Albanien, Sudan, Kongo, Brasilien (in den Slums), New York (Bronx), ... würde so manchem die Augen öffnen.

  • U
    unflat

    "wenn sie nicht in eine gesellschaft leben will, wo alles christliche verteufelt wird, alles islamische verherrlicht wird, schwul sein "cool" und "hipp" ist"

     

    bitte Mehrdad beschreib mir wo du wohnst ?

    nur un so gefähr =)

  • WS
    Winfried Sobottka

    Leute, die öffentlich deutsche Staatsverbrechen (Justit, Polizei usw.) anprangern, sind auch eine besondere Gruppe, die in Deutschland politisch verfolgt wird.

     

    Googeln: JÜRGEN RÜTTGERS MORD NADINE OSTROWSKI

     

    Die Entscheidung aus Tennessee lässt aufhorchen.

     

    Winfried Sobottka, United Anarchists

  • G
    gerd.

    @Volker Links (27.01.2010 15:17 Uhr)

    "Die Eltern selber schlagen die Möglichkeit aus, sich in öffentlichen Schulen einbringen und ihre Verantwortung für unsere Gesellschaft wahrzunehmen."

     

    Das klingt sehr wohlfeil und strukturell wünschenswert, ist leider aber vollkommen praxisfern.

    Ich suchte in Schleswig-Holstein eine Grundschule für mein Kind, das bereits lesen konnte. In SH gibt es Hochbegabtenförderung ab der 5. Klasse, und auch dann fast nur in Form von Zusatzangeboten statt Alternativangeboten. Die Eingangsstufe (vormals 1.+2. Klasse) ist flexibler, mitunter klassenübergreifend organisiert - in einer Schule in Fächern wie Kunst, in einer anderen in Deutsch und Mathematik, allerdings zufällig und nicht nach Leistungsstand (d.h. schwache Erstklässler sitzen ggf. mit starken Zweitklässlern zusammen).

    In einer der Schulen gibt es eine Lehrerin, die bekanntermaßen kleine Jungen benachteiligt und mobbt, jedoch hat die Schule es in den letzten 10 oder 15 Jahren erfolglos versucht, sie loszuwerden. Binnendifferenzierung ist mittlerweile in kleinen Ansätzen vorhanden, allerdings absolut unzureichend, um auf insbesondere stärkere Kinder einzugehen - alle sind froh, wenn nicht so viele hintenrunterfallen.

     

    Ja, wo soll ich da denn anfangen?

     

    Sobald mein Kind ein halbes oder ganzes Jahr auf die Schule gegangen wäre, hätte es ganz toll gelernt, dass (a) sein Wissen nicht wertgeschätzt wird, sondern (b) eher stört, dass er © deswegen evtl. von den anderen Kindern schief angesehen oder gemobbt wird, (d) dass es besser ist, seine Stärken und Besonderheiten nicht zu zeigen und (e) so letztlich der Grundstock für eine negative Verknüpfung von Schule und Lernen an sich gelegt ist. Da das Lernen jenseits des schulischen Lernens immer wieder als nichtig erachtet wird, sind sehr viele Schüler/innen der Meinung, dass sie ohne Schule gar nichts lernen würden. Was für eine Verdrehung!

     

    Mein einziger Ansatz ist, aus dem Unterdrückungsmechanismus der Schule auszubrechen und für eine Aufhebung der Schulpflicht zu kämpfen.

     

    Bei allen kleinen Schritten in unserem Schulsystem wäre mein Kind kaputtbeschult, bevor sich etwas bewegt hätte.

     

    Letztlich haben wir mit Glück einen Platz an einer Privatschule ergattert, die eine extrem hohe Binnendifferenzierung bietet. Ich weiß nicht genau, was wir gemacht hätten, wenn das nicht geklappt hätte.

     

    Ein lapidares "dann sollen die halt auswandern" ist schön dahergesagt, wenn es einen nicht selbst betrifft.

  • H
    hessebub

    Tennessee ist doch wie geschaffen für die. Ich hoffe aber, die Kinder brechen aus der stumpfen Denke ihrer Eltern aus und lernen sich ihre eigene Meinung zu bilden. Aus manchen Sprösslingen solcher Fanatiker werden ja stramme Skeptiker.

  • VL
    Volker Links

    Wer wer sich für öffentliche Schulen zu gut ist und es sich leisten kann, der geht. Zur Anmeldung in die Privatschule oder ins Ausland, das macht im Grunde keinen Unterschied.

     

    Den eigenen Kindern verweigert man so die Chance, Teil der Nation zu werden und einen Blick über den kleinlichen Klassenhorizont zu werfen. Die Eltern selber schlagen die Möglichkeit aus, sich in öffentlichen Schulen einbringen und ihre Verantwortung für unsere Gesellschaft wahrzunehmen.

     

    Das ist von Bedeutung, denn Möglichkeiten und Gründe auf die Akteure im Schulsystem einzuwirken, gibt es in Deutschland mehr als in vielen anderen Ländern.

     

    Die emigrierte Familie hat selbst sich die Möglichkeit genommen, für ihr Weltbilddurch ihre Präsenz zu werben und ist zu feige, ihren Kindern die Auseinandersetzung mit anderen Sichtweisen zu ermöglichen.

     

    Es gibt kein Gesetz dagegen, sich zu entsolidarisieren. Schade nur, dass alle Kinder, die eigenen eingeschlossen, unter solchen Eltern leiden.

  • MG
    Mate Gaal

    Was für eine absurde Entscheidung! Die Christen werden in Deutschland verfolgt!?

     

    Ich zitiere Artikel 14 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte:

     

    "1.Jeder hat das Recht, in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu genießen.

    2.Dieses Recht kann nicht in Anspruch genommen werden im Falle einer Strafverfolgung, die tatsächlich auf Grund von Verbrechen nichtpolitischer Art oder auf Grund von Handlungen erfolgt, die gegen die Ziele und Grundsätze der Vereinten Nationen verstoßen."

     

    Wenn ein Atheist seine Kinder in die Schule nicht schicken würde, wäre er gleichermaßen für die Entziehung des Rechtes auf Ausbildung seiner Kinder verantwortlich. Das wäre eindeutig ein Verbrechen nichtpolitischer Art.

     

    Es bleibt nur zu hoffen, dass ein höheres Gericht diese Entscheidung aufhebt.

  • L
    Les

    Ich habe keine Kinder, würde mich aber auch weigern mein(e) Kind(er) auf eine staatliche Schule zu schicken.

     

    Privatschulen, auch wenn diese nicht zwangsläufig besser sind, können sich die meisten Bürger nicht leisten und somit stellt sich die Frage, ob man nicht eine Alternative zur derzeitigen Regelung haben sollte.

     

    Zum Beispiel durch regelmäßige Tests(seitens der Schulen), die feststellen ob das zuhaus erlernte Wissen den Mindestanforderungen entspricht.

     

    Das würde den Staat weniger kosten als das Kind zum Unterricht zu zwingen und zugleich sicherstellen, dass das Kind auch wirklich ausreichend unterrichtet wird.

  • R
    roterbaron

    Ich glaube diesen Eltern hat einfach nicht gepasst, dass Darwin in den hiesigen Schulen behandelt wird.

    Wir brauchen keine religiöse Erziehung/Bildung in Europa....sollen sich die Amis damit rumschlagen.

  • A
    anke

    Nun, da ist dem deutsche Staat offenbar nicht zu helfen. Wenn er glaubt, seine Bürger sollten bezüglich ihrer Bildung einen hohen Standard erhalten, muss er damit rechnen, dass sie nach Abschluss der Schule in der Lage sind, ständig selbst (und umgekehrt) zu denken. Wenn sie dann mehrheitlich gegen offenbar nicht zu gewinnende Militäreinsätze im Ausland oder für seltsame Bundestagskoalitionen votieren, darf er sich nicht beschweren. Immerhin kann ihm ja niemand vorwerfen, er würde mit seiner allgemeinen Schulpflicht wirklich Jeden und Jede erreichen. Mancher Mensch besteht auch nach 9-13 Schuljahren noch immer auf seiner Individualität und pfeift auf jeden staatlich verordneten Standard in Sachen Bildung - für sich selbst und für seine Kinder. Dass es Länder gibt, die solchen Menschen Asyl gewähren, muss jeder Humanist begrüßen. (Der Status "Verfolgter staatlicher Bildungswut" dürfte neu sein in der Historie. Vielleicht sollte die UNO eine Sondersitzung einberufen zum Zwecke seiner Etablierung.) Wenn sich nachher die Regierungen der Asyl-Länder via Demokratie von ihren (Neu-)Bürgern ermächtigen lassen, nicht nur deren Söhne und Töchter, sondern auch die Kinder ihrer "Partner" in ihre natürlich zutiefst christlichen Kriege zu schicken, könnte das allerdings zu größeren Verwicklungen führen. In dem Augenblick nämlich, in dem die "Partner" auf Grund ihrer allgemeinen Schulpflicht ganz ohne Gewalt nicht mehr genug Soldaten rekrutieren können für die Freiheitskämpfe in fremden Ländern. Wer dann Führungsmacht und wer Gefolge ist, könnte entscheidend sein für den Gang der Geschichte.

  • T
    Topal

    Die Begriffe Schulpflicht und Bildungspflicht werden oft durcheinander benutzt.

     

    Hier in Deutschland herrscht (wie sonst kaum) eher ein Schulzwang, was schon länger in der Kritik steht...

  • A
    Amos

    Der Staat sollte sich erst mal um Lehrstellen bemühen um den Kindern damit später eine Zukunft zu geben.

    Da werden Facharbeiter aus dem Ausland geholt, weil die Ausbildung angeblich zu teuer ist, oder wenn man ausgebildet hat, die Ausgebildeten keine 20-Jährige Berufserfahrung haben und so beim Arbeitsamt landen.

    Dieser Staat hat eine Rechtsauffassung die zu Kotzen ist. Er erfüllt seine Aufgaben nicht, verlangt aber, das sich der Bürger streng an die Regeln hält. Was sind das für Methoden: die Kinder von der Polizei abholen zu lassen? Es sind die Kinder des Ehrpaares-,

    nicht die Kinder des Staates. Wenn der Staat nicht für

    die Kinder da ist, warum sollten die Eltern für den Staat da sein.

  • G
    gerd.

    "Lutz Gorgens [...] betonte [...]: Die allgemeine Schulpflicht garantiere einen hohen Bildungsstandard für alle Kinder."

    Der hat wohl noch keine Hauptschule von innen gesehen und keine PISA-Ergebnisse gelesen.

     

    Wer aus dem Mobbingteufelskreis oder dem uneffektiven Lernen aufgrund von für den einzelnen Schüler unpassenden Lehrvorgaben ausbrechen will, benötigt eine Alternative zum Regelschulsystem. Da nützt es auch nichts, wenn es irgendwo in Deutschland zwei oder fünf demokratisch organisierte Privatschulen gibt, zudem sich das nicht jeder leisten kann geschweige denn jeder Interessierte einen Platz bekommt.

  • MB
    Manfred Bsirske

    Jaja, religiöse Fanatiker.

    Gab es immer, wird es immer geben.

     

    In den USA sind sie auch gut aufgehoben. Nirgends ist die Bandbreite an religiösen Fanatikern größer, als dort.

     

    Ist vielleicht besser so ...

  • E
    Elvenpath

    "Ich halte es für wichtig, dass Eltern die Freiheit der Wahl haben, wie ihre Kinder unterrichtet werden."

     

    Und die Kinder haben da keinerlei Freiheit? Sie müssen religiöse Gehirnwäsche über sich ergehen lassen?

    Ns super...

     

     

    So long...

  • R
    richtigbissig

    Zitat:

     

    >>Bei einem Vergleich von Bundesländern und Nationalitäten der Migrationsjugendlichen auf der Basis von Daten des Statistischen Bundesamtes kommen Hunger und Thränhardt zu dem Schluss, dass die Chancen auf einen hohen Bildungserfolg für Jungen italienischer Herkunft im Bundesland Bayern am geringsten sind.

  • L
    lukas

    Ist doch wunderbar! Wem es nicht gefällt, dass die Religion hier in D nur eine untergeordnete Rolle spielt, der kann doch gerne das Land verlassen.

  • L
    Luftikus

    Aha.. und als nächstes kriegt dann der Waffennarr "politisches Asyl", der unbedingt seine Schrotflinte offen tragen möchte, was die pöhsen Deutschen ja auch verbieten?

  • M
    Majo

    "Mike Donelly erklärte, man hoffe, dass das Urteil nun die öffentliche Meinung in Deutschland beeinflusse."

     

    Ja, das tut es und untermauert die Tatsache, dass die Vereinigten Staaten ein Land der Sektierer sind und der wiedergeborenen Christen usw. Die Anhänger des Kreationismus (es gab keine Evolution, sondern alles wurde tatsächlich von einem Gott geschaffen) sind größtenteils bibelfeste Fanatiker und stehen den ultrakonservativen Moslems in nichts nach.

     

    Hoffentlich dient das Urteil dazu, den Blick der deutschen Öffentlichkeit einmal wieder auch auf diesen irrationalen falschen Glauben und seine zum Teil einflussreichen Anhänger, in den USA zu richten. Viele Kinder, die in Sekten aufwachsen, müssen seelisch unter diesem Dogma leiden, ebenso wie die vielen Koranschüler im Nahen Osten.

  • E
    ex-schüler

    "In der Schule seien seine ältesten Kinder mit Gewalt, Schikanen und Druck von Gleichaltrigen konfrontiert worden."

     

    je nun, das ist halt schule -- wer nicht stromlinienförmig ist, wird gemobbt. und da lehrer gerne ideologisch auf der antireligiösen welle schwimmen und ausserdem wenig lust haben, gegen mobbing und schikanen unter schülern vorzugehen, ist wenig verwunderlich, dass die nix unternehmen.

     

    allerdings ist das in den us of a auch nicht besser, eine bekannte erwägt ua deswegen, wieder nach d zurückzukehren.

  • A
    agtrier

    Ist ja OK; in den Niederlanden erhalten ja auch amerikanische Haschisch-Freunde Asyl, weil sie in Usa nicht so leben können, wie sie wollen.

  • MB
    mehrdad beiramzadeh

    ich würde eine gut geführte, christliche privatschule der auswanderung vorziehen, aber eben auch einer staatlichen schule.

     

    noch kann man in deutschland in sachen bildung qualität erwarten und erhalten, aber eben nicht auf öffentliche schulen.

     

    dabei spielt vor allem der anteil der türkisch-arabischen kinder eine rolle. je mehr, desto niedriger das niveau der schule.

     

    ich kann aber diese familie ein stück weit verstehen, wenn sie nicht in eine gesellschaft leben will, wo alles christliche verteufelt wird, alles islamische verherrlicht wird, schwul sein "cool" und "hipp" ist und familien mit 3 kinder für den mainstream als asozial gelten.

  • C
    Chagall1985

    Ist doch verständlich!

    Wenn man sich die Religionsfreiheit in Amerika anschaut kommt man schnell zu der Überzeugung, dass der Deutsche Gemeinschaftsstaat hier massiv repressiv ist.

    Das einzige wo das nicht klappt ist die Polygamie.

    Das wird selst in Amerika nicht als Grund für religiöse Verfolgung akzeptiert.

    Es sei den bei einem Bundesrichter in Utah.

    Da könnte jedoch dann auch ein geflohender aus Washington Asyl beantragen. grins

    Und die Annahme deutscher Asylanten hat ja schon Tradition. Wegen rassistischer Verfolgung durch frei rumlaufende Horden von Nazis in Düsseldorf war glaube ich der letzte Fall.

  • L
    Lulu

    Ich halte auch nichts von der Schulpflicht, jedoch viel von der Beschulungspflicht.

    In Erdkundebüchern von Gymnasiasten in S-H findet sich Monsantowerbung. Die Möglichkeiten der Indoktrinierung sind nahezu unerschöpflich.

    Seit ein meiner alten Schule ein bekennender FDPler Schulleiter ist und dazu noch Wi/Po Leistungskurse unterrichtet, wählen zwei Drittel der Abiturienten (laut Abibuchumfragen) die FDP.

    Der Spruch, mit dem er jede erste Kursstunde beginnt ist:"Wer in der Jugend nicht links ist, hat kein Herz, wer im Alter noch links ist, hat keinen Verstand."

  • L
    lulipu

    Sollen sie doch abhauen, aber bitte mit einer anderen Begründung.

    Es gibt doch den Unterschied zwischen Koran und Bibel, dass eine nimmt für sich in Anspruch das Wort Gottes zu sein, dass andere nicht.

    Ich verstehe also generell Evangelikale nicht, die die Bibel nicht nur als eine Erklärungsgrundlage für unsere Welt sehen, deren Geschichten uns zwar bilden, aber uns unser Leben nicht diktieren sollen, sondern behaupten es wäre Gottes Wort. Es stehen in dieser Schrift einfach auch Sachen, die uns heute nicht mehr die Grundlage für ein friedliches und offenes Miteinander bieten, da braucht es Interpretationsspielräume, die die Bibel eigentlich ja bietet. Was soll dann dieser Starrsinn und das Beharren auf einzelnen Worten (die im Übrigen schon duzend mal übersetzt wurden und das teilweise falsch)?

    Es ist sehr schade, dass gute Ideen immer für schnöde Machtpolitik und puren Machterhalt missbraucht werden.

    Das unser Schulsystem Christen benachteiligt ist auch totaler Unsinn. Sie werden eventuell nicht mehr bevorzugt, aber dass kann doch auch nicht ernsthaft jemand wollen.

    Christliche Wertevorstellungen liegen unserer ganzen Kultur zu Grunde, nur das wir sie im Gegensatz zu Evangelikalen weiterentwickelt haben.

     

    Ich bin also froh, dass wir diese Leute los sind (leid tun mir bloß die Kinder), da sie glaube ich eine große Gefahr für unsere pluralistische Gesellschaft werden können. Und wohin sollten wir dann fliehen?

     

    Ps.: Gut ist auch der Vorwurf „In der Schule seien seine ältesten Kinder mit Gewalt, Schikanen und Druck von Gleichaltrigen konfrontiert worden.“, wo sollen die fünf Kinder denn später mal leben? Diese „Probleme“ sind einfach menschliche und überall (auch im eigenem Heim) in verschiedenen Formen vorzufinden.

    Wir sollten einfach ein Gebiet für die ausweisen, eine Glocke drüber setzen und dann können die dort ihr „Paradies“ errichten, während wir uns weiterentwickeln, Gott würde es wahrscheinlich eher so wollen.

  • S
    Sonja

    Na prima! Ist doch gut, dass diese Leute nun ihren Platz gefunden haben, in einem Land und einer Umgebung, die zu ihrer Einstellung passt. Wo das Tragen einer Waffe als freiheitliches Menschenrecht gilt und der Schwache sehen kann wo er bleibt.

     

    Übrigens, meine Schwester die mit ihren 3 Kindern in Oklahoma lebt (und nicht zu den Superreichen gehört), hat ihre Kinder auch zeitweise zu Hause unterrichtet.

    Und zwar, weil sie in der Schule ständig Gewalttätigkeiten ausgesetzt waren.

     

    Nun, diese Alternative gibt es dann immerhin im "gelobten Land".

  • T
    Thomas

    Das ist im Bezug auf Religionsfreiheit und Schulpflicht, zweifellos richtig.

     

    Die Schulpflicht wurde ursprünglich (durch den König von Preußen) eingeführt, damit man die Bibel lese.

     

    Heute wird Sie zur Erziehung / Indoktrination von angepassten Abnickern benutzt.

     

    Kein Wunder, dass Eltern Interesse an vielfältigen Schul- und Unterrichtskonzepten haben.

     

    Homeschooling und ein von Institutionen losgelöstes Prüfungswesen werden

     

    bewußt verhindert, da die bisherigen Hierachien geschützt werden sollten.

     

    Die TAZ hatte kürzlich erst ein Interview mit eine Schulvertreter, der nichts verstanden hat und gegen Vielfalt ist, wie leider auch einige Blogger.

     

    erst kürzlich neu

  • AH
    Andreas H.

    Unglaublich! Es hat doch einen Grund, warum es Schulen gibt: Die Vermittlung von wissenschaftlich fundiertem Wissen!

     

    Beschweren sich Muslime, Juden, Hindus und andere Religionsanhänger, dass der Lehrplan in seiner Gesamtheit den Werten der Religion zuwider läuft?

     

    Religionsfreiheit bedeutet nicht, dass sich eine wissenschaftliche Tatsache an den Glauben von Fanatikern anpassen muss.

     

    In den USA sind die Evangelikalen ja sehr verbreitet. Soll diese Familie dort bitte bleiben.

     

    Und was sollen wir als Deutsche aus diesem Artikel lernen? Die allgemeine Schulpflicht behalten und wissenschaftlich erarbeitetes Wissen vermitteln und keine verblendeten evangelikalen Ideen, die nicht einmal die evangelische oder katholische Kirche in dieser Form bejaen würde.

  • E
    Eltern

    So toll ist das nicht mit den Alternativen, abgesehen von den teilweise horrenden Kosten.

    An Privatschulen sind die Eltern erstaunlich rechtelos und entweder der Willkür des Managements oder der Schulaufsicht ausgeliefert. Die Kölner St. George's School kündigte Eltern die Schulverträge, als sie über eine Elternvertretung diskutieren (!) wollten, bei Phorms in Köln wurde zwei Wochen nach Eröffnung der gymnasiale Zug wieder geschlossen. Immer stehen die Eltern mit ihren Kindern über Nacht ohne Schule auf der Straße.

    Wer das staatliche System -egal aus welchen Gründen- für sich nicht passend findet, gerät schnell in ein Haifischbecken von Profiteuren oder Fundamentalisten.

  • LJ
    Laura Janaus

    "man hoffe, dass das Urteil nun die öffentliche Meinung in Deutschland beeinflusse"

     

    Wie putzig. Halten sich die Amerikaner echt für so wichtig?

  • BO
    benjo Oberkamp

    spinnen jetzt auf einmal ALLE?

  • L
    Laura

    Deren Kind möchte ich nicht sein... ohne gleichaltrige aufwachsen, kein Pausenspiel... na, da fehlt doch ein erheblicher teil... was genau ist den unchristlich an unseren Lehrplänen?