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Grüner FraktionschefJürgen Trittin erlitt Herzinfarkt

Der Chef der grünen Bundestagsfraktion ist nach Angaben aus seiner Partei bereits wieder "wohlauf". Für den NRW-Landtagswahlkampf droht Trittin allerdings auszufallen.

Bereits wieder auf dem Weg der Besserung: Jürgen Trittin. Bild: dapd

BERLIN taz | Jürgen Trittin, Chef der Grünen-Bundestagsfraktion, hat am Montag einen Herzinfarkt erlitten. Fraktionssprecher Michael Schroeren bestätigte am Mittwochnachmittag offiziell die Nachricht, die am selben Tag von einigen Zeitungen vermeldet worden war.

Nach Aussagen der Grünen sei durch "frühzeitiges Eingreifen" eine Ausdehnung des Infarktes verhindert worden. "Jürgen Trittin ist wohlauf und wird in den nächsten Tagen das Krankenhaus verlassen. Er wird sich in den kommenden Wochen auskurieren und keine Termine wahrnehmen", heißt es in der Erklärung.

Unterschiedliche Quellen hatten vor der offiziellen Erklärung bereits bestätigt, dass der 55-jährige Trittin einen Herzinfarkt erlitten habe, der nicht harmlos verlaufen sei. Doch dank der robusten Natur des regelmäßig Joggenden habe er ihn recht gut überstanden.

Die Bild-Zeitung und die in Berlin erscheinende B.Z. hatten am Mittwoch gemeldet, Trittin habe sich am Montagabend wegen Schmerzen in ärztliche Behandlung begeben. Der Arzt wies ihn ins Krankenhaus ein, zunächst nur "zur Beobachtung", wie es hieß. Vom Berliner Bundeswehrkrankenhaus aus sei Trittin kurz darauf per Notarztwagen in die Charité verlegt worden. Im Unterschied zum Bundeswehrkrankenhaus verfügt die Charité über ein Herzkatheterlabor.

Wie lang eine Reha dauern würde, darüber mochte bei den Grünen zunächst niemand spekulieren. Es wurde jedoch damit gerechnet, dass das neue Zugpferd der Partei für einen Teil des Landtagswahlkampfes vor dem 9. Mai in Nordrhein-Westfalen ausfallen könnte. Organisatorisch sei der Fraktion in solchen Zeiten ihre Doppelspitze sehr nützlich.

Im Bundestag dürfte Trittins Fehlen allerdings auffallen – mehrfach hatte er in jüngerer Zeit neben einer eher blassen SPD und einer berechenbar wirkenden Linksfraktion die pointiertesten Oppositionsangriffe geleistet. Mit Trittin an der Spitze hatten die Grünen bei der letzten Bundestagswahl mit 10,7 Prozent das bisher beste Ergebnis in ihrer Geschichte erreicht.

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4 Kommentare

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  • A
    aso

    Das wäre DIE Gelegenheit in den Ruhestand zu gehen:

     

    Volksvertreter, die die Umfragen kennen,

    und trotzdem FÜR den EU-Beitritt der Türkei sind, dürften auch sonst desorientiert sein....

  • PM
    Philipp M.

    Das ist wirklich ein schwerer Schlag für Herrn Tritin. Und natürlich haben die Angehörigen, die nun auch in Sorge leben müssen ebenfalls mein Mitleid. Auch für die Grünen ein Problem.

     

    Aber warum muss das so groß auf der Startseite und dann noch rot unterlegt? Was unterscheidet Herrn Trtins Geschichte von anderen Dramen? Hat diese subtile Wertung mit seinem Parteibuch zu tun? Ich hoffte eigentlich, die taz hätte ihr altes Partei-Postillen-Dasein überwunden, denn der frische Wind der letzten Jahre hat mir gefallen.

     

    Oder vertue ich mich da und es war nur ein Seitenfehler? (Bei mir wird sonst alles korrekt angezeigt und die Seite hab ich auch mehrmals neu geladen). Sollte dem so sein, dann überlest diesen Kommentar einfach.

  • S
    Shefmeister

    Ich wünsche ihm gute Besserung.

     

    Und hätte mich gefreut, wenn Ihr Euch die kindische Bemerkung über die "berechenbar wirkende Linksfraktion" zu dieser Gelegenheit verkniffen hättet. Als ob die Grünen sich neuerdings wieder in Unberechenbarkeit üben würden, oder Unberechenbarkeit auf einmal eine Tugend sei.

     

    Aber was war schon anderes zu erwarten?

  • DH
    Dr. Harald Wenk

    Lafontaine, Gysi, Beck, Trittin, ein wenig viel

    Lazarett nichtkonservativer wichtiger meist oppositioneller Politiker. Für einen GRÜNEN wie Trittin ist es natürlich doppelt schmerzlich, da die eigene Natur natürlich das zuvörderst zu hütende ökologische Biotop ist - erste Ökologie. Die diesbezüglich rücksichtslose Steigerung von Arbeitsintensität oder etwas unbekannt anderes sind halt gnadenlos. Schade auch, dass GRÜNEN Fraktionschefin Künast zur Desorientierung beitrug als sie mit: "Nichts Akutes", die richtige Herzinfarktmeldung zunächst dementiert hat.

     

    Jedenfalls gute und vollständige Genesung

    wünsche ich trotz mässiger politischer Affinität.