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Sohn von Hamas-Gründer enthüllt"Ich war Agent des Schin Beth"

Hassan Jussefs Sprößling schreibt über seine Kooperation mit Israels Geheimdienst. Das bedeutet praktisch das Aus für die Politkarriere des im Gefängnis sitzenden, populären Vaters.

Vater und Hamas-Gründer Hassan Jussef kurz nach seiner letzten Entlassung aus dem israelischen Gefängnis. Bild: dpa

JERUSALEM taz | Kaum sind die düsteren Wolken, die sein erstes Zeitungsinterview über dem Kopf seines Vaters Hassan Jussef aufziehen ließen, gelichtet, bereitet Jussef junior seinem Erzeuger neue Probleme. "Ich war Agent des Schin-Beth", gesteht der 31-Jährige in seinem dieser Tage auf dem amerikanischen Buchmarkt erscheinenden Erstlingswerk "Son of Hamas".

Nicht aus Geltungsbedürfnis oder persönlicher Bereicherung habe er dem israelischen Sicherheitsapparat geholfen, eine ganze Serie von Terroranschlägen zu vereiteln, sondern aus Liebe zu den Menschen, meint der zum Christentum konvertierte Baptist. Der als Mussab Jussef geborene Sohn des Hamas-Mitbegründers nennt sich heute Josef.

"Alles Lüge", kommentierte Hassan Jussef in einer vom Gefängnis aus veröffentlichten Erklärung die Berichte, für die es keine Beweise gäbe. "Mussab war niemals Mitglied der Hamas." Der "grüne Prinz", so der Codename seines Sohnes beim inländischen Nachrichtendienst, will eigenen Aussagen zufolge zehn Jahre lang als Agent die höchsten Hamaskreise im Westjordanland ausspioniert haben. Mit seiner Hilfe soll Ende 2001 ein Mordanschlag auf den damaligen Außenminister Schimon Peres, dem heutigen Staatspräsidenten, vereitelt worden sein.

"Captain Louis", Mussabs damaliger Auftraggeber beim Nachrichtendienst, erklärte gegenüber Haaretz anerkennend: "So viele Menschen verdanken ihm ihr Leben und haben nicht mal eine Ahnung davon." Die Wochenendbeilage der Zeitung machte mit einem Foto auf, das ihn mit Sonnenbrille und Kapuze zeigt. "Held Israels" steht darunter.

Schon vor zwei Jahren hatte Mussab für Aufsehen gesorgt, als er mit offener Abscheu einem Haaretz-Reporter von gruseligen Machenschaften der Hamas-Führung erzählte. Kaum 18-jährig war er verhaftet worden, weil er Steine geworfen hatte und im Besitz einer Waffe war.

Im Gefängnis lernte er dann eine andere, "die wahre Hamas", wie er sagt, kennen, die mit den Lehren seines Vaters wenig zu tun hatte. Die Hamas-Funktionäre genossen privilegierte Haftbedingungen und folterten grausam jeden der eigenen Leute, der in den leisesten Verdacht der Kollaboration geraten war. "Sie steckten ihnen brennende Streichhölzer zwischen die Fußzehen und Besenstiele in den After, und um sie zu demütigen, wurden ihnen die Haare vom Kopf geschoren." Dass Mussab selbst niemals von Hamas-Leuten gefoltert wurde, schreibt er seiner Vorzugsstellung als Sohn eines Hamas-Gründers zu und der Tatsache, dass "Jesus mich liebt".

Obschon Mussab nie selbst zur Hamas gehörte, unterhielt er engste Kontakte zur Führung, darunter Chaled Meschal, Chef des Politbüros in Damaskus, mit dem er angeblich regelmäßig jede Woche kommunizierte, um anschließend dem Schin-Beth Meldung zu machen.

Mussab half bei der Fahndung nach Abdallah Barghuti, der hinter zwei verheerenden Anschlägen stand und später zu 65-mal lebenslänglicher Haftstrafe verurteilt wurde. Und er lieferte sogar seinen eigenen Vater der israelischen Armee aus, angeblich, um ihn vor einer gezielten Tötung zu retten. Im August 2005, einen Monat, bevor er selbst zusammen mit seinem Vater, der kaum ein Jahr zuvor entlassen worden war, verhaftet wurde, trat er heimlich zum Christentum über. Knapp zwei Jahre später verließ er das Westjordanland und lebt seither in Kalifornien.

Für Vater Hassan Jussef dürfte die Veröffentlichung des Buches das Ende seiner Karriere bedeuten. Der Anfang-50-Jährige genießt im Westjordanland bei seinen Anhängern ähnlich große Popularität wie Marwan Barghuti bei der Fatah. Innerhalb der Hamas vertrat Jussef eine auf Kompromisse ausgerichtete Linie. In einem Interview mit der taz kurz vor seiner Verhaftung im Herbst 2005 zeigte er sich zur Kooperation mit der Fatah bereit und plädierte für einen unbegrenzten Waffenstillstand mit Israel. "Die Welt um uns hat sich verändert, vor allem nach dem Tod von Jassir Arafat", meinte er damals. "Wir sind realistisch und müssen entsprechend handeln." Damit meinte er auch einen Staat Palästina in den Grenzen von 1967.

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24 Kommentare

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  • T
    TOM

    Wer so daherlabert, sollte erst einmal wissen wer zu den Semiten noch gehört, auch wenn es beliebt ist nur Juden damit zu meinen.

  • S
    Stefan

    @ Dennis

     

    Siehst du, was ich meine?

     

    Der Voll-Honk kann Rassismus von Antisemitismus nicht unterscheiden und lässt seinem Nahost-Tourette freien Lauf.

     

    Wenn du ihm sagen würdest, dass er in Scheiße getreten hat, dann würde er empört den Vorwurf, er hätte ungewaschene Haare, weit von sich weisen und als Beleg ein Attest vom HNO über sein Hörvermögen und einen Beleg auf Wikipedia bezüglich der Gründung Islands beibringen.

     

    Da kannste schlecht gegen an. Traurig, aber wahr!

  • T
    TOM

    An Stefan: Wenn ich mal zählen müsste wie wenig Substanz hier kommt und stattdessen wie oft der Rassismus anderen vorgeworfen wird, dann hätte ich allein damit schon genug zu tun. Lass mich festhalten und es kurz machen: Es gibt Menschen vor dem Gesetz, die weniger gleich sind als andere? Die weniger wertvollen dürfen gefoltert werden (uppps, das hast du ja ganz ausgelassen sehe ich). Habe ich dich jetzt gut und noch sehr harmlos zusammenfassen können?

  • S
    Stefan

    @ Dennis:

     

    "Quote: Einem waschechten Israel-Kritiker (sprich Antisemiten) geht es ja nicht um Lösungen sondern verunglimpfende Anklagen.

     

    Ich hoffe doch stark das dies ein Kommentar ist welches aus der Hitze der Diskussion entstanden ist und nicht wirlich ernst gemeint ist."

     

    Was soll daran nicht wirklich ernst gemeint sein?

     

    Dem Antisemiten von heute, der sich gerne als Israel-Kritiker bezeichnet, kommt es gar nicht darauf an, WAS Israel macht oder nicht macht, die bloße Existenz und die daraus resultierenden Handlungen sind ein Dorn im Auge. Analog dazu kann man den klassischen Antisemiten sehen, dem es auch egal war, WAS ein Jude getan oder gelassen hat - seine Existenz ist das Ärgernis.

     

    (Ich hoffe, dass du deinen Verdacht einer undifferenzierten Diffamierung damit sachlich widerlegt siehst.)

     

    Der heuchelnde Antisemit2.0 TOM unterstellt den Israelis, sie hätten aus reinem Spaß an der Missachtung von Menschenrechten und internationalen Regeln, Mord- und Folterlust mal eben so jemanden ermordet, OBWOHL sie ja nur einen ganz normalen Auslieferungsantrag hätten stellen müssen.

     

    Es ist allgemein bekannt, dass dies nicht so funktioniert - und Toms Forderungen deshalb nur Heuchelei sind.

     

    Jetzt zu deiner Frage nach konstruktivem Pro und Contra: Manchmal gibt es Situationen, die nur eine falsche und eine sehr falsche Lösung zulassen. Es ist ein Prozess der Abwägung.

    Fakt 1: Hätte man diesen Massenmörder mit der Vorbereitung weiterer Morde gewähren lassen, so hätte es viele Opfer auf beiden Seiten gegeben, hätte man seine Raketen im Gaza-Streifen unschädlich machen müssen. Das wäre TOMs Alternative. Nein, seine logische Alternative wäre die Duldung von Raketenangriffen auf Tel-Aviv.

    Fakt 2: Auf arabische (anti-israelische) Terroristen reagiert man in arabischen Ländern eher wohlwollend. Wenn es nicht um so viele Menschenleben ginge, dann könnte man Heuchlern wie TOM einfach mal beweisen, was passieren würde, wenn Israel ein einfaches Rechtshilfegesuch an Dubai gestellt hätte. Es wäre eine tragische Lachnummer daraus geworden.

     

    Ergo war dies wohl die einzige reelle Möglichkeit. (Meine Antwort auf deine Bitte zur Positionierung!)

     

    Wer jedoch so tut, als sei dieser Fall gleichzusetzen mit einem Metzger aus Wanne-Eikel, der seine Frau geschnetzelt hat uns sich nach Marbella abgesetzt hat - Auslieferungsgesuch an Spanien und gut is' - der ist entweder unheimlich naiv oder infam. Das sind beides Vorwürfe, die man auch als persönlich bezeichnen könnte. Wie sollte man sonst die TOMs dieser Auseinandersetzung bezeichnen, wenn nicht wahrheitsgemäß eben so?

  • T
    TOM

    An Stefan: Indem man Ihn genauso behandelt wie jeden Mörder.....

    Du kannst gerne noch öfter fragen, an der Antwort wird sich nichts ändern. Tut mir übrigens leid das ich Antisemit bin, ich entschuldige mich vielmals das es mir nicht bewusst war. Schön das du es mir gesagt hast, jetzt sehe ich einige klarer. Ich bin nicht gegen Folter und Mord weil es gegen mein Rechtsbewusstsein geht und gegen die Menschenrechte, sondern einfach nur weil ich Juden nicht mag. Sorry und danke für die Aufklärung. Der nächste bitte

  • D
    Dennis

    @ Stefan

     

    Quote: Einem waschechten Israel-Kritiker (sprich Antisemiten) geht es ja nicht um Lösungen sondern verunglimpfende Anklagen.

     

    Ich hoffe doch stark das dies ein Kommentar ist welches aus der Hitze der Diskussion entstanden ist und nicht wirlich ernst gemeint ist.

     

    Wie auch immer - Es erscheint mir zurzeit eine neue Mode jegliche Kritik an Israel als schlecht informierten Opportunismus darzustellen.

    Auch auf einen allgemeingueltigen Loesungsansatz zu pochen erscheint mir ein wenig ueberzogen. In unserer freiheitlichen Ordnung habe ich auch das Recht zu sagen "Erdbeeren schmecken Scheisse" ohne anschliessend eine wisschenschaftlich fundierte Begruendung oder auch einen Verbesserungsvorschlag ins Feld fuehren zu muessen.

     

    Wenn du STEFAN dein Gegenueber taktisch klug blossstellen moechtest, dan solltest du vielleicht lieber selbst eine Begruendung fuer die "unbedingt zur Aufrechterhaltung des Rechstaates notwendgen" Liquidierungsaktionen des Mossad liefern.

    Eine gute Diskussion lebt doch vom fundierten Pro und Contra der teilnehmenden Parteien.

    Es ist erschreckend wie sich das sinkende Diskussionsniveau der "grossen" Politik scheinbar vorbildhaft auch in den hier vorhandenen Kommentaren niederschlaegt. Eine Diskussion befruchtet idealerweise die Perspektive aller Teilnehmer und diffamiert niemanden persoehnlich.

     

    In Bezug auf das Israel-Palaestina Problem im Allgemeinen; und im Speziellen auf Auslieferungsschwierigkeiten in arabischen Laendern bzw Golfstaaten.

    Man mag ueber Emire, Sultane und sonstige monarchischen Herrscher denken was man moechte aber zumindest wird den Palaestinensern in den Golfstaaten die Moeglichkeit gegeben in Ruhe und ohne Fremdokkupation ihr Leben zu Leben und auch fuer ihre Zukunft zu planen ohne dass sie Angst haben muessen morgen ihr Haus oder Geschaeft zerstoert vorzufinden.

    Dass diese Moeglichkeit auch von "Terroristen" und Menschen die diesen Stempel zumindest von der israelischen Regierung aufgedrueckt bekommen, zum Untertauchen wahrgenommen wird ist wohl auch klar.

    Hier muss zunaechst auch der absolute Nachweis erbracht werden dass diese Person tatsaechlich ein "Terrorist" ist bevor dieser dann tatsaechlich ausgeliefert werden kann und wird. Dass ist auch in unseren europaeischen "Rechtsstaaten" nicht anders.

     

    Diese Problematik, die guten von den boesen trennen zu muessen, waere gar nicht akut, wenn Palaestinenser ihr eigenes Territorium haetten in dem sie sich eine gesicherte Zukunft aufbauen koennen. Solange dieses nicht der Fall ist, ist die Gesellschaftsstruktur in den besetzten Gebieten aehnlich zusammengesetzt wie in wirtschaftlich weniger potenten Staaten oder Staaten die mit viel Kriminalitaet zu kaempfen haben - BRAINDRAIN

     

    Alle klugen Koepfe wandern aus um im Ausland ihr Glueck zu suchen.

     

    Wenn man so will schafft Israel sich somit ein Gegenueber mit welchem schwerer zu verhandeln faellt.

     

    Nun kann man verschiedener Meinung sein ob dies Absicht oder Begleiterscheinung ist.

     

    Hieran muss gearbeitet werden um eine Loesung fuer diese vielschichtige Problematik zu erreichen.

     

    kleiner Diskurs:

    Mit Begrifflichkeiten muss man vorsichtig sein - Nur die Geschichte wird zeigen wer Terrorist und wer Freiheitskaempfer ist.

     

    Auch die Revolutionaere zur Zeiten der europaeischen "Demokratisierung" waren in ihrer Zeit Terroristen und nur das Rad der Geschichte hat sie zu Helden stilisiert.

     

    Hier ist nicht die Schuldfrage der Staaten zu klaeren sondern eine Loesung fuer die leidende Bevoelkerung BEIDER Staaten zu finden.

     

    In diesem Sinne shalom & salam aleikum

  • S
    Stefan

    @ Tom, König der Oberflächen-Statements.

     

    Dich langweilt deine Unfähigkeit, auf eine konkrete Frage eine konkrete Antwort zu geben?

     

    Du weißt selber, hätte man ihn behandelt wie jeden anderen Mörder, dann hätte er nicht VON WEITEREN MORDEN ABGEHALTEN werden können. Er ist kein "normaler Mörder", den man einfach so jederzeit hätte verhaften können.

     

    Wenn das so einfach wäre, wie du vorgibst, dann hätten die Israelis ja nur einen internationalen Haftbefehl beantragen müssen und der emsige Polizeichef von Dubai hätte den Mörder persönlich verhaftet und in eine Maschine Richtung Israel schicken können?

     

    Wieder keine REELLE Lösung, die die spezielle Situation berücksichtigt, sondern nur Heuchelei!

     

    Einem waschechten Israel-Kritiker (sprich Antisemiten) geht es ja nicht um Lösungen sondern verunglimpfende Anklagen.

     

    Ich habe es dir ja schon leicht gemacht. Versuch's doch einfach mit einer Antwort, nicht einem Ausweichen.

     

    "Man hätte den Massenmörder VON WEITEREN MORDEN unter Wahrung jeglicher Rechtsstaatlichkeit ABHALTEN können, indem man..."

  • T
    TOM

    Stefan: Laaaaangweilig. Wie oft muss ich den gleichen Satz eigentlich noch vervollständigen? Also auf ein neues: ....Indem man Ihn genauso behandelt wie jeden anderen Mörder auch

     

    P.S Ich geh mal weiterschauen in anderen Threads ob dieselbe Frage noch 13 mal auftaucht

  • S
    Stefan

    @ Tom

     

    Nein, nicht die Rechtsstaatlichkeit etc. sind naiv und heuchlerisch, sondern DEIN Ruf nach ihnen.

     

    Wie jeder moderne Antisemit bist du regelrecht betört vor Stolz, einen Israeli/Juden beim Verstoß gegen seine eigenen Ideale erwischt zu haben. Aus der Ausnahme konstruierst du eine Regel und übersiehst ganz generös, dass diese Ausnahme u.a. dazu dient, Menschenleben zu retten und eine Rechtsstaatlichkeit zu verteidigen. Über dieses Paradoxon sind sich die Israelis sicher selber im Klaren, dazu brauchen sie keine Bewährungshelfer wie dich.

     

    Die Antwort, wie man sonst diesen Massenmörder von weiteren Morden hätte abhalten können, ohne dass man gegen eigene Prinzipien - und vor allen Dingen gegen DEINE Prinzipien - verstößt?

     

    Statt einer Antwort erhalten wir von dir Verdrehungen und Unterstellungen.

     

    Vervollständige bitte folgenden Satz: "Man hätte den Massenmörder von weiteren Morden unter Wahrung jeglicher Rechtsstaatlichkeit abhalten können, indem man..." (Jetzt bist du dran!)

  • T
    TOM

    Wenn Rechtsstaatlichkeit naiv, dumm und heuchlerisch ist dann wäre Mord und Folter im Gegenzug also ehrlich, intelligent und die Wahrheit?

     

    Wenn du mir die Entscheidung so formulierst, dann bin ich gerne weiter heuchlerisch, naiv und dumm! Weißt du was? Ich bin sogar stolz darauf

  • S
    Stefan

    @ Tom

     

    Was ist so schwer an meiner Frage nach deiner konkreten Alternative?

     

    Was du ablehnst hast du bereits mehrfach beschrieben und es hat jeder verstanden.

     

    Du solltest dich nicht für deine naiven/heuchlerischen Forderungen nebst Unterstellungen rechtfertigen sondern eine reelle Alternative liefern.

     

    Wenn du in deiner Ablehnung des westlichen Wertesystems auf vermeintliche Möglichkeiten bzgl. "Polizei, Gesetzen, Gerichten, Auslieferungsanträgen etc." in arabischen Ländern hinweist, dann outest du dich einfach nur als dümmlich naiv oder als heuchlerisch. Natürlich habe ich davon schon gehört, aber auch davon, dass es im arabischen Raum eine ganz eigene Interpretation der Funktionen oben Genannter gibt. Deine unterschwellige Unterstellung, dass dieses Verfahren der Regelfall wäre, zeugt eher von infamer Heuchelei.

     

    Lass bitte den Unsinn mit den dummen Unterstellungen. Ich unterstelle dir auch nicht, dass du grundsätzlich für Mord und Todschlag wärst, obwohl sich der Verdacht ganz langsam aufdrängen könnte...

     

    Wir warten auf deine reelle Alternative, wie man diesen Massenmörder an weiteren Morden hätte hindern können!

  • T
    TOM

    An Stefan: Was ist an dieser Frage schwer? Schwer ist wohl eher meine Antwort dazu akzeptieren zu können. MORD und FOLTER gehören NICHT zu einem Rechtsstaat, auch wenn es langsam zur guten Etikette gehört bei manchen Superdemokratien wie mir scheint. Schonmal was von Polizei, Gesetzen, Gerichten, Auslieferungsanträgen etc... gehört? Wir sind nicht bei Judge Dreadd und nicht ich habe mich zu rechtfertigen wenn ich gegen Mord ohne Anklage inklusive Folter spreche, sondern du hast dich zu erklären! Mit diesem Pseudoargument können wir von nun an jeden Verbrecher angehen. Wie sollen wir denn einen Kinderschänder in Zukunft daran hindern noch einmal zu töten? Also peng und totmachen. Wie sollen wir jemanden der seine Frau erstochen hat daran hindern seine nächste Frau zu töten? Bummm....Problem gelöst....

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Judge_Dredd

  • S
    Stefan

    Tom, du bleibst uns noch eine rechtsstaatliche, dir genehme Alternative schuldig, wie man den Massenmörder an weiteren Morden hätte hindern können?

     

    Zu schwer, diese Frage?

  • E
    end.the.occupation

    >> etwas nicht zum 267272 male gesagtes

     

    Kleiner Tipp: Es macht nicht viel Sinn auf einen Teilnehmer vom Typ 'Gebetsmühle' einzugehen - es sei denn man hat unlimitiert viel Zeit - und das Wohlwollen der Moderation.

     

    Das die Mehrheit darauf baut, dass etwas schon wahr/richtig sein müsse, wenn man es nur häufig genug wiederholt oder gehört habe - daran muss man sich so gewöhnen wie an Regenwetter.

     

    Die meisten Menschen ziehen es eben vor unmündig zu bleiben, denn das ist im allgemeinen einfach bequemer - und ausserdem kann man sich dann mehr Illusionen machen. Schwaches Fleisch führt eben auch zu schwachem Geist - und nicht jeder kann gerettet werden.

  • T
    TOM

    Ja das ist wirklich naiv von dir etwas nicht zum 267272 male gesagtes als Argument zu nutzen das man es nicht so meinen würde. Was ich jetzt meine? Vergiss es einfach Rock. Manche würde es überfordern von sich auf besagte Sachen zu kommen, wenn der Gegenüber es nicht in jedem Thread dreizehnmal erwähnt und betont.

     

    Nur der vollständigerhalber für Leseschwache, natürlich ist es charakterlos unschuldige Zivilisten zu töten. Was denn sonst?? Jetzt bin ich aber gespannt, ob du dasselbe vermagst zu sagen? Ist es charakterlos einen Menschen ohne Anhörung zu ermorden und vorher zu foltern? Jetzt erwarte ich mal eine klare Aussage Mr.

  • R
    RockLloque

    Hmmmmm

    Ich hätte jetzt getippt, das es charakterlos ist unschuldige Zivilisten zu töten, und so diesen ganzen Prozess in Gang zu setzen. Wie naiv von mir!!!!

  • T
    TOM

    An Seppi: Charakterlos ist vor allem auch die Planung und durchführung von gezielten Tötungen. Ich wünsche keinem Sohn die Furcht vor der Tötung seines Vaters durch einen Staat. Ich bin allgemein gegen die Todesstrafe, aber sie auch noch zu Verhängen ohne die Anhörung des beschuldigten geht mir schon mehr als nur einen Schritt zu weit.

  • S
    Sondermann

    Die Terrormethoden der Hamas sind bekannt. Auch wenn die Mussab-Affaire a bisserl wie ein Ablenkungsmanöver vom Dubaier Mord erscheint, sollte man nicht vergessen, dass jeder Verrat an solchen Fundi-Terroristen wirklich Menschenleben rettet. Insofern halte ich die Aussage des Schin-Beth-Führungsoffiziers für glaubhaft.

  • S
    Seppi

    "Du liebe Zeit! Was für ein Charakterschwein."

     

    Stimmt, seinen Vater durch Verhaftung vor gezielter Tötung retten ist wirklich sehr charakterlos!

  • H
    Hannes

    Das ist nur einer. Ich denke mal, dass Israel jede Menge Leute in der Hamas, Islamischer Jihad und wie sie alle heißen hat. Nur dabei kommt auch nichts raus: Die sorgen nicht für mehr Sicherheit, sondern nach meiner Meinung sorgen die vor allem für ein Feindbild und halten die israelische Öffentlichkeit so auf einem Kurs, der es ermöglicht, die >West-Bank zu besetzen und dort >die Unterdrückung der Araber aufrechtzuerhalten. Am Ende nützt das aber alles nichts.

  • T
    TOM

    Ist euch noch nie aufgefallen das Israel bewusst jegliche Annäherung torpediert und Friedensmöglichkeiten im Keime erstickt? Es ist aus meiner Sicht kein Zufall, das der Vater (der jetzt völlig out sein wird), für einen Frieden stand und eine sehr gemäßigte Einstellung besaß. Er hätte es womöglich geschafft, das noch viel mehr Palästinenser von Ihrer Radikaleinstellung weichen und das hätte den Friedensprozess ernsthaft vorangetrieben. Wie schafft man subtil dieses "Problem" aus der Welt? Tja, Israel hat da ganz eigene Methoden und diese sind nicht immer mit Bomben verbunden. Ein paar Aussagen die den Mann politisch in das Nirwana schleudern und von nun an ist die Sache wieder für eine Weile gegessen. Wer könnte jetzt noch sagen der Mann hat Recht? Toll liebe Israelische Politik, mir fällt auf das Frieden als Wort noch immer Reflexe auslöst und vor allem das es nicht wirklich gewollt ist bei den Zentren der Macht.

     

    P.S Ne Ablenkung von kaltblütigen Mord mit Folter ist es natürlich auch noch

  • K
    kyle

    Er hat seinen Vater ins Gefängnis gebracht?

    Du liebe Zeit! Was für ein Charakterschwein.

  • E
    end.the.occupation

    Die Sache ist schon seit langem bekannt.

     

    Das Frau Knaul das hier aufwärmt hat einerseits mit dem israelischen Versuch zu tun, von dem für den MOSSAD desaströsen Mord an Mabhouh abzulenken, zum anderen mit dem Umstand, dass sich Frau Knaul in der taz wie eh und je als Multiplikatorin israelischer Propaganda betätigt.

     

    Folgende Geschichte z.B.

     

    >> Obschon Mussab nie selbst zur Hamas gehörte, unterhielt er engste Kontakte zur Führung, darunter Chaled Meschal, Chef des Politbüros in Damaskus, mit dem er angeblich regelmäßig jede Woche kommunizierte, um anschließend dem Schin-Beth Meldung zu machen.

     

    ist praktisch garantiert ein Shin Bet-Märchen - um Mussab als einen ganz grossen Fisch erscheinen zu lassen.

     

    Womöglich hat sich Mussab selber irgendwo erpressbar gemacht - das ist die übliche Vorgehensweise des Shin Bet, um Kollaborateure zu gewinnen - und später beschlossen Geld aus der Sache zu machen.

  • S
    Sebastian

    Großartiger Mann, solche Leute müssten in "Palästina" als Vorbild gelten!