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Liebe Grüne äääh TAZ.. wenn man nur lange genug sein Haar über der Suppe schüttelt, findet man auch ein. Wo ist denn jetzt schon wieder das Problem, wenn der Spender erwartet, dass die Sammlung, die offensichtlich höchsten internationalen Ansprüchen genügt, auch gezeigt wird. Euer Geschrei wäre groß, wenn er sie Hamburg oder München geschenkt hätte
Kulturpolitik, wenn ich das schon höre. Das ist doch nur das Geld verplempern von irgendwelchen Interlektuellen während woanders die Hütte brennt. Noch schlimmer wäre es ja Berlin würde irgendwelche bilder kaufen. Wo kommen wir da hin? Die Bilder sollte man nur annnehmen wenn sich die Errichtung des Museums durch die Tickets rentieren. Meinetwegen kann man es noch ein bisschen mit der neuen CityTax subventionieren. Oder mit ein paar Steuereinnahmen durch Tourismus.
Ansonsten: Ablehnen!
Und die Kredite zurückzahlen. Die Schulen verbessern. USW aber nicht alles für die Privathobbies von bessersituirten Museumsgängern rauswerfen!
Im Libanon herrscht Krieg, Tausende Menschen sind jetzt auf der Flucht. Europa muss für sie Verantwortung übernehmen.
Kommentar Kunstsammlung: Ein schönes schweres Erbe
Heiner Pietzsch ist ein schlauer Mann. Er will, dass seine Bilder in der Neuen Nationalgalerie hängen - und die Chancen dafür stehen gut.
Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. Das alte Bonmot von Karl Valentin gilt nicht nur für den Schaffensprozess. Es gilt auch, wenn das Werk schon lange fertig ist, aber niemand so recht weiß, wohin damit. Das müssen gerade das Land Berlin und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz erfahren. Kunst im Wert von schätzungsweise 120 Millionen Euro bekommt die Stadt geschenkt von dem Sammlerpaar Pietzsch. Nun muss ein repräsentabler Ausstellungsort her. Und das bei leeren Kassen.
Heiner Pietzsch ist ein schlauer Mann. Es gehe ihm nicht um ein Museum mit seinem Namen, betont der Mäzen. Der Staat solle ihm keinen Tempel errichten. Das klingt bescheiden für einen Mann, der gerade eine millionenschweren Gabe überreicht hat. Tatsächlich aber macht es diese offensive Zurückhaltung noch schwerer. Denn Pietzsch will kein eigenes Haus, er will schließlich nicht irgendein Haus. Er will, dass seine Bilder in der Neuen Nationalgalerie hängen. Als Grundstock für die Galerie des 20. Jahrhunderts. Darunter macht er es nicht. Das ist beim Wert der Sammlung nicht unangemessen. Bescheidenheit aber ist etwas anderes.
Der Regierende Kultursenator Klaus Wowereit hat das Geschenk mit Freuden angenommen. Er kann ja auch gar nicht anders. Denn solange die Stadt kein Geld hat, ist sie auf spendable Mäzene angewiesen. Koste es, was es wolle. Andernfalls hätte Berlin das noble Geschenk ablehnen müssen. Das aber wäre ein Offenbarungseid. In der Konsequenz heißt das nichts anderes als: Wer das Geld hat, hat das Sagen. Das ist die Schattenseite des Mäzenatentums. Und das Gegenteil von einer demokratisch motivierten Kulturpolitik.
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Kommentar von
Gereon Asmuth
Ressortleiter taz-Regie
Leiter des Regie-Ressorts, das die zentrale Planung der taz-Themen für Online und Print koordiniert. Seit 1995 bei der taz als Autor, CvD und ab 2005 Leiter der Berlin-Redaktion. 2012 bis 2019 Leiter der taz.eins-Redaktion, die die ersten fünf Seiten der gedruckten taz produziert. Hat in Bochum, Berlin und Barcelona Wirtschaft, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und ein wenig Kunst studiert. Mehr unter gereonasmuth.de. Twitter: @gereonas Mastodon: @gereonas@social.anoxinon.de Foto: Anke Phoebe Peters
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