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Guttenberg und die MedienReich und Schön muss leider entfallen

Absicht? Noch bei seinem Abgang düpiert der da noch amtierende Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg die Presse in Berlin.

Genug Presse war da, aber Livebilder gab es nicht zu sehen, als Guttenberg zurücktrat. Bild: reuters

BERLIN taz | Mit seiner Rücktrittserklärung hat Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) den vorläufigen Höhepunkt zweier turbulenter Politikwochen gesetzt. Doch die Fernsehzuschauer konnten nicht direkt in Bild und Ton mit dabei sein. Vom Rücktrittsstatement am späten Vormittag in der historischen Säulenhalle des Bendlerblocks gab es keine Livebilder. Seitdem wird wieder einmal über zu Guttenbergs ganz eigene Medienpolitik gerätselt: War es Absicht oder einfach nur den Umständen geschuldet?

Die Fakten: Um 10.32 Uhr tickert die Deutsche Presseagentur per Eilmeldung, die Guttenberg in Treue zugetane Bild-Zeitung habe bereits Kenntnis davon, dass der Verteidigungsminister noch am selben Tage zurücktreten werde. Später titelt das Blatt online "Er war an der Grenze seiner Kraft". Erst um 10.35 Uhr kommt die Einladung des Bundesverteidigungsministeriums zu einem für 11.15 Uhr angesetzten Pressestatement an die Redaktionen. Ort: die Säulenhalle im Berliner Dienstsitz des Verteidigungsministeriums.

Weil alle JournalistInnen und Kamerateams durch eine einzige Sicherheitsschleuse müssen, bilden sich lange Staus. Wer eine Viertelstunde vorher da war, schaffte es nur ganz knapp. "Da haben noch jede Menge Kollegen und TV-Teams gewartet, die zu spät oder gar nicht reingekommen sind", sagt ein Teilnehmer.

Dass durch die äußerst knappe Ansetzung des Termins die Reportermenge klein gehalten und vor allem eine Liveberichterstattung im Fernsehen verhindert werden sollte, weist das Verteidigungsministerium allerdings entschieden zurück: "Es gab von unserer Seite keine Auflagen oder Einschränkungen", sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur dpa.

Doch für Sender wie Phoenix oder den Nachrichtenkanal N 24, die schnell mit Ü-Wagen zur Stelle sind, ist die Zeit viel zu kurz. "Das war in den paar Minuten nicht zu schaffen", sagt der stellvertretende Phoenix-Programmgeschäftsführer Alfred Schier. Denn zu den aufwändigen Sicherheitschecks kam auch noch "eine gewisse räumliche Distanz" zwischen den Stellplätzen der Ü-Wagen und der Säulenhalle. "Eine Liveübertragung war zu unserem Bedauern nicht möglich", so Schier, "da hängen auch noch 300 Meter Kabel dran."

Nicht nur bei Phoenix fragt man sich daher, warum nicht ein wenig mehr Zeit zwischen Ankündigung und Beginn der Pressekonferenz war - oder warum der Verteidigungsminister nicht gleich einen der in Berlin zahlreiche vorhandenen Räume für seine kurze Ansprache genutzt habe, in denen die Technik für Liveübertragungen installiert ist.

Dass Guttenberg sichtlich angefasst sein Statement verlas, konnte man dann erst mit rund einer Viertelstunde Abstand sehen. Hier hatte dann N 24 ein paar Sätze Vorsprung vor Phoenix, ARD & Co. Denn die Kamerateams, die es in die Säulenhalle geschafft hatten, mussten erst das Ende der Pressekonferenz abwarten und dann die Kassetten mit ihren Aufnahmen noch zum Ü-Wagen bringen. Die Kanzlerin bedauerte einige Stunden den Rücktritt immerhin live.

Schon vor knapp zwei Wochen hatte Guttenbergs Öffentlichkeitsarbeit für einen Eklat gesorgt. Am 18. Februar verblüffte der Sprecher des Verteidigungsministeriums die JournalistiInnen in der Bundespressekonferenz: Er habe ihnen nur wenig zu sagen, doch sein Chef halte gerade im zwei Kilometer entfernten Ministerium eine separate Pressekonferenz im Bendlerblock "vor ausgewählten Medienvertretern" ab. Hier verkündete der Nochminister seinen damals ebenfalls nur vorübergehend gemeinten Verzicht auf den Doktortitel. Seitdem läuft Guttenberg auf allen Kanälen.

Beim ZDF musste sogar eine Sendung dran glauben, die auch gut zu Guttenberg gepasst hätte "Reich und Schön entfällt", hieß es per Laufband auf dem Zweiten.

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24 Kommentare

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  • G
    generve

    @Infothek:

     

    Sie meinen also, die von mir erwähnten Themen seien "Nachrichtenmüll" und würden von den "echten Problemen ablenken"?!?!

    Anscheinend gehören sie wirklich zu den "Doofen", die die Herrschafts-Systematik und das Gegeneinanderauspielen (Teile und Herrsche) von sozialen Gruppen (Mittelschicht gegen Unterschicht) nicht durchschauen? Ihr Bild von HartzIV-Empfänger_innen scheint schon in ein Feindbild umgeschwenkt zu sein, welches Sie mit Pauschalisierungen "unendlich vielen Kindern" und "Sündenbocktheorie" (sie seien doch selbst schuld, faul, "asozial") unterfüttern. Wer bezieht denn HartzIV? Sind es nicht die Menschen, die aus den sicheren Arbeitsverhältnissen gedrängt wurden und nun teilweise froh sind, wenn sie Leiharbeit, Niedriglohnjobs oder gar 1-Euro-Jobs zur Aufbesserung des niedrigen ALG2-Satzes annehmen bzw. vom Arge zur Annahme unter Sanktionsandrohung genötigt werden, obwohl der Satz schon unter dem Existenzminimum liegt? Wenn es Menschen und Familien gibt, von denen mehrere ALG2 beziehen, dann meinen Sie nicht, dass dies auch im Kontext zur Gesellschaft betrachtet werden muss? Die Gesellschaft hat diese doch an den Rand der Gesellschaft gedrängt hat; im Klischeebild vor den Fernseher im Plattenbau?!

    Was Sie beschreiben, scheint mir, die Angst vor dem sozialen Abstieg zu sein und der Frust vom Staat bzw. von den Reichen dahingedrängt zu werden.

    Tuen Sie sich selbst einen Gefallen und informieren Sie sich darüber, wie die Wirtschaft im Kapitalismus funktioniert und welche Rolle der Staat darin einnimmt, anstatt sich falsche Feindbilder auszumalen:

     

    http://de.indymedia.org/2010/05/282014.shtml

  • C
    Christian

    Mir geht es weniger um das fehlerhafte wissenschaftliche Arbeiten an sich, mir geht es darum, dass er sich einen Doktortitel durch Betrug erschlichen hat für den andere schwer arbeiten. Mag sein, dass es in gewisser Weise auch eine Treibjagd auf ihn gab. Seine Familie, sein Ansehen, alles ist schwer beschädigt. Es gleicht in gewisser Weise einem mitteralterlichen Pranger. Aber, er hätte dann eben so aufrecht sein müssen und von Anfang an schonungslos seinen Betrug (von nichts anderem ist auszugehen) zugeben müssen. Er hat aber alles abgestritten, das war sein Fehler und machte ihn, finde ich, untragbar. Das hat mich außerdem sehr enttäuscht. Er ist jemand, der als Privilegierter aufwuchs. Schon Mitte 20 saß er in der Rhön AG im Aufsichtsrat usw., nur weil seine Familie dort ein Aktienpaket hält. Er sagte ja selbst von sich, alles mit Minimalaufwand erreicht zu haben; bestimmt nicht weil er so intelligent ist, sondern privilegiert. Von daher war mir sein Auftreten in den letzten Tagen einfach zu arrogant und hochnäßig. Nicht einmal in seiner Abtrittsrede konnte er ehrlich zu seinen Fehlern stehen indem er diese benennt, stattdessen beschuldigte er die Medien für alles. Gefallene Lichtgestalt? Nein, er ist einfach ganz gewöhnlich, nichts weiter...

  • AB
    Aus Bayern

    Der Rücktritt war, wie es so schön heißt, alternativlos. Ich weiß aber nicht, ob man über den Rücktritt unbedingt glücklich sein kann. Das Problem ist, dass er nun von vielen Seiten zum Märtyrer gemacht wird. Die Pro-Guttenberg-Facebook-Seite von Tobias Huchel, einem indirekten Pornounternehmer (Erodata) hat einen großen Zulauf - wobei, sobald man sich auf der Seite anmeldet, wird man automatisch als Guttenberguntertützer gezählt (unseriös). Hier formiert sich eine Bewegung, die jetzt schon Demonstrationen für ein Come-Back Guttenbergs plant. Die Bildzeitung wird ihr übriges unternehmen um Guttenberg wieder salonfähig zu machen. Und Guttenberg wird das, denke ich, auch recht schnell wieder gelingen. Dieser Mann hat eine unglaubliche Leuchtkraft, die ich mit einem gewissen Herren vergleichen würde, der die Welt tief ins Unglück stürzte. Die Absichten Guttenbergs vergleiche ich in keinster Weise mit denen des gewissen Herren, aber er hat auf die Menschen eine anziehende Wirkung. Dem ist er sich bewusst und er nützt dies geschickt aus. Mit seinen Auftritten alla Tom-Cruise (Top-Gun) hat er die Herzen vieler dem Militär zugewandten Menschen gewonnen - eine unglaubliche Inszenierung. Andere Verteidigungsminister gingen immer zivil. Zudem herrscht in vielen Teilen der Bevölkerung eine gewisse Sehnsucht nach Sissi-Schlössern - auch diese Klientel bedient Guttenberg. Schlussendlich ist er ein kleiner Gauner, nicht nur was die Promotion angeht, sondern auch sein Lebenslauf wurde von ihm komplett getürkt. Das lässt auf seinen "echten" Charakter schließen. Aber, er hat es auch, obwohl er politisch eigentlich nichts bedeutendes erreicht hat, geschafft, dass der Großteil der Bevölkerung ihn als den besten Politiker bezeichnet. Dass er ein Gauner ist, ist offenbar, nur, für die einfache Bevölkerung geht es nur um ein paar Fußnoten, um ein wenig Abschreiben, was doch jeder mal machte... Somit ist diese Plagiatsaffäre nicht geeignet, ihn wirklich zu entthronen. Besser wäre es gewesen, er wäre noch im Amt geblieben und über seine Arbeit entthront worden - seine Bundeswehrreform ist ein Chaos. Leider war dies nicht mehr möglich. Ich halte den Mann zwar nicht für gefährlich, ich habe aber ein mulmiges Gefühl. Zudem ist mir jemand, dem von Geburt an alles in den Schoß fiel äußerst supekt, wenn es um die Besetzung solch hoher politischer Ämter geht.

  • FC
    Fight conservatism

    Tretet der GRuppe bei Facebokk bei :"Wir wollen Guttenberg zurück"

     

    Die Gruppe wächst um 500 Mitglieder pro min.

     

     

    Das Volk steht hinter Gutenberg, nur ein paar reiche akademiker nicht.

  • A
    Allendorf

    Einerseits:

    Den Grund für das Versagen gab KTG selbst mehrmals.

    Verschulden entgegen des Anscheinbeweises leugnet er nach wie vor!

    Anstatt des Rücktritt wäre ein Rauschmuß und Ächtung richtiger gewesen!

    Die Durchhaltesprüche und Unterstützung kamen nicht immer von wirklichen Freunden!

    Anderseits:

    Wer war Gegenspieler, Trittbrettfahrer, Unterstützer und wer gehörte zu den Anständigen?

    Medial wurde das Thema Privatisierung und Geld konsequent vernachlässigt.

    Woher kam der erneute Reichtum der Fam. Guttenberg ? Welche Rolle spielt KTG bei der Privatisierung von Staatsvermögen?

    Folgt man der Spur des Geldes, fällt die wundersame 100 fache Vermehrung des Aktienvermögens auf 160 Million aus Anteilsverkäufen der Rhönklinik AG, die Nähe zu den Bertlsmännern und konservativ einflußreichen amerikanischen Megainvestoren ins Auge.

    Spricht nicht vieles dafür, dass andere einflußreiche Invetitorengruppen die starke Macht- und Schlüsselposition Gutenbergs an der Quelle zur Privatisierung von Staatsvermögen und der Vergabe von (Rüstungs)Aufträgen mehr als nur störend empfanden und Einfluß nahmen.

    Wer wird nun Nachfolger KTG und die vielen Millarden an wen verteilen?

  • HW
    Heidi Weh

    Es war keine Hatz und Sie (Redaktion) und auch andere Zeitungen haben sehr gut gearbeitet. Vielen Dank dafür.

    Ich freue mich darüber, dass KTzG dazu gezwungen wurde, die Konsequenz für sein Handeln tragen zu müssen. Es ist sowieso tragisch, dass er erst dazu gezwungen werden musste.

    Und dann die vielen Unglaubwürdigkeiten in seiner Abtrittsrede!!!

     

    Was mir Unbehagen macht, ist der Versuch, sich - gesichtswahrend - im offensichtlichen Tätersein noch eher hauptsächlich als Opfer darzustellen ... und die Schuld zu einem grossen Teil von sich abzuwälzen (leider glaube ich, dass er das selber auch noch wirklich für die Wahrheit hält) ...

     

    und wenn KTzG davon spricht, er "habe kein Mitleid verdient" suggeriert er damit,dass er diese Worte erwähnt, das Gegenteil, das habe er aber doch.

     

    Und das Instrumentalisieren mit den Soldaten und Soldatinnen (und den Toten im Krieg)ist einfach zum Schaudern!

    Er hat sich die ganze Debatte hindurch hinter seinen Leuten versteckt, anstatt sich vor sie zu stellen,wie es seine Aufgabe gewesen wäre.

     

    Tun Sie bitte alles dafür, dass solche Blender/Männer nicht wieder ganz nach oben kommen. Denn Deutschland braucht keine celebrity-Helden, bei denen die Bevölkerung vergisst, was diese zu tun bereit sind, um sich zu glorifizieren - und bei entsprechenden Nachprüfungen "Kampagne" schreit - - sondern Menschen, die sich ganz bescheiden an Recht und Gesetz messen lassen WOLLEN!!!

     

    Was die Politikverdrossenheit angeht und die mangelnde Wahlbeteiligung(en) - hier könnte die Presse doch mal mithelfen in entsprechenden Kampagnen, die Wahlmüdigkeit zu überwinden und zum Wählen aufzurufen. Dazu braucht man nichts weiter als ein paar knackige Ideen und den festen Willen, diese Sache zur eigenen Chefsache zu machen.

     

    Denn davon lebt unsere Demokratie.

  • I
    Infothek

    @generve: genau das, hören sie mit dem immer gleichen Unterschichten und Minderheiten Nachrichtenmüll auf. All das sind Dauerthemen die nur von echten Problemen ablenken sollen. Allein der Hartz IV Schwachsinn: wer bezahlt denn eigentlich Hartz IV? Die wenigen Doofen die in Deutschland abhängige Angestellte sind. Die Reichen zahlen hier doch kaum Steuern, weil sie alles abschreiben können.

     

    Wieviele durchschnittliche Arbeitnehmer müssen so eine Hartz IV Familie mit unendlich vielen Kindern den durchfüttern? Die meisten von uns haben netto kaum mehr als die Schmarotzerbande und nac h oben ist kein Ende in Sicht

  • SF
    Se fue

    "Noch bei seinem Abgang düpiert der da noch amtierende Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg die Presse in Berlin."

     

    Das wundert mich gar nicht. Und was das angeht, kann ich Herrn zu Guttenberg sehr gut verstehen.

    Was hat "die Presse" denn erwartet? Einen Kniefall vielleicht?

    "Die Presse" (taz inklusive) hat in den letzten Tagen derart aggressiv, emotional, unsachlich und teilweise auch beleidigend über Guttenberg berichtet, dass es jetzt kaum erstaunen kann, wie dieser sich nun gegenüber "der Presse" verhält.

  • WB
    Wolfgang Bieber

    Irgendwie kann ich noch gar nicht glauben, dass Gutti jetzt wirklich weg sein soll. Der war doch immer so eine Art Übermensch....der kommt mit Sicherheit zurück:

    http://bit.ly/giZ9tr

  • AA
    Alfons Alias

    Mein schon länger bestehendes Vorurteil hat sich bestätigt, adlige Arroganz und Blendwerk statt Kompetenz und Bodenhaftung!

  • MM
    Mirek M.

    Und wieder einer aus dem Zuchtstall von Kai D.weg.(R.B.Schill,O.v.Beust,Gutti)Wer ist der nächste?

  • B
    Beobachter

    Obwohl ich den Pomadenbaron eigentlich nicht mag von meiner politischen Haltung her, muss ich ihm doch meine Hochachtung aussprechen, dass er die Pressehyänen gut zu nehmen weiß.

    Mit einer gewissen Häme stelle ich fest, dass mich dieses Malheur des sog. "freien" Medienkartells (für mich sind es die westlichen Konzernmedien mit weitestgehend gleichgeschalteter neoliberaler und imperialistischer Agenda) mit seiner grenzenlosen Arroganz und Inbesitznahme der Deutungshoheit durchaus mit Schadenfreude erfüllt.

     

    Danke Herr Baron!

  • V
    vic

    Ich für meinen Teil vermisse keine Bilder von Karl Theodor vonundzu, bei was auch immer.

  • G
    generve

    "Seitdem läuft Guttenberg auf allen Kanälen." ... und in allen Zeitungen. Allein wieviele Beiträge bis jetzt auf der TAZ-Internetpräsenz erschienen sind - unglaublich.

    Wie wäre es, wenn der Fokus der Berichterstattung auf wichtigere Themen als den peinlichen Skandal Guttenberg fällt?

    Genug wichtige Themen gibt es: Kriegsopfer in Afghanistan, Kinder-, Altersarmut, alltäglicher Rassismus, islamophobe Hetze, prekäre Lebenssituation von Menschen die auf ALG2, Leiharbeit, Niedriglohnjobs angewiesen sind, ...

  • M
    Michl

    Ist doch gut jetzt mit der Hatz. Ihr, die SPD und die Grünen habt doch erreicht, was ihr wollt. Arabien und China wartet auf Eure Aufmerksamkeit. Die Menschen-Hatz der Grünen hat mich dazu bewegt nach 20 Jahren Grünenmitglied dort auszutreten und meinen Unmut bei der Baden-Württemberg-Wahl zu kennzeichnen. Solch Chauvinisten, wie SPD und Grüne haben sich durch ihr Verhalten für mich unwählbar gemacht, zumal sie jetzt noch nachtreten. Wenn ihr mit dieser Kritik nicht umgehen könnt, könnt ihr, wie SPD und Grüne ja ebenfalls zensieren. Und die taz abonnier ich auch nicht mehr.

  • G
    GonZoo

    Heute aufgeschnappt und auch nicht schlecht:

     

     

    "Wenn Guttenberg zurück in die Politik will muß er vorher nur zwei Sachen ändern - seinen Namen und sein Gesicht."

  • O
    otto

    Der heutige Tag ist für mich schwarzer Tag. Mag der Rücktritt von Herrn zu Guttenberg den einen freuen und den anderen ärgern, so sollte man sich die Tränen in welchen Ursprunges sie auch sind mal aus den Augen wischen und über die Geschehnisse nachdenken. Sicher hat Herr zu Guttenberg mit in seiner Doktorarbeit schwere aus Wissenschaftlicher Sicht unverzeihbare Fehler gemacht. Dafür wurde ihm zu Recht der Doktortitel aberkannt. Aber ging es bei der Öffentlichen Debatte wirklich um Wissenschaft? Was wir hier erleben scheint allerdings nicht ganz neue Politische oder auch Gesellschaftliche Praxis zu werden. Eine Mediale-Hetzjagd die kein Mensch auf dauer aushält. Es scheint als würde jeder Politiker der beliebt ist oder etwas was gegen die Meinung der politisch korrekten sagt zu Freiwild erklärt. Auf das jeder auch wenn die Argumente noch so fadenscheinig oder Falsch sind, erstmal abdrücken darf. Wir habe es bei Horst Köhler erlebt, bei Tilo Sarrazin und jetzt bei Herrn zu Guttenberg. Wer nicht ins Bild passt wird Gnadenlos Auseinandergenomen da gelten die Regeln von Sitte und Anstand nichts mehr. Wenn man ihn selbst nicht treffen kann wie etwa bei Herrn Sarrazin geht es eben gegen die Frau oder die Familie. Es macht mich wütend und erschreckt mich zugleich wie hier mit Personen des Öffentlichen Lebens umgegangen wird. Es weckt in mir als Geschichtsinteressierten Menschen schlimmste Assoziationen, nicht nur zum dritten Reich sondern auch an die DDR in welcher solche Methoden ebenfalls zu System gehörten. Mag sich auch Herr Tritin heute noch Selbstgerecht freuen, was gibt ihm die Gewissheit morgen nicht der nächste zu sein?

  • D
    Dallmann

    Der Rücktritt war notwendig,

    aber er tut mir sehr leid !

     

    Es ist richtig, dass man nicht zwischen privater

    ergaunerter Dissertation und einem Ministeramt unterscheiden kann.

     

    Aber dieser Rücktritt war auch von vielen erhofft, die KT vorsorglich hochgeschrieben haben,

    um Ihn am Ende tief fallen zu sehen.

     

    So können Politik-Talente der "falschen Seite"

    vorausschauend bearbeitet werden.

     

    Ich hoffe nur, dass KT nach einer Zeit der

    der inneren Besinnung zurückkommt.

     

    Jeder hat die 2. Chance verdient!

     

    Ein Nachteil der Geschichte kann leider

    auch der sein, dass nur noch wohlformulierte

    Worthülsen von gestelzten Politikern gescwätzt

    werden und Menschen mit Ecken, Kanten und

    Fehlern (normal),

    mit Hang zur klaren Aussprache verschwinden!

     

    KT war sicher nicht der angepaßte Schleimer !

     

    komm wieder KT ...

  • G
    grübler

    Lieber Kalle, ich war heute echt traurig als ich dich im Fernsehen gesehen habe. Ich finde es voll blöd, dass die dich fertiggemacht haben. Dabei hast du doch nur mal abgeschrieben, was glauben die eigentlich wie ich meine Hausaufgaben mache? Selber schreiben??? Ich bin doch nicht doff!!! Und außerdem ist ja in Liebiän gerade Krieg und da sterben unsere Soldaten !! Da sollten die mal was machen und dich nicht so fertig !!! Meine Mama hat sowieso gesagt das du der nächste deutsche König wirst, dass hat Sie in der Gala gelesen. UNd ich finde das auch voll gutt, dass du immer Hardrock gehört hast, obwohl ACDC eher was für, na ja, Opis ist. Aber trotzdem cool. Ich ab da noch so einen Vorschlag, weil der Gottschalk will doch irgendwie nicht weitermachen und dann würden wir dich halt wieder im Fernsehen sehn... OH Leute .... und Ihr wollt mir erzählen dass sich Deutschland abschafft ??????????? DAS kriegen wir schon selber hin.

  • A
    anonymous123

    Bin ich hier bei bild.de? Was tut es bitte zur Sache ob es live übertragen wird oder nicht? Selten einen so schlechten Bericht hier gelesen!

  • J
    Joschua

    hehe, guter Titel. Gefällt mir :)

  • JK
    Juergen K

    Tja Gutti ...

     

    Alle die,

    die mit fehlender Moral

    bei Dir standen

     

    bleiben dem Hohen Haus erhalten.

     

    Auch Mutti ...

     

    Wenigstens hast Du Deinem Nachfolger

    noch das

     

    "Bestens vorbereitet"

     

    aufs Auge gedrückt.

     

    Da braucht er nur abzuschreiben.

    Und schon ist er weg

  • MS
    Michael Stötzel

    Zu Guttenbergs Rücktritt ist eine Verhöhnung der Wissenschaft. Sein am Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaften an der Uni Köln errechneter MIRÜWAX-Wert (Ministerrücktrittswahrscheinlichkeitsindex) lag heute Morgen erst bei 52 %. Laut diesen Berechnungen wäre er damit wahrscheinlich erst morgen fällig gewesen. Der vorzeitige Rücktritt ist als demonstrativer Akt nicht theorieadäquaten Verhaltens zu bewerten und damit ein Schlag ins Gesicht jedes seriösen Wissenschaftlers. Damit zieht der Minister die Prognosefähigkeit der Sozialwissenschaften insgesamt in Zweifel – das ist doch der eigentliche Skandal.

  • J
    Joschua

    hehe, starker Titel. Gefällt mir :)