piwik no script img

Krise in der ElfenbeinküsteNeues Massaker in Abidjan

Dutzende Menschen sterben bei Artilleriebeschuss eines belebten Marktes in Abobo. Die UN sprach von einem möglichen "Verbrechen gegen die Menschlichkeit".

Die Straßen Abobos werden seit mehreren Wochen von einem sogenannten "unsichtbaren Kommando" beherrscht. Bild: dapd

BERLIN taz | In der Elfenbeinküste haben die Sicherheitskräfte des abgewählten Expräsidenten Laurent Gbagbo erneut ein Blutbad angerichtet. Mindestens 25 Menschen kamen nach UN-Angaben ums Leben, als Abobo, eine Oppositionshochburg in der Metropole Abidjan, am Donnerstagmittag mit schwerer Artillerie beschossen wurde und ein Geschoss im belebten Markt Siaka Kone im Quartier Marley landete. Zahlreiche Verletzte wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Der UN-Menschenrechtsrat sprach von einem möglichen "Verbrechen gegen die Menschlichkeit".

Das Gbagbo-Lager wies jede Verantwortung für das Massaker zurück und erklärte, seine Streitkräfte seien in Abobo nicht im Einsatz gewesen. Augenzeugen berichteten jedoch nach Angaben lokaler Medien, die Schüsse seien von einem Panzer der Gbagbo-Streitkräfte abgegeben worden, der damit auf einen Angriff auf die verbleibende von Gbagbos Truppen kontrollierte Militärkaserne Abobos durch Rebellen geantwortet habe.

Die Straßen Abobos werden seit mehreren Wochen von einem sogenannten "unsichtbaren Kommando" beherrscht, das die für zahlreiche Morde verantwortlichen Gbagbo-Truppen weitgehend vertrieben beziehungsweise in ihre Kasernen zurückgedrängt hat und auch immer wieder Versuche der Rückeroberung des Stadtviertels zurückschlägt. Bombardierungen und Angriffe in Abobo durch Gbagbos Streitkräfte haben bereits Hunderttausende von Menschen in die Flucht getrieben. Der schwere Artilleriebeschuss in Abobo dauerte nach Angaben von Augenzeugen in der Nacht zum Freitag an.

Kurz vor dem Blutbad vom Donnerstag hatte der gewählte Präsident Alassane Ouattara, der sein Amt bis heute nicht antreten kann, die nordivorischen Rebellen der FN (Forces Nouvelles) sowie die ihm loyalen Teile der Regierungsstreitkräfte gemeinsam zu seiner neuen Regierungsarmee FRCI (Republikanische Kräfte der Elfenbeinküste) ernannt. Damit gelten nun die FN-Rebellen, die bereits die Nordhälfte der Elfenbeinküste kontrollieren, offiziell als Regierungsarmee, sagten Diplomaten in Abidjan. Ouattara befahl allen Militärs der Elfenbeinküste förmlich, sich den FRCI zur Verfügung zu stellen.

Am Freitagfrüh gab es nach Angaben von Gbagbos Staatsfernsehen einen Angriff auf Gbagbos Verteidigungsministerium in Abidjan; 12 Angreifer seien getötet worden. Medien in Abidjan analysierte, Ouattaras Streitkräfte würden ab jetzt militärische Einrichtungen in der ganzen Stadt angreifen mit dem Ziel, sie zu übernehmen und damit das verbleibende Gbagbo-Militär zum Überlaufen zu bewegen.

In einer Fernsehansprache rief Gbagbo am Freitagnachmittag die Ouattara-treuen Streitkräfte dazu auf, ihre Waffen niederzulegen, und stellte einen "inner-ivorischen Dialog" in Aussicht. Ouattara und die internationale Gemeinschaft fordern hingegen Gbagbos Rücktritt. Gbagbo hatte im November 2010 Präsidentschaftswahlen in der Elfenbeinküste gegen Ouattara verloren, erkennt seine Wahlniederlage allerdings nicht an. Die Afrikanische Union (AU) hatte Ouattara vor einer Woche nach einer gescheiterten Vermittlungsmission endgültig als Präsidenten anerkannt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

33 Kommentare

 / 
  • AA
    Andreas Ackermann

    Ralph,

     

    meine eigentliche Frage, wie sich das deiner Ansicht nach begruendet, dass der Verfassungsrat einfach mal Bezirke annullieren kann, obwohl explizit im Gesetz steht, dass er Neuwahlen ansetzen muesste, beantwortest du nicht.

     

    Die 70% waren eine Schaetzung kurz nach der Wahl. Die verkuendete tatsaechliche Wahlbeteiligung von ueber 80% beruhte auf der kompletten Auszaehlung der Stimmen von den ueber 20.000 PVs. Diese PVs wurden meines Wissens von Ouattara- und Gbagbo-Vertretern nach Auszaehlung im Wahllokal unterschrieben und Kopien gingen an die Wahlkommission, den Verfassungsrat, die UN und an Gbagbos und Ouattaras Leute.

     

    Jetzt erklaer mir mal Folgendes: Worauf basierte die urspruengliche Schaetzung von 70%? Auf den PVs, die die Wahlkommission erhalten hat? Wie haben sie dann die nachtraeglich geaendert und ebenso die, die sich in den Haenden von Gbago, Ouattara, dem Verfassungsrat und der UN befunden haben? Magische Tinte?

     

    OK, das geht nicht, also muessten sie den Beschiss schon in den Wahllokalen vollbracht haben, bevor die PVs verschickt wurden. Das Gbagbo-Lager hat behauptet, dass einige ihrer Leute unter Waffengewalt zur Unterschrift im Norden gezwungen wurden (was von allen anderen fuer Unfug gehalten wird), aber richtig ist, dass einige im Norden zur Unterschrift nicht anwesend waren oder sie verweigerten. Nun, das koennte erklaeren, warum der Norden des Landes mehr als 80% Wahlbeteiligung aufzeigt, wenn's in Wirklichkeit nur 70% gewesen waeren. Aber der Sueden hat auch ueber 80%. Wie hat die Wahlkommission diesen genialen Betrug im Gbagbo-kontrollierten Sueden, noch dazu inmitten einer von Gbagbo ausgerufenen Sperrstunde vollbracht?

     

    Choi hat meines Wissens auch nicht die PV vernichten lassen. Und selbst wenn, davon haben ohnehin alle Kopien. Soweit ich das verstanden habe, wurden die Wahlurnen vernichtet, und das entsprechend dem vor der Wahl beschlossenen Zeitplan.

     

    Dass Gbagbo auf grossen Pazifisten nach dem Motto "nicht noch mehr Tote, bitte, lasst uns friedlich verhandeln" macht, ist eine dreiste Frechheit ohne gleichen nach all den Morden an realen Oppositionellen und vermuteten Ouattara-Waehlern.

     

    Er hat eine Wahl verloren, er ist vier Monate lang nicht abgetreten. Ich weiss nicht, was er noch verhandeln will. Er sollte nun schnellstens zuruecktreten, um das Schlimmste zu vermeiden.

  • RP
    ralph podzwadowski

    Die Wahlbeteiligung des 2. Wahlganges ist von der CIE selbst(RHDP-Mitgliedern)vor laufender Kamera bis Dienstag, den 30.10.10 mit ca.70% angegeben worden. Am Do. ist von Bakayoko allein verkuendet(ausserhalb der Gesetze und ohne ein anderes Mitglied der CIE;von 30 zig und ohne die einzelnen Regionen zu benennen!!), dann die "angebliche" Wahlbeteiligung mit 81,12% "verlautet" worden. DANN Sofort von Choi zertifiziert worden, ohne das der CC es tat(wiederum ausserhalb der Legalitaeten).

    Seitdem existieren, ohne jeden europaeischen Zweifel, nur diese,WARUM?? Sie sind bis zum heutigen Tage NIEMALS ge- bzw. nachgeprueft worden und Choi hat die PV sofort vernichten lassen-So geht man mit Wahldokumenten/beweisen um???

    Soviel zu den UNCI zerifizizerten 8%; fiktive Waehlerstimmen als legitiemiert zu werten ist laecherlich; ohne dann noch auf die anderen Bescherdegruende von Gbagbo, wie Toetung,taetliche Angriffe,Bedrohungen von Waehlern usw. hier einzugehen.

    Bezuegl. Friedensdemo, selbst "nur" 80.000 FRIEDENSFIGHTER sind immens beeindruckend; aber(Asche ueber mein Haupt, als "BerlinVeranstaltungserfahrener",

    man hat im Flugzeug bzw. am TV einfach den besseren Gesamtueberblick, als wenn man wie wir mitten drin ist.

    Aber was sagt das nun fuer EUCH aus?? oder ist das einfach nur billige Propaganda, wie die angebl. "militaerischen" SIEGE VON FN in der CI es sind ??( aber hey, die UN schafft das schon noch,evtl.)Die auch noch bejubelt werden von den angebl.?Dutzenden-sofort Grossmeldung, siehe Abidjan vergleichend :)- veraengstigen dagebliebenen? Gbagbo will verhandeln und keine weiteren Toten( offizieler Termin am 6.4./Mauretanien); Ado will nicht verhandeln und macht was er macht. Entscheidet Euch wen Ihr unterstuetzt. Pazifistisch den mordenden Rebellenfuersten geht nicht recht, oder doch??

  • AA
    Andreas Ackermann

    Ralph,

     

    ich moechte nicht, dass ein einziger Mensch aufgrund dieser Probleme dort sterben muss, und ich glaub nicht, dass irgendwer sonst von den hier Kommentierenden das anders sieht. Dass man dir das erzaehlen muss, sollte dir selbst klar machen, wie weit weg von der Realitaet du zum Teil operierst.

     

    "Der CC hat nach dem ivorischem Gesetez das Recht u.a. Wahlregionen zu annulieren."

     

    Wo steht das und wird es nicht deutlichst in der 2008 Erweiterung von Artikel 64 ausgeschlossen, wie von mir erwaehnt? Nun bin ich kein ivorischer Anwalt und kann nicht alles wissen, aber dann verlink doch bitte mal, was du meinst, oder ist's der abidjan.net-Artikel, den ich verlinkt hab?

     

    Letzten Endes wirst du verstehen, dass selbst wenn das unter bestimmten Umstaenden moeglich waere, ich es fuer unwahrscheinlich halte, dass das so gemeint ist, dass man eine mit 8% Abstand verlorene Wahl mal kurzer Hand dreht, und haette immernoch wenig Sympathie. Aber immerhin wuerde ich besser verstehen, worauf du da pochst.

     

    Ich halte dann noch mal schmunzelnd fest, dass deine hier gepostete auf Eigenbeobachtung ruhende Schaetzung "als Berliner veranstaltungserfahrener" von 80.000 Besuchern sich durch Nachbetrachtung im Fernsehen innerhalb von ein paar Stunden auf 500.000 (http://www.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/kommentarseite/1/zweierlei-mass-in-afrika/kommentare/1/1/) erhoeht hat. Machen schon ueberwaeltigendes Fernsehen die von RTI, oder?

  • RP
    ralph podzwadowski

    2x)Der CC hat nach dem ivorischem Gesetez das Recht u.a. Wahlregionen zu annulieren. Aber was soll's, Fakten werden nicht ueberprueft oder wenn man dann doch die geprueften Fakten nicht abstreiten kann, dann zaehlen sie auf einmal nicht, weil dann "Totschlargumente" wie: der/die sind gekauft worden,gehoert zu jener/solcher Partei/Ethnie/Religion, Gbaboprofiteur usw. und so fort.

    EXCLUSIVNEWS:Man wird alle relevaten Fakten(ja, u.a. auch die Rechte des CC) zu dieser ivorischen Wahl, demnaechst auf 1 Website(engl/franz) finden werden; da kann man die FAKTEN pruefen(gegen Glaubenkrieger ist man zwar weiterhin machtlos, aber fuer alle anderen meinungsbildend. Und "Wahlgewinner" in einzelnen Regionen mit ca. 98%, kannte ich nur von Diktaturen; aber Hauptsache man ist international "legitiemiert". UNCI/Choi und Bakayoko(obacht, nicht die CIE)hat IHR "End"(provisorische?)Ergebnis selbstzertifiziert; praktisch wozu auch der Stress mit den Gesetzen(auch noch ivorische) und dem CC. Und wer nicht will, bekommt KRIEG. Genialer Plan!

    Weiteres schoenes Beispiel: Friedenssitting in Plateau/Abidjan von SA AUF!! SO. -Meschenmassen(ich war da und als Berliner veranstaltungserfahrener:) schaetzend) ca. 80.000(Wahnsinn, auch schon 5 jaehrige Fanatiker dabei)-von der Bruecke bis zur Praesidence bis zum Air France buero-; aber die inter.Medien berichten von einigen Tausenden, machmal auch von 15.000. Wieder selber www.rti.ci schauen. (Ich weis, wuerde Ggagbo auf die Sonne deuten, ware es fuer mache TROTZDEM der Mond)

    gbagbojuenger,gbagbojuenger; witzig oder?? ABER MENSCHEN STERBEN-und manche wollen das es halt noch ein paar mehr werden, oder?

  • A
    Andreas

    an ralph podzwadowski,

    schön das du die Entschuldigung angenommen hast.

    Andreas Ackermann hat dazu alles geschrieben. Dem muß ich nichts mehr hinzufügen. Gbagbo und Blé Goudé sind für mich machtgeile Verbrecher die auf Menschenleben scheißen und gehören wie Charles Taylor nach Den Haag. Du gibst hier ständig die Gbagbo-Propaganda weiter ohne sie zu hinterfragen. Das wird mir zu mühselig, nichts kommt bei dir an.

  • AA
    Andreas Ackermann

    Ralph,

     

    leider hat Laurent die Seite mit dem Artikel 64, auf den viele mithilfe dieses Links http://www.cotedivoirepr.ci/?action=show_page&id_page=2549 verwiesen hatten, von der Website entfernt. Aber man kann doch zumindest noch die 2008 beschlossene Erweiterung des Artikels finden. Diese war Ergebnis der Verhandlungen zwischen Regierung, UN und Opposition im Vorfeld exakt dieser Wahl, siehe unter 29: http://www.cotedivoirepr.ci/?action=show_page&id_page=2071&parent_child_page_start=4: "Sofern der Verfassungsrat Unregelmaessigkeiten vorfindet, die das Ergebnis der Wahl invalidieren und das Gesamtergebnis beeinflussen, annulliert er die Wahl", dazu noch Details wie und wann Neuwahlen klargemacht werden. Eben jene Erweiterung hat man vorgenommen, um die Rechte des Verfassungsrats zu beschraenken, damit nicht passieren kann, was dann trotzdem passiert ist, naemlich dass im Angesicht einer verlorenen Wahl Yao die Dinge selbst in die Hand nimmt und zum grossen Beschiss ansetzt. Das ist ein verbindliches Wahlgesetz, Mann, nicht "Ermessen/Befugnis des CC".

     

    Es gibt diverse Artikel im Netz (z.B. hier http://news.abidjan.net/h/394512.html), die weit ausholende und fuer meinen Geschmack abstruse "mit dem Messer in den Rücken durch die Brust ins Auge"-Erklaerungen auffahren, warum das natuerlich alles so nicht sei und hier nicht gelten koenne. Klammer dich ruhig daran, aber du wirst halt hinnehmen muessen, dass die nicht von vornherein fuer Gbagbo Eingenommenen, unter anderem die Weltpresse, ECOWAS, die AU, die EU, die US, die UN usw. usf. die Dinge beim Namen nennen: Der einzig wirklich signifikante Wahlbetrug, der hier stattgefunden hat, ist die Annullierung von mehr als 10% der Waehlerstimmen, verbrochen von Yao N'Dre.

     

    Von den 597.010 Stimmen, die er annulliert hat, waren soweit ich das ueberblicke 544.492 fuer Ouattara und 52.518 fuer Gbagbo, nicht "ca. 85.000". Ausserdem, was ist daran bemerkenswert, dass er auch ein paar Gbagbo-Stimmen mit annulliert hat? Das ist schwer vermeidlich. Er hat halt so lange Ouattara-Hochburgen weg-annulliert bis er das Gesamtergebnis lecker fand. Haette er schlicht das Erstrundenergebnis in diesen Bezirken zu Rate gezogen und alle Stimmen, die da an andere Kandidaten gingen, Gbagbo gegeben, haette Ouattara immernoch gewonnen. Oder haette er nur die vier Regionen annulliert ueber die ihm Beschwerden von Gbagbo vorlagen auch. Ja, so gigantisch ist der Betrug.

     

    Bouake hat 208.281 Waehler, von denen gemaess den von der Wahlkommission veroeffentlichten Zahlen (http://www.abidjan.net/elections2010/resultats/2emetour/) 162.405 in der zweiten Runde gewaehlt haben. Nicht 250.000 von 145.000, wo nimmst du das bloss wieder her? Schalt bitte mal RTI fuern Moment ab. Die Behauptung, dass es in mehr als 2000 Wahlbueros mehr Stimmen als Waehler gab, finde ich in eurem Lieblingsartikel der FAZ und in 70 wortwoertlich kopierten englischen Blogeintraegen. Ansonsten kann ich das in keiner Quelle entdecken. Ich erinnere mich aber, davon nach der Wahl gelesen zu haben und da war die Zahl deutlich geringer (ich meine so um die 20), leider kann ich die Quelle nicht mehr finden. Soro hat auch erklaert, wie es zu 0 Stimmen kommen kann, obwohl Gbagbos Vertreter da waren: Die sind registriert, wo sie wohnen, wenn sie dann aber woanders beaufsichtigen, koennen sie da nicht waehlen. Das ist uebrigens wo ich wohne exakt genauso.

     

    Aber wenn du die Wahl in der zweiten Runde im Norden unbedingt anzweifeln willst, dann nimm doch die (von Gbagbo, N'Dre, Ouattara, Soro, der UN) akzeptierten Ergebnisse der ersten und zweiten Runde im Sueden und rechne aus, welchen Prozentsatz der Wahler, die vorher fuer Bedie und andere gewaehlt haben zu Ouattara gewechselt sind. Die Antwort: Ueber 65%. Da wir wohl ziemlich sicher davon ausgehen koennen, dass er im Norden wahrscheinlich eher mehr gemacht aber zumindest das Gleiche erlangt hat, koennen wir diesen Trend auf die Nicht-Gbagbo/Ouattara-Waehler der auch von Gbagbo/N'Dre/Ouattara/UN/etc. akzeptierten ersten Runde landesweit anwenden und stellen fest, dass er dann immernoch dicke gewonnen hat.

     

    Oder guck's dir mal so an: Gbagbo gewann die erste Runde mit 38%, Ouattara wurde zweiter mit 32%, Bedie dritter mit 25%, Mabri vierter mit 2.5%. Ouattara und Bedie sind in Koalition, Mabri arbeitet fuer ihn. Beide haben ihre Waehler gebeten fuer Ouattara zu stimmen. Da ist ein gesundes Potential von 32% + 25% + 2.5% = 59.5%. Und von den uebrigen Kandidaten haben auch noch einige Ouattara unterstuetzt (andere waren Gbagbo oder auch neutral). Es sah also schon im Vorfeld der zweiten Runde ziemlich schlecht fuer Gbagbo aus.

     

    Ich weiss nicht, was dein Problem mit Bakayoko, den Militaers und seinem voruebergehenden Verstecken ist. Er hatte allen Grund extrem vorsichtig zu sein, schliesslich ist er grade Gbagbo bei dessen fetten versuchten Wahlbetrug in die Parade gefahren. In der Zeit in etwa wurde waehrend der Sperrstunde wie du dich vielleicht noch erinnerst, ein Oppositionellenstandpunkt des Nachts von Soldaten besucht und unbewaffnete Leute grundlos erschossen. Vorsicht ist die Mutter. Ich haette auch um Schutz gebeten und mich bei erster Gelegenheit verkruemelt.

     

    Choi hat das Ergebnis zertifiziert, das mit dem von ihm Ermittelten uebereinstimmte. Das macht Sinn und er hat das auch schon in der ersten Runde gemacht, da hat kein Hahn danach gekraeht.

  • RP
    ralph podzwadowski

    an andreas

    Entschuldigung gerne angenommen und los zu den Fakten:

    Artikel 64: beinhaltet u.a. auch(alles im Ermessen/Befugniss des CC): begruendete Annulierungen von Wahlbueros/regionen- und von den ca.600.000 annulierten Stimmen sind ca.85.000 pro Gbagbo Stimmen und darin ebenfalls enthalten die ca.250.000!! Stimmen aus Bouake(von insgesammt 145.000 Waehlern??),ohne nun auf die anderen 6 Bezirke hier einzugehen. Nur nochmal in 2000!! Wahlbueros ausschliesslich im NORDEN (Rebellensitz)gab es MEHR STIMMEN als eingegetragene Waehler und in 500 Wahlbueros hat Gbabbo 0! Stimmen(obwohl er dort mit mind. 2 Vertretern sass); das soll demokratisch sein????.

    Das zu den angegeblichen 8%-

    Beim 1.Wahlgang sind schon fast alle Wahlergebnisse der einzelnen Regionen fest(ca.80%) und sind vorher verkuendet worden(www.rti.ci/ergo internet)und auch das PROVISORISCHE Ergebniss stand schon vorher fest(welches dann wiederrum von dem CC ratifiziert wurde), die offizielle Verlautbarung im TV kam ca. 45 min. spaeter. Beim 2. Wahlgang hat Bakayoko am Di. gegen 23.30!! im TV verkuendet das er/CIE noch KEINE Ergebnisse hat!! und er sich der 3-Tage Regel bewusst ist!!

    Bakayoka/CIE ist von franz/amerik. Militaers ins Headoffice von Ado/Soro "escortiert" worden, um sein Ergebnis zu verkuenden(allein ohne Kommissaere,Parteienvertretern,ivorischen Medien und ausserhalb der Gesetze). Wenn Gbagbo dasselbe gemacht haette; wuerde man auch dasselbe denken; oder etwa nicht? Uebrigens stand Bakayoko wochenlang niemandem zur Verfuegung um sein Ergebniss zu begruenden(hat er dann spaeter in France24 in Paris gemacht; ein Schelm wer boeses dabei denkt))

    Thema Choi: Er hat nicht zertifiziert, sondern das ENDERGEBNISS verkuendet! B E V O R der CC entschieden hat. Das ist/war nicht sein job und er hat auch nicht die Kompetenz dafuer (unstrittig, oder?).

    Alles sind belegbare Fakten und (eigentlich) unstrittig; wieso kann diese nicht neutral werten? Es gibt keinen Auslegungsspielraum, sondern NUR IVORISCHE Gesetze. Haelt man sich an die hiesigen Gesetze ist Gbagbo Praesident; muss man sich dann noch die internationale Zustimmung erbitten??

  • A
    Andreas

    an @ralph podzwadowski,

    Du hast recht, ich bin zu persönlich geworden. Dafür entschuldige ich mich bei dir.

    Und nochmal:ich hatte nicht die Absicht jemanden als Ratte zu bezeichnen, sondern ich habe eine gängige Methapher benutzt.

  • AA
    Andreas Ackermann

    Ralph,

     

    was die "LEGALITAET" wie du es so schoen schreibst angeht, wollen wir auch mal nicht vergessen, dass Artikel 64 des Electoral Codes es Yao N'Dre erlaubt, entweder das Wahlergebnis zu akzeptieren wie es ist, oder es abzulehnen und damit Neuwahlen zu erzwingen, die innerhalb von 45 Tagen anzusetzen sind. 600.000 Waehler aus den Gegnerhochburgen annullieren ist jedenfalls nicht angesagt.

     

    Natuerlich wollte er auch gar keine Neuwahlen, weil ihm auch klar war, dass Gbagbo die 8% nie im Leben und schon gar nicht in 45 Tagen wettmachen kann.

     

    Aber nehmen wir mal an, dass es Artikel 64 nicht gaebe, oder dass er irgendwie ausser Kraft gesetzt sei, weil die Wahlkommission das Ergebnis nicht innerhalb der Deadline (uebrigens gilt das auch fuer die erste Runde und da hat kein Hahn nach gekraeht) oder sonstwie inkorrekt verkuendet habe, dann ist's immernoch der Fall, dass Ouattara mit fettem Abstand die Wahl gewonnen hat. Dass das in den Augen der Gbagbo-Juenger keine Rolle spielen soll, sondern dass man sich jetzt auf eine staatliche Souveraenitaet beruft, die da sagt: Ist ja Wurst, wer die Wahlen wirklich gewonnen hat, wir haben den Verfassungsratsvorsitz und damit das letzte Wort, das ist doch die wahre Tragoedie und der Kern des Problems.

     

    Choi hat in der Tat ein erhebliches Investment getaetigt, dass die Wahlen korrekt ablaufen und ist durchaus kompetent, eine gewichtige Meinung zum Wahlergebnis und zum Umfang des Wahlbetrugs zu haben. Dass keiner stattfindet auf auch nur einer oder beiden Seiten hat ja selbst im Vorhinein niemand angenommen. Auch in der ersten Runde war mindestens von Einschuechterung zu hoeren. Wenn man das nicht hinnimmt, kann man's mit den Wahlen leider gleich vergessen. Dass das Ausmass gering bleibt, ist entscheidend.

     

    Und wenn auch saemtliche Organisationen die dort Wahlbeobachtung betrieben haben von Problemen berichteten, sind sie im Endeffekt zum Schluss gekommen, dass es im Grossen und Ganzen freie und faire Wahlen waren.

     

    Und das internationale Fernsehen abzuwuergen, weil es "den falschen Praesidenten" verkuendet, ist jawohl ein Witz. Das kannst du doch nicht im Ernst richtig finden? Am besten die andere Meinung abschalten?

     

    Das passt aber ins Muster: Sich einerseits beschweren, dass die internationale, freie, unzensierte Presse ja so einseitig sei, aber gleichzeitig mit Begeisterung Gbagbos Beschneidung der Pressefreiheit im Lande feiern.

  • RP
    ralph podzwadowski

    Symbolhaft: Man diskutiert kontrovers ueber ein politsisches Thema und schreibt EIN Wort!zuviel(aus ca.400 Worten-aber DAS entscheidende:Deine)und sofort ist es vorbei mit der Contenance und einer Faktenanalyse bzw. persoenliches tritt in den Vordergrund. Wie schwierig es dann wohl sein mag, verantwortungsvolle Entscheidungen fuer ein Land zutreffen. Zum Beispiel in der CI sind schon 10.000 de!! ermordet worden(quer durch die Religionen/Ehtnien),Hunderttausende vertrieben,es bestehen riesige wirtschaftliche und geopolitische Intressen und man masst sich dann an, darueber zu urteilen(nicht bewerten), was fuer jene und solche das Beste waere.

    Schwarz/Weis und Gut/Boese sind leider nicht nur Bush,junior Kategorien; aber zu indifferentziert und IMMER konfliktschaffend und -foerderend. Konstruktive Loesungsansaetze gehen in den diversen Eigeninteressen von den handelden Personen unter bzw. werden erst gar nicht gesucht/entwickelt.

    Probleme unabhaengig davon zu loesen ist wohl ein Traum, aber Hoffnung MUSS immer bestehen.

  • RP
    ralph podzwadowski

    Entschuldigung!; ich aender gerne/streiche das "Deine" und:Auesserungen ueber die Unterschiede... bleibt. Aber DU!! formulierst/veroeffentlichst folgendes: "Ratten verlassen das sinkende Schiff"; Abidjanesen(Ivoirer?)halten ALLE in Abobo fuer Kriminelle. Nun auch noch persoenliche Unterstellungen a la: Mein Goetze Gbagbo, wirre Texte, meine (dezimierenden?) Privilegien- kennen wir uns? Deine Auesserungen ueber mich(dir unbekannt)sind genauso treffend, wie deine analytischen Aussagen ueber die CI; leider substanzlos. Ist aber wohl immernoch einfacher(fuer Dich), als meinen wirren(entschuldigung,zu kompliziert fuer Dich?) Texten nachzugehen.

    Bezeichnenderweise setzt Du Dich nicht mit den dargelegten Fakten(sind auch nicht MEINE Fakten)auseinander.

    Ich versuche nicht zu polemisiern oder jemanden persoenlich anzugreifen, sondern versuche! einfach die Dinge (nicht nur aus meinem Blickwinkel) zu benennen.Das sollte hier ja kein persoenlicher chat werden; sonderen ein veroeffentlichter Informations-und Meinungsaustausch. Dabei moechte, ich es zumindest, belassen und wuensche allen Lesern Weisheit und Erfuellung und das ihre Taten keinem Drittem Schaden zufuegen. OHM !!

  • A
    Andreas

    an @ ralph podzwadowski

    Ziat von dir:"Deine Auesserungen ueber die Unterschiede der Ethnien/Religionen und deren Bestimmungen/verhalten hoere ich, Gott sei dank, nur von Auslaendern(vorwiegend den europaeischen)"

     

    Was soll jetzt der Scheiß? Willst du mich als Rassisten hinstellen? Ich habe hier noch nie über Unterschiede von Ethnien oder Religionen und deren Bestimmungen/Verhalten geschrieben. Dein Götze Gbagbo predigt hier den Rassismus und gegen die Moslems. Mir ist völlig egal wer welche Religion hat und woher er kommt. Seit kurzem kann man deine wirren Texte kaum noch lesen. Kannst du mal in klaren Sätzen schreiben, damit man deine Argumentation nachvollziehen kann? Es ist dein gutes Recht eine andere Meinung als ich zu haben. Aber einen Behauptungen unterzuschieben und beleidigend zu werden ist das letzte.

    Schon panisch, wiel du Angst davor hast ein Paar Previlegien zu verlieren? Bleib mal auf dem Teppich.

  • RP
    ralph podzwadowski

    an andreas

    Fakt(nachpruefbar)ist: Bakayoko(CIE) hat am besagten Do. gegen 15.30 allein!!(ohne einen der 30 Kommsissare/davon 2/3 Mehrheit(paritaetisch der formhalber)!! ADO zugehoerig), nur vor eingeladenem franzoesischen Medien das PROVISORISCHE !! Ergebniss verlauten lassen(in ca. 2 min. ohne weitere Nachfragen? und ohne die verschied. Stimmenabgaben bzw. % in den Regionen bekannt zu geben). Das ist SOFORT !! von den franzoesischen Medien als ENDERGEBNISS verkuendet UND von CHOI/UNCI als ENDERGEBNISS bestaetigt worden??;(das ist auch der Grund des Medienembargos oder sollte man auslaendischen Medien erlauben einen Praesidenten eines Landes zu verkuenden, BEVOR die landeseigenen Institutionen ueberhaupt entschieden?)OBWOHL nach der ivoirischen Verfassung UND des Allgemeinakzeptierten und auch im 1. Wahlgang praktizierten Regeln, IMMER der CC entschieden hat und BIS DAHIN noch NICHT entschieden hatte bzw. sich gar nur zur Wort gemeldet haette

    Gegen Do. 17.00 hat Yao N'Dre diese Vorgehensweise verfassungskonform!! fuer nichtig erklaert. Er hatte seit Do. morgens schon die Dokumente zur Pruefung und hat(innerhalb von 7 Tagen, bedeutet auch schon moeglicherweise am 1.Tag) am Fr. gegen 15.00 die Entscheidung des CC bekanntgegeben. Es geht auch nicht um langsam oder schnell, sondern um Regeln und Gesetze!

    DAS IST LEGALITAET; alle die das nicht akzeptieren, agieren in rechtsfreien Raeumen und leben in Mutmassungen/Verschwoerungstheorien.

    Stichpunkt: Zerreissen der Wahldokumente: gibt es schriftliche Stellungnahmen wieso und warum(aber Faktenabwaegungen sind wohl zu differenziert; um es nochmal hier darzulegen). Dazu noch:

    Choi hat offiziel verlauten lassen, das es "Unregelmaesigkeiten bei den Wahlen im Norden/Westen gab!!, aber nach seiner eigenen!! Einschaetzung aendern diese nichts am Endergebniss?? Ist er nun ein Zertifizierer oder der Allwissende und Alleinentscheidene? UND auch ADO hat einen Brief an den CC gesandt, indem er die Institution CC anerkennt, aber bittet ihn darin als Praesident zu legimitieren(ist mit Begruendung abgelehnt worden). Selbst die UA erkennt die Legimitaet des CC an und bittet um eine 'korrrigierende' Entscheidung. Das ist Kasperle-theater bei dem leider SINNLOS Menschen sterben.

    Die "Anderen" sind ausnahmslos kurupt und vor dem Jahr 2000 gab es keine MASSIVEN Umwaeltzungen und Friede, Freude, Reichtum. Da muss ich nun wirklich weinen, soviel Realitaetsferne/verlust von einem an der CI intressiertem zu lesen.

    Um einmal persoenliches anzumerken; ich habe einige(um nicht zu sagen viele Bekannte,auch Verwandte)auch in Abobao/Anyama/Adjame; allg. bekannt sollte ja sein das, afrikanische Familien und Querverbindungen riesig bzw. sehr breit gestreut sind. Ich bin TAEGLICH im Auto, manchmal auch im Woroworo in GANZ Abidjan unterwegs; vermeide aber nun weitestgehend persoenliche Fahrten in den betreffenden 2 von 10 Bezirken Abidjan's. Ich bin auch des oefteren ausserhalb Abidjan's unterwegs und habe auch im N,S,O,W der CI private und geschaeftliche jahrelange gewachsene Beziehungen. Deine Auesserungen ueber die Unterschiede der Ethnien/Religionen und deren Bestimmungen/verhalten hoere ich, Gott sei dank, nur von Auslaendern(vorwiegend den europaeischen)

  • A
    Andreas

    An @ralph podzwadowski

    dir scheint wohl schon der Ablauf der Ereignisse nach der Wahl entfallen zu sein. Der Verfassungsrat hat am Donnerstag nach der Wahl das Ergebnis der Wahlkommision als nichtig erklärt, da diese zuspät veröffentlicht wurden. Jeder konnte im TV sehen wie die beiden Gbagbo-Anhänder die in der paritätisch besetzten Kommission waren, den Sprecher am Mittwoch daran hinderten das Ergebnis bekannt zu geben. Sie haben die Listen einfach zerrissen. Zurück zum Donnerstag. Es wird erlärt das die Wahlkommisson zu langsamm war und es wird darauf hingewiesen das es wohl zu Unregelmäßigkeiten/Wahlbetrug kam.

    Der Verfassungrat kündigt eine einwöchige Untersuchung an. Am Freitag lässt Gbagbo die Grenzen schließen und verhängt eine Informationssperre indem er die Ausstrahlung von France24 und BBC unterbricht. Den nächsten Tag lässt er sich mit Segen des Verfassungsrates, der mal eben das Wahlergebnis zu gunsten Gbagbos pauschal umrechnet, zum Präsidenten ernennen. Also hat für den Verfassungsrat die Woche nur zwei Tage (und ich glaube nicht, dass sie zu doof sind) und welch Zufall; der Vorsitzende Paul Yao N'Dre ist ein Gbagbo-Anhänger. Ich sage nicht, dass die Mitglieder des Verfassungsrates, welcher das höchste Gericht im Land ist, nicht ihren Job verstehen. Ich sage nur:"sie sind kurupt"!

     

    Und Zitat ralph podzwadowski:

    "Gbagbo hatte auch nur ca. 1 1/2 Jahre fuer seine Vorstellungen oder moechte man die vergangenen 10 Jahre als Regierungs-und gestaltungstauglich bezeichnen."

     

    Jetzt muß ich aber weinen, der arme Gbagbo.

    Die letzten 10 Jahre war Gbagbo Präsidend! Schon mal darüber nachgedacht, dass der ganze Scheiß erst in seiner Amtszeit richtig los ging? Zufall oder was? Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg zum Frieden. Aber Gbagbo wollte nicht. Der hat die ganze Zeit zwar vom Friedensprozes gequatscht aber gegenteilig gehandelt. War ja alles gut so, weil er den Süden und damit den Reichtum des Landes kontollierte. Hauptsache er bleibt an der Macht und so auch an der Kasse. Alles andere ist dem Typen scheißegal.

     

    Du lebst doch da unten. Wenn sich alles beruhigt hat, nim die die Zeit und fahr nach Abobo und oder anderen Orten in Abidjan wo die Ärmsten leben. Sprich einfach mal mit den Menschen um dir ein Bild von deren Situation zu machen. Ich weiß, jeder in Abidjan glaubt, dass dort nur kriminelle wohnen. Aber das stimmt nicht. Die meißten Leute sind friedlich und versuchen sich und ihre Familie über die Runden zu bringen, wie jeder andere Mensch auch. Sie wollen nur eine Chance, um ein ertäglicheres Leben führen zu können.

  • RP
    ralph podzwadowski

    Weiteres Blutbad von Gbagbo und tapfere Abobo-bewohner schlagen das moerderische Regime zurueck(diese toeten allerdings nur(gerechterweise) Pro-Gbagbo Schergen)-Was fuer ein ausgewogener Artikel; die zu Hunderttausenden Vertriebenen(wollen keinen Freiheitskampf??)aus Abobo und die ebenfalls zu Hundertausenden vertrieben im Westen fliehen vor den "demokratischen" Besatzern?? Ach vergessen, Gbagbo laesst aus Hubschraubern,Flugzeugen,Panzern schiessen. Die UN Aufgabe dort ist nochmal welche? und koennten sie(die UN mit ihren 10.000!!Mann) nicht wenigsten das Toeten/Schlachten,wenn schon nicht verhindern, dann dokumentieren? Die bisherigen Beweise fuer solche Massaker sind keine "rauchenden Geschuetze" sondern Aufnahmen von Panzerfhzg. die: fahren??. Wieso hat man von Libyen nach 2 Wochen unzaehlige Dokumente davon und in der CI nach 4 Monaten nur solche "Beweise"?? "7-Frauen von Abobo Story" ist teilweise widerlegt(siehe www.rti.ci; weil nunmal mind.1 Frau wieder aufsteht und hoerbar die Regieanweisungen in Doula befolgt. Und alle 7 Frauen(haben noch alle Gliedmassen) liegen auf einem! Fleck; wie kann das sein?(Wer einmal luegt, den..; aber haben sie ja auch oefters gemacht-siehe Aufnahmen von UN HQ in Abidjan von auferstandenen Toten?; NACH!! Filmaufnahmen; leider ebenfalls auf RTI)usw.usw.

    Stichwort Waffensysteme: Auf veroeffentlichten Fotos von PRO-Ado Kraeften im Westen sind ihre Stalinorgeln!! zu "bewundern". Aber ist ja auch alles gerechtfertigt und gut so.

    Ado hat nun auch die Armee offiziel vereint, aber von den 60.000 der FDS, sind wieviel "uebergelaufen"? Colonel's und Generaele auch noch alle da; in Tunesien,Aegypten,Jemen,Libyen ist das aber anders(auch gerade ohne intern. legitimierten "2.? Praesidenten"), hm,..warum?

    Und zu: ADO-Kraefte greifen NUR militaerische Ziele an; ist folgendes zu erwidern. Am Do; den 17.03 sind gegen 11.00!! Uhr 4 schwerbewaffete Pick-us's ins volle Geschaftsviertel von Abidjan(Plateau), um das Verteidigungsministerium anzugreifen und haben schon auf dem Weg dahin auf alles geschossen. Schlechten Plan gehabt= 13 Tote/alle Angreifer und, wie durch ein Wunder, 0!! getoetete Zivilisten

    Und Gbagbo, bittet! wiedereinmal zum Dialog-

    Wenn' so weitergeht hat ADO im Jahr 2020 weitere 500 strategische wichtige Doerfer eingenommen oder die UN bomben doch noch einmal vorher fuer IHREN Kandidaten den Weg frei.

    Wer wuenscht ihnen dabei nicht ein gutes Gelingen??(selbstverstaendlich,ausser den Ivoirern bzw. der Millionen!! minderheit)

  • RP
    ralph podzwadowski

    Gbagbo/Ado = Boese/Gut; wer?? soll's richten(im Sinne von beurteilen)und nach welchem Massstab. Es werden ja selbst Fakten, nicht angezweifelt, sondern je nach Facon miss- und verdeutet bis alles irgendwie fast verstaendlich erscheint.(u.a. die Befugnisse des CC/Yao n'Dre betr. der 3-Tage Regel, Annulierung von Wahlbueros/regionen, die Anfechtungsgruende von Gbagbo(Ado hatte keine)und deren Gewichtung uvm.) Da sind nun alle Verfassungsexperten und Rechtswissenschaftler, zudem alles noch etwas besser verstehend und wissend als die dafuer vereidigten. Sind ja sowie alle gekauft; aber wenn dem so ist,sind denn dann die von der CIE oder UNCI,CEDEAO,UA,EU alle uneigennuetzig, ergo wieder gut conta boese??

    Ich hoffe Zustimmung dahingehend zu erhalten,das das kein eloquenter Loesungs-und Diskusionsansatz ist.

    Die Zustandsbeschreibung der CI ist ja weistestgehend syncron und auch treffend, nur bei der Ursache bzw. Verantwortlichkeit, wird nicht gestritten sondern gemordet. Es gibt nun leider auch keine entweder/oder, oder doch nicht; bis hin zur "Neutralitaet"(gleichbedeutend mit:ist mir scheiss egal) Wohlfuehlgutmenschloesungen.

    Die Realitaet ist: die eine Seite ruft ECOMOG,UN u.a. zur militaerischen Befriedung des Konflikts; die andere ruft die Ivoirer zum Widerstand auf. Beide Seiten finden Gehoer, die einen heimlich/nicht offiziel und die Anderen oeffentlich dargestellt(20-50.000 in Abidjan beim letzten Aufruf; siehe RTI-ich weis alle bezahlt; aber ich "hoerte" Gbagbo hat seit Monaten kein cash? wie den nun oder doch alles Fanatiker). Die Einen rufen zu(seit 4!! Monaten): Massenbewegung a la Revolution Orange, zivilem Ungehorsam(keine Zahlungen/Steuern usw. auf; die Anderen gehen einfach millionenhaft ihrer Beschaeftigung nach.

    Stimmt vielleicht eher etwas mit unserer Wahrnehmung nicht?

    Wieso meinen wir(Nicht-ivoirer) das besser zu verstehen oder gar begruenden zu koennen? Wird den hier wirklich ein VOLK unterjocht oder sind nicht doch "uebergeordnete" Interessen(als "bloss" Demokratie) federfuehrend.

    Meine Prognose: Haetten sich alle Nicht-Ivoirer(bloedes Wort)und "befreundeten Staaten" neutral verhalten, gaebe es ein sich entwickelndes CI. Gbagbo macht Fehler und es konnte dem Land auch wesentlich besser gehen, aber ich bin kein Waehler und die sich bietenden Alternativen(man kann sich leider keinen Kandidaten backen)sind sehr bescheiden. Gbagbo hatte auch nur ca. 1 1/2 Jahre fuer seine Vorstellungen oder moechte man die vergangenen 10 Jahre als Regierungs-und gestaltungstauglich bezeichnen.

  • D
    Dieter

    @Daniel - wenn du mich schon persönlich in deinem Kommentar ansprichst: ich dachte bisher (nachprüfbare) Fakten und nachvollziehbare Argumente sollten ausgetauscht werden, dass du nun sogar die Unterscheidung Südivorerin einbringst, finde ich ganz schwach! Soll wohl suggerieren, dass alle im Süden geborenen Pro-Gbagbo sind und ich deshalb "befangen"?

    Erstens: ich bestehe darauf, mit einer Ivorerin verheiratet zu sein!

    Zweitens: wie du sehr wohl weißt, arbeite ich seit weit über zwanzig Jahren mit Menschen aus Guinea, Mali, Burkina, Ghana und natürlich auch der Elfenbeinküste zusammen und bilde mir meine Meinung auch nicht aufgrund von einem einzigen Gesprächspartner.

    Drittens: Ich habe erst am Wochenende mit einem Guineer gesprochen, der sehr lange in Abidjan gelebt hat und dessen Schulderung meine Eindrücke nicht nur bestätigt haben, sondern meine Befürchtungen noch überstiegen. Ich frage ihn mal, ob er dir das auch mal erzählen mag! Er kennt dich.

     

    Also mit Guineer vs. Südivorerin hat das aber überhaupt nichts zu tun - und ich glaube auch nicht, dass das ein sinnvolles Diskussionsniveau ist!

     

    P.S.:@Gaou - nun verstehe ich langsam, warum manche Kommentatoren lieber anonym bleiben! Das solltest du beibehalten. Deine Beiträge sprechen für sich, auch ohne Kommentar über private Situation.

  • AA
    Andreas Ackermann

    1-Gaou: Klar, wenn Journalisten, die Meldungen zu Ungunsten von Gbagbo verkuenden, nun stets mutmassliche Geheimdienstler mit hinterhaeltigem Masterplan sind, dann kann ich da auch nicht mehr gegenanstinken. Dann muessen wir wohl hinnehmen, dass einer von uns in einer Traumwelt lebt.

     

    Wo du nun auch noch Irak und Afghanistan als Indiz fuer die niedrige Qualitaet an Journalismus heranfuehrst, moechte ich dich darauf hinweisen, dass insbesondere die deutsche Presse ihre erheblichen Zweifel am Vorgehen und der Motivation der westlichen Hauptakteure zu jeder Zeit ueberdeutlich zum Ausdruck gebracht hat. Warum faellt die gleiche Presse nahezu geschlossen auf die von Sarkozy angetriebene Anti-Gbagbo-Agenda herein?

     

    Koenntest du es vielleicht in Betracht ziehen, dass was dran ist, dass der Mann ein Kotzbrocken ist, der gerade ganz entschieden von "seinem" Volk abgewaehlt wurde und er schlicht der Droge Macht nicht abschwoeren kann?

     

    "informiert euch doch mal was Ouattara an die Franzosen verkauft hat, während er von 1990 - 93 Premierminister unter Boigny war"

     

    Da du uns ueberzeugen moechtest, informier du uns doch mal. Wobei ich in der Tat auch nicht behaupte oder glaube, dass Ouattara ein Mandela ist. Aber ne Wahl gewonnen hat er neulich.

  • A
    Andreas

    An @Gaou

    ich habe keine Lust hier ständig Ouattaras Politik zu verteidigen. Der muß in der Zukunft auch erstmal zeigen, ob er wirklich was für die Menschen macht. Ich traue nur wenigen Politikern.

    Ich weiß,er war MP in der Regierung von Houphouët-Boigny, die absolut pro Frankreich war.Er ist aber auch dadurch bekannt geworden, dass er sein Minesterium weitgehend von Korruption befreit hat. Du und ein Paar andere hier behaupten doch die ganze Zeit, Ouattara währe ein Teil einer großen neokolonialen Verschwörung im Interesse Frankreichs um das land auszuplündern. Das haben sie schon längst gemacht! Und auch während der Regierung Gbagbos, der sich jetzt hinstellt als der Kämpfer gegen den Neokolonialismus. Heuchler!

    Natürlich wird Ouattara mit Frankreich zusammenarbeiten. Die Wirtschaft der Elfenbeinküste ist Abhängig von Frankreich und den anderen Industieländern. Ohne die läuft nichts. Es geht jetzt darum, dass der Handel und die Verteilung des Reichtums fairer wird, um innere Stabilität und Frieden zu sichern. Vor allem muss man den Menschen zeigen das Demokratie funktioniert. Wer abgewählt wird geht, der nächste versucht es besser oder anders zu machen, bis er wieder- oder abgewählt wird. Nur so kann sich Afrika um seine Probleme kümmern und sich weiter entwickeln. Menschen wie Gbagbo zerstören alles.

  • A
    Andreas

    An 1-Gaou,

    willst du etwar behaupten, dass 9 Jahre ununterbrochen gekämpft wurde? Wo herrschten 9 jahre Terror? Nach der Rebellion 2002/2003 war es abgesehen von den Unruhen Anfang 2006 ruhig. Nach der Rebellion wurde von der UN eine Sicherheitszone errichtet, die die Kontrahenten trennte. Mit den Unruhen 2006 hatten die forces nouvelles nichts zu tun. Es waren Ble Goudé (mal wieder) und Eugene Djue, beide schon damals Anführer militanter Jugendgruppen und Anhänger von Staatspräsident Laurent Gbagbo, die den Friedensprozess verhindern wolten und die Menschen gegen Ausländer aufhetzten. Ansonsten hat man in Abidjan nur jede Menge Straßensperren gesehen, mit schwerbewafneter Gendarmerie, die nur damit beschäftigt war den Menschen die Kohle aus der Tasche zu ziehen.

    Und was soll eigendlich der Ausdruck Terror? Alle die was anderes als Gbagbo wollen sind jetzt Terroristen. Man hört nichts anderes mehr auf RTI, Gbagbos Propagandasender. Macht ja die Sache für Gbagbo einfacher. Jetzt kann man Abobo mit schweren Waffen beschießen. Trift immer den Richtigen, sind ja alles Terroristen, keine Menschen. Deine Argumentationen sind für mich ein Armutszeugnis. Menschlichkeit null, Hauptsache Gbagbo ist der Größte, hat immer recht und alles was er tut ist richtig (haben wir in Deutschland ja auch schon gehabt). Und alle Anderen die eine andere Meinung haben, sind zu doof oder lügen.

    Das jetzt Ouattara- und Gbagbo-Anhänger sich untereinander umbringen, macht mich zutieftst traurig. Die Menschen leiden und Gbagbo, der nur gehen muß um alles zu beenden, bewegt sich nicht einen Millimeter (als ob nach ihm die Welt untergeht). Der soll sein Land und die Menschen lieben? Am Arsch! Der Typ muß weg, sofort!

    So; und jetzt höre ich mir noch ein bischen Tangara Speed Ghôda an. Der Typ kam aus Abobo und wuste wovon er sang.

  • DP
    Daniel Preissler

    @1er Gaou

    Andreas sieht die Dinge meiner Meinung nach differenzierter als du (obwohl du deinen Texten nach zu schließen intellektuell absolut in der Lage dazu wärst) und hat noch nie behauptet, dass irgendetwas in diesem Konflikt einfach sei oder er es gerne so hätte.

    Zum Themenkomplex gefilterte Nahcrichten bzw. Kommentare mit Intention:

    Andreas und ich sind meines Wissens die einzigen, die hier bislang klar gemacht haben, wie ihre Verbindungen zur CI sind (meine laufen hauptsächlich über Guineer, die dort leben bzw. Verwandte dort haben - mein 2. Kommentar dazu wurde leider vor ein paar Tagen nicht veröffentlicht). Ihr andern hier regelmäßig postenden habt das leider nicht so deutlich offen gelegt. Das wäre ebenfalls ein Schritt in Richtung Seriosität (wo du doch die Agenturen und die Franzosen regelmäßig der Parteilichkeit und eigener - unlauterer - Interessen bezichtigst, im letzteren Fall nicht ganz abwegig).

    Von Dieter weiß ich, dass er mit einer Südivorerin verheiratet ist, bei Gunnar ist es glaube ich auch so. Soll heißen: Wir sind alle auch auf die eine oder andere Art befangen (außer D. Johnson, by the way) und der Wahrheitsfindung wäre es dienlich zu Wissen auf welche Art genau. Unsere Informationen sind so unterschiedlich, bzw. wir glauben so unterschiedlichen Informationen, dass es sehr wichtig wäre zu wissen, wo die genau herkommen (ihr wisst doch alle, wie schnell sich in Westafrika Gerüchte zu "Fakten" entwickeln: "Ce sont eux qui ont commencé, ca c'est sûr !" etc.). Also, ein bisschen Transparenz wäre nicht schlecht.

    Grüßle und ambé köfè

    Daniel Konaté

  • 1
    1-Gaou

    zum Thema Journalisten: nicht erst seit der Elfenbeinküste ist bekannt, dass viele Journalisten auch für Geheimdienste arbeiten. Natürlich haben sie Kontakte zu allen möglichen Militärs und selbstverständlich nutzen sie ihre Möglichkeiten, um die Öffentlichkeit in ihrem Sinne (bzw ihres Auftraggebers) zu beeinflussen. Das sieht man doch gerade am Beispiel Elfenbeinküste hervorragend. Aber auch zum Thema Irak und Afghnaistan...und und

     

    Respekt gegenüber Reuters oder irgendeine andere Presseagentur (afp !!): warum sollte ich den haben, ob all der Desinformationen, die in Umlauf gebracht werden? Ouattara's Leute sind immer "getötete Zivilisten" u.a. deshalb, weil sie in Zivil (invisble) angreifen, die mit Macheten von Ouattara-Rebellen abgeschlachteten Menschen werden nicht einmal gemeldet - und warum? Eine UNO-Ente aufzudecken, die sich eh nicht mehr leugnen lässt, ist ungefähr so viel wert wie die Einstufung des AKW-Gau's in Japan auf "Stufe 4"!!!

     

    Dass Gbagbo alles an die Franzosen verscherbelt habe, ist auch wieder so eine Desinformation: informiert euch doch mal was Ouattara an die Franzosen verkauft hat, während er von 1990 - 93 Premierminister unter Boigny war!

     

    Die Frage nach dem Huhn und dem Ei ist immer schwierig: ob es nun den Leuten aus Abobo reicht und diese sich wehren, oder ob es den Leuten aus allen anderen Vierteln in Abidjan reicht und diese sich nach 9 Jahren "Rebellion und Terror" wehren - so einfach wie Andreas das nun gerne hätte ist es aber wirklich nicht.

  • AA
    Andreas Ackermann

    1-Gaou,

     

    Reuters-Journalisten haben ihre Kontakte und Informanten, sicherlich auch im Militaer und in meinen Augen ist's absolut glaubhaft, wenn ein Reuters-Journalist eine derartige Behauptung macht. Zumal das nicht erstmals in jenem Artikel erwaehnt wurde, sondern kurz nachdem es passiert ist in mindestens einem anderen Reuters-Artikel schon stand.

     

    Du vermischst das interessant mit der UN-Belarus-Hubschraubergeschichte. Erinnerst du dich noch, wer zuerst herausgefunden und angedeutet hat, dass die UN da wohl einer Ente aufgesessen war? Nun, Reuters. Siehe z.B.:

     

    - "The Ivory Coast mixup -- which was first reported by Reuters --" --> http://turtlebay.foreignpolicy.com/posts/2011/03/01/ban_gets_ahead_of_himself_in_castigating_ivory_coast_and_belarus

    - http://af.reuters.com/article/ivoryCoastNews/idAFN2825689420110228

     

    Bisschen mehr Respekt ist vielleicht angebracht.

  • A
    Andreas

    An Matthis,

    die Franzosen haben längst schon alles von Gbagbo bekommen. Stromversorgung, Mobilfunk, den Hafen von Abidjan, ÖL usw. Er hat den Franzosen alles verscheuert, keiner hat ihn gezwungen dies zu tun. Von wegen Kampf gegen den Neokolonialismus. Und was sind das für bescheuerte Verschwörungstheorien? Gbagbos Leute haben Abobo mit schweren Waffen beschossen ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung. Jetzt labert er rum, dass es die Rebellen selbst waren, weil sie sich untereinander bekämpfen. Und du schreibst, dass es "warscheinlich"die Franzosen waren. Der Markt von Abobo ist so groß, das man ihn garnicht verfehlen kann. Da brauchts keine "Präzisionstechnik". Schwachsinn!

    Und die Menschen in Abobo haben diesen Konflikt nicht angezettelt. Es waren Gbagbos Militär und Polizei die mit dem Scheiß in Abobo angefangen haben. Die Menschen dort wurden schon immer diskriminiert und als Verbrecher abgestempelt. Alles nur um zu rechtfertigen, dass man für diese Menschen nichts tut während das Elend immer größer wird. Jetzt reicht es den Leuten in Abobo und sie wehren sich!

  • 1
    1-Gaou

    @Andreas: Hast du wegen diesem Abschnitt den link gepostet: "That was despite several witnesses seeing it, the army admitting it (but later backtracking) and a video that shows the women marching, then some falling in a heap as gunshots ring out and an armoured vehicle marked "police" drives by"???? Welche army hat denn das admitted? Bei sowas gibt man eine Quelle an? nein? es gibt keinerlei Bestätigung für diese Meldung, das kann jeder reuters-Journalist einfach so mal erzählen ja? so ähnlich wie die Lieferung von angeblichen Hubschraubern aus Weißrussland, das kann die UNO auch einfach mal so erzählen und dann müssen wir das glauben???? (in dem Fall mußte die UNO sich ja ob der "Falschmeldung" entschuldigen!!)

  • AA
    Andreas Ackermann

    Matthis, erzähl doch mal: Was fuer "Präzisionstechnik" braucht man denn, um wahllos in eine Masse protestierender unbewaffneter Frauen zu ballern, um ein paar umzubringen und zahllose zu verletzen?

     

    Ich glaub man braucht keine. Tatsächlich hat das Gbagbo-Militär die Untat gegenueber der Presse bereits als bedauerlichen Fehler zuerst zugegeben (siehe http://news.yahoo.com/s/nm/20110313/media_nm/us_ivorycoast_media_wars_feature), und sich dann später gedacht, dass man's vielleicht besser auf andere schiebt.

  • M
    Matthis

    Vic, das stimmt so nicht. in der Elfenbeinküste gibt es für Frankreich eine Menge zu holen, jedoch nicht mit Gbagbo, deshalb versucht Frankreich seit Jahren Ouattara zu fördern und durchzudrücken.

    Richtig ist, dass dieses Ereignis ein "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" ist. Jedoch stellt sich die Frage wer dahinter steckt. Aus dem Stadtteil Abobo gingen immer wieder Attacken gegen Gbagbo-freundliche Menschen aus. Es wird von Waffenarsenalen gesprochen, die trozt int. Embargo dort hinverlagert wurden. Es werden Fehlmeldungen über das Gbagboregime inszeniert wie die Unterstützung von Weißrussland, die dann tatsächlich revidiert wurden.

    Französische Kräfte haben in der Vergangenheit nicht davor zurückgeschreckt Pro-Gbagbo Kräfte mit Granaten zu beschießen, oder auch Scharfschützen einzusetzen um Pro-Gbagbo Demonstranten zu töten.

    Es ist also sehr wahrscheinlich dass diese Attacke von diesen Skrupellosen Leute durchgeführt wurde. Sie haben die Präzisionstechnik, um dies durchzuführen!

    In Libyen versuchen sie als "Gute" aufzutreten, um sich anderswo Legitimität zu verschaffen. Arme Welt, die kein französisch spricht...

  • F
    frizzz

    bin seit 3 monaten in mali und burkina-wollte eigentlich nach cote d´ívoir reisen. obwohl hier in der nachbarwerkstatt täglich zig lkw fahrer von dort kommen, bzw. nach dort fahren um holz zu holen haben sie mir abgeraten dahin zu fahren. heute hat der alte präsident, laut deren informationen, den bürgerkroieg ausgerufen, und die kinder an die waffen gerufen. schade dass es immer die neg schlagzeilen sind, die europa aus afrika bekommt. mali ist derzeit das musterländle glaub ich. viele menschen wollen hier etwas aufbauen. die landwirtschaft entwickeln ist das ziel no1. von europa vergessen, von china okkupiert- die chinesen haben das land als erste nichtafrikaner mit dem herzen, statt mit waffen und sklaverei erobert. die machen einfach was- strassen bauen, ganze stadtviertel hochziehen egal was. die eu prangt in riesenlettern am mauthäuschen- finanziert von der eu....in auftrag gegeben von saudi arabien, gebaut von china.

  • P
    Peter

    kein Öl - keine UN-Resolution

  • C
    Christoph

    Das stimmt bei der Cote d'Ivoire nicht ganz. Dort kommt immerhin der Husarenanteil (40% der Weltproduktion) der weltweit in Schokolade verarbeiteten Kakaos. Es gab sogar schon Aufrufe von Menschenrechtlern, den Schokoladenkonzernen massiv mit Boykott zu drohen, sollten sie nicht sofort keinen Kakao mehr zulassen, der Gbagbo Geld bringt. Das ist allerdings ein schwieriges Unterfangen für die Konzerne, da keine Ausweichmöglichkeiten bestehen und die Schokoladenproduktion heruntergefahren werden müsste. Gbagbo würde vermutlich dennoch nicht gleich aufgeben, so dass die Konzerne auch dann Verluste machen, wenn nicht boykottiert wird.. Dennoch ist Kakao kein Rohstoff, der von Firmen zu Tage gefördert werden müsste und nur dort vorkommt, sondern ein Erzeugnis, dass notfalls anderorts angbaut werden könnte.

  • GS
    Gunnar Sturm

    Es war vereinbart das die Rebellen vor den Wahlen entwaffnet werden, dies ist aber nicht geschehen. Es war grober UNfug diese Wahlen durchzuziehen! http://www.imi-online.de/2010.php?id=2221

  • JM
    J. Moje

    Es ist so wie immer, Gbagbo seine Truppe mordet weiter und es weitet sich langsam zum Völkermord im großen Stil aus.

    Es fehlen nun nur noch die Kommentare derer die Gbagbo für den Erzengel Gabriel halten und für die es keine Massengräber in der Cote d' Ivoire gibt, keine Ble Goude Schläger- und Mördertruppe, keine Morde an friedlich demonstrierenden Frauen etc.

    Quattara-Leute haben auch nicht alle eine weiße Weste,

    aber das sie sich nun neu formieren und an die Leute bei Gbagbo mit Gewissen appellieren, um den rechtmäßig gewählten Präsidenten an die Macht zu bringen, ist vermutlich die einzige Chance, das Morden zu beenden.

    Sicher ist das nach den Taten der Gbabo Leute nicht mehr, es wird vermutlich Vergeltung geben.

    Das muss die UN verhindern.

  • V
    vic

    Elfenbeinküste, Jemen = Non Profit-States

    Die haben aber ein Pech. Nix zu holen für den Westen, müssen also alleine klarkommen.