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Rechtsradikaler AufmarschPrügelnde Nazis in Kreuzberg

Bei einem Naziaufmarsch in Kreuzberg schlagen Teilnehmer auf Passanten und Gegendemonstranten ein. Vorläufig Festgenommene sind am Sonntag wieder frei.

Durften Migranten und Gegner verhauen: Nazis am Mehringdamm. Bild: dpa

Erst war es nur ein Gerücht auf Facebook. Auch die Polizei wollte bis zuletzt nicht bestätigen, dass es eine Nazi-Demonstration durch Kreuzberg geben solle. Als sich am Samstagmittag tatsächlich 120 Rechtsextreme am Mehringdamm versammelten, hatte trotzdem ein Bündnis aus Antifaschistischer Linker, Ver.di-Jugend und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes etwa 400 Gegendemonstranten mobilisiert, die den rechten Aufmarsch blockierten.

46 vorläufige Festnahmen, 36 verletzte PolizistInnen - so die Bilanz der Polizei nach der NPD-Demo mit dem zynischen Motto "Wahrheit macht frei - für die Erfassung der Nationalität bei Straftaten". Zahlen über Verletzte unter Nazis und GegendemonstrantInnen lagen der Polizeipressestelle bei Redaktionsschluss der taz noch nicht vor. Die Route der Nazis war von der Polizei bis zuletzt geheimgehalten worden. Zunächst hatte der Platz der Luftbrücke in Tempelhof als Startort gegolten. Gegen Mittag verbreitete sich dann die Neuigkeit, dass ein Lautsprecherwagen mit Demo-Anmelder Sebastian Schmidtke und dem Neuköllner NPD-Mann Jan Sturm am Hermannplatz unterwegs sei. Dort fand zugleich ein von einem Moscheeverein organisiertes Kinderfest statt. Später stiegen dann etwa 120 Rechtsextreme aus dem U-Bahnhof Mehringdamm, wo sie von den GegendemonstrantInnen erwartet wurden.

Nach Zeugenberichten traten die Rechten sehr aggressiv auf, schlugen nicht nur Gegendemonstranten, sondern auch unbeteiligte migrantisch aussehende Passanten zusammen. Die Polizei, nach eigenen Angaben mit 600 BeamtInnen vor Ort, hatte das Geschehen offenbar nicht im Griff. "Die ließen sich von den Rechten reinlegen", so Lars Laumeyer von der Antifaschistichen Linken Berlin. Etwa 50 "durch die Blockadesituation extrem wütenden Nazis" gelang es, durch den U-Bahnhof die Polizeisperre zwischen Demo und Gegendemo zu durchbrechen und zwischen die Nazigegner zu gelangen.

"Migrantisch aussehende Passanten geschlagen"

Die Polizei habe hilflos zugesehen, sagt Laumeyer, der schwere Vorwürfe gegen die Beamten erhebt. "Im U-Bahnhof haben die Rechten migrantisch aussehende Passanten angepöbelt und geschlagen. Polizisten waren da, haben aber nicht eingegriffen." Auch auf dem Mehringdamm hätten Rechte auf Gegendemonstranten eingeprügelt, die Polizei habe viel zu spät gehandelt. Die Anmelder der Gegendemo gehen von mindestens 30 Verletzten unter ihren TeilnehmerInnen und Passanten aus.

Max ist einer von vier Sitzblockierern, die von den Rechten überrannt und verletzt wurden. "Wir hatten uns am Mehringdamm getroffen, Eis geholt und uns rund 30 Meter vor den Nazis auf die Straße gesetzt", berichtete er der taz. "Erst standen noch Polizisten in Kampfmontur zwischen uns und der Nazidemo. Als die Nazis Richtung Kreuzung losliefen, war die Polizei plötzlich weg. Die Demo lief über uns drüber, Leute traten uns in Köpfe, Rücken und Beine. Irgendjemand hat sich auf mich gestürzt und mir diverse Male auf den Kopf geschlagen."

Trotz der Bitten einer unbeteiligten Zeugin habe die Polizei sich geweigert, Sanitäter für die Verletzten zu holen. Die Opfer wollen nun Strafanzeige erstatten - auch gegen die Polizei.

Benedikt Lux, innenpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus, war vor Ort und zeigte sich am Sonntag schockiert über das Verhalten der Polizei. "Mit ihrer Geheimhaltungstaktik hat die Polizei in Kauf genommen, dass Unbeteiligte verletzt wurden. Das ist nicht hinnehmbar." Lux will die Vorgänge am 23. Mai im Innenausschuss thematisieren. "Ich finde, dass da noch viele Fragen offen sind." Um Szenen wie am Samstag zu verhindern, solle die Polizei künftig die Routen aller angemeldeten Demos für alle sichtbar ins Internet stellen, forderte der Politiker.

Kundgebung an Bahnhöfen der U 7 verhindert

Gegen 13 Uhr löste nach Polizeiangaben der Anmelder der Nazi-Demo seine Veranstaltung auf. Teilweise hätten sich später an Bahnhöfen der Linie U 7 Rechte zu weiteren Kundgebungen zu versammeln versucht, so ein Polizeisprecher, dies sei jedoch von der Polizei verhindert worden. Gegen 15 Uhr habe sich die Lage endgültig beruhigt.

Die Geheimhaltung der Nazidemo sei "aufgrund der Analyse der Gefährdung" erfolgt, so ein Polizeisprecher am Sonntag gegenüber der taz. Wenn "Linksextremisten und Rechtsextremisten" aufeinanderträfen, führe das "zu äußerster Brutalität". Dies zu verhindern, sei die Aufgabe der Polizei.

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54 Kommentare

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  • D
    dumm

    bücher sind nicht nur zum kaufen da!!!

    nein!

    auch lesen darf mensch sie!!!

     

    @demokratin: ma ganz direkt: deine aussagen sind absolut oberflächlich und subjektiv und entbehren jeglicher objektivität bzw mehre subjektivitäten ;)

  • DS
    Der Sizilianer

    @Longuito

     

    Ist das Ihr ernst, dass Sie in den beiden Fällen keinerlei Unterschiede erkennen können? Was ist mit dem Vernichtungswillen des "arischen Herrenmenschen" gegen als "minderwertig" angesehene "nicht-arische Untermenschen", der hinter jeder Nazi-Attacke auf einen Migranten steckt?

     

    Glauben Sie, ein Autonomer sieht sich einem schwedischen Touristen gegenüber als "rassisch überlegen" an - und leitet daraus für sich das Recht auf Herrschaft über, auf Gewalt gegen, ggf. auch Vernichtung des schwedischen Touristen ab? Glauben Sie, das Autonome generell etwas gegen Schweden an sich haben, weil die ihnen zu blond, zu faul/fleissig, zu wohlfahrtstaatlich, zu pisa-erfolgreich, zu nationalistisch, zu alkoholverbotsorientiert ... oder was auch immer sind, sprich: Glauben Sie, hier Diskriminierung von Minderheiten aufgrund von Nationalität, zugeschriebenen angeblichen genetisch-kulturell verankerten "unveränderlichen Eigenschaften" (sprich: rassistischen Stereotypen), gar manifeste Ausländerfeindlichkeit zu erkennen?

     

    Oder versuchen Sie hier tatsächlich, einen Einzelfall (welchen genau würde mich interessieren, mir ist bisher kein derartiger Fall bekannt geworden (bitte mit Quellenangabe(n))) mit einem Phänomen, mit dem wir es inzwischen allein in Deutschland beinahe jeden Tag zu tun haben, auf ein und dieselbe Stufe zu stellen?

     

    Das kann doch nicht Ihr Ernst sein, oder?

  • L
    Longuito

    "Was die autonome Linke mit Rassistenschlägern hemein haben sollen weisst du bestimmt selber nicht. Auch die von dir herbeihalluzinierte Schnittmenge ..."

     

    Also ich glaube nicht, dass jemand so sehr die Augen verschließt bzw. den Kopf in den Sand steckt, dass er nicht erkennt, dass es keinerlei Unterschied ist, ob ein Nazi einem Migranten oder ein Autonomer einem schwedischen Touristen eine reindrückt nur weil beide den jeweils anderen nicht in ihrem Kiez haben wollen.

  • D
    Demokratin

    @VeganxEdge

     

    "Lustig deine Aufzählung, fast wie aus dem Bilderbuch des Verfassungsschutzes. Schön das sich sowas Demokratin nennt..."

     

    Der Verfassungsschutz ist ja auch dazu da unsere demokratische Verfassung zu schützen. Aber anscheinend passt Ihnen diese Verfassung ja nicht, sonst würden Sie deren Schützer und Unterstützer ja nicht implizit diffamieren.

     

    "Der Bürger möchte doch bitte auch vor staatlicher Willkür geschützt werden..."

     

    Habe ich in Deutschland das letzte Mal in der DDR erlebt, in der Bundesrepublik noch nicht.

     

    "Genauso bitte ich um Schutz vor Kameraüberwachung..."

     

    Solange Sie sich selbst nicht kriminell verhalten, schützen die Überwachungskameras Sie, denken Sie mal darüber nach.

     

    "Ebenfalls möchte ich auch Schutz für die Omi von nebenan vor Wohnungslosigkeit ..."

     

    Die wird spätestens durch Hartz IV bzw. Sozialhilfe davor geschützt, welches wiederum von den Steuerzahlern (Individualpersonen und Unternehmen) finanziert wird. Ansonsten ist es richtig, daß Angebot und Nachrage die Marktpreise, also auch die des Wohnungsmarkts regeln.

     

    "Auch würde ich mich mal dafür interessieren wann bitte einmal linke Aktivisten dich mit Leib und Leben bedroht haben?! Mal im Ernst, das ist doch absoluter Unfug?!"

     

    Stimmt, ist mir noch nicht passiert, Nazis haben mich aber auch noch nie bedroht, sondern bedroht wurde ich immer nur von Mitbürgern mit Migrationshintergrund.

     

    Soll ich jetzt für Linksextreme und für Nazis sein, nur weil die mich beide bisher noch nicht persönlich bedroht haben?

     

    Beide (und auch radikale Islamisten) bedrohen aber gleichermaßen unsere freiheitlich demokratische Grundordnung.

  • V
    veganxedge

    Nachtrag an Ausländer...

     

    Ist dir eigentlich bewusst das es sich bei den von dir genannten Opfern des Kommunismus zu einem Grossteil um Hungerstote handelt? Ist dir darüber hinaus auch bewusst das sich auch nach dem weltweiten Niedergang des "Kommunismus", und mmit einer weltweiten kapitalistischen Globalisierung der Welthunger zunehmend verschärft? Ist dir bewusst das momentan durchschnittlich in einem Jahr gut 1.000.000.000 Menschen an den Folgen von Unterernährung sterben? Das sind 24.000 Menschen jeden Tag. Seid dem Niedergang der grossen kommunitischen Staaten, wären das um die 20.000.000.000 Menschen. Denk einfach mal drüber nach, bitte!

  • V
    VeganxEdge

    Es ist wirklich dreist und dümmlich in einem was man hier so alles lesen kann, es ist schon auffällig wie viele Troll, mit ihren BZ Duktus hier schmieren.

     

    Zu SCHWABE:

    Das Berlin hier irgendwen nicht mag, aus deinem Mund ist irgendwie schon witzig, weil es grade die Urberliner sind, welche auf den gemeinen Schwaben überhaupt nicht können. Auch dein politisches und sozialpolitisches Wissen bewegt sich auf unterstem Niveau, denn sonst würdest du dich für deine, selbst für Extremismusfanatiker äusserst dümmliche Parolendreschei, mehr als nur schämen. Keine Ahnung von nischt, aber den Wahrheitsverkünder mimen.

     

    Was die autonome Linke mit Rassistenschlägern hemein haben sollen weisst du bestimmt selber nicht. Auch die von dir herbeihalluzinierte Schnittmenge von Überfremdung, wie es die Nazis ausdrücken, und Gentrifikation, ist mir schleierhaft.

     

    Ebenfalls ist es wichtig zu erwähnen, das es vor allem Menschen aus dem Antifabereich, egal ob jetzt autonom oder parteinah, waren, welche sich zusammen mit Menschen mit eher migrantischen Hintergrund aus den betroffenen Kiezen, den Nazis in den Weg stellen wollten. Von den Trollen hier hätte sich doch keiner den Samstag versaut und wäre mal aktiv geworden. Aktiv werden die paar Extremismushetzer anscheinend nur in Kommentarspalten. Schande über euch!

     

    Weiterhin ist es interessant das eben diese Extremismushetzer mit keiner Silbe erwähnen, das die Berliner Polizeiführung offensichtlich zusammen mit den Nazis genau dieses Szenario wollten, denn wie sonst kann man diese krasse Verschleierungsstrategie sonst deuten?! Das ist fast einmalig, denn wie es aussieht war nicht einmal der Kreuzberger Bürgermeister informiert, geschweige denn die betroffenen Anwohner, welche einer immensen Gefahr für Leib und Leben ausgesetzt wurden und letztendlich auch waren.

     

    An Demokratin:

    Lustig deine Aufzählung, fast wie aus dem Bilderbuch des Verfassungsschutzes. Schön das sich sowas Demokratin nennt, obwohl du sicher von Demokratie nicht mal ansatzweise die Bedeutung kennst. Aber um dir eine kleine Lernhilfe zu geben, möchte ich deine Aufzählung noch etwas ergänzen.

     

    Der Bürger möchte doch bitte auch vor staatlicher Willkür geschützt werden, zb auch vor 100 prügelnden BFE Bullen, oder vor umsichschlagenden Kiezstreifen und S-Bahn Kontrolleuren. Genauso bitte ich um Schutz vor Kameraüberwachung und ähnlichem Spionage Unfug. Ebenfalls möchte ich auch Schutz für die Omi von nebenan vor Wohnungslosigkeit damit sie nicht aus ihrem Kiez verdrängt werden kann, weil sie sich die Miete plötzlich nicht mehr leisten kann mit ihrer kleinen Rente...und das sind nur ein paar Punkte die mir ganz spontan eingefallen sind.

     

    Auch würde ich mich mal dafür interessieren wann bitte einmal linke Aktivisten dich mit Leib und Leben bedroht haben?! Mal im Ernst, das ist doch absoluter Unfug?!

     

    Und noch an AUSLÄNDER:

    Jaja, die dummen "Links-Liebhaber", keine AHnung von nichts aber danke für deine Aufklärung. Will nur mal kurz einzelne Zahlen aufgreifen, denn du solltest dich auchmal ausserhalb von Wikipedia bilden. Die Zahlen stammen übrigends, aus dem äusserst tendenziösen "Schwarzbuch des Kommunismus".

     

    Allein die grösste Zahl von den Toten in China, ist schwer zu bewerten. Allein in 4 Hungersjahren gab es bis zu 40 Millionen Tote, wobei zu bedenken ist das in Indien, zur gleichen Zeit und ohne Kommunismus, sondern mit einer eher westlichen Demokratie und einer kolonialen Vergangenheit, fast 4 mal mehr Tote zu beklagen waren, dh. die Sterblichkeit 4 mal höher lag. Wärst du konsequent, würdest du also mindesten 100 Millionen Tote in Indien dem Kapitalismus zu schreiben. Denk einfach mal drüber nach, ok?!

     

    Kambodscha jetzt als kommunistischen Staat hinzustellen, halte ich jetzt auch für gewagt, aber da gehen die Meinungen auseinander...

     

    Aber bitte tu mich einen Gefallen, lese bitte etwas umfassender zu diesem Thema und mach nicht nur einfach Copy/Paste, das beeindruckt jetzt wirklich keinen.

  • M
    Martin

    Ich war mit meiner Freundin am Samstag zum ersten Mal in Berlin. Gegen 12:30 waren wir in der U-Bahn Richtung Kreuzberg und kommen beim Mehringerdamm an und uns fällt der Pulk an Menschen auf, die lautstark gröhlen: "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!". Bei der ganzen Menge an Glatzen habe ich gerade mal zwei Polizisten in der U-Bahn gesehen...

    Meine Freundin ist zwar deutsch, hat aber doch einen südländischen Touch und hatte total Angst, dass die Typen auf einmal in die U-Bahn kommen und ausländisch aussehende Leute angreifen. Quatsch, dachte ich mir. Aber jetzt wo ich das hier alles so lese, bin ich doch froh, dass es wirklich nicht passiert ist. Wir sind jedenfalls dann Platz der Luftbrücke ausgestiegen und wollten uns die Gegend etwas ansehen. Bis dahin dachte ich mir eigentlich nicht viel, eine kleine Demo eben. Bis dann X Polizeiautos an uns vorbei fuhren und die Straßen gesperrt wurden. Wir sahen dann einen Streifenwagen an der Straße stehen, wo sich geraade ein paar Beamte Ihre Kampfmontur anzogen. Wir gingen zu ihnen und fragten, was denn hier los sei. Ein junger Polizist sagte einfach nur gelangweilt "Ja, die Rechten machen ein bisschen Krawall, da kommen dann gleich tausend Linke die gegendemonstrieren". Wir wollten eigentlich zu Curry 36, das ja gleich an dieser anderen U-Bahn-Station liegt und fragten ihn, ob es ungefährlich sei und ob wir da hin laufen können. Er sagte ja und zeigte uns den Weg. Meine Freundin hatte total Angst, was ich in dem Moment aber nicht nachvollziehen konnte und wollte absolut nicht in die Richtung laufen, bis ich sie doch beruhigen konnte. Jetzt da ich den Artikel hier lese, mit der Anzahl an Festnahmen und Verletzten hätte ich mir das zwei Mal überlegt, ob wir da wirklich hingehen. Gesehen haben wir dann von der ganzen Geschichte nichts mehr, aber es hätte ja auch anders kommen können. Im Nachhinein dachte ich mir dann nur... toller erster Eindruck von Kreuzberg. Genau wie man es sich vorstellt, oder ich zumindest.

  • W
    W.A.

    Der anmelder der nazi-demo war übrigens wieder taz-interviewpartner Sebastian Schmidtke.

  • D
    Demokratin

    @blo: "..., natürlich dich und deinesgleichen wird schützen können, wenn mal 100 faschisten in prügellaune vor dir auftauchen."

     

    Ob mich 100 Faschisten oder 100 Anti-Faschisten oder 100 Islamisten verprügeln wollen ist mir ziemlich gleich, ich bin nämlich dafür, daß alle Radikalen rechtsstaatlich unter Auschöpfung des vollen gesetzlichen Rechtsrahmens verfolgt und verurteilt werden.

     

    Überfälle auf Polizeiwachen zu begrüßen hat mit Rechtsstaat genauso wenig zu tun, wie die Reichskristallnacht und ist kein Deut besser. "bla" und "blu" haben sich damit selbst auf eine Stufe mit den Schergen der SA gestellt.

  • M
    maggifix

    Liebe taz,

    Innenauschuss am 14.Mai?

    das kann nicht stimmen! bitte korrigiert das

     

    Ist korrigiert, danke! D. Red.

  • A
    Ausländer

    Kleine info für die Links-Liebhaber !!

     

    Folgende Schätzwerte für die Anzahl getöteter Menschen durch Auswirkungen der kommunistischen Herrschaft in den entsprechenden Ländern werden genannt:

     

    * China: 65 Millionen

    * Sowjetunion: 20 Millionen

    * Afrika: 1,7 Millionen

    * Afghanistan: 1,5 Millionen

    * Nordkorea: 2 Millionen

    * Kambodscha: 2 Millionen

    * Osteuropa: 1 Million

    * Vietnam: 1 Million

    * Lateinamerika: 150.000

     

    Wikipedia

  • T
    teil

    Dieses "Wenn Linke auf Rechte treffen" passt mir mal wieder garnich. Wie zwei Atome die sich anziehen, oder wie soll man das verstehen? Wenn man gegen Nazis auf die Straße geht sollte das eigentlich nicht unbedingt viel mit links zu tun haben, das ist eigentlich Bürgerpflicht. Die Polizei soll uns, das Volk, vor den Fschos schützen, Hand in Hand. Da hätten wir alle was von!

     

    So wies jetzt ist, scheint die Theorie nicht aufzugehen.

     

    Also liebe Polizei, bezieht Stellung!

  • TS
    Thomas Sch.

    Lieber "blo",

    Sie machen hier Kommentare, die Sie mit dem Adjektiv "hirnerweichend" versehen. Wollen wir also mal glauben, daß Sie -ob nun selber betroffen oder nicht- sich mit Hirnerweichungen auskennen. Folgender Sachverhalt: Ein Freund von mir (dunkelhäutiger Ausländer) hat einen Kiosk und wurde von (ebenfalls dunkelhäutigen Ausländern) überfallen. Wie paßt das nun in Ihr Schema ? Mein Freund verkauft da die TAZ, aber auch Landser-Heftchen. Ist das nun ein rechts- oder ein linksradikeler Überfall ? Oder vielleicht gar nur ganz normale Kriminalität ? Wenn ich das mit den Hirnerweichungen Ihrer Art nun richtig verstanden habe, ist das nun eine gerechtfertigter Anti-Nazi-Aktion, wenn die Gangster wegen der Landserheftchen den Überfall gemacht haben und eine die Freiheit und die Demokratie bedrohende schreckliche Gewaltaktion, wenn die wegen der TAZ den Überfall gemacht haben. Sie wollen mir also weismachen, daß dieselbe Aktion einmal völlig in Ordnung und einmal genau das Gegenteil von sich selber sein kann ? Wissen Sie was "blo": Ich glaube mit Hirnerweichungen kennen Sie sich wirklich bestens aus.

  • A
    alabasta

    @Thomas Sch

    was für ein hirnloser Beitrag - hauptsache irgendwas gepostet.

  • EA
    Enzo Aduro

    Wer von den Rechten durch die U-Bahn gerannt ist um auf die andere Seite zu gehen sollte hart bestraft werden. So 10.000 Euro PLUS ein Halbes Jahr sollten drin sein.

     

    Sowieso sollte körperliche Gewalt heftiger bestraft werden.

     

    Nicht zur resozialisierung.

     

    Sondern zur Abschreckung.

  • K
    Katharina

    @15.05.2011 23:20 Uhr Demonstrant:

     

    Krass!

     

    Ist die deutsche Politzei infiltriert mit Nazis oder was? Ungalublich. Ich habe nie verstanden warum es immer "scheiß Bullen" hieß. Langsam aber machts klick..

  • N
    nihi.list

    @ bla und Ali

    "überfälle auf polizeiwachen werden mir zunehmend sympathischer."

     

    Aha,

    und dass bei einem letzten Überfall auf so eine Polizeiwache fast ein unbeteiligter Gebäudereiniger verbrannt wäre, hätte nicht

    ein böser, böser Polizist eingegriffen, ist euch wohl auch sympathisch?

     

    ----------------------

     

     

    Qe (15.05.) schreibt:

    "Hallo CDU und sonstige Volksparteien. Ihr seid ja vorn dabei mit der Extremismusbekämpfung. Und alle Bürger, die mal vom 3. Reich gehört haben.

    Es ist ein Unterschied, ob einer

    1) radikal gegen Aspekte der bestehenden Ordnung ist (linksextrem"

    >Die NSDAP hat vor 1933 ebenfalls gegen Aspekte der damaligen bestehenden Ordnung radikal angekämpft,

    ganz so wie deren ideologischen Brüder und Schwestern der KPD, Spartakus...

     

    "2) bodenlosen, pauschalen Haß gegen Menschen verbreitet, die einem nichts getan haben, sondern angeblich "anders"? sein sollen, bald asozial pöbelt, schlägt und gar mordet, bzw. auch noch Gründe dafür erfindet und verbreitet und Kinder für eine Wiederholung eines abartigen Zivilisationsbruchs ködert (rechtsextrem)"

    >Stalinfreunde oder radikale Anhänger einer bestimmten religiösen Ideologie, die man nicht nennen darf, da sonst sofort die taz-Zensur zuschlägt?

     

    "3) oder einfach bloß menschlich geblieben ist, ohne deswegen unbedingt linksextrem zu sein (Nazi-Gegner)"

    >Volle Zustimmung. Die absolut meisten Menschen sind gegen Nazis. Das Problem ist nur, dass jeder, der nicht eindeutig Links ist, nach Auffassung eben jener Linken automatisch Rechts und damit selber ein verkappter Nazi sein muss. Dieses Rechts=Nazi ist genauso unlauter wie Links=Kommunist.

    Für mich ist es egal, ob der praktizierte Extremismus ein linkes oder rechtes Feigenblatt trägt. Beides ist verwerflich und gehört bekämpft.

     

    Dann müssen wir uns nicht weiter "radikalisieren", um uns noch wehren zu können.

    >Die eigentümliche Legitimation von allen Extremisten

     

    --------------------------

    blo

    "...glaub mal schön weiter in deinem wolkenkuckuksheim,

    dass autoanzündende linke irgendwie das gleiche sind,

    wollen oder machen wie pogrome veranstaltende neonazis."

     

    >Nö, dass ist natürlich nicht das Gleiche. Ein Heil-rülpsender Nazi ist auch nicht das Gleiche wie ein revolutionär gestimmter Linker, der mit einem Molotowcoctail versucht, einen anderen Menschen zu verbrennen.

    Nicht immer die eigenen Schandtaten mit einem Verweis auf andere relativieren, gell!

  • S
    Schwabe

    Nach dem bei meinem ersten versuch die Zensur zugeschlagen hat, hier nochmal meine Frage: Warum marschieren die nicht gemeinsam? Die Uniformen sehen sich sehr ähnlich und mit der Angst vor Überfremdung in den beliebten Kiezen haben sie auch ein gemeinsames Thema.

     

    Berlin doesn't love You

  • TS
    Thomas Sch.

    Eine gute Sache kann man an dem Nazi-Spuk aber dann doch noch entnehmen: Zukünftig können alle linken Krawallaktionen als Anti-Nazi-Aktionen ausgegeben werden. Na, das haben sich doch alle Linken schon immer gewünscht, nicht wahr ? In Ruhe Autos abfackeln, "die haben Rechten gehört", Kioske zertrümmern, "die haben da Landser-Heftchen verkauft", brandschatzen von Lokalen, "da wollten sich Rechte treffen". Ja, jetzt geht das alles. Man kann das alles tun (was übrigens ja auch die Rechtsradikalen genauso machen) und guten Gewissens nach der Straßenschlacht ins Kissen sinken.(gepostet am 16. Mai, 12.58 Uhr., mal sehen wie schnell der TAZ-Zensor heute aus der Mittagspause kommt)

  • B
    blo

    @demokratin: "Und die Antifa leider auch nicht. Alle zusammen Feinde jedes demokratischen Rechtsstaats."

     

    genau, glaub mal schön weiter in deinem wolkenkuckuksheim, dass autoanzündende linke irgendwie das gleiche sind, wollen oder machen wie pogrome veranstaltende neonazis. und dass der "demokratische Rechtsstaat", wie gerade am samstag wieder zu beobachten, natürlich dich und deinesgleichen wird schützen können, wenn mal 100 faschisten in prügellaune vor dir auftauchen.

     

    dieser "rechts=links"/extremismusquatsch ist so hirnerweichend dämlich, dass es umso erstaunlicher ist wie sich dieser mist verbreitet (hat).

  • P
    paul

    zitat: "Wenn "Linksextremisten und Rechtsextremisten" aufeinanderträfen, führe das "zu äußerster Brutalität". Dies zu verhindern, sei die Aufgabe der Polizei."

     

    wo waren denn da linksextreme?? brutalität ging nur von rechts aus, und die polizei hat nur abgedrängt, aber keinen prügelnden nazi festgenommen. wo leben wir denn??

  • GN
    Graf Nitz

    Gewalt ist immer auch ein Hilferuf!!

  • K
    Keks

    Auf Demos sind heutzutage hunderte Handykameras im Einsatz und jeder der gerne austeilt, heult aber sofort rum und zieht mit Horden von Anwälten vor Gericht, wenn ein Bulle mal ein bisschen fester zugepackt hat, da wo es nötig war. Kein Wunder, dass die Bullen da immer mehr Schiss kriegen, richtig hart durchzugreifen. Wer riskiert schon gern seinen Job, nur um einen Haufen Idioten zur Ordnung zu bringen.

  • P
    Poilzeipräsident

    hier wird sich darüber aufgeregt, dass die Polizei nicht eingriff und im nebenstehenden Artikel geifert man über die Polizeibrutalität?

     

    Ja was denn nun?

     

    Wie hättet ihr es denn gern?

  • S
    surfingsun

    Mitten in Kreuzberg demonstrieren mehr als 100 Neonazis unter dem Schutz der Polizei. Sie greifen Migranten, Gegendemonstranten und Journalisten an. Zahlreiche Gegendemonstranten werden eingekesselt und an ihrem Protest gehindert. Sie fliehen über Friedhofsmauern, um sich dem rechten Pöbel entgegenzustellen und kassieren dafür Schläge und Tritte von der Polizei.

    Der Marsch der Rechten kann zwar verhindert werden, doch die Entweihung des Kiezes nicht. Unter den Blicken zahlreicher Touristen, die den Mehringdamm säumten, schwenken Nazis mitten unter uns ihre Fahnen. Der Taz war diese Nachricht bis sage und schreibe Sonntagnachmittag keine einzige Zeile wert, im Gegensatz zum ESC und Herrn Rösler. Beides ist und bleibt eine Schande!

  • H
    ääääähhhhh!

    ich finde es auch etwas fragwürdig, dass selbst die Bild aktueller und präziser zu dem irren Nazimob schreibt:

    http://www.bild.de/regional/berlin/nationalsozialismus/schock-in-kreuzberg-17912178.bild.html

     

    war denn wirklich NIEMAND von der taz dort? das kann doch nicht sein. allein schon "protest-technisch" häte man das von der redaktion doch erwartet.

     

    und wieso berichtet die taz von 50 Nazis die durchgebrochen sind? es war doch der gesamte mob (laut polizei 110, laut tagesspiegel 120 Nazis) der von den cops durch die u-bahn geführt wurden.

     

    andererseits frage ich mich auch, warum der Tagesspiegel-autor Radke nicht für euch schreibt, wenn er schon da war. War der nicht früher bei der taz? Zumindest findet man im archiv texte von ihm oder ist das ein anderer Autor mit gleichem namen?

    http://www.taz.de/1/leben/alltag/artikel/1/hardcore-begriff-ist-jetzt-rechte-marke/

  • B2
    Berlin 2011

    Mit Blick auf das Genehmigungsverfahren wäre ein Untersuchungsausschuss angebracht. Wie kann man eine Demonstration mit der Losung "Wahrheit macht frei" eigentlich genehmigen? Die Losung verhöhnt in strafbarer Weise die Opfer der Vernichtungslager und der Zawangsarbeit. Und der Leiter der Berliner Versammlungsbehörde läuft bei der NDP in der Demo mit: https://berlin2011.wordpress.com/2011/04/20/behordenleiter-mit-schlagstock-auf-npd-demo-erwischt/

  • A
    ali

    @ bla

    "überfälle auf polizeiwachen werden mir zunehmend sympathischer."

     

    VOLLE ZUSTIMMUNG!!!

  • E
    ESSER

    NAZI DEUTSCHLAND, FUCK OFF!!!

    SHAME ON YOU...

  • T
    tsitsinotis

    Trauer und Wut!

    Aber ich hoffe, dass dieser Skandal endlich eine senatsinterne und öffentliche Diskussion über Rechts - Kameraderie in der Berliner Polizei auslöst.

    Es brau(n)t sich etwas zusammen in Europa. Die Bilder aus Russland und Polen dürfen sich hier nicht wiederholen.

    Dass die TAZ so spät schaltet, enttäuscht mich auch.

  • D
    Demokratin

    Dem Nazigesindel wird mit Verweis auf die gewalttätigen Vorfälle beim nächsten Mal hoffentlich die Demo nicht genehmigt.

     

    @ bla und @blu: Ihr seid kein Deut besser als das rechte Pack. Und die Antifa leider auch nicht. Alle zusammen Feinde jedes demokratischen Rechtsstaats.

  • UR
    uta rügner

    es ist völlig unverantwortlich, dass die einwohner des bezirks nicht rechtzeitig und umfassend über diesen aufmarsch informiert wurden. hier geht es nicht mehr um meinungsfreiheit, sondern um eine ernsthafte gefahr für leib und leben. ein freund und seine beiden kleinkinder sind angegriffen und beworfen worden. wenn die staatsmacht schon nicht in der lage ist, diese subjekte zu kontrollieren, sollte sie es denen überlassen, die es besser können und sie nicht noch dabei behindern. wir werden die faschisten nicht mehr in unserer mitte dulden.

  • D
    Demonstrant

    Als ich beim Platz der Luftbrücke ankam, waren nicht mehr viele Menschen dort (schätze so 70-100), die abwartend rumstanden. Es kam die Durchsage, dass noch nichts ganz klar ist und die, die am Platz sind noch bleiben sollten (und die, die am Hermannplatz sind, bleiben dort).

    Kurz darauf kam ein Bullenbus und machte eine Durchsage:

    "Der Anmelder der Kundgeber Vorname Nachname hat den Platz bereits um 11.30 verlassen und alle Anwesenden aufgefordert mitzukommen. Auch die verspätet Eintreffenden werden gebeten, zum Hermannplatz zu kommen."

    Spätestens hier war es merkwürdig, dass die Polizei so viel Service bietet.

    Nur 5-10 Minuten später kam der Anruf, dass am Finanzamt alles abgeriegelt wird und weitere 5 Minuten später die Bestätigung per Mega, dass wir uns zu Fuß dorthin bewegen sollten.

     

    Bei den Nazis angekommen war es kein Problem an die Absperrung zu kommen. Hinter uns dicht gemacht, Leute von der Mauer geprügelt und 20-30 Minuten rufen gegen die Nazis. Hinter uns wurde dicht gemacht (Polizeibusse, Polizisten). Die Nazis drehten und verschwanden in der U-Bahn. Sofort reagierten die Gegendemonstranten doch die Polizei ging sofort mit Pfefferspray gegen die Gegendemonstranten vor, die den Kessel verlassen wollten (eine Durchsage, dass wir gekesselt sind/wir gegen irgendwas verstoßen hätten/... gab es nicht).

    Viele sind über die Mauer raus, später konnte auch auf der anderen Seite der Kessel durchbrochen werden (vermutlich mussten einige der kesselnden Polizisten abgezogen werden, da die Nazis Demonstranten angegriffen haben und da doch mehr Gegendemonstranten außerhalb des Kessels waren (haben sich auf die Straße gesetzt um die Nazis zu blockieren).

     

    Die Polizei konzentrierte sich vollständig auf die Gegendemonstranten - die Kette um die Nazis war äußerst lückenhaft (tlw. nur 1 Bulle alle 3 Meter!). Es wurden Menschen ohne ersichtlichen Grund verhaftet, anstatt die Lager zu trennen. Der frühere Kessel wurde irgendwann durch die Polizei aufgegeben. Die Nazis warfen Böller in die Menge, später flogen in die umringten Nazis Tomaten (die diese zurückwarfen). Keine Flaschen, keine Steine.

     

    Dann prügelte die Polizei die Nazis in den U-Bahnhof (nein - nicht die Nazis wurden getroffen sondern die, die dazwischen standen).

    Viele Gegendemonstranten liefen dann zum anderen Ausgang, damit die NAzis/Polizei das gleiche Spiel nicht nochmal treiben können (der Eingang war jedoch dicht).

     

    Später ging es dann nach Neukölln und dann nach Rudow. Die Polizei hielt die U-Bahn mit den Gegendemonstranten jedoch auf und ließ den U-Bahnverkehr ab Britz-Süd komplett einstellen (mindestens über eine Stunde lang). Es gab also kein Durchkommen nach Rudow.

    Irgendwann fing ein Trupp der Polizei noch an, die verbliebenen Linken aus dem U-Bahnhof zu schieben und die Personalien aufzunehmen. Grund dafür war in meinen Augen ebenfalls nicht ersichtlich.

     

    Das Konzept der Nazi-Unterstützung hat die Polizei also bis zum Ende durchgehalten (auch nach den Angriffen auf Passanten und Gegendemonstranten). Wirkte alles sehr strange.

    Vielleicht ein Dankeschön dafür, dass die Nazis nichta m 1.Mai in Berlin aufmarschiert sind?

  • Q
    Qe (15.05.)

    Hallo CDU und sonstige Volksparteien. Ihr seid ja vorn dabei mit der Extremismusbekämpfung. Und alle Bürger, die mal vom 3. Reich gehört haben.

     

    Es ist ein Unterschied, ob einer

     

    1) radikal gegen Aspekte der bestehenden Ordnung ist (linksextrem)

     

    2) bodenlosen, pauschalen Haß gegen Menschen verbreitet, die einem nichts getan haben, sondern angeblich "anders"‌ sein sollen, bald asozial pöbelt, schlägt und gar mordet, bzw. auch noch Gründe dafür erfindet und verbreitet und Kinder für eine Wiederholung eines abartigen Zivilisationsbruchs ködert (rechtsextrem)

     

    3) oder einfach bloß menschlich geblieben ist, ohne deswegen unbedingt linksextrem zu sein (Nazi-Gegner)

     

    Ist nicht das Gleiche.

     

    Ist nicht vergleichbar.

     

    Die Verwechslung und Verwischung im vorherrschenden Diskurs (und der europaweite Rechtsruck, über den man nochmal gesondert schreiben könnte) ist außerordentlich gefährlich, es ist ein Spiel mit dem Feuer und ein Behindern der Feuerwehr, ja es sind viele Brandstifter am Werk.

     

    Nochmal langsam zum Mitschreiben?

     

    Von nun an die Polizei bitte korrekt, zum Schutz vor der wahren Bedrohung, einsetzen und nicht verkehrtherum, und auf allen Fronten massiv gegen rechts vorgehen (Bildungs- und Ausbildungsoffensive in den stark befallenen Gebieten, Unterbinden sämtlicher Aktivitäten, Wiedereingliederungsmaßnahmen für Hooligans?). Dann müssen wir uns nicht weiter "radikalisieren", um uns noch wehren zu können.

     

    Das, und nur das, würde eure Glaubwürdigkeit wiederherstellen. Keiner von uns sollte vor sowas als "Fremdkörper" sein Lebensrecht zu rechtfertigen brauchen, ganz im Gegenteil. Wer das nicht kapiert, kann ja zur NPD wechseln.

  • P
    pseudoruprecht

    Und das mitten im Wahlkampf. Autsch!

  • T
    Treptower

    Was der Polizeisprecher da am Ende des Artikels zum Besten gibt, ist ideologieaufgeladener Schwachsinn (Stichwort: Extremismustheorie aus dem Hause Jesse et. al.). Die Tatsachen zeichen doch, von wem hier die gefährliche Gewalt ausgeht.

     

    Aber in der angesprochenen Ideologie wird vergleichsweise harmlose Sachbeschädigung gleichgesetzt mit versuchtem Mord.

  • J
    @JoKo

    Die meisten haben auch völlig undeutsche Namen wie Mario, Kevin, Enrico und Penis, hören und spielen "Negermusik" (Rechts-Rock, HipHop etc.)...

  • DF
    der finne

    nun, die zahl der verletzten wird die polizei zu verantworten haben... und natürlich auch die täter. von den übergriffen auf dem bahnhof wird ja wohl massig filmmaterial entstanden sein. oder hatten die überwachungskameras etwa auch einen defekt?

  • S
    Smith

    offizielller Demobericht von der Naziseite des "Nationalen Widerstandes":

     

    "So standen nach kurzer Zeit etwa 350 Linksextremisten vor der Demonstration auf der Wegstrecke.

    Da die Polizei unfähig war diese zu räumen, folgte man den Anweisungen der Polizei und ging durch den U-Bahnhof auf die andere Seite hinüber, um von dort die Demonstration zu starten. Doch drüben angekommen staunte man nicht schlecht, als man bemerkte, dass man sich mitten in den Gegendemonstranten befand und nur vereinzelnte Polizeibeamte dort vor Ort waren."

     

    Dies spricht Bände darüber, wie sehr die Polizei für die Gewalt mitverantwortlich ist. Sie wurden nicht überrannt, sondern führten die Nazis durch einen U-Bahnhof, in dem potentielle Opfer ihrer Gewalt waren, und danach in eine Sitzblockade.

  • L
    Leser

    Warum hat es so lange gedauert, bis die taz ihre LeserInnen über den Aufmarsch informierte? Der sonst so reaktionäre Tagesspiegel berichtete schon seit Freitag und seitdem immer aktuell. Bin enttäuscht.

  • T
    Trenck

    Ist "migrantisch" tatsächlich ein deutsches Wort??

  • G
    Gio

    Krass! Die Polizei und Nazis Hand in Hand?! Ich muss wohl bei der nächsten Berlin-Reise in Deutschland auch solche Stiefel und Nazi-Kleider zulegen damit alles ohne Zwischenfälle verläuft und ich als "normal" gelte!

  • L
    Lotte

    Warum muss man immer gleich Links oder Linksradikal sein, wenn man ein Problem mit diesem Nazipack hat und das auch kundtut?

     

    Die Polizei hat die Gegendemonstranten massiv gehindert. Die U6, voll mit Gegendemonstranten wurde angehalten, angeblich gab es technische Schwierigkeiten. Tja Jungs, nur versteht man Gespräche der Polizei aus der Fahrerkabine auch im Waggon ... technische Probleme, so ein Quatsch.

     

    In großen Trupps ist die Polizei jedem hinterher, der ansatzweise nach Gegendemonstrant aussah....

  • D
    Dagewesen

    Es haben sich nicht etwa 50 Rechtsradikale gegen den Willen der Polizei den Weg durch die U-Bahnstation Mehringdamm gebahnt, sondern es gehörte- wie die Polizei mittlerweile selber einräumt - zum Polizeikonzept. Es sei die einzige Möglichkeit gewesen, die Rechtsradikalen an den eingekesselten Gegendemonstranten vorbei zu bringen, so sinngemäß die Polizeiverlautbahrung.

    Die Einsatzkräfte tragen also die volle und uneingeschränkte Verantwortung für zahlreiche Verletzte!

    Das Demonstrationsrecht der Gegendemonstranten wurde durch einen Polizeikessel massiv eingeschränkt, um einer rechtsradikalen und gewalttätigen Schlägertruppe den Weg frei zu machen. Dass das ganze auch noch unter rot-roter Verantwortlichkeit geschieht, macht es um so unerträglicher.

     

    Dank all denen, die sich trotz aller Bemühungen der Polizei, den Nazimarsch zu ermöglichen, erfolgreich gewehrt haben - gute Besserung an die zahlreichen Verletzten.

  • B
    blu

    bla hat recht!!!!!

  • J
    Joko

    Also, auf dem Foto oben, neben dem leicht Tattoowierten Herrn, stehen 2 "Kameraden" (Haha), die meines Erachtens leicht wenn nicht sogar etwas mehr dunkelhäutig erscheinen!

    Vllt sollten diese Deppen erstmal genau in den Spiegel gucken und sich fragen, wo sie eigentlich ursprpünglich herkommen, bevor sie evtl sogar noch entfernte Landsleute jagen!!

    Keinen Fußbreit!!!... ihr Psychopaten!

  • B
    bla

    tolle wurst. überfälle auf polizeiwachen werden mir zunehmend sympathischer.

  • N
    Nico

    Wir brauchen einfach breiten Widerstand gegen dieses Nazipack (sorry, anders kann man es nicht sagen).

    Intelligenten, gewaltfreien Widerstand (argumentieren, aufklären, Stärke zeigen!) zusammen mit gewaltfreien (!) Protestzügen, Sitzblockaden und kreativen Aktionen.

     

    Klar, man denkt "jaja die Nazis sind schlimm, aber es geht ja noch". Wenn wir weiterhin so denken, breitet sich rechtes Gedankengut immer weiter aus und...wir wissen wohin das führt.

    Kommt Leute, rafft euch auf!

     

    MfG

  • K
    Kai

    Wenigsten gab es keine Polizeigewalt gegen NationalistInnen!

  • IF
    Ingrid Feistner

    is doch super, diese Rot-Grün-Regierung! Da weiß die Berliner Polizei doch endgültig in welche Richtung sie schauen muss und wer die Hucke voll kriegen soll. Herr Sarazin wird voll zufrieden sein, dass seine SPD jetzt endlich kapiert hat, wo der Feind einerseits und die Wähler andererseits stehen und entsprechen hart durchzugreifen ist. Herzliche Glückwünsche nach Berlin. Um sicher zu sein, werde ich mir wohl für meinen nächsten Berlinbesuch noch ein paar Kilos anfressen und mir son Runen-T-Shirt für den Stadtbummel besorgen müssen.

  • T
    Thomas

    Ich weiß ihr lasst keine Kommentare bei politischen Themen zu hier bei der taz...aber meint ihr nicht wenn ihr aufhört über diesen Kinderkram zu berichten, das es auch immer weniger neue Anhänger in beiden Szenen geben würde?

     

    Wenn uns Geschichte eines gelehrt hat, dann das sich jedes "Völkchen" Ihren Lebensraum sucht...gibt es halt ein paar Gebiete in D. wo man nicht hin sollte als Ausländer oder Linker...gibt es in vielen Ländern, man muss nur mal zugeben, ja is nich perfekt, aber so isses und schwupps werden die unter sich leben!

  • VE
    verquerer Extremismusbegriff

    Wenn Leute gegen Nazis demonstrieren sind sie also Linksextrem?

  • H
    Hansi

    Es wäre sicherlich weniger passiert, wenn mehr Anwohner anwesend gewesen wären. Aber wir wußten ja nicht, daß sich direkt um die Ecke die Chaotenhorde gesammelt hatte, sonst wären viele Nachbarn dort gewesen und hätten den Ausbruch der Gewalt schon durch massenhafte Anwesenheit verhindern können. Die Geheimhaltung durch die Polizei hat nur Schaden angerichtet.

  • S
    Smith

    Neben der Geheimhaltungstaktik der Berliner Polizei im Vorfeld, war das Agieren von Ort noch einmal grauseliger. Da sind 600 Beamte eingesetzt und schaffen es nicht 50 Nazis in Kontrolle zu halten, weil sie offenbar ihrer eigenen Ideologie zu sehr glauben, dass, wer gegen Nazis ist, ja auch irgendwie extrem ist, und deshalb bei 600-800 Gegendemonstranten der Fokus auf ebenjene gelegt wird. Wir wurden gekesselt, bedroht, geschubt, während die Nazis durch den U-Bahn-Hof tobten, auf der anderen Seite rauskamen und Leute überrannten.

    An und für sich kann das eigentlich nur funktioniert haben, weil einige Beamte es passieren ließen. Ungeheuerlich. Aber sicher wird dem deutschen Mob auch das nächste mal "Versammlungsfreiheit" gewährt werden. Die stacheln ja nur zum Progrom an und legen auch selbst Hand an, wenn sie gelassen werden. Ist ja nur eine Meinung, kein Verbrechen, oder was? Eine Meinung, die nach dem Willen der Polizei mit möglichst wenig Gegendemonstranten durch Kreuzberg getragen werden sollte, deshalb die Geheimhalterei. Also, dass ich sowas mal erleben würd - ich hab es nicht gedacht oder gehofft - furchtbar!