piwik no script img

WahlenSPD steigt auf Fünfjahreshoch

Umfrageinstitut Forsa sieht SPD bei 31 Prozent. Das ist der höchste Stand seit 2006. Rot-Rot-Grün käme auf 80 Prozent.

In einer Direktwahl wäre er uneinholbar: Klaus Wowereit Bild: Patrick Sinkel/dapd

Dreieinhalb Monate vor der Abgeordnetenhauswahl liegt die SPD wieder allein an der Spitze. Laut einer Umfrage des Instituts Forsa kommen die Sozialdemokraten derzeit auf 31 Prozent. Das sind 2 Prozentpunkte mehr als im Vormonat. Es ist der höchste SPD-Wert in Forsa-Umfragen seit fünf Jahren.

Die Grünen sind zeitgleich um 2 Punkte auf nun 27 Prozent abgerutscht. Die Linkspartei stagniert in der monatlich von der Berliner Zeitung in Auftrag gegebenen Umfrage bei niedrigen 10 Prozent. Die CDU rutschte um 1 Punkt nach unten auf nur noch 17 Prozent. Die FDP käme auf 3, die Sonstigen auf insgesamt 12 Prozent. Dieser hohe Wert kommt nach Angaben einer Forsa-Sprecherin durch die Vielzahl der Kleinparteien zustande. Es sei aber keine so stark, dass sie einzeln ausgewiesen werden müsse.

Bei dem sich abzeichnenden Zweikampf scheint die SPD momentan bessere Karten als die Grünen zu haben: Gäbe es eine Direktwahl des Regierenden Bürgermeisters, würden sich laut Forsa 46 Prozent der Berliner für Klaus Wowereit (SPD) entscheiden, Renate Künast (Grüne) käme nur auf 20 Prozent. Wowereit hat seinen Vorsprung kontinuierlich ausgebaut. Anders als von den grünen Parteistrategen erhofft, scheint Künast im Wahlkampf keine Punkte zu bringen.

Nach dem von Forsa ermittelten Stand würden SPD, Grüne und Linke zusammen rund 80 Prozent der Sitze im Abgeordnetenhaus bekommen. Dennoch ist nicht garantiert, dass Berlin im Herbst noch eine linke Regierung hat. Sollten sich SPD und Grüne nach einem harten Wahlkampf nicht auf eine gemeinsame Regierung einigen können, stünde die CDU als lachender Dritter bereit. Sie könnte sich trotz ihres schlechtesten Wahlergebnisses in der Geschichte sogar aussuchen, ob sie mit der SPD oder den Grünen regieren will.

Sicher ist derzeit nur eins: Die Grünen werden sich am 18. September als Sieger feiern. Derzeit liegen sie 14 Prozentpunkte über ihrem Wahlergebnis von 2006. Die SPD liegt exakt auf dem Niveau von 2006, die Linkspartei verlöre 3,5, CDU und FDP sogar je 4,5 Prozentpunkte.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!