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Kampf gegen Neubau in MitteAuf Licht folgt Schatten

Bewohner eines Plattenbaus nahe dem Alex kämpfen verzweifelt gegen einen Neubau vor ihrem Haus. Verhindern werden sie ihn nicht können.

Nicht besagter Neubau, aber besagte Ecke. Bild: flickr

Mit einer schweren Eisenkette und Plastikschnüren wird Pio Bossa von seinen Nachbarn in der Otto-Braun-Straße an einen Baum gebunden. Aus dem Fenster seiner Wohnung im Plattenbau dahinter ragt ein Transparent mit der Aufschrift "Reyern!!!" und im Fenster darüber: "Ich könnt". Seit ein paar Monaten versuchen die Bewohner des ein paar hundert Meter vom Alex entfernten Plattenbaus zu verhindern, dass ein neues Gewerbe- und Appartmentgebäude an die Ostseite ihres Hauses gebaut wird. Sie fürchten den Schatten des Neubaus, der ihnen das Sonnenlicht nimmt.

"Viele der Mieter leben hier seit 40 Jahren, auch die Bäume stehen so lange hier", sagt Ingeborg Musil, "jetzt sollen die Bäume gefällt werden und unser Haus wird zum Hinterhof." Seitdem sie im März von dem Bauvorhaben erfuhr, versucht die 56-Jährige mit ihren Hausmitbewohnern gegen das Projekt vorzugehen. Dem Bezirksamt liegt zwar noch kein Bauantrag, aber bereits die Absichtserklärung eines Projektentwicklers vor. Im Internet finden sich Entwürfe des neuen Gebäudes mit dem Vermerk, Interessenten könnten dort 2013 einziehen.

Erfolglos schrieben die Bewohner Briefe an Klaus Wowereit, Bausenatorin Ingeborg Junge-Reyer, Mittes Baustadtrat Ephraim Gothe und Bezirksbürgermeister Christian Hanke (alle SPD). Weil in dem Wohnhaus überwiegend ältere Menschen leben, kontaktierten sie auch Sozialstadtrat Stephan von Dassel (Grüne). Sie sammelten Unterschriften, kontaktierten den BUND wegen der Bäume. Musil ging auf der Suche nach Ratschlägen von einer Institution zur nächsten - erfolglos. "Jetzt müssen wir mit unserem Anliegen an die Öffentlichkeit gehen", sagt sie angesichts ihres medienwirksam an den Baum geketteten Nachbarn.

Sämtliche Versuche der Anwohner, den Neubau zu verhindern, scheitern am Bebauungsplan für das Gelände. Der trat bereits im Jahr 2000 in Kraft. In der textlichen Begründung heißt es, der Plan sei fristgerecht im Amtsblatt für Berlin bekannt gemacht worden und habe ordnungsgemäß ausgelegen. "Die während der öffentlichen Auslegung ab 24. August 1998 vorgebrachten Anregungen gingen in die Abwägung ein", heißt es. "Ich weiß mit Sicherheit, dass sich damals Leute beschwert haben. Auch über das Haus, das jetzt an unseres gebaut werden soll", sagt Musil. In der Begründung sind unter den Anmerkungen von Bürgern jedoch keine Beschwerden zu finden.

"Wenn der Bauantrag gestellt wird, müssen wir das genehmigen", erklärt Baustadtrat Gothe die Rechtslage. Er sehe auch nicht, "was man am aktuellen Entwurf verbessern könnte". Gothe verweist darauf, dass die Wohnungen durch den Neubau von der Straße abgeschirmt und somit wesentlich ruhiger würden. Der Projektentwickler habe zudem versichert, die Anwohner bei der Gestaltung der Freifläche zwischen den beiden Gebäuden einzubeziehen. Die Bäume, die dem Neubau weichen müssten, könnten ersetzt werden.

"Wir wollen nicht den Innenhof mitgestalten, sondern dass entweder gar nicht oder niedriger gebaut wird", sagt Musil. Die Anwohner wollen nun rechtliche Schritte prüfen. Ihre Hamburger Hausverwaltung will sie dabei unterstützen - auch wenn sie glaubt, dass sich der Bau nicht vermeiden lässt.

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28 Kommentare

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  • EA
    Enzo Aduro

    @Salome

    Ich Schlage Sie für das große Verdienstkreuz am Bande für die Kategorie Metakomunikation vor.

     

    Ich brauche jetzt eigentlich gar nicht mehr zu argumentieren, sie haben mein Argument genannt. Das bewerten Sie anders als ich. Nun seis drum.

  • L
    Legoland

    An Salome:

     

    Grossartig gekontert. Besten Dank, hätte es nicht besser sagen können.

     

    Hochachtungsvoll

     

    Legoland

  • S
    Salome

    @enzo aduro

     

    „NULL Toleranz“ und „kein Verständnis“ ist auch nicht subjektiv deckungsgleich. Jetzt sind wir bald auf dem Niveau: „Ist ja nur meine subjektive Meinung ... und ich stehe zu Meinung.“ Wenn es in der eigenen Argumentation nicht mehr weitergeht versteckt man sich hinter den letzten beiden Bastionen der sicheren Rechthaberei: „subjektiv“ und „meine eigene ganz persönliche Meinung - die mir niemand nehmen kann“. Migranten haben noch eine dritte Trumpfkarte: „Respekt“, ein Wort das sie fünf Mal in jedem Satz verwenden um damit dem anderen zu vermitteln: „Hey, egal was ich sage, auch wenn es falsch oder mehr oder weniger nur deckungsgleich ist, ich bin einer von den Guten.“ Sie, Herr „Enzo Aduro“, gehen sogar noch ein bisschen weiter: „... das ist SELBSTVERSTÄNDLICH subjektiv ...“ Nun, ich habe Sie überschätzt - Sie tun das wahrscheinlich jeden Tag. Wir können diese Diskussion mit ruhigem Gewissen beenden - das sage ich als die Klügere -, denn wenn das so ist, sind die Aussagen von sämtlichen grünen Politkern SELBSTVERSTÄNDLICH MEHR ODER WENIGER DECKUNGSGLEICH mit den Parolen der NPD - SELBSTVERSTÄNDLICH REIN SUBJEKTIV IN RELATION ZU MEINER GANZ PERSÖNLICHEN MEINUNG.

     

    Da kann ich nur noch sagen NULL Toleranz diesem subjektiven Plaudervolk gegenüber und: Gute Nacht deutsche Sprache! Sie machen aus der Sprache - „mehr oder weniger Deckungsgleich“ - ein beliebig Ding, das man dreht und wendet ohne Sinn.

     

    Als Merksatz mit auf den Weg gegeben: "NULL Toleranz" und "kein Verständnis" sind nicht deckungsgleich. Ersteres macht eine Aussage über die Toleranz, Letzteres über das Verständnis. "Toleranz" und "Verständnis" sind nicht deckungsgleich, auch wenn eine "NULL" davor steht.“

  • EA
    Enzo Aduro

    @Salome

    Ich schrieb "mehr oder weniger Deckungsgleich" - das ist selbstverständlich subjektiv - ein wiederspruch daher eigentlich nur von mir selbst gegenstandshaft.

     

    Ich sehe das nicht so - ich würde zwischen Verantwortung haben und Verantwortung übernehmen unterscheiden. Auch sind hier innenpolitische und außenpolitische Verantwortung zu unterscheiden. Aber seien Sie frei das zu sehen wie Sie möchten. Wählen Sie Merkel nicht weil Griechenland in der EU ist, wählen Sie einen andren. Und wenn der dann in der Regierung ist, werfen Sie ihm vor das Griechenland in der EU ist.

  • S
    Salome

    @enzo aduro: "Merkel ist definitiv nicht schuld das Griechenland in der EU ist. Griechenland ist seit 1981 in der EU..."

     

    Daher sagte ich ja auch "Und zu Merkel und der deutschen Regierung ist zu sagen, daß wir eine gewisse Mitschuld haben, daß Griechenland in der EU ist." Vielleicht wissen Sie das nicht, die aktuelle Regierung trägt immer auch Verantwortung für das vergangene Desaster. Das tun übrigens die meisten Menschen mit Anstand und Pflichtbewusstsein. Daher knien viele Politiker vor den Gräbern der Kriegsgefallenen im ehemaligen feindlichen Land - deutsche Regierungsvertreter müssen leider oft in die Knie - und entschuldigen sich, obwohl sie nicht selbst beteiligt waren, für das angerichtete Leid. Also bitte ein bisschen mehr Weitsicht und inhaltliche Kompetenz in ihrer nächsten Antwort. Deutschland trägt Mitschuld, daß Griechenland in der EU ist, Merkel ist Kanzlerin und hat jetzt auch diese Schuld mitzuverantworten und muß schauen wie wir da wieder raus kommen. Sie: wenig politisches Gespür?

     

    @enzo aduro: "Ich finde es schon Arrogant mir vorschreiben zu wollen ob in nun "Null Tolleranz" oder "kein Verständnis" schreibe. In der Aussage und der Konsequenz ist das übrigends mehr oder weniger Deckungsgleich."

     

    Im ersten Satz kann ich nur erahnen was Sie meinen, da er so keinen Sinn ergibt. Ich möchte feststellen, daß ich nur Ihre "NULL Toleranz" erwähnt habe und mich zum Unterschied "kein Verständnis" nicht geäussert habe. Im Übrigen ist "NULL Toleranz" und "kein Verständnis" nicht deckungsgleich. Ersteres macht eine Aussage über die Toleranz, Letzteres über das Verständnis. "Toleranz" und "Verständnis" sind nicht deckungsgleich, auch wenn eine "NULL" davor steht. Wer hat Sie denn erzogen? Jetzt erklären sich all Ihre Texte.

  • EA
    Enzo Aduro

    @Salmoe

    Merkel ist definitiv nicht schuld das Griechenland in der EU ist. Griechenland ist seit 1981 in der EU...

     

    @Legoland

     

    Ihr Punkt 1 und Ihr Punkt 2 gleichen sich. Daher kann man das eine mit dem anderen nur vermischen.

     

    Des weiteren ist es Merkwürdig das Sie mir einerseits vorwerfen ein "Rattenfänger" zu sein da meine Wortwahl gegen "NIMBYs" Ihrer Ansicht zu drastisch ausfällt und dann Ihre Geschäftstätigkeit Stolz mit

    "Ich kaufe günstigen Wohnraum, renoviere was einige Asoziale angerichtet haben und verwandle, sukzessive, die Behausung in attraktiven Wohnraum. Die Schmuddelecken verlassen unsere Stadt, Berlin wird immer schönen. Ein Dank wäre angebracht."

    beschreiben. Von "Asozialen" deren Umfeld "wegrenoviert" werden zu sprechen ist sicher nicht der Zenit der einfühlsamen Formulierung.

     

    Sie müssen also die hälfte Ihrer vorwürfe fallen lassen, da Sie der anderen hälfte wiederspricht.

     

    "Peinlich berührt"

    Enzo :-)

  • EA
    Enzo Aduro

    @Salome

    Ich finde es schon Arrogant mir vorschreiben zu wollen ob in nun "Null Tolleranz" oder "kein Verständnis" schreibe. In der Aussage und der Konsequenz ist das übrigends mehr oder weniger Deckungsgleich.

     

    @Legoland

    Ich habe nicht das Gefühl das ich hier besonders "linke" Positionen vertrete, wie Sie mir vorwerfen. Ich versuche eher die Probleme mit realistischen Lösungsansätzen zu lösen - anstatt gleich einen vollkommen neuen Staat zu fordern wie es hier regelmäßig geschieht (auch in diesem Thread). Wie vielleicht auch in dem Kommentar von "Gegen das Dings Hochhaus". Daher sehe ich nicht wo ich irgendwo Bettelbriefe schreibe. Dies sollten Sie genauer ausführen, auch um die Verdächtigung zu wiederlegen Sie wiedersprechen mir ausschließlich um des wiedersprechen willens. Ich verfolge Ordnungspolitik welches eine Leistungsfähige Sozialpolitik, eine international wettbewerbsfähige Wirtschaft und eine liberale Gesellschaftsordnung ermöglicht.

     

     

    Aber vielleicht haben Sie ja auch nur die einzelnen Posts verwechselt.

  • S
    Salome

    Höchst amüsant!

     

    enzo aduro zu legoland: "Ich finde ehrlich gesagt es von Ihnen ganz schön arrogant mir nun vorschreiben zu wollen wie ich zu schreiben habe."

     

    Sie schreien: "NULL Tolleranz ..." und erklären überall in langen Texten wie andere leben sollen und jetzt sind Sie echauffiert darüber, wenn Ihnen jemand sagt, daß etwas mit Ihnen und Ihrer Tonlage nicht stimmt. Twittern Sie doch mal um eine Antwort in Bezug zur #Selbstreflexion.

  • S
    Salome

    @legoland

     

    :-))

     

    Der Bettler hat mittlerweile in der digitalen Welt Aufnahme gefunden. Überall im sozialen Netzwerkverbunden finden diese Volks-Suggestionen statt.

     

    @enzo aduro: „Die Schuld immer auf andere zu schieben kommt mir so vor wie der griechische Zahnarzt mit villa und Boot der keine Steuern zahlt und meint Merkel ist schuld.“

     

    Auf Ihrer Twitterseite ist zu lesen: „Ein Augenmerk lege ich auf die NIMBY-Kultur“. Da sollten Sie doch das mit der „Schuld immer auf andere zu scheiben“ besten kennen. Und zu Merkel und der deutschen Regierung ist zu sagen, daß wir eine gewisse Mitschuld haben, daß Griechenland in der EU ist. Ausserdem sollten diejenigen die bisher kaum etwas in die Steuerkasse einbezahlt haben sich nicht so weit aus dem Fenster lehnen. Sie tun ja gerade so als wären Sie Steuerzahler Nummer in der BRD.

  • L
    Legoland

    @EnzoAduro: Das sehen Sie falsch - wie könnte es auch anders sein. Ich habe mir mal einige Ihrer anderen Texte in der Taz durchgelesen und kam immer wieder zum selben Ergebnis:

     

    1. In fast allen Texten liest man das Credo: "Hallo, tut etwas für uns finanziell Benachteiligten! Die anderen haben ja schliesslich genug Geld und können sehen wo sie bleiben!"

     

    2. Betteln auf hohem arrogantem Niveau!

     

    Würde sich bei Ihnen Punkt 1. nicht ständig mit Punkt 2. vermischen könnte man ja noch ein bisschen Mitleid haben, so sieht die Sache jedoch anders aus: Ausgesprochen peinlich Ihre Bettelbriefe! Ich für meinen Teil bin mit meinem Resultat zufrieden: Ich kaufe günstigen Wohnraum, renoviere was einige Asoziale angerichtet haben und verwandle, sukzessive, die Behausung in attraktiven Wohnraum. Die Schmuddelecken verlassen unsere Stadt, Berlin wird immer schönen. Ein Dank wäre angebracht.

     

    Auch mit freundlichen Grüßen

    und peinlich berührt,

     

    Legoland

     

    ps: Beteiligen Sie sich doch bitte etwas an der Realität. Den Wohlfahrtsverein können wir uns nicht mehr leisten.

  • EA
    Enzo Aduro

    @Legoland

    Ich finde ehrlich gesagt es von Ihnen ganz schön arrogant mir nun vorschreiben zu wollen wie ich zu schreiben habe.

     

    Ich habe Ihnen legedlich einen Vorschlag gemacht wie Sie meinen Post lesen können um weniger probleme bei der Wortwahl zu haben - das nun daraus folgt das ich Ihnen Nachspreche wie an einem mittelalterlichen Pranger ist eine falsche Schlussfolgerung und auch volkommen unangebracht.

     

    Dennoch wünsche ich Ihnen viel Erfolg beim Fremdschämen und bei der Metakommunikation.

     

    Ertragreicher wäre es jedoch gewesen wenn es Ihnen möglich gewesen währe Ihren Stolz nicht ganz so ernst zu nehmen und an der argumentativen Debatte teilzunehmen.

     

    Es wäre auf eine andere Weise auch respektvoller - zumindest Respektvoller anstatt andere zu Beleidigen da Sie nicht auf den Buchstaben genau die von Ihnen gewünschte Tonart an den Tag legen.

     

    Mit freundliichen Grüßen

  • L
    Legoland

    @EnzoAduro: In wenigen Dinge haben Sie recht, in anderen Dingen nicht. Das Problem liegt aber auf einer ganz anderen Ebene: Sie wirken so unsympathisch und arrogant, daß man lieber exakt das Gegenteil von dem tut was Sie empfehlen. Für die verantwortliche Position im Projektbereich scheiden Sie schon mal aus.

     

    Peinlich berührt,

    Legoland

  • L
    Legoland

    @Enzo Aduro: "Ersetzen Sie [Null Tolleranz] durch [kein Verständnis] wenn es dann für Sie erträglicher ist."

     

    Wenn Sie schon Ihren Irrtum eingestehen, würde ich sagen - und der Einfachheit halber -, verpassen Sie sich doch selbst ein bisschen pädagogische Maßnahme: "Ich ersetze [NULL Toleranz] (nicht Tolleranz) durch [kein Verständnis]. Dann sind Sie auch für andere erträglich.

     

    Schönen Gruß,

    Legoland

  • EA
    Enzo Aduro

    Die Sache ist nämlich die:

    Wir sind innerhalb eines Zeitraumes wo es besonders einfach ist Bauinvestitionen anzuschieben. Und von denen Brauchen wir in Berlin nähmlich unmengen die Nachfage ausgelöst durch das Wachstum der Haushalte und die Reurbanisierung zu stemmen.

     

    Im Moment sind

    1) Die Zinsen Niedrig

    2) Im Pärifereuropa ernsthafte Kriesen - dadurch dort kaum Nachfrage (Konkurrenz) nach Baugeld

    3) Viele Geldvermögende suchen nach Schutz vor Inflation, vor der sie -sicher nicht ganz unberechtigt- eine Haidenangst haben

    4) Berlin wird als Atraktiv angesehen

     

    Wenn wir es jetzt durch vertrottelte Verwaltung oder Demonstrationswütige Bürger nicht hinbekommen zu Bauen, dann werden wir es nie Schaffen. Nie wieder werden die Bedingungen so gut sein wie heute. Es ist keine Selbstverständlichkeit das 20 Leute auf der Matte stehen um ein Projekt zu finanzieren. Es ist keine Selbstverständlchkeit das eine Eigentumswohnung für bis zu 48 (!) Jahresmieten den Besitzer wechselt - Was ja nichts anderes heißt wie das derjenige nur ein 576stel des Kaufpreises als Monatsmiete fordert. Viele der jetztigen Investoren werden sicher enttäuscht werden. Aber die Häuser werden stehen. In 5 Jahren ist die Welt wieder eine andere.

  • EA
    Enzo Aduro

    @Kassandra

    Im Artikel ist von "Gewerbe UND Appartmentgebäude" die Rede. Also auch Wohnraum.

     

    Nebenbei ist auch Gewerberaum nicht schädlich, da viel Freiraum im Gewerbebereich dazu führt das der Druck in Wohnflächen Gewerbe zu betreiben abnimmt, ebenso wie der Druck zum Bsp. aus ehemaligen Fabrikgebäuden Büros statt Wohnraum zu machen.

     

    Und sollte es enormen Leerstad im Gewerbebereich geben und keinen im Wohnraum, so wird es sicher sich auch rechnen in Gewerbeflächen (welche wo es passt) zu wohnen.

     

    Und das alles muss man innenstadtweit sehen. Also Gewerbeflächen am Alex entlasten andere Gewerbeflächen in Kreuzberg etc.

     

    PS: Mir sagen Mischhäuser auch mehr zu als wenn man beide Bereiche trennt, also ein Gewerbehaus und ein Wohnhaus baut. Da man hier beide bereiche Adequater bedienen kann, was zB die Auslastung der Parkplätze angeht oder die Einteilung in die Stockwerke etc. Die scharfe Trennung der Beiden Immoblilenformen halte ich für Irrungen des letzten Jahrhunderts.

  • K
    Kassandra

    interessante Diskussion!

    Vielleicht sollte man erklären, dass hier ein Bürogebäude geplant ist.

    Es geht also nicht um günstigen Wohnungsbau in der Innenstadt.

  • EA
    Enzo Aduro

    @Legoland

    Ersetzen Sie [Null Tolleranz] durch [kein Verständnis] wenn es dann für Sie erträglicher ist.

     

    Ich persönlich halte nichts von der Buschstabenreiterei und bin überzeugt das PC nicht PC ist.

     

    Nebenbei: Auch nicht PC ist "Rattenfänger", er setzt den Souverän mit Ungeziefer gleich...

  • L
    Legoland

    Warum so viel Kommentar? Wurde in eine Wespennest gestochen? Es geht um Ihren Wortlaut. Wir hatten schon mal einen Rattenfänger, Marktschreier dessen Reden auch so begannen:

     

    "NULL Tolleranz diesen Bauverhinderern gegenüber!"

    "NULL Tolleranz diesen Eingereisten gegenüber!"

    "NULL Tolleranz diesen reichen Geschäftetreibern gegenüber!"

    "NULL Tolleranz gegen alles was nicht so ist wie wir!"

     

    Schreiben Sie doch zumindest Ihr "NULL" nicht so groß!

     

    P.S.: Vielleicht ist es aber auch ganz anders: politische Jugend in Ersterfahrung.

     

    Peinlich berührt,

    Legoland

  • E
    Eibi

    @ "gegen Hochhaus":

    verschont doch mal die Welt mit eurem blöden "und wenn ihr nicht meiner Meinung seid dann brauche ich auch kein Abo oder kündige."

    DANKE.

  • D
    Demokratin

    Es ist schon fast Satire, daß sich Anwohner am Alex gegen den Bau eines Hauses stellen. In der wohl häßlichsten Innenstadt-Betonwüste Westeuropas kann ja nur jeder architektonisch moderne Neubau eine Bereicherung sein.

     

    Ich wäre sogar eher dafür den heutigen Alex komplett abzureißen, um dort etwas ansehnliches neu bauen zu können.

     

    Beim Vergleich des heutigen Alex mit Fotos von vor 1943 dient dieser Platz leider nur noch als Mahnmal für den Angriffskrieg ein verbrecherischen Naziregimes und für die dilletantische Architektur eines ebenfalls verbrecherischen DDR-Regimes.

  • EA
    Enzo Aduro

    @Legoland

    Ich halte diejenigen für Schwarz-Weiß Denker die ausschließlich in direkten zusammenhängen Denken und am Ende die Mietsteigerungen dem Vermieter alleine in die Schuhe schieben und nicht den Gesamtmarkt betrachten.

    Und diejenigen die sich nur um die Gentrefizierung Ihres Kiezes kümmern und nicht sehen das es einfach an innenstädtischen Wohnraum mangelt und man den in Berlin mit ein paar kniffen bauen kann. In der Berliner Innenstadt wohnten vor dem Krieg 2.000.000 Menschen - heute 700.000. Da ist Steigerungspotential. Denn Mobilitätstechnisch bewegen wir uns ja aufgrund der steigenden Ölpreise wieder quasi auf der Zeitskala zurück. Wenn der Städtebau das ignoriert dann wird es zu Verwerfungen kommen.

     

    Billige Polemik von "unten" und "oben" oder die konzentration auf den Kiez -die Zusammenhänge des Marktes ignorierend- helfen da nicht weiter.

     

    Somit weise ich den Vorwurf der Schwarz-Weiß Denkerei zurück. Mich stört die Reflexhafte Unterstützung von Not-In-My-Back-Yard Initiativen, welche es irgendwie schaffen sich ein linkes Label anzutackern und in Wahrheit Ihre anliegen exakt entgegengesetztes bewirken.

     

    Neuer Wohnraum wirkt Stadtweit mietdämpfend. Denn die dort gebundene Nachfrage wird woanders nicht Angebot binden. Auch Gewerbeimmobilien werden woanders den Gewerbedruck (Zweckentfremdung) auf Wohnimmobilien entschärfen.

  • EA
    Enzo Aduro

    @alcibiades

    Alex Erschlossen?? Hmm. Naja.

    Und selbst wenn: Dann verteilt sich der Druck in der Innenstadt gerechter. Denn die die nach Berlin ziehen kommen sowieso. Die werden wohl kaum am Alex in Prenzel und Friedrichshain und in Kreuzberg wohnen.

     

    Das Problem ist die Reurbanisierung: Es ziehen immer mehr in die Stadt. Ohne Neubauten wird verdrängt werden. Mit Neubauten kann man das abschwächen. Daher verstärkt jeder der gegen Neubeuten ist die Steigerung der Miete.

  • L
    Legoland

    @Kommentar 25.06.2011 12:16 UHR: von Legoland: Es sollte heißen: "Schwarz-weiss-Denkter und Führer brauchen wir nicht mehr."

  • A
    alcibiades

    Mehr Artikel über Frau Junge-Reyer! Lasst die Frau nicht mehr in Ruhe! Die Baupolitik in dieser Stadt ist eine Katastrophe, von Städteplanung kann man nicht mehr reden.

     

    @Enzo Aduro: vielleicht doch lieber wieder twittern, dear Enzo? Dieser Neubau wird kein richtiges Wohnhaus, das nützt für die Mietpreise gar nichts. Im Gegenteil, in der Gegend konnte man noch relativ billige Wohnungen bekommen, jetzt wird sie halt "erschlossen".

    Im Übrigen graust es mir vor Ihrer "Null-Tolleranz". In grammatischer und menschlicher Hinsicht.

  • L
    Legoland

    @Enzo Aduro: Sie predigen oft und in vielen Bereichen die NULL Tolleranz - trauern Sie den alten Zeiten nach? Schweiz-weiss-Denker und Führer brauchen wir nicht mehr.

  • EA
    Enzo Aduro

    Wenn man in der 2. Reihe wohnt und dort kein Haus war weil man es nach dem 2. WK nicht wieder aufgebaut hat, weil der bedarf nicht bestand ist das eine andere sache. Der Alex ist verkehrstechnisch zu gut erschlossen wür die ganzen vorgärten in parkgröße die dort sind.

     

    Und natürlich wirkt sich die Ganze Baublockiererei mittel und Langfristig auf das Mitniveau aus. Die Berliner bevölkerung steigt. Die Zahl der Haushalte steigt stärker. Und überall verhindern Bewegungen wie Ihre den Neubau.

    Die Schuld immer auf andere zu schieben kommt mir so vor wie der griechische Zahnarzt mit villa und Boot der keine Steuern zahlt und meint Merkel ist schuld.

    Bewegungen wie Ihre sind letztendlich schuld an der Mietsteigerungen. Hinterhof ist zumutbar.

     

    Die taz sollte am besten eine Übersicht machen wo überall in Berlin gegen Wohnprojekte demonstriert wird, damit man sich mal das ausmaß überblicken kamm

     

    PS: Es geht um innenstädischen Wohnraum, nicht um einen bei den man in einem Mehrfamilienhaus wohnt und trotzdem solange pendeln muss als würde man auf einem Bauernhof in Brandenburg wohnen. Ihnen gefällt ja anscheinend in der Innenstadt zu wohnen, nur wollen Sie dieses Privileg anderen vorenthalten.

  • GH
    gegen Hochhaus Moll-/Otto-Braun-Straße

    @Enzo Aduro:

    Es geht um Verschattung des bereits stehenden Wohnhauses.

    Ihr Argument betrachte ich als kein Argument.

    Mie Miethöhe in Berlin hat das nun am wenigsten zu tun, dass da ein Klotz hochgezogen werden soll.

    Besser wäre es, Sie beschäftigten sich mal mit dem SPD-Bausumpf.

    Frau Junge-Reyer lächelt jedewede Kritik auf öff. Veranstaltungen weg; dann wählen wir die *Dame* eben auch aus dem Amt weg; in ihr wohnliches Abseits nach Reinickendorf; dort kann sie sich ja einen Wolkenkratzer auf ihr Grunstück; Seit' an Seit' zu ihrem Einfamilienhaus.

    So, und mit der taz wird Schadsoftware versendet (aktuelle Meldung auf dem Computer); denn auf anderen homepages muss man den Cookie-Haken nicht machen; nur die taz macht solches. Also Tschüss, das war mein letzter Leserbrief an die taz.

    Gruß,

    Ungültig-Wählerin.

    Die SPD geht nicht weniger verbrecherisch vor, wenn es gilt, Berlin an die Baumafia zu verschenken, als die CDU/FDP.

    Normalerweise muss das gesellschaftliche System geändert werden.

    Die taz kann anscheinend auch nur berichten und nicht kritisieren.

    So lange die taz nur berichtet und nicht kritisiert, ist mir die taz ein Abo nichts wert.

     

    Gruß gegen-Hochhaus Moll-/Otto-Braun-Straße

  • EA
    Enzo Aduro

    Man kann nicht am Alex Wohnen und keine Häuser mögen. Wir brauchen Neubau, sonst fliegen uns die Mieten um die Ohren.

     

    NULL Tolleranz diesen Bauverhinderern gegenüber!