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Debatte Terror in NorwegenKrieger wider die Gleichheit

Kommentar von Ute Scheub

Nicht nur der Hass auf Muslime trieb den Attentäter von Norwegen an. Sein extremer Frauenhass verbindet ihn mit anderen radikalen Ideologen.

Der Attentäter von Utøya, Anders Behring Breivik, ist auch voller Frauenhass. Bild: Reuters

M it einer verstörenden Mischung aus Rationalität und Irrationalität, eiskalt die mediale Wirkung seiner Tat einkalkulierend, hat der Norweger Anders Behring Breivik seine Morde geplant. Will man Nachahmern vorbeugen, muss man sich mit seiner ideologischen Begründung beschäftigen, die er im Internet ausführlich dargelegt hat. Neben seinem kalten Hass auf Moslems und "Multikulti", auf den schon vielfach hingewiesen wurde, ziehen sich auch Frauenangst und Frauenhass wie ein roter Faden durch sein so genanntes "Manifest".

Auf den ersten Blick mag das überraschen, geben viele Islamgegner doch vor, ihnen ginge es nicht zuletzt um die Befreiung der unterdrückten muslimischen Frauen vom Joch ihrer Religion. Doch zumindest Breivik, dessen Islamfeindschaft sich aus völkisch-rechtspopulistischen und christlich-fundamentalistischen Quellen speist, geht es nicht um Frauenrechte, sondern um die Wahrung einer bedrohten hierarchischen Ordnung, in der Männer vor Frauen, Weiße vor Nichtweißen und Christen vor Muslimen rangieren.

Gleich seitenweise hat Breivik in seinem "Manifest" Passagen von seinem ideologischen Vorbild, dem Blogger "Fjordman", übernommen, in denen dieser gegen "totalitäre Feministinnen" zu Felde zieht: per Gleichstellungspolitik und "Gender Mainstreaming" zielten sie auf die Auslöschung der männlichen Identität. Scheidung, Abtreibung, Pille, Homosexuelle - all das ist für Breivik nicht tolerierbar. Stattdessen müssten das Patriarchat und die traditionelle Familie wieder eingesetzt werden, um einen "Babyboom" auszulösen. Frauen müsse es verboten werden, einen höheren Grad als Bachelor zu erreichen. Skurrilität am Rande: Er schlägt vor, "von der Außenwelt abgeschottete" Sex-Sonderzonen zu errichten.

Marx, Lady Gaga, Mens Health

Anja Weber
UTE SCHEUB

geboren 1955, hat einst die taz mitbegründet und arbeitet heute als freie Journalistin und Schriftstellerin. Zuletzt erschien von ihr das Buch "Heldendämmerung. Die Krise der Männer und warum sie auch für Frauen gefährlich ist".

Dem "Kulturmarxismus" der Frankfurter Schule schreibt Breivik zu, den Boden für Multikulturalismus und den "totalitären" radikalen Feminismus bereitet zu haben. Schon Marx habe die bürgerliche Familie zerstören und eine "Kommune der Frauen" errichten wollen; Wilhelm Reich, Herbert Marcuse und anderen sei es um die Errichtung des Matriarchats gegangen. Die dadurch verursachte "Feminisierung der europäischen Kultur" sei nunmehr "fast vollendet". Auch "die letzte Bastion der männlichen Vorherrschaft, die Polizei und das Militär", sei bedroht. Damit nicht genug. Männermagazine wie Mens Health propagierten den "feminisierten Mann", Frauen wie Heidi Klum, Madonna und Lady Gaga die "Rassenmischung" und lose Sitten.

In einer Tabelle ordnet er die europäischen Länder nach "Sexualmoral", gemessen an der Promiskuität von jungen Frauen. Am wenigsten Moral gebe es in Norwegen, am meisten in Malta (nebenbei die alte Heimat der Tempelritter). Obsessiv widmet er sich dabei dem Thema Geschlechtskrankheiten. Angeblich hatte sein Stiefvater 700 Sexualkontakte, er habe seine Mutter mit Genitalherpes angesteckt, was bei dieser eine Gehirnentzündung zur Folge gehabt habe, seine Halbschwester sei ebenfalls geschlechtskrank. "Meine Schwester und meine Mutter haben nicht nur mich beschämt, sondern sich selbst und unsere Familie", schreibt er; seine Familie sei "als Sekundäreffekt der feministisch-sexuellen Revolution" zerbrochen. Letztlich sind damit also die Frauen wieder an allem schuld .

Panik vor dem Kontrollverlust

Aus seinem ganzen Pamphlet spricht eine panische Angst vor Kontrollverlust, Sexualität, Verweichlichung, Identitätsauflösung durch "Verweiblichung". Das wiederum ist, bei allen Unterschieden, der gemeinsame Kern aller diktatorischen oder totalitären Ideologien, von den Nazis über die radikalen Islamisten bis hin zu ihren Gegnern, den konservativen Islamfeinden. In seinem Standardwerk "Männerphantasien" hat Klaus Theweleit einst beschrieben, von welch pathologischer Angst vor "Leibesvermischung" schon Anfang des 20. Jahrhunderts die rechten Freikorpskämpfer und Nazis getrieben waren. Sie fürchteten sich vor "Flintenweibern" wie Breivik heute vor "Feministinnen". Die Nazis machten die "verweiblichten" Juden für den Niedergang ihres militärisch-strammen Mannesideals verantwortlich, der Norweger die Moslems und die Feministinnen.

Mohammed Attas Spiegelbild

Dahinter steckt womöglich auch eine Form von Sexualneid. So scheint bei Breivik an mehreren Stellen seines Manifestes eine heiße Bewunderung für jene Moslems durch, die ihre "Ehre" um jeden Preis verteidigen - die "Ehre", schreibt er, sei das Allerwichtigste. So stilisiert sich der Attentäter von Oslo in Wort und Bild zum entsagungsvollen Mönchsritter und kommt dabei seinem islamistischen Gegenbild Mohammed Atta sehr nahe, der, ebenfalls von panischer Frauenangst getrieben, auch einen eliminatorischen "Reinheitskult" pflegte. Beide, das ist eine weitere Gemeinsamkeit, sahen sich als "Märtyrer" ihrer Sache.

Angesichts der in Norwegen ausgeprägten Egalität zwischen Geschlechtern, Schichten und Ethnien weint Breivik einem Männlichkeitsmodell hinterher, das sich historisch in Europa innerhalb der aufkommenden Nationalstaaten und ihren Armeehierarchien entwickelte. Im militärischen Drill geht es um die totale Kontrolle des Körpers und die völlige Unterdrückung von Empathie, weil ein Soldat sonst die "Arbeit" des Tötens nicht machen könnte. Gefühle sind "weiblich", stehen für Schwäche und Feigheit und müssen deshalb unterdrückt werden. Mit diesem Muster arbeiten fast alle Armeen und autoritären Ideologien der Welt - und auch der "Kontrollfreak" Breivik.

Warum aber hat ausgerechnet Norwegen einen solchen "Kreuzritter" hervorgebracht? Norwegen hat seit den Wikingern keinen Krieg mehr begonnen und die skandinavische Gleichstellungspolitik gilt eigentlich als das beste Heilmittel gegen Männlichkeitswahn und Heldenkriegertum. Aber anscheinend schützt auch sie nicht vor individuellen Pathologien. Offenbar sah sich Breivik gerade in dieser vergleichsweise egalitären Gesellschaft mit seinen Gewalt- und Unterwerfungsfantasien so isoliert, dass er zum einsamen Killer wurde.

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18 Kommentare

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  • T
    Tabberta

    Vielen Dank für die klaren Worte. Nach Winnenden wurde dieses Thema völlig ausgeklammert.

  • K
    Kassiopeia

    Ist es jetzt nicht endlich mal genug? - Nein, ist es nicht! Vielmehr sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, darüber zu sprechen, was denn da in Norwegen eigentlich passiert ist. Rasches Vergessen und schnell zurück in den Alltag bringt uns gesellschaftspolitisch nichts, vielmehr sollten wir uns jede Menge Fragen stellen und uns berechtigte Sorgen aufgrund wachsender demokratiefeindlicher Tendenzen machen! Besserwisserei hinsichtlich der Herkunft von Tempelritter und Wortklauberei (Wikinger od. Nordmänner) helfen dabei gar nicht, lenken aber so schön ab von Rat- und Hilflosigkeit – schon klar. Und leider ist „es“ kompliziert: Die Ideologie Breiviks ist wirr und komplex, aber genau mit auf Frauenangst und Frauenhass basierenden Argumenten steht seine Ideologie ganz schnell im Mainstream der politischen und kulturellen Diskurse und findet (zu) viele Anhänger. Denn die erzkatholische, erzreaktionäre, sexualfeindliche Lobby existiert als neue postmodernde Variante und ihr Dogma darf nicht die Auffassungen einer demokratischen und säkularen Gesellschaft bestimmen. Die Politik ist nun gefordert, deren Ressentiments mit gezielten Maßnahmen zu entkräften und wir sind aufgefordert, diesen Menschen zu zeigen, dass die große Mehrheit in keiner extremistischen, menschenverachtenden Welt leben möchte!

  • GH
    Gitti Hentschel

    Danke, dass Du die geschlechterpolitischen Zusammenhänge, die generell mit faschistoiden, übersteigerten nationalistischen und ioslamophobischem Gedankengut und entsprechenden Handlungsweisen einher gehen, offen gelegt hast.

    Allerdings teile ich Deine Schlußfolgerungen nicht: zwar ist Norwegen eine geschlechterpolitisch sicherlich weit entwickelte Gesellschaft, aber das stärker werdende rechtsextreme Gedankengut, das ja auch in der und durch die rechtsextremistische "Fortschrittspartei" genährt wird, schafft den Nährboden für solche Männer. Insofern erscheint Breivik nicht nur als isolierter Einzeltäter, sondern als einer, der sich durchaus von einer nur verbal radikalen, großen Gruppe getragen fühlen kann. Und das halte ich für das Hauptproblem, da dies nicht breiter thematisiert und problematisiert wird. Erst recht werden keine Konzepte entwickelt, wie dieser Mischung aus übersteigertem Nationalismus, Rassismus und Frauenhass nachhaltig zu begegnen ist.

  • A
    antiantiantianti

    Die TAZ sollte sich langsam mal überlegen ob derartige Argumentationen beim nächsten Anschlag eines Täters aus dem linken Umfeld nicht als Bumerang zurückkommt.

     

    Im Übrigen ist jetzt in diesem Augenblick Virginia Tech abgesperrt weil dort mal wieder jemand mit einer Waffe rumläuft.

     

    Was wird man da wohl sagen?

  • P
    Peter

    Jetzt hab ich verstanden;

     

    Fuer Frau Schwarzer und ihre Schwestern im Geiste ist Breivik ein Mann, Frauenhasser und Feminismusfeind

     

    Fuer die Leute der NPD ist er ein Oekobauer

     

    Fuer die Linken ist er ganz einfach ein Rechter

     

    Fuer die Rechten ist er einer, der die Diskurshegemonie des linken Mainstreams nicht mehr aushielt und darum austickte (er wollte gehoert werden)

     

    Fuer Maennerrechtler ist er ein vaterlos aufgewachsener Mann

     

    Fuer Atheisten ist er ein christlicher Fundamentalist

     

    Fuer Christen ist er ein gottloser Freimaurer

     

    Es ist fuer jeden was dabei, um sich auf diesem Feuerchen sein Sueppchen zu waermen. Guten Appetit!

     

     

    Ich weiss nicht, was fuer ein Mensch Breivik war und ist, ich weiss nur eines mit Sicherheit: er ist ganz bestimmt nicht so wie ich.

  • SM
    Stefan M. Weber

    Ist es jetzt nicht endlich mal genug?? Hat man diesem norwegischen Psychopathen nicht endlich genug Aufmerksamkeit geschenkt? Wie hoch soll der Podest denn noch werden, auf den man diesen Mörder stellt? Nach Dutzenden gerne selbstreferentiellen, letzlich nichtssagenden Deutungskommentaren nun also die frauenrechtliche Variante einer "Womöglich steht dahinter"-Pseudoanalyse. Was kommt als nächstes? Welche sich selbst gerne als Opfer stilisierende Gruppe reibt sich als nächste an diesem Popanz? Die Lesben und Schwulen (haben sie z.T. ja auch schon)? Die TierschützerInnen? NichtraucherInnen? VeganerInnen? Ekelhaft!

  • MB
    Mr. Blabla

    Hier mal ein Auszug aus einen Wunderbaren Artikel des Kanadiers Dan Gardner aus dem Artikel "Religiösem Eifer die Tür öffnen?":

     

    Aber es gibt noch einen anderen Grund, warum wir annehmen, dass Gemeinschaften von Einwanderern gegen Engstirnigkeit und Hass immun sind: Radikaler Multikulturalismus. Das ist nicht der Multikulturalismus, der einfach menschliche Vielfalt würdigt. Es ist vielmehr der Multikulturalismus, der darauf besteht, dass alle Kulturen wunderbar, erhaben und gleich sind, dass alle Traditionen gepflegt und akzeptiert werden müssen und dass alle Kulturen Seite an Seite in süßer Harmonie leben können. In dieser Disneyland-Ideologie besteht die schlimmste Sünde, das eine, unentschuldbare Verbrechen, darin, eine andere Kultur zu kritisieren (von westlichen Kulturen abgesehen, deren Kritik nicht nur ermutigt, sondern vorgeschrieben wird).

     

    Dies ist der Multikulturalismus, der sich weigert zu sehen, dass die meisten menschlichen Kulturen, heute und seit jeher, von Tribalismus gesättigt sind, von Engstirnigkeit und von antiliberalen Bösartigkeiten. Er weigert sich zum Beispiel zu sehen, dass ein brennender Hass auf Homosexuelle in vielen muslimischen Kulturen tief verankert ist, dass es kein Zufall ist, dass auf den offen schwulen Bürgermeister von Paris von einem fundamentalistischen Muslim eingestochen wurde, oder dass so viele junge marokkanische Männer sich dabei amüsieren, holländische „Flikker" zu verprügeln.

     

    Leider war diese Strömung des Multikulturalismus in Europa sehr ansteckend. Manchmal breitete sie sich in wahnsinnigen Formen aus. Als eine norwegische Zeitung berichtete, dass eingewanderte muslimische Männer eine unverhältnismäßig große Zahl von Vergewaltigungen in Norwegen begingen, bestand ein Professor darauf, dass norwegische Frauen zumindest teilweise dafür verantwortlich waren. Er schrieb, dass ihre Kleidung für muslimische kulturelle Standards provokativ war. „Norwegische Frauen müssen erkennen, dass wir in einer multikulturellen Gesellschaft leben und sich dieser anpassen."

     

    Am besten ist am Ende das Zitat des Professors aus NORWEGEN!!!, ich will ja keine falschen Andeutungen machen...

  • M
    Mehran

    So eine tiefgründige Analyse über die Beweggründe von Anders Behring Breivik und dann als man , was die Wahrheit angeht, gerade auf den Geschmack gekommen ist , muss wir uns mit bloß einer wehmutigen Erkenntnis abgeben, dass hierbei nichts zu machen ist. Denn, wenn der Mensch verrücktspielt, kommt anscheinend Kaostheorie zum Einsatz.

    Ich bin allerdings der Meinung, dass an Menschen, die in ihrer Denkweise und Lebensart einer Anomalie gleichkommen, hat es in der Geschichte nie gemangelt. Diesbezüglich brauchen wir uns also keinen Sorgen zu machen. Es wird sie immer wieder geben. Die eigentliche Frage lautet, wie schnell können diese Individuen den Übergang von Theorie zu Praxis schaffen?

    Ich meine, am besten können wir den übertrieben aufgefassten Individualismus in den modernen Gesellschaften zu rate ziehen. Denn da wo ein einfacher Mensch seine Umgebung in den Schatten stellt, also eine Gesellschaft, die seinen Individualismus erst möglich macht, ihn dabei in vielerlei Hinsicht unterstutz, wird das erste Opfer die Gesellschaft selbst sein. Womöglich ein Paradox, das den Vordenkern der zivilen Gesellschaft durch die Lappen gegangen ist.

    Ich kann mich auf diesem Gebiet kaum behaupten. Aber mal angenommen, ich hätte recht, könnten wir dann durch eine Täteranalyse zu auf die Lösung einer solchen Problematik kommen?

  • BA
    BITTE AUFHÖREN!

    Na das wird ja immer schöner...

     

    Fassen wir zusammen:

    Christlicher, nationalsozialistischer, rechtsradikaler, Ego-Shoter spielender, Waffen verrückter, fundamentalistischer, Frauen hassender Freimaurer mit Islamphobie und Mitgliedschaft im Schützenverein!

     

    Oder war es anders'rum? Oder hab ich was vergessen? Ich weiß es schon garnicht mehr! Danke, dass ich mit solchen "BLA-BLA-Ich-will-auch-was-sagen-Artikeln" immer so viele unnütze Informationen bekomme.

     

    Da bin ich mal gespannt was als nächstes kommt, wo man dieses globale Politikinstrument noch so rein stecken kann, um schlussendlich jeden als potentiellen Attentäter ein zu stufen.

    Am Ende stellt sich heraus, dass er blond ist! Ach du Alarm! Zum Glück hab ich dunkle Haare! Oder womöglich hat er vor seiner Tat

    Brot gegessen! Spätestens dann sind wir alle potentielle Attentäter! Bis auf die Somalier...

     

    Ulrike Meinhof hasste vermutlich Männer!?

     

    Danke an deviant! Spätestens bei dem Zusammenhang zwischen Norwegen und Öl, sollte in der heutigen Zeit doch bei jedem die Neugier geweckt werden! Oder man guckt halt RTL, weil es so fürchterlich interessant ist, wenn einer Bauer eine Frau sucht!

  • M
    Mastermason

    Meinen Sie tatsächlich, dass jemand ein Frauenhasser ist, der den Radikalfeminismus ablehnt? Ich halte den Vorwurf der Misogynie für verdammt weit hergeholt. Aber wie auch immer, der ganze Artikel spricht für Ihr beschränktes Weltbild, nachdem passend gemacht wird, was passen muss.

     

    Übrigens ist Malta nicht die Heimat der Templer (die wurden in Jerusalem gegründet), sondern die Heimat der Malteser, wie der Name schon sagt. Ein wenig Recherche hilft, wenn schon keine Allgemeinbildung vorhanden ist.

  • F
    Firehorse

    Warum so komplizert?

    Warum dessen Ansichten zerreißen?

     

    Militär ist Scheiße und macht Blind in der Birne, hätte es auch getan. Denn deren Ideologie hat er sich doch zum Vorbild für die Ausführung seiner Anschläge genommen.

     

    Selbst heute ist es noch unbegreiflich dass Leute die aus einem "wirtschaftlichen Einsatzgebiet" - denn um mehr geht es dabei nicht - zurückkommen, seelisch Wracks sind. Zumindest bei jenen die noch eine Seele haben ist dies fast immer der Fall.

     

    Gewalt erzeugt Gegengewalt.

    Und hier wäre es endlich mal an der Politik über ihr eigenes Handeln nachzudenken. Wenn Sie Menschen auf das Töten ausbilden, diese nicht zur Verteiligung des eigenen Landes einsetzen, sondern ihnen vorgaukeln dass es gut ist wenn diese sich in andere Kulturen einmischen und es dabei niemals um ausschließlich wirtschaftliche Interessen geht.

     

    Oder wenn es um soziale Verhältnisse geht, um wirkliche Werte, wie Verständnis, Menschlichkeit. Überwachungen Misstrauen schürren und nicht beseitigen usw. usw...

     

    Hier hat nur die Politik selbst versagt. Nur dass diese keine Sau anklagt für ihr Versagen.

     

    Solche radikalen Ansichten und Auswüchse fangen nicht erst an wenn die Toten im Graben liegen, sondern schon weit vorher. Nämlich dann wenn es darum geht ein ehrliches Vorbild für die Gesellschaft zu sein. Und das ist nicht die Aufgabe des einzelnen Bürgers.

  • D
    deviant

    Die "Wikinger" waren keine "Norweger" und sie haben auch keine Kriege geführt. Sie waren vielmehr "Nordmänner" aus dem gesamten skandinavischen Bereich, die weite Gebiete zwischen Island und Russland (wie die Kiewer Rus) besiedelten und kultivierten, Handel trieben und mitunter kleine Feldzüge führten, die man nicht als Kriege bezeichnen kann, schon aufgrund fehlender Planung und Organisation.

     

    Norwegen selbst war jahrhundertelang ein Bauer im Ränkespiel zwischen der frühen "Weltmacht" Dänemark und der regionalen Großmacht Schweden und ist erst seit hundert Jahren und dank des Aufstiegs des Öls eine ernstzunehmende Nation.

    Aus dieser Geschichte können sich natürlich krankhaft-völkische Minderwertigkeitskomplexe ergeben, wie dies in anderen besiegten ethnizistisch konstituierte Nationalstaaten wie Deutschland oder Polen ebenfalls der Fall ist; insbesondere in einer Phase, in der gerade bürgerlich konstituierte Nationalstaaten wie die USA oder Frankreich zunehmend die völkische Karte spielen.

  • NS
    Nadine Schöttl

    Ich denke nicht, dass ein Mann wegen Egalität scheitert, eher glaub ich, dürfte er wohl Recht haben. Ständig hört man, dass es eine Gleichberechtigung gibt, schaut man jedoch näher hin, so ist das alles Gefasel. So werden in Europa nicht nur Frauen, sondern auch in vielen Bereichen Männer systematisch unterdrückt, als Beispiel sei hier das Militär zu nennen. Von einem Freund hab ich gehört, dass er die Musterung als Vergewaltigung empfunden hat. Wir leben im 21. Jahrhundert, doch was die Toleranz der Geschlechter betrifft, so leben viele noch im Mittelalter, siehe Frauen WM. Ich meine, dass der Attentäter von Norwegen einfach nur mit der Situation überfordert war. Es ist höchste Zeit dies politisch näher zu betrachten. Im Christentum stimmt so einiges nicht mehr. Sei es der Missbrauch von Kindern, oder auch die zahlreichen Sexsender über Satellit Astra. Und dann sagt die Regierung das sie gegen Kinderpornografie sei? Ach ja? Und wieso gibt es an jedem Kiosk Sexzeitschreiften? Ist ja nur ein Stück Fleisch für Männer, ist ja nur moderne Sklaverei. Armes Europa. Wieso gibt es keine Gleichberechtigung für Frauen und Männer?

  • J
    jan

    das mit Malta als der alten Heimat der Tempelritter recherchieren aber noch mal, ja???

    Kleiner Tipp: das ist die neue Heimat nach x-mal umziehen und die Malteser (=Rhodesier=Johanniter) sind die eigentlichen Konkurrenten der Tempelritter.

    Helfe da gern weiter...

  • A
    Atan

    Irgendwie riecht es leider auch nach fragwürdiger Trittbettfahrerei, jetzt wirklich jedes Detail der Wahnvorstellungen eines irren Massenmörders durchzukauen.

    Im wesentlichen dienen solche "Analysen" doch auch dazu, den eigenen Standpunkten jetzt ein geborgtes Gewicht zu leihen; "seht her, die Kritik an xyz führt möglicherweise zum Massaker!"

    Der verrückte Attentäter Franz Fuchs faselte ebenfalls von seiner "Bajuwarischen" Rebellenarmee, aber kein Mensch hat auch nur eine Sekunde geglaubt, dass fortan die bajuwarischen Horden Europa mit ihrem Bombenterror überziehen werden.

    Das Internet beliefert absolut jeden paranoiden Knallkopf mit bizarren und spinnerten Parolen, aber sowenig wie die TAZ am UNA-Bomber schuld hat, sowenig kann die "Welt" oder irgendeine Website etwas für den Killer von Oslo

  • G
    guntherkummerlande

    Eine Debatte auf Grundlage der "Manifeste"

    eines Massenmörders zu führen, ist krank.

    Diese Macht darf man ihm nicht gönnen, da er sonst

    gewonnnen hat. Er hat gemordet und hat bestraft

    zu werden - Schluss aus.

    Sicherlich hat Schweden ganz offensichtlich

    Probleme, aber die sollten erst nach einer

    Verurteilung auf demokratische Weise besprochen werden und die betroffenen Parteien im Volk dazu

    befragt werden und nicht ein Massenmörder, der

    sich hier als Anwalt der Unterdrückten aufschwingt.

  • S
    Stefan

    Na, das ist ja mal ein erklärungsstarkes, emanzipatirisches, aufklärereisch-linkes Ende - schuld ist auf jeden Fall das kranke Individuum und nicht die tolle Gesellschaft.

    Analphabetismus gibts bei uns ja auch nur deswegen, weil manche Kinder einfach nicht lesen lernen WOLLEN. Das kann man ja nun wirklich nicht dem dtueschen Bildungssystem ankreiden...

     

    Mannmannnmann, manchmal fragt man sich wirklich, ob Zensur immer und unter allen Umständen was Schlimmes wäre...

  • A
    Aaron

    Oh wow, dann hat der Herr letzten Endes die gleichen Ideale gehabt wie die gefürchtete muslimische Gesellschaft, die er bekämpfen wollte. Ich spüre Ironie.