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Zwei Kilo Information

Verbraucher prüfen Gaspreis-Kalkulation von E-on Hanse. Entscheidungstermin über Sammelklage verschoben

Die Hamburger Verbraucherzentrale wird mehrere Wochen benötigen, um die Kalkulationsunterlagen für die Preise des Gaslieferanten E.on Hanse genau zu prüfen. Der geplante Entscheidungstermin des Hamburger Oberlandesgerichts über die Sammelklage von insgesamt 54 Verbrauchern gegen die Gaspreise, der für den 8. Dezember vorgesehen war, sei deshalb aufgehoben worden, teilte der Anwalt der Verbraucher, Joachim Bluhm, gestern in Hamburg mit.

Die Unterlagen, die E.on Hanse dem Gericht übermittelt habe, sind demnach umfangreicher als die öffentlich vorgelegte Kalkulation. Allein der Schriftsatz sei 70 Seiten stark, dazu kämen Gutachten, Anlagen sowie Ergänzungen – alles in allem knapp zwei Kilogramm Papier.

Die Kläger hätten nun eine neue Frist bis zum 12. Januar, um sich zu dem Schriftsatz zu äußern, so der Anwalt. Jedoch sei eine weitere Verlängerung dieser Frist möglich und auch wahrscheinlich. Die Verbraucherzentrale werde Fachleute damit beauftragen, die Unterlagen zu prüfen. Eine erste Durchsicht habe ergeben, dass zum Beispiel die Einkaufsverträge für Gasmengen nur unvollständig enthalten seien. Außerdem fehlten detaillierte Belege, welche Mengen zu welchen Preisen gekauft und weiterverkauft worden seien. Es bleibe der Verdacht, sagte Bluhm, dass E.on Hanse zu teuer eingekauft und die privaten Haushalte gegenüber den Industriekunden benachteiligt habe.

Der Gasanbieter hatte vor einer Woche unter dem Druck des Gerichtsverfahrens seine Kalkulation offen gelegt und eine neue Preiserhöhung angekündigt. Die 54 Verbraucher verlangen mit Unterstützung der Verbraucherzentrale den Nachweis, dass die Preise von E.on Hanse angemessen – juristisch: „billig“ – sind. Das Unternehmen hatte betont, dass noch nicht einmal die gestiegenen Bezugskosten an die Verbraucher weitergereicht worden seien und die Vertriebsmarge, die Differenz zwischen An- und Verkaufspreis, sich halbiert habe. dpa

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