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Kampagne für mehr TransparenzWo kommt das Lohngefälle her?

Frauen verdienen für die gleiche Arbeit weniger Geld als Männer. Wie lässt sich das ändern? Eine Kampagne soll die Gründe für die unterschiedlichen Löhne transparent machen.

Reicht schon ein männliches Aussehen für mehr Kohle? Bild: dapd

BERLIN taz | Die Zahlen sind lange bekannt: 23 Prozent verdienen Frauen hierzulande im Durchschnitt weniger als Männer. Damit liegt Deutschland an drittletzter Stelle in der EU. Das wollen die Frauen vom Bündnis "Business and Professional Women" (BPW) ändern. Aber seit der Verein am 25. Mai 2008 den Equal Pay Day ins Leben rief, um auf das ungerechte Lohngefälle zwischen den Geschlechtern aufmerksam zu machen, ist nichts passiert.

Warum ist das so? Zwar gibt es Analyseinstrumente wie Login-D und eg-Check. Aber beide Softwareprogramme weisen die strukturell bedingten Lohnunterschiede nur marginal aus. "Das Problem ist der Mangel an Transparenz", sagte die BPW-Präsidentin Henrike von Platen am Mittwoch in Berlin. Und verkündete: Beim Equal Pay Day am 23. März 2012, der mit fünf Foren noch im Dezember und im Februar schon mal starten soll, werde es um "Lohnfindung" gehen.

Wie kommen die unterschiedlichen Löhne zustande? Wer legt sie fest? Welche Rolle spielen dabei Tarifverträge und welche die einzelnen Verhandlungspartner?

In 67 Prozent der Unternehmen gab es im vergangenen Jahr keine Tarifverträge, das heißt, ArbeitnehmerInnen müssen ihr Gehalt selbst aushandeln. Dabei haben Frauen die schlechteren Karten: Sie verhandeln in der Regel nicht so gut wie Männer. Aber viele ArbeitgeberInnen bewerten die Arbeit von Frauen von vornherein geringer. Sie begründen das mit der "Familienphase", die für Frauen meist länger dauert aus für Männer.

"Familienministerium muss für die Frauen sein"

Auch klassische Rollenstereotype spielen da mit hinein. Mit fatalen Folgen: Arbeiten Frauen nach einer längeren Auszeit verstärkt Teilzeit, kann aus der Lohnlücke von 23 Prozent rasch eine Rentenlücke von 59 Prozent werden.

Das nannte Josef Hecken, Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, eine "gewaltige Schieflage". Das Haus von Ministerin Kristina Schröder (CDU) unterstützt den Equal Pay Day, Hecken griff seine Chefin indirekt an: "Das federführende Ministerium muss sich klar auf die Seite der Frauen stellen. Es darf die Lohndiskriminierung nicht verniedlichen und möglicherweise durch eine Herdprämie noch verlängern."

Aber auch dort, wo es scheinbar monetär gerechter zugeht - bei Tarifverträgen -, werden gleiche und gleichwertige Arbeit fast überall unterschiedlich bezahlt. So wird ein Job im Baugewerbe deutlich höher vergütet als einer in der Pflegebranche. Und das, obwohl in beiden Fällen gleiche "faktische" Voraussetzungen vorliegen, darunter eine Fachausbildung von drei Jahren. Auch die körperliche Belastung ist direkt vergleichbar.

Das nennt Martin Franzen, Professor für Internationales und Europäisches Arbeitsrecht an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, eine "mittelbare Ungleichbehandlung". "Eine solche Ungleichbehandlung ist nicht einfach zu beweisen", erklärt Franzen: "Diese Last obliegt den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die sich benachteiligt fühlen."

Gleichwertige Arbeit, unterschiedliches Geld

So wie eine Sozialpädagogin, die 1997 vor dem Arbeitsgericht in Mecklenburg-Vorpommern klagte. Sie hatte einen Fachhochschulabschluss und bestand darauf, den gleichen Lohn zu bekommen wie Ingenieure mit Fachschulabschluss. Alle ArbeitnehmerInnen mit Fachhochschulabschluss waren damals in dieselbe Vergütungsstufe des seinerzeit geltenden Bundesangestelltentarifvertrags im öffentlichen Dienst eingestuft. Die Ingenieure, in der Regel mehr Männer als Frauen, bekamen aber dafür mehr Geld, wie die Sozialpädagogin herausfand.

Das Arbeitsgericht entschied damals, beide Berufsgruppen würden "gleichwertige Arbeit" verrichten. Die Klage scheiterte dennoch. Der Grund: Die Sozialpädagogin hätte nicht nur SozialarbeiterInnen und IngenieurInnen vergleichen müssen, urteilte das Gericht, sondern auch alle anderen Arbeitnehmergruppen mit Fachhochschulabschluss.

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32 Kommentare

 / 
  • M
    Martin

    Hallo Frau Schmollak

     

    Wenn Frauen bei gleicher Arbeit wirklich 23 % weniger verdienen, wo ist denn dann Verdi, der DGB um diese Ungerechtigkeiten in den Betrieben anzugehen und einmal exemplarische Grundsatzurteile zu bekommen. Wir haben doch Experten wie Frau Sehrbrock, koennen Sie da einmal ein Interview fuehren warum die Gewerkschaften so untaetig sind und die Moeglichkeiten des AGG nicht nutzen? 23% sind ja keine Kleinigkeiten, da muss doch vor Gericht eine Klage moegloch sein

  • B
    Blacky

    "Kampagne für mehr Transparenz"

     

    Da wäre ich vorsichtig:

    zuviel Transparenz könnte dazu führen, daß noch mehr Leute erkennen, daß die 23%-Kaiserin eigentlich nackt ist.

  • M
    Maik

    Die Feminismuskundige Frau Schmollack...Ich greife die erwähnten Berufsgruppen, SozialpädagogINNEN und IngenieurE, auf. Wenn nun ein SozialpädagogE, ein männliches Wesen also, an der selben Arbeitsstelle in gleicher Funktion unter gleichen Bedingungen (wie Alter, Arbeitszeit usw) wie die erwähnte SozialpädagogIN arbeitet, ist es in Deutschland wohl so, dass der Mann nicht mehr oder weniger, sondern genau so viel verdient, wie die SozialpädagogIN. Oder etwa nicht, Frau Schmollack? Dann ist es aber so, dass der SozialpädagogE, der Mann also, ebenfalls weniger verdient, als der männl. Ingenieur oder die weibl. IngenieurIN, gehe ich da richtig, Frau Autorin? Wenn sie mir soweit zustimmen sollten, dann ist der von Ihnen erwähnte Gehaltsunterschied keiner, der sich aus Gender-Gründen(oder wie immer sie dies neudeutsch nennen wollen), also aus Gründen des Geschlechtes, ergibt. Sondern es ist die unterschiedliche Bezahlung aus Gründen, die in Qualifikation, Berufsfeld usw zu suchen sind. Das können Sie kritisieren. Aber dann bleiben sie auch bei den Tatsachen und vermischen dies nicht mit ihrem Feminismus-Hobby. Unter Bezugnahme auf die Gender-Gap-23 % versuchen sie uns hier a bisserl hinters Licht zu führen, nicht wahr, Frau Schmollack? Äh, taz, meinste nicht auch, dass das allmählich, Gähn, a bisserl ermüdet, diese monatliche Überflutung von uns Lesern mit diesem "die arme Frau verdient in Deutschland 23 %!!!!!!!!!! weniger" Schwindel? Zumindest könnte uns die Frau Schmollack mal ordentlich über diese Zahl aufklären. Dann wäre sie aber wohl nicht mehr so zweckdienlich einsetzbar.

    P.S.: oder, Frau Schmollack, ist es bei der taz etwa so, dass die Männer und AutorEN 23 % MEHR verdienen als die Frauen? Und ist es dies, das Ihnen stinkt? Dann könnte ichs verstehen. Schönes Wochenende.

  • FB
    Friedrich Barthel

    "Zwar gibt es Analyseinstrumente wie Login-D und eg-Check. Aber beide Softwareprogramme weisen die strukturell bedingten Lohnunterschiede nur marginal aus"

     

    Ja das wurmt natürlich diejenigen, die so lange und beharrlich an dem 23%-Märchen festgehalten haben. Endlich werden die Löhne mal mittels Software vor Ort analysiert und es stellt sich heraus: die Lohnunterschiede sind marginal. Das darf natürlich nicht sein, da wird dann einfach die Richtigkeit der Ergebnisse pauschal in Frage gestellt.

     

    Ich kann mich noch an eine Pressekonferenz der in Österreich zuständigen Ministerin erinnern. Sie wollte explizit ein System, das Lohnunterschiede NICHT nach gleichen bzw. gleichwertigen Tätigkeiten auswies, sondern nur den blanken Durchschnitt aller Gehälter in einem Unternehmen. Sie wusste genau, warum sie das forderte. Sobald Dinge wie Erfahrung, Ausbildungsniveau,Führungsverantwortung,etc. berücksichtigt werden, verschwinden die Unterschiede.

     

    Dank Logib-D haben wir in Deutschland jetzt endlich Klarheit. Die Debatte um Lohnungleichheit kann damit für beendet erklärt wrerden. Dass die taz diesen Mythos immer noch aufrecht erhalten will, ist peinlich. Wie fühlt man sich als Redakteur eigentlich, wenn man von den Lesern nicht mehr ernst genommen wird?

  • P
    petronius

    seit wann gibt es hier in d eine "zwangsweise Teilzeit durch Kindererziehung"?

     

    hab ich da was nicht mitgekriegt?

     

    niemand wird zum kinderkriegen gezwungen, so wie auch niemand zum "karrierejob" mit 80 wochenstunden und "mein haus, mein auto, mein boot" gezwungen wird

     

    auch daß man seinen job nicht per telearbeit aus dem kreißsaal heraus erledigen kann, ist keine perfide erfindung von staat oder kapitalismus

  • C
    chrima

    @R. Pohl

    So bekommst du auch keine ab, also lass das Dummgelaber.

    Oder glaubst du den Schwachsinn von wegen "kaum sind Frauen in DAX-Vorständen schnellen die Renditen bla blubb..." tatsächlich?

     

    Das allerdings wäre tragisch.

  • J
    Joachim

    Selbst wenn es so wäre, dass Frauen im Durchschnitt 23 % weniger verdienen würden als Männer, was ja auch Blödsinn ist, so kann man daraus nun wirklich nicht ableiten:"Für die gleiche Arbeit"! Diese Aussage ist eine Lüge!

    Ich bin entsetzt, was aus der Taz geworden ist, die ich mal aus politischen und weltanschaulichen Gründen sehr geschätzt habe.

    Schade!

  • J
    Joachim

    Selbst wenn es so wäre, dass Frauen im Durchschnitt 23 % weniger verdienen würden als Männer, was ja auch Blödsinn ist, so kann man daraus nun wirklich nicht ableiten:"Für die gleiche Arbeit"! Diese Aussage ist eine Lüge!

    Ich bin entsetzt, was aus der Taz geworden ist, die ich mal aus politischen und weltanschaulichen Gründen sehr geschätzt habe.

    Schade!

  • P
    Paul

    Frau Schmollack: Es bleibt Ihnen nichts anderes mehr übrig, als sich zu emanzipieren. Wie Sie den Kommentaren entnehmen können, ist die Mehrheit der Männer nicht mehr bereit, Sie und Frauen ganz allgemein mit allerlei Privilegien zu versorgen und besondere Rücksicht zu nehmen, nur weil Sie eine Frau sind und herzzerreissend klagen. Belegen sie Ihre Klage mir Argumenten. Ich weiss, dass dies sehr ungewohnt für Sie ist und Sie möglicherweise empört.

     

    Doch seien Sie nicht zu ängstlich. Es wird immer eine Menge Männer geben, die ob Ihrer Klage Mitleid empfinden und Sie unterstützen werden. Notfalls helfen ein paar Tränen. Glauben Sie mir, ich kenne meine (männlichen) Pappenheimer.

  • BW
    Bernd W.

    Na super,

    das nenne mal ich mutig, meinen Brief zu zensieren.

    Hochachtung vor so einer Journalistin!

  • TR
    Thorsten Reinert

    Schämt ihr euch eigentlich nicht für das ständige Wiederkauen ein und derselben gender-gap-Propaganda-Lüge von "23 % Prozent weniger Lohn für Frauen bei gleicher Arbeit", wo doch längst bekannt ist, das dies nicht stimmt, vom BMFSJ selbst längst dementiert ist, wissenschaftlich längst als völlig unhaltbar widerlegt und als ins Land der feministischen Märchen zugehörig eingestuft ist?

  • H
    Horsti

    Lt. Gender-Datenreport der Bundesregierung bekommen Männer in Teilzeitjobs bis 18 Wochenstunden 20% WENIGER Geld als Frauen.

    Wo bleibt der Aufschrei? Wo bleiben die Institutionen die dies kritisieren, die Förderprogramme? Frau Schmollack, übernehmen Sie!

  • H
    Horsti

    Der wöchentliche "Frauen-sind-Opfer-Artikel", Thema diesmal: Die angeblich schlechtere Bezahlung.

    In der Tat ist es äußerst hilfreich mal genauer hinzusehen, anstatt einfach ein 3-jähriges Fachhochschulstudium als Basis zu nehmen und daraus dann die arme, unterbezahlte Sozialpädagogin und den männlichen Ingenenieur zu basteln, der seine "patriarchale Rendite" einfährt.

    In der Schweiz hat man, auf Antrag von Frauenverbänden, mal genauer hingeguckt. Herausgekommen ist, daß Frauen zig Mrd.. aus den Sozialkassen mehr erhalten als sie einzahlen. Der Schuß ging also voll nach hinten los. Genauso wird es bei der Lohndifferenz zwischen Männlein und Weiblein sein. Dann wird man da ankommen, wo Frauenministerin Schmidt schon 2003 war als sie sagte: „Frauen verdienen ja nicht weniger: bei gleicher Tätigkeit, gleicher Qualifikation und gleicher Berufserfahrung wird es sehr schwer nachzuweisen sein, dass es tatsächlich in nennenswertem Umfang (von Einzelfällen abgesehen) eine ungleiche Bezahlung gibt."

  • P
    petronius

    tja, wo kommt das lohngefälle wohl her?

     

    und ist es wirklich so, daß "Frauen für die gleiche Arbeit weniger Geld als Männer verdienen"?

     

    mir fehlt bei solchen aussagen immer der nachweis oder auch nur ein beispiel dafür, daß tatsächlich für denselben job unterschiedlich bezahlt wird, nur nach geschlechtszugehörigkeit des arbeitnehmers

     

    daß die friseuse weniger verdient als ein ingenieur, ist wohl klar und allgemein bekannt. wer halt trotzdem lieber haare schneidet, hat sich das so ausgesucht

     

    und weniger polemisch: wenn "ein Job im Baugewerbe deutlich höher vergütet wird als einer in der Pflegebranche. Und das, obwohl in beiden Fällen gleiche "faktische" Voraussetzungen vorliegen, darunter eine Fachausbildung von drei Jahren. Auch die körperliche Belastung ist direkt vergleichbar", also tatsächlich "die gleiche Arbeit" vorliegt, dann frage ich mich doch, warum jemand freiwillig den schlechter bezahlten job annimmt

     

    wem die bezahlung das wichtigste in seinem job ist, der wird wohl seine berufswahl danach ausrichten. wer für sich andere prioritäten setzt, wird es wohl schwer haben, außerdem noch auf spitzenbezahlung zu pochen. denn zahlen tut immer noch der arbeitgeber (wenn auch nach tarifverhandlungen u.ä., und nicht nach gutsherrenart), und wenn der für weniger geld genauso gute und viele leute kriegt, wird er sich entsprechend entscheiden

  • A
    Anonym

    Die Lohnlüge ist keinen Kommentar mehr wert. Es gibt keinen Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern bei gleicher Tätigkeit, Berufserfahrung und Qualfikation.

    Es gibt keine geschlechterdiffernzierten Tarifverträge.

     

    Hört endlich auf mit eurer Lügerei.

  • F
    franziska.qu

    Propaganda, die Nächste: "23 Prozent verdienen Frauen hierzulande im Durchschnitt weniger als Männer". Dieser sogen. EU-Gender-Gap (das erläutern Sie uns doch nun endlich mal, werte Autorin, hm?) sagt nichts aus, als dass es zwischen dem Chefarzt und der ungelernten Pflegehelferin einen Lohnunterschied gibt.

    Genau das, was Sie, Frau Schmollack, hier zum wiederholten Male behaupten: "Frauen verdienen für die gleiche Arbeit weniger Geld als Männer" ist eben in der Regel - nicht wahr. Sie wissen dies sicherlich. Lt. SZ (Nov. 2010) hat das stat. Bundesamt für Deutschland diesen vermeintlichen Gender-Gap-Gehaltsunterschied weit nach unten abgändert, wenn dabei auch die Gründe für den Gehaltsunterschied berücksichtigt werden. Es sei mir gestattet, zu zitieren: "-Das BMFSFJ, 2008: Die ... Aussage von Frau Ministerin von der Leyen, dass "Frauen noch immer nur 77 % des männlichen Einkommens verdienen, wohlbemerkt für gleiche Arbeit" ist daher in dieser Form nicht richtig und missverständlich, auch wenn sie sich in den Medien oft so oder ähnlich findet. Wir haben die Rede daher aus dem Netz genommen und danken Ihnen für diesen Hinweis." Wer mehr sucht, muss selbst recherchieren. Bei der Autorin geht es um Ideologie, nicht darum, was wirklich ist.Weiter gehts mit der Volksverdummung.

  • A
    atalaya

    Wieder nur ein Artikel, der in das allgeime Lamento einstimmt, ohne irgendetwas wirklich zu erklären. Da scheinen mir diese Artikel von der Konkurrenz doch wesentlich stichhaltiger, aber die passen wohl nicht ins Konzept:

    http://www.sueddeutsche.de/karriere/maenner-und-frauen-gehaltsunterschied-von-wegen-benachteiligt-1.1021530

    http://www.sueddeutsche.de/karriere/gehaeltervergleich-je-aelter-die-frau-desto-mehr-verdient-der-mann-1.999054

  • D
    drubi

    Apropos Lohngefälle: die Bundesregierung und die Regierungsfraktionen beschließen ein großes Einkommensgeschenk für Ärzte (diesmal speziell Landärzte; es beschliessen also die gleichen Leute, die Fachkräfte ins Land holen wollen, um die Einkommen von Technikern und Ingenieuren niedrig zu halten). War das irgendwo ein Gleichheitsgrundsatz. Ach, das ist ja Sache des Verfassungsgerichts. Und wer sitz dort ? Die nächste hyperprivilegierte Berufsgruppe der Juristen ...

    Soviel zum Thema Demokratie und Rechtsstaat, damit vielleicht dem ein oder anderen doch noch irgendwann ein Lichtlein so um Weihnachten aufgeht.

    Ich kann mir einen solchen Luxusstaat bald nicht mehr leisten, wer noch ?

  • A
    Anne

    das ist doch die sauerei in diesem staate. frauen verdienen für die gleiche arbeit weniger als die schwanzträger. es gibt sehr viele frauen die manch einen männlichen kollegen ohne probleme in bezug auf fachliche kompetenz in die ecke stellen könnten. männer können sich verdammt gut verkaufen, sagen wir mit argumenten (schwafeln können sie perfekt), aber was dann wirklich dahinter steckt, sieht man ziemlich schnell, nämlich nicht allzuviel human ausgedrückt.

  • RP
    Rolf Pohl

    Frauen müssen in der Regel doppelt so viel leisten wie Männer und kriegen trotzdem 23% weniger Lohn. Ausserdem erledigen sie 80 % der unbezahlten Hausarbeit, was zu einer Doppel- und Dreifachbelastung führt.

     

    Obwohl Frauen in den Vortständen der DAX-Unternehmen die Rendite augenblicklich um mindestens 20% hochschnellen lassen, sind Frauen noch immer selten in solchen Positionen, müssen immer noch gläserne Decken überwinden und sich immer noch in männlichen Strukturen behaupten.

    Zwar haben frauen begonnen, sich konstruktiv in Netzwekren gegenseitig zu unterstützen, aber immer noch werden sie von Männerseilschaften ausgebremst.

     

    Nur wenn Frauen gefördert werden, können die von Männern verursachten Finanz-, Wirtschafts- und Klimakrisen bewältigt werden. Ohne massive Frauenförderung, die auch den Männern nützt, geht alles den Bach runter, auch der Euro. Frauen und Kinder sind die Zukunft. Frauen und Kinder an die Macht!

  • M
    Max

    Lustig. Da wird über die schlechtere Bezahlung von Frauen lamentiert, die blöderweise eine schlechtere Bezahlung von sozialen Berufen ist - die übrigen, bekannten Augenwischereien a la "Frauen verhandeln schlechter" (und?) spielen prozentual nicht wirklich eine Rolle.

    Nur ist diese schlechte Bezahlung sozialer Berufe natürlich der politische Wille so ungefähr sämtlicher Regierungen die dieses Land jemals hatte, plus der wirtschaftliche Wille sämtlicher produzierender Gewerbe, plus der gesellschaftliche Wille jedes Arbeitnehmers UND jeder ArbeitnehmerIN (!) der/die/das nicht noch mehr in die Sozialkassen einzahlen will.

    Und nu?

  • GA
    Gleiche Arbeit?

    Aber Hallo! Erst steht da gleiche Arbeit, dann gleichwertige Arbeit unde schließlich muss man lesen, dass eine Sozialpädagogin das gleiche verdienen will wie ein Ingenieur. Das ist ja wohl ein Witz. Wenn sie Ingenieurin wäre und den gleichen job macht wie der Ingenieur, dann verdient sie auch exakt den gleichen Lohn. So einfach ist das. Es gibt keinen Tarifvertrag in dem steht dass ein mann für den job €X bekommt, eine Frau aber nur €Y. So ein Vertrag wäre auch völlig zu Recht illegal.

    Hier versucht einfach nur mal wieder die Soziallobby einfache und sichere Tätigkeiten die keiner harten Ausbildung bedürfen gleichzustellen mit ehrlichen Ingenieuren. Unsere Volkswirtschaft lebt von harter Arbeit von Naturwissenschaftlern, Handwerkern und Ingenieuren. Ihre arbeit ist zT gefährlich, ihre Ausbildung lange und hart und sie erfordert vollen Einsatz. Man kann das nicht mit einer Tätigkeit im sozialen Bereich vergleichen. Wo kämen wir denn hin, wenn wir nicht mehr forschen, bauen und produzieren würden, sondern nur noch Sozialarbeiter hätten im Lande? Was glauben die Leute denn woher das Geld kommt mit dem die Armeen von Sozialpädagogen bezahlt werden?

     

    Zum Glück weiß der Durchschnittsbürger all dies ganz genau und er wird sich von solchen Kampagnen nicht verladen lassen.

  • VA
    von Allwörden

    Ich habe zu diesem Themenbereich eine Petition an den Bundestag eingereicht.

    Diese Petition wurde nicht zur öffentlichen Diskussion zugelassen :)

    Es geht darin um die zwangsweise Teilzeit durch Kindererziehung, die regelmäßig auf die Frauen abgewälzt wird. Hier ist die Gleichstellung gefragt.

    Und das bezieht dann einfach auch alle anderen Themen mit ein, sowie Kinderbetreuung und auch viel besseren Jobchancen, Verdienstchancen als bisher.

  • I
    IJoe

    Wenn Frauen angeblich für gleiche Arbeit weniger verdienen, dann fragt sich der aufgeklärte Marxist doch:

    Warum stellen die raffgierigen Kapitalisten nicht mehr Frauen ein, um mehr Mehrwert zu generieren?

    Gell, die Welt ist kompliziert...

  • B
    broxx

    In Deutschland wird doch alles über Gesetze geregelt. Warum verbietet man ein "Lohngefälle" nicht einfach. In dem Konzern, in dem ich arbeite, ist eine ungleiche Zahlung verboten! Und das weltweit bei ca 100000 Mitarbeitern.

  • F
    Felix

    Es sind doch gerade Frauen, die bei der Partnersuche Männer bevorzugen, die mehr Geld als sie selbst verdienen. Frauen erwarten, dass ihr Mann ihnen etwas bieten kann, nicht umgekehrt. Also müssen Männer zwangsläufig mehr verdienen als Frauen, damit sie dieser Anforderung gerecht werden können.

     

    Wie wäre es, wenn Frauen einfach einmal anfangen einen Mann als Partner zu akzeptieren, wenn er weniger verdient? Oder wenigstens nicht mehr "canceln", wenn seine berufliche Erfolgssträhne reißt? Dann gäbe es für Männer keinen Grund, zwingend mehr als Frauen verdienen zu müssen. Das würde automatisch zu einer anderen Verteilung der Einkommen führen.

  • E
    EnzoAduro

    Naja, an Ingenieuren mangelts ja auch mehr als an Sozialpädagogen. Man muss sich beim Studium schon an den Löhnen orientieren. Sonst studiert jeder was er will und es passt mit der Nachfrage nicht mehr zusammen.

    Durch das Hintertürchen der Geschlechtergerechtigkeit der Geschlechtergerechtigkeit alle akademischen Fachrichtungen gleich zu bezahlen ist doch aberwitzig.

  • B
    Bildungsbürger

    Wer für den "markt" ist braucht sich nicht über dessen folgen zu beschweren.

     

    Wenn es heißt, frauen seien schlechter beim löhne aushandeln, dann muss mensch eben zur kenntnis nehmen, dass handel, schacher, oder wie mensch es auch immer nennen will, grundbestandteil der marktwirtschaft ist.

     

    Ob bäcker, heizungsinstallateur, bankangestellter oder sozialpädagoge: in der marktwirtschaft gleichen sie sich am ende darin, dass sie lohnarbeiter sind. Folglich ist es zuvorderst am vorteilhaftesten gut im handel zu sein.

    Der beste bäcker ist nicht unbedingt der reichtse, sondern eher der, der seine ware am besten "vermarktet".

     

    Unabhängig davon ist es doch offenkundig unsinnig das einkommen von dem absolvieren einer bestimmten (hoch)schulkategorie abhängig zu machen. Das ist bildungskleinbürgerlicher nonsens.

    Ich kann nicht erkennen, dass ein dr. der kunstgeschichte mehr für die gesellschaft tut als ein bäcker.

  • K
    Kai

    Es wird langsam Zeit das zu Ändern!!!

    Frauen auf Bohrinseln!!! Wo ist die Quote?

    Frauen in Afganistan an die Front!!! Wo ist die Quote, obwohl es eine Frauenquote beim Bund gibt?

    Frauen die Hochspannungsleitungen verlegen und abends nicht zuhause sind!!! Wo ist die Quote?

    Frauen die Unterhalt zahlen? Wo ist die Quote?

     

    "Aber auch dort, wo es scheinbar monetär gerechter zugeht - bei Tarifverträgen -, werden gleiche und gleichwertige Arbeit fast überall unterschiedlich bezahlt. So wird ein Job im Baugewerbe deutlich höher vergütet als einer in der Pflegebranche. Und das, obwohl in beiden Fällen gleiche "faktische" Voraussetzungen vorliegen, darunter eine Fachausbildung von drei Jahren. Auch die körperliche Belastung ist direkt vergleichbar. '

     

    Sorry, aber die 23% Lüege ist doch ein alter Hut!!! Wenn Frauen bei Wind und Wetter draussen auf dem Bau arbeiten wollen, dann sollen sie es verdammt nochmal tun!!! Solange diese aber nicht dazu bereit sind, mit allen Nachteilen, unter anderem auch bei schlecht Wetter weniger zu verdienen, unter anderem auch mit 55 total aufgebraucht zu sein, unter anderem auch von der Rente kaum etwas mitzunehmen, da der Körper einfach aufgebraucht ist, unter anderem auch ständig den Arbeitsort zu wechseln mit langen Anfahrtszeiten, unter anderem auch mit Baustellen fern der Heimat und Übernachtung in Wohncontainern, was unter anderem auch bedintg bei einer Scheidung die Kinder nicht zugesprochen zu bekommen, was unter anderem beding( die angeblichen Mehreinnahmen und noch einen grossen Betrag dazu durch Unterhalt an die Exfrau zu überweisen, dann sollen sie es diese Tätigkeit ausüben und nicht rummeckern. Wir leben in einem Staat, in dem sich jeder frei entfalten kann, und in dem auch ein Baufirma die eine Frau nicht einstellt wegen Diskriminierung angezeigt werden kann! Ein Mann im Pflegebereich, der diesen Job gewählt hat, hat genau die gleichen Nachteile wie die Frau die dort arbeitet, aber auch die gleichen Vorteile. Ach ja, die meisten Bauarbeiter haben auch Zeiten von Arbeitslosigkeit in ihren Lebensläufen, da Firmen mal pleite gehen...

     

    Sind Frauen dazu nicht bereit, sollte es einfach mal mit Nuhr gehalten werden, wer keine Ahnung hat, sollte sich bitte mal informieren, auch wenn man nur Journalistin ist. Übrigens, ich weiss was es heisst einen Menschen zu pflegen, es ist körperliche Arbeit, aber in keiner Weise mit dem eines Bauarbeiters zu vergleichen. Aber wie gesagt, will eine Frau auf dem Bau arbeiten, bitte schön, warum nicht...

  • UU
    Uwe uchholtz

    Männer verdienen mehr als Frauen. Dafür gibt es viele Gründe. Einige sind in Ihrem Artikel aufgeführt. Ein zusätzlicher Grund: Männer sind bei Gehaltsverhandelungen eher bereit zu pokern: "Entweder ich bekomme mehr Gehalt, oder ich kündige". Nach meiner Beobachtung wechseln Männer auch öfter den Arbeitsplatz als Frauen, natürlich um ein höheres Gehalt zu bekommen. In Personalabteilungen ist das bekannt. Deshalb zahlt man Männern "freiwillig" mehr als Frauen.

  • L
    Lutze

    Hallo

    In einer politischen Gesellschaft wo Mindestlöhne für alle-egal ob Mann oder Frau- mit unbewiesenen Behauptungen eines dadurch angeblich zu erwartenden Arbeitsplatzabbaues abgelehnt werden aber Politikerdiäten steigen hat Gleichberechtigung keine Chance.

  • G
    GelbeBrille

    Wer definiert den gleichwertige Arbeit?

    Die Baubranche verdient mehr weil mehr Leute bereit sind in der Pflege zu arbeiten.

    Angebot und nachfrage ist den Autoren hier wohl völlig fremd oder?

    Wenn keiner mehr in der Pflege arbeiten würde und alle zum Bau rennen dann würde sich dieses Verhältnis auch umkehren...

    Das Frauen weniger verdienen ist peinlich keine Frage ... Doch hier an den Haaren irgendwelche Stammtischparolen zu äußern sicher auch ...