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Veränderte UnterhaltsregelnTrennungskinder sind arm dran

Alleinerziehende beklagen, dass sich die Bedingungen beim Unterhaltsvorschuss verschlechtern. Doch das Ministerium sieht nur Vorteile durch die Veränderungen.

Zahlt der Vater die Kita-Gebühr statt Unterhalt? Bild: dpa

BERLIN taz | Eigentlich hatte die Regierung angekündigt, das bürokratische Verfahren zum Unterhaltsvorschuss zu vereinfachen, doch die Nebenwirkungen sind unschön: "Die neue Regelung bringt Nachteile, gerade nach einer Trennung", sagt die 38-jährige Berlinerin Marlies Maier (Name geändert), deren Ehe vor einiger Zeit in die Brüche ging. Der Unterhaltsvorschuss kann künftig nicht mehr rückwirkend beantragt werden - und das ist nur einer der Nachteile, die Alleinerziehende jetzt befürchten.

Als "Unterhaltsvorschuss" bezeichnet man den Betrag, den der Staat der betreuenden Mutter oder auch dem betreuenden Vater gewährt, wenn der unterhaltspflichtige Elternteil nicht zahlen kann oder will. Die Zahlung vom Amt wird nur bis zu einer Dauer von 72 Monaten, also sechs Lebensjahren des Kindes geleistet. Nach dem 12. Geburtstag des Kindes gibt es grundsätzlich keinen Unterhaltsvorschuss mehr.

Im kommenden Jahr stehen nun einige Änderungen an. So kann der Vorschuss dann nicht mehr rückwirkend beantragt werden, wenn sich erst im Nachhinein herausstellt, dass der Unterhaltspflichtige nicht zahlt, klagt Angela Jagenow vom Verband alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV). Bisher konnte man Unterhalt für einen Monat im Nachhinein beantragen. Marlies Maier sieht das als Nachteil: "In Zeiten einer Trennung geht es doch drunter und drüber. Wer kann denn da schon genau wissen, ob der Mann zahlt oder nicht?"

Die Änderungen aus dem Hause des Bundesfamilienministeriums sehen außerdem eine neue zeitliche Anrechnung vor, wenn der Vorschuss gewährt wurde, der Unterhaltspflichtige dann aber doch zwischenzeitlich noch seinen Pflichten nachkommt und zahlt. Dann muss der Vorschuss zurücküberwiesen werden - und diese Zeit wird künftig auf den maximalen Anspruch auf die Sozialleistung von 72 Monaten angerechnet. "Es ist ohnehin ein Unding, dass nur sechs Jahre Vorschuss gewährt wird", so Jagenow. Nun werde diese Zeit durch die neuen Regelungen noch verkürzt.

Kürzungen oder Entbürokratisierung?

Der VAMV setzt sich seit langem dafür ein, die Frist von 72 Monaten zu verlängern, weil der Unterhaltsvorschuss oft gerade dann ausläuft, wenn die Kinder in der Pubertät "teuer" werden. Eine weitere Einschränkung für den betreuenden Elternteil besteht darin, dass der Unterhaltspflichtige seinen Unterhalt neuerdings auch an Dritte zahlen kann. Wenn er etwa die Kitakosten übernimmt, wird das mit der Unterhaltssumme verrechnet. "Es kann also passieren, dass der Vater den Kindergarten zahlt, die Mutter aber nicht weiß, was sie dem Kind zu essen geben soll", kritisiert Jagenow. Bisher sei der Barunterhalt unabhängig von weiteren Leistungen berechnet worden.

Eine "schöne Bescherung" nennt das der VAMV. "Im Koalitionsvertrag hatte die Regierung Verbesserungen für die leistungsbeziehenden Kinder von Alleinerziehenden verankert, im Gesetzentwurf sind dagegen unter der Überschrift ,Entbürokratisierung' Kürzungen zu finden", kritisiert Jagenow.

Das Familienministerium weist die Kritik pauschal zurück: "Das Gesetz soll in erster Linie Vereinfachungen, Verbesserungen und gesetzliche Klarstellungen für die Verwaltung bewirken", erläutert Sprecher Hanno Schäfer. Davon hätten auch die Bezieher des Vorschusses etwas, behauptet das Ministerium. Bundesweit erhielten im Jahr 2010 nach Ministeriumsangaben 499.865 berechtigte Kinder Leistungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz.

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21 Kommentare

 / 
  • P
    PeterWolf

    @Comment

     

    Sie haben da etwas wesentliches nicht verstanden!

    Walter ist eine Frau.

  • FA
    Frank aus Sp.

    @Comment

     

    Warum müssen Männer wie Sie gerade immer für alle Männer sprechen? Es ist zum fremdschämen. Ich kenne sehr viele Männer, die dasselbe sagen und hoffen, dass sie eher schweigen mögen, als Wortführer zu sein. Diese Väter fühlen sich verpflichtet, ihren Kindern zu helfen und wenigstens das tun zu dürfen, was ihnen hilft. Wer Kinder in die Welt setzt, muss auch dafür aufkommen, wir leben ja nicht mehr im Mittelalter.

  • C
    Comment

    @Wenstruba,

     

    selbstverständlich investiert die Mutter unseres gemeinsamen Kindes mehr in Pflege und Betreuung als ich.

    Es ist nur nicht so, dass ich sie damit allein gelassen hatte, sondern der Fortzug mit Kind ihrem alleinigen Willen entsprach, entgegen den Interessen unseres Kindes und entgegen meinen Interessen.

    Gegen diesen Willen hatte ich juristisch nur wenig Aussichtsreiches entgegenzusetzen, weshalb ich mich frühzeitig dazu entschloss auf Rechtsmittel zu verzichten und die Rolle des Familienernährers fortzuführen, sofern dies die Rechtsprechung von mir verlangt.

    Hieraus zu schließen, dass meine Entscheidung frei getroffen wäre, zudem in der Absicht unser Kind weitgehend abzuschieben und mich als Sonntagsvater positiv und in verantwortungsfreier Weise in den Vordergrund zu stellen ist abartig und infam.

     

    Bei jeder sich mir bietenden Gelegenheit plädiere ich nicht nur für das gemeinsame Sorgerecht, ab Geburt eines jeden Kindes, sofern nicht zu erwarten ist, dass dies dem Kindeswohl widerspricht, sondern darüber hinaus für Gleichberechtigung/-Verpflichtung in Sachen Familie und Beruf.

     

    Zur Erinnerung, um offenbar auf Ihrer Seite vorliegende Missverständnisse auszuräumen und weiteren Spekulationen vorzubeugen, bitte ich Sie, die Kommentare zu Ihren beiden Artikeln (Unterhalt, Unterhaltsvorschuss) auf vorwärts.de nochmal durchzugehen, Sie werden dann schon wissen um wen es sich bei mir handelt - da bin ich mir ganz sicher! :-)

     

    MfG

  • W
    Wenstruba

    Ich gehe davon aus, dass Comment meint, er hilft ein bisschen, aber den Löwinnenanteil macht die Frau, genau wie in der Tierwelt eben. Dass ist dann Teilen aus der "Weitsicht" eines Mannes;-)) Kinder rund um die Uhr zu betreuen, ist aber mehr, als nur ein Wochenende mit ihnen zu verbringen, in denen Mann noch nicht einmal dafür sorgen muss, die Wäsche der Kinder zu waschen. Er kann immer froh den Sonntagspapi geben, wie verlogen ist das denn? Gut dass es so jemanden gibt, wie den Walter, der mal selbstkritisch sich und andere Herren hinterfragt, wie es sein kann, dass Väter die dicken Autos, Handys, Ausgehmöglichkeiten... haben und ihre eigenen Kinder mit derjenigen, die die die Kinder überhaupt erst ermöglicht hat, in Armut leben? In der Natur müsstet ihr die Wahl treffen, aussterben oder für den Nachwuchs sorgen, in der Kultur bleibt euch beliebig die Wahl ob odern nicht. Ihr solltet euch schämen und zu eurem eigen Fleisch und Blut stehen. Da sind wahrscheinlich selbst Männer aus Afghanistan und Eskimos viel viel weiter, als ihr hier in Zentraleuropa. Wenn ihr von Außerirdischen beobachtet werdet, lautet ihr Protokoll ungefähr so:

     

    Die Männchen lassen ihre Nachkommen regelmäßig im Stich und gefährden ihren Fortbestand. Die Weibchen sorgen sehr einfühlsam und völlig entkräftet für den Nachwuchs, schaffen aber oft nicht die Bedürfnisse dieser vollständig zu befriedigen, weil sie pausenlos agieren müssen. Die Männchen fühlen sich ständig benachteiligt, obwohl sie viel mehr Güter besitzen als die Weibchen mit dem Nachwuchs. Es scheint als würden Männchen ihrer Verantwortung nicht genügend Bewusstheit beipflichten. Sie gefährden damit ihre Art.

  • C
    Comment

    Walter,

     

    zum einen gehe ich davon aus, dass es sich beim überwiegenden Teil der sog. Alleinerziehenden gar nicht um solche handelt, zum anderen bin ich davon überzeugt, dass es im Sinne der Kinder wäre, würden sich beide Elternteile Finanzierung und Betreuung, nach Maßgabe der jeweils vorhandenen Möglichkeiten, gerecht teilen.

     

    Die Infrastruktur für Erstgenannte ist beachtlich, sei es mit einem neuen Partner, sei es durch Angehörige (meist die Eltern dieses Elternteils), sei es durch öffentliche (kirchliche oder staatliche) Betreuungseinrichtungen.

    Rechtsberatungen, Beratungen aller Art, bis zur Familienhilfe werden weitgehend kostenlos zur Verfügung gestellt. AE-Zuschlag, Sozialticket, GEZ-Befreiung, Ferienpässe usw. nicht zu vergessen.

     

    In der Regel bevorzugen es die von elterlicher Trennung betroffenen Kinder von beiden Elternteilen möglichst gleichgewichtig versorgt zu werden. Nicht so die Anwender/innen geltenden Rechts.

    Aus bisher mir unerfindlichen Gründen argumentieren diese, dass ein Wechsel zwischen betreuenden Elternteilen dem Kindeswohl mindestens nicht dienlich wäre, möglicherweise sogar widersprechen würde.

    Immerhin aber betreuen sog. Familienferne, entsprechend regelmäßiger Rechtsprechung zum sogenannten Umgangsrecht (ca. drei Monate im Jahr) ohne dass sich hieran jemand nennenswert reibt.

    Und bei weiteren zwei bis drei Monaten soll sich dies ganz anders und unbedingt negativ auf das Kind auswirken?

     

    Ironie, dass betreuungswillige Pflichtige neben dem Kindesunterhalt noch die Fremdbetreuung mindestens mitfinanzieren, während sich weit überwiegend Mütter, entgegen allen lauten Benachteiligungstönen, regelmäßig darum bemühen möglichst nicht(!) auf eigenen Füßen zu stehen und über ihre für sie kostenlose Rechtsvertretung Unterhalt für sich geltend machen, weil es denen zusteht.

    AE-Väter hingegen erhalten weit seltener den vorrangigen Kindesunterhalt.

    Da stellt sich die Frage nach dem Mehrbedarf erst gar nicht.

     

    Hatten Sie sich den Videobeitrag angeschaut und die Einnahmensituation der dortigen Mutter mal mit dem Durchschnittsverdienst (Median) eines vollschichtig erwerbstätigen Mannes verglichen, der sein Kind, weil unterhaltspflichtig, nicht betreuen darf?

    Tun Sie das mal, Sie werden überrascht sein.

     

    Nein Walter, gemäß einer modernen Einzelfallgerechtigkeit werden so mindestens 110.000 Väter im Jahr ausgeplündert und kaum einer dieser Väter kann wechselnde Betreuung durchsetzen, weil die Mütter dies regelmäßig nicht wollen.

    Und mit diesem einseitigen nicht wollen steht ein elterlicher Konflikt im Raum, der sogar dem gemeinsamen Sorgerecht auf dem Papier im Wege steht.

     

    Es grüßt ein durchschnittlicher Zahlvater, stolzer Eigentümer eines 16 Jahre alten Golf III, ohne I-Pad, Flugreisen, usw.

  • W
    Walter

    @Comment

     

    Ich bin aber dennoch der Meinung, dass gerade Alleinerziehende, Männer sowohl als auch Frauen, viel mehr Arbeit leisten, als diejenigen, die "nur" 40 Stunden in der Woche arbeiten gehen. Ein Alleinerziehender arbeitet rund um die Uhr, hat nie wirklich Freizeit, ist immer in Gedanken damit beschäftigt, an die Kinder zu denken und wird damit bestraft, nicht bezahlt zu werden. Wohingegen wir die dicken Autos fahren, Urlaube mit neuen sexy Ladies haben, IPhones und weiß der Geier was, haben. Während Alleinerziehende ihre Kinder von dem bisschen, was sie verdienen, ernähren sollen. Warum sollen wir unsere Kinder nicht einfach besser Unterstützen, als ständig irgendwelche Rechtsanwälte zu bezahlen, damit die runterrechnen und unsere Lügen noch begründen? Kann mal einer von uns Vätern ausrechnen, wieviel Geld damit jährlich von uns verbraten wird, anstatt es den Kindern zu geben? Was soll dieser komische Umverteilungsgeiz, der die Entwicklung unserer Kinder schadet? Warum soll es ein neues Smartphone, aber kein schöner Urlaub für die Kinder sein? Wozu ein besseres schnelleres Auto, aber kein Klavierunterricht für unsere begabten Kinder? Wozu brauche ich teure Hifi-Anlagen, wenn ich mit dem Gewissen lebe, dass meine Kinder nicht mal ein neues Paar Winterstiefel haben kann? Also soll mir doch bitte einer erklären, wieviel die Rechtsanwälte an uns Vätern verdienen, dann werde ich gerne diese Lebenslüge weiter mich euch Männern leben. So aber schäme ich mich eher ein Mann zu sein, so fühle ich mich eher wie ein Hodenloses Weichei. Schließlich liegt es in der Natur des Mannes andere zu beschützen und für Nahrung zu sorgen. Ich bin aber entmannt, wenn ich das nicht leiste, komisch dass ich mich dazu oft genug von kinderlosen Rechtsanwälten übereugen lasse. Nö, so nicht! Zuerst kommen die Kinder, nämlich ihr Fressen und dann die Moral der Rechtsanwälte!

  • C
    Comment

    Ja Walter,

     

    es lässt sich endlos über die Ungerechtigkeiten zur (un)seligen Mütterkultur Deutschlands diskutieren, aber ich bin da so schon so grundlegend anderer Meinung als Sie, dass ich auf Ihren Beitrag reagieren möchte.

     

    Es widerspricht regelmäßig dem Interesse des Kindes, als Mutter allein und unter Ausschluss des Vaters auf eine alleinige Betreuung des Kindes zu bestehen, weil dies mit mangelnder Bindungstoleranz begründet Dritte grundsätzlich ausgrenzt und auf Defizite bei der Mutter hinweist.

    Und es widerspricht regelmäßig dem Interesse des Kindes, wenn ausschließlich die Mutter darüber befindet, sich selbst der finanziellen Verantwortung zu entziehen, weil es einfacher ist mit dem Finger auf andere zu zeigen, was wiederum als Hinweis auf mangelndes Verantwortungsbewusstsein zu werten ist.

     

    Günstiger, für die meisten Betroffenen, wäre die gleichmäßige Aufteilung familiärer und beruflicher Belastungen, auch in Hinblick auf sich hieraus anschließende Familientraditionen.

    Eine Mutter die nicht arbeiten will wird ihr ganz eigenes Kind nur schwer allein und erfolgreich zu einem eigenverantwortlichen Erwachsenen erziehen.

     

    Ganz nebenbei würde sich zum Pay Gap die Lücke entsprechend schließen, sich deutliche weniger Mütter tagsüber in den vielen sozialen Netzwerken tummeln und dummes Zeug über das eigene Leid von sich geben– von wegen kein Luxus – und die Gemeinschaft über Steuermehreinnahmen entlastet werden.

     

    Die Wirklichkeit, Walter, sieht überzählig ganz anders aus, wie das folgende Beispiel eindrucksvoll belegt.

    SPIEGEL Online: Arbeit, nein danke!: Bekenntnisse einer Alleinerziehenden

     

    Auch Ihnen wünsche ich ein frohes und erfolgreiches Jahr 2012

  • W
    Walter

    Es ist schon unfähr, wie Männer die Frauen behandeln. Erst machen wir ihnen Kinder, dann sehen wir zu, wie wir uns weiterhin unsere teuren Autos, Luxustaucherurlaube, Smartphones und HiFi-Geräte erhalten können, ohne an die Kinder zu denken, die bei den meist ärmeren Müttern leben. Eigentlich sollten wir bereit sein, den Unterhalt unserer Kinder zu gewährleisten, damit wir stolz auf uns sein können. Wie schlimm muss es sein, erst auf dem Totenbett zu merken, dass wir viele Fehler zu ungunsten unserer eigenen Kinder gemacht haben. Dumm dass wir Rechtsanwälte anstatt unsere eigenen Kinder füttern.

     

    Frohes neues Jahr wünscht euch Walter!

  • T
    Tina

    @Eber

     

    Klar hat man auch schon Pferde kotzen sehen, aber sowohl das als auch zahlende Mütter sind absolut selten.

    Der Regelfall ist nun einmal das Mütter das Sorgerecht erhalten, und Väter zahlen und für die Treffen mit den Kindern schwer kämpfen müssen.

    Gleichberechtigung ist etwas anderes!!!

  • H
    Horsti

    Ach, der VAMV mal wieder. Jener Verband, der zwar Väter im Verbandsnamen hat, in der Praxis jedoch allein Mütter vertritt und sich sogar gegen ein väterliches Sorgerecht ausspricht.

    Was den VAMV umtreibt ist der allein der Verlust von Privilegien ihrer Klientel. Jahrzehntelang gab es den Unterhaltsvorschuß gar nicht, in vielen Staaten Europas existiert er bis heute nicht. Werden diese Privilegien angekratzt, wird, wie im obigen Artikel eindrucksvoll zu sehen ist, schon mal die ganz große Keule herausgeholt und auf Kinder verwiesen, die nichts zu essen bekommen würden. Geht´s nicht auch ´ne Nummer kleiner? "Vergessen" wird regelmäßig auch, daß die Mutter als Elternteil gesetzlich gehalten ist den Barunterhalt heranzuschaffen, wenn der Vater nicht zahlen kann.

     

    Der staatliche Unterhaltsvorschuß wirkt wie ein Trennungsbooster, zu Lasten von Kindern. Dies dem VAMV beizubringen dürfte vergebens sein. Für nicht wenige Väter ist übrigens die Drohung mit der Verweigerung von Unterhaltszahlungen längst die einzige Möglichkeit geworden überhaupt noch ihr Kind zu sehen. Auch dies wird der VAMV nie verstehen.

  • M
    Michael

    Und ich bleibe dabei: Wer erst mindestens ein Kind in die Welt setzen muß, um rauszukriegen daß die Beziehung nichts taugt, soll gefälligst auch mit den Konsequenzen leben!

  • C
    Comment

    Noch ein Nachtrag von meiner Seite, bezüglich der Aussage von Frau Jagenow:

    "Es kann also passieren, dass der Vater den Kindergarten zahlt, die Mutter aber nicht weiß, was sie dem Kind zu essen geben soll".

    Kann es das?

    Auf welcher Grundlage, wo doch Fremdbetreuungskosten - ohne die darin enthaltenen Verpflegungsaufwendungen - als nachrangiger Mehrbedarf des Kindes anerkannt werden und nicht als vorrangiger Grundbedarf?

     

    Mal davon ab, dass auch diese Einschätzung durch den BGH nur darauf abzielt die Zahlpflichten zu maximieren und nicht etwa die Betreuungsbereitschaft des ausgebooteten Elternteils zu würdigen oder überhaupt Betreuung durch diesen zu ermöglichen.

  • F
    Fassungslos

    Bei Frauen geht es also darum, ob sie mehr oder weniger Geld haben.

     

    Bei Männern geht es nicht um Geld, sondern darum ob sie ihr Kind überhaupt sehen dürfen.

     

    Die TAZ wird den alltäglichen institutionellen Vätermord sicherlich weiter ignorieren.

     

    Sind ja bloß Männer.

  • E
    Eber

    Nicht nur Maenner muessen zahlen.

    In meinem Bekanntenkreis gibt es mindestens eine Frau, die Unterhalt zahlt.

    Da er das alleinige Sorgerecht hat, kriegt sie die Kinder dann auch nur, wenn sie ihm bar auf die Kralle nochmal was gibt und nach seiner Pfeife tanzt.

    Kann trotzdem passieren, dass er kurzfristig umdisponiert und die Kinder nicht rausrueckt.

    Also bitte nicht immer auf den armen Maennern beharren, die ja nur als Zahlschweine missbraucht werden.

  • AS
    Andreas Suttor

    Der Komplex Unterhaltsvorschuss wird immer wieder gern kontrovers diskutiert. Daher ist es in diesem Zusammenhang auch immer wichtig, den Gesamtkontext zu berücksichtigen.

    Dass Unterhaltsvorschuss nur bis zum zwölften Lebensjahr gewährt wird, ist kein Problem. Danach greift im Bedarfsfall die Grundsicherung bzw. andere Regelungen des SGB II. Es entstehen also keine Lücken.

    Tief läßt blicken, dass Aussagen wie "man weiß doch gar nicht, ob der Mann zahlt oder nicht" fallen. Natürlich weiß man das. Viele Mütter sind sich aber ganz offensichtlich nicht darüber im Klaren, dass sie eine Bringepflicht in Bezug auf Unterlagen und Anträge haben und alle privatrechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen haben, um an die Unterhaltszahlungen des Unterhaltspflichtigen zu kommen. In diesem Zusammenhang ist es auch ein Unding, dass die meisten Jugendämter sich auch als Anwälte der Mütter verstehen, anstatt eine neutrale Position einzunehmen. Andererseits sehen sich die meisten Ämter aber offensichtlich nicht in der Lage, gezahlten Unterhaltsvorschuß bei den Unterhaltspflichtigen effektiv einzutreiben - obwohl das im Rahmen der Selbstbetitelung einfacher eigentlich gar nicht sein kann. Es liegt also einiges im Argen - aber anderes, als im Artikel beschrieben.

  • F
    Fabian

    Das bisherige Modell, sich von als Frau von einem gutverdiener Mann schwängern zu lassen und damit Unterhalt für sich und Kind zu erwerben, gehört endlich abgeschafft. Zum Teil ist es ja bereits eingeschränkt.

     

    Klar das die Kinder unter so einer Mutter leiden oder wenn diese schlicht beziehungsunfähig ist. Welche erhöhten Risiken bei alleinerzogenen Kindern bestehen bzgl. Sucht, anormalem Sozialverhalten, Gesundheit etc. ist ja hinlänglich bekannt.

  • P
    Peer

    Bislang war das "Zwangsvaterschaftsmodell" mit dem Zwang zur Zahlung von Unterhalt für Frau und Kind, wenn die bspw. sich einen anderen Lover zulegte, eine moderne Form der Leibeigenschaft, hatte doch der Vater nur Pflichten ohne Rechte. Es ist höchste Zeit, dass hier endlich Änderungen kommen, so dass die Mütter nicht machen können, was sie wollen und der Vater immer der dumme und betrogene Zahlpapi ist.

     

    Welcher man lässt sich schon bei solchen Gesetzen auf Kinder ein, wenn die Frau ihn jeder Zeit rausschmeißen kann und ihre trotzdem zahlen muss. Verantwortung gehört geteilt genauso die Belastungen.

  • V
    vagant

    antiquiertes geschlechterclichée hin oder her, in der regel bleiben Frauen, die alleinerziehenden Elternteile. Durch AbsolventINNEN wurde auch noch keine Frauenquote eingeführt...

  • L
    Lope

    Komisch dass in dem ganzen Text die Männer nur zahlen.

  • P
    Pharisäer

    Marlies Maier sieht das als Nachteil: "In Zeiten einer Trennung geht es doch drunter und drüber. Wer kann denn da schon genau wissen, ob der Mann zahlt oder nicht?"

     

    "...ob der Mann zahlt oder nicht?" ein freudscher Versprecher, welcher das antiquierte Weltbild von Frau Maier offenlegt. Hauptsache der Mann zahlt...

     

    Wie wär es mal, solche Aussagen und Artikel geschlechtsneutral zu formulieren. Das ist in unserer heutige Zeit wohl das Mindeste, was man erwarten kann.

     

    Naja...hauptsache ER zahlt...

  • C
    Comment

    Die besinnlichen Tage dienten wohl wieder mal mehr der Völlerei, als der Besinnlichkeit?

     

    Unterhaltsvorschuss war in der Vergangenheit immer auch missbrauchsträchtig.

    So von meiner Ex-Gattin und Mutter des gemeinsamen Kindes direkt mit Auszug - und Entzug des Kindes - beantragt und ausgezahlt.

    Ich übergab die Angelegenheit meiner anwaltlichen Vertetung, um dem Amt gegenüber klarzustellen und zu belegen, dass ich bereits Kindesunterhalt überwiesen hatte.

    Ob die Missbrauchende jemals die Leistung hat zurückzahlen müssen ist mir nicht bekannt.

     

    Wenn Väter nicht zahlen wollen, liegt das auch mal an der noch immer hierzulande weit verbreiteten und irrigen Annahme, dass es der Entwicklung eines Kindes dienlicher wäre, hätte das Kind nur einen einzigen Lebensmittelpunkt. Dies gilt insbesondere für die ersten drei Lebensjahre, um ein möglichst gesichertes Fundament für die Zeit danach zu errichten.

     

    Die wenigen mir bekannten Väter, die nicht zahlen wollen - die Mehrzahl kann dies mindestens nicht vollständig - bieten im Gegenzug Pflege und Erziehung an.

     

    Ich begrüße somit jede weitere restriktive Maßnahme, die gegen Kinder als Unterhaltsgeiseln wirkt.

     

    Und zu dem was das "Unding" betrifft, wissen wir ja aus welcher Ecke es kommt: Aus dem Verband Alleinerziehender Mütter, der Mutterschaft mit der Geburt definiert und im Gegenzug Vaterschaft so stark mit Auflagen verbindet, dass elterliche Kooperation erst gar nicht entstehen kann.