Kommentar Kreuzfahrtboom im Norden: Schiffe an die Steckdose

Kreuzfahrten müssen so umweltfreundlich wie möglich vonstatten gehen. Bisher sind die schwarzen Rauchfahnen der weißen Flotte Beweise für ökologische Bedenkenlosigkeit.

Gegen diese schwimmenden Luxushotels soll gar nichts gesagt werden. Es ist nur ein kleiner Teil der Bevölkerung, der Kreuzfahrturlaub macht, dieser Teil indes wird immer größer. Noch nie gab es in Deutschland und anderen westlichen Ländern so viele gut situierte Menschen, noch nie gab es so viele wohlhabende Pensionäre, denen das Bordleben und ein paar Landgänge Bewegung genug sind. Es sei ihnen gegönnt.

Unabdingbar jedoch ist: Das muss so umweltfreundlich wie möglich vonstatten gehen. Bislang sind Luxusdampfer schwimmende Sondermüllverbrennungsanlagen. Die schwarzen Rauchfahnen der weißen Flotte sind die Beweise für ökologische Bedenkenlosigkeit.

Zwar gibt es Anzeichen für Besserung, noch immer aber fahren Schiffe mit hochgiftigem Rückstandsöl. Dieser Abfall der Rohölverarbeitung ist spottbillig, zu Lande verboten, zu Wasser geduldet und für die Luft schädlich. Deshalb ist der Anschluss an die Ökostrom-Steckdose im Hafen zwingend erforderlich.

Und da es alle Schiffe in allen Häfen betrifft, macht es Kreuzfahrten ohne Wettbewerbsverzerrung ein wenig teurer, aber auch gesünder. Bei weltweit operierenden Schiffen indes müssen eben auch globale Lösungen her. Alleingänge einzelner Häfen sind schon aus Gründen der Bordtechnik kaum möglich.

Ein großer Hafen wie Hamburg indes kann Maßstäbe setzen und Vorreiter sein. Wenn es denn politisch gewollt ist.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.