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Nach Todestag Oury JallohsPolizeiübergriff auf Gedenkdemo

Aktivisten fordern die Aufklärung des mysteriösen Todes Oury Jallohs in Polizeigewahrsam. Bei einer Gedenkdemo wurden zwei Teilnehmer von Polizisten verletzt.

Neue Ungereimtheiten: Ein Brandexperte stellt die Umstände von Jallohs Tod nach. Bild: ap

BERLIN/BREMEN taz | Es ist nicht mehr nur die Geschichte des toten Oury Jalloh. Es ist längst auch die Geschichte des Guineers Mouctar Bah und seiner Freunde. Sie wollten am Samstag, dem Todestag Jallohs, in Dessau demonstrieren. Doch am Ende dieses Tages lag Mouctar Bah im Krankenhaus: niedergeschlagen von Dessauer Polizisten.

Seit Jahren fordert die von Bah gegründete "Initiative Oury Jalloh" die Aufklärung des mysteriösen Feuertods in einer Dessauer Polizeizelle. Am Samstag demonstrierten dafür rund 200 Menschen. "Oury Jalloh, das war Mord!" stand auf ihren Plakaten. Doch wie in der Vergangenheit versuchte die Polizei diesen Slogan zu verbieten.

Ein unguter Verdacht

Tod in der Zelle

Der Sierra Leoner Oury Jalloh verbrannte am 7. Januar 2005 in einer Dessauer Polizeizelle, er war an Händen und Füßen gefesselt. Freunde und die Familie des Toten machen Polizisten für den Feuertod verantwortlich.

Die Staatsanwaltschaft glaubt, dass der gefesselte Jalloh die Matratze selbst angezündet hat. Sie klagte zwei Polizisten wegen fahrlässiger Tötung an: Der eine habe bei Jallohs Durchsuchung ein Feuerzeug übersehen, der andere den Feueralarm ignoriert.

Die beiden Angeklagten wurden 2008 vom Landgericht Dessau freigesprochen. Der Bundesgerichtshof hob den Freispruch 2010 auf. Seitdem verhandelt das Landgericht Magdeburg erneut.

Als Bah und einige Begleiter am Ende der Demo erkennungsdienstlich behandelt werden sollten, seien sie von Polizisten brutal niedergeschlagen worden, berichtet die Initiative. Bis Montag lag Bah, der von der Internationalen Liga für Menschenrechte für sein Engagement mit der Carl-von-Ossietzky-Medaille ausgezeichnet wurde, deswegen im Krankenhaus.

"Das nährt einen sehr unguten Verdacht", sagt Dirk Vogelskamp vom Komitee für Grundrechte und Demokratie. Die drei von der Polizei Attackierten waren dunkelhäutig und gehören seit Jahren zu den tragenden Figuren der Initiative Oury Jalloh.

Am Montag erklärte Sachsen-Anhalts CDU-Innenminister Holger Stahlknecht, dass die Polizei keinen Strafantrag wegen des Slogans stellen werde, um "weitere Eskalationen" zu verhüten. Er verwahre sich aber "gegen die Aussage, dass unsere Polizisten Mörder sein sollen".

Neue Ungereimtheiten im Prozess

Der Verlauf des Revisionsprozesses, der am Montag in Magdeburg fortgesetzt wurde, hat die Initiative jedoch in ihrer Entschlossenheit bestärkt. Denn dort kamen immer neue Ungereimtheiten zutage.

Besonders schwerwiegend sind die Widersprüche zu einer Zellenkontrolle, eine halbe Stunde vor Jallohs Feuertod. Die Polizisten Hans-Ulrich M. und Udo S. sollen noch um 11.30 Uhr Jallohs Zelle durchsucht haben. "Das haben Polizeibeamte im Prozess ausgesagt", sagt der Anwalt der Familie Jalloh, Daniel Napp. M. und S. hatten Jalloh an jenem Morgen festgenommen. Die Kontrolle streiten sie jedoch ab; sie wollen zu der Zeit auf Streife gewesen sein. Im schriftlichen Dienstprotokoll ist die Kontrolle nicht dokumentiert.

Das elektronische Journal, das alle Vorgänge auf dem Polizeirevier erfasst, wurde gelöscht. Das Gericht konnte nicht klären, weshalb. Das Feuerzeug, mit dem Jalloh sich selbst angezündet haben soll, wurde nicht bei der ersten Durchsuchung der ausgebrannten Zelle entdeckt. Es ist erst nachträglich in die Asservatenliste eingetragen worden.

Das Videoband "ist weg"

Und das Videoband, auf dem die Durchsuchung der Zelle dokumentiert ist, hat Lücken. Zuerst hatten die filmenden Beamten behauptet, dass ein Stromausfall dafür verantwortlich sei. Dies hat sich während des Prozesses als nicht haltbar erwiesen. "Das Band ist weg", sagt Napp. In der nicht dokumentierten Zeit "wurde das Anheben des Leichnams möglicherweise gefilmt", sagt Napp.

Schließlich erklärte der Brandgutachter - in beiden Prozessen war es derselbe -, dass er von der Justiz nur den Auftrag bekommen habe, den Brandverlauf so zu rekonstruieren, als habe Jalloh sich selbst angezündet. "Der Zustand der Leiche ist so aber nicht zu erklären, das hat der Gutachter selbst eingeräumt", sagt Napp. Zehn neue Beweisanträge hat er am Montag gestellt.

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30 Kommentare

 / 
  • Q
    Qe ötzi

    OK, dieser Thread ist wohl tot, ich habe den Fall

    nicht studiert, trotzdem mal meine Meinung.

     

    eh @Norbert, schon mal was von Rechtsstaatlichkeit gehört?

    Auch mutmaßliche Drogendealer gehören vor Gericht und nicht

    unter abenteuerlichen Umständen in einem Polizeirevier

    angezündet.

     

    @Michael Klein:

    Faschos sollte man schlichtweg abschieben, die spielen

    sich hier auf wie Herrenmenschen, sind aber in

    Wahrheit kleine Würstchen, die aus unklaren Gründen vom

    System geduldet werden.

  • B
    Beobachter

    es ist doch schon sehr merkwürdig, das Bänder verschwinden. Wie immer, wir lassen Beweise verschwinden und machen dan wieder gute Polizisten aus den netten den" dem Rechtsstaat dienenden Zeitgenossen" Super, wir können stolz auf unser Land sein.

    "Klarheit, Gunter Reimer, Norbert, Cato und Fantasie",

    ihr seit ja wohl völlig von Sinnen, oder rechts. Anders kann ich mir so einen Scheiß von euch nicht erklären. Die Dessauer Polizei hat ein großes Problem mit Ausländern.Wir sollen ein Rechtsstaat sein ? Das sind wir schon lange nicht mehr und Meinungsfreiheit ist hier nur für die rchten erlaubt.

    Leider nicht nur dort!Ich habe schon mehrere fragwürdige Umgangsformen gegenüber Ausländern selbst beobachten können und weiß daher sehr genau, das es so ist. Haben wir vergessen duch wen unser Land wieder aufgebaut bezw. manipuliert wurde. (Nazistrukturen und mit Naziakteuren)

    Eine Verurteilung ist hier in jedem Fall angebracht wenn nicht wegen Mordes dann zumindest wegen unterlassener Hilfeleistung mit Todesfolge. Sonst verliert dieses Land alle Glaubwürdeigkeit.

  • R
    Rainer

    Wer glaubt auch nur einer dieser Polizisten würde verurteilt ist mindestens extrem optimistisch.

    Die Justitz hat sich mMn. in den letzten Jahren nicht unbedingt willig gezeigt Polizisten für ihre Handlungen zur Rechenschaft zu ziehen, nichtmal wenn Fehlverhalten offensichtlich waren und gut dokumentiert (ein Beispiele ist u.A. der Vorfall auf der "Freiheit statt Angst 2009"). In diesem Fall haben die Beamten scheinbar schnell genug dafür gesorgt, dass es keine Beweise gibt und das wird sicherlich nicht für übermäßige Trauer von seiten der Gerichte und Staatsanwälte gesorgt haben.

    Um es Klar zu stellen, ich glaube nicht an eine absichtliche Hinrichtung oder ähnliches, aber aufgrung der Fesselung und dem Einschließen haben die Beamten mMn. die volle Verantwortung für die Körperliche Unversehrtheit Ihrer Insassen.

  • DC
    DICK CHENEY

    An alle Faschos die sich hier so tumeln um die Linken zu aegern.

    Deutschland schafft sich ab, weil es den Zug zur Globalisierung verpasst!

    Also behaltet eure dumme Nationalistisches Gedangegut fuer Euch anstatt Euch weiter zu blamieren.

    Als wenn die globale wirtschaftliche Dynamik etwas auf Eure Minderwertigkeitskomplexe gibt.

     

    Gruesse vom halben Immi.

  • H
    Heino

    Am Montag erklärte Sachsen-Anhalts CDU-Innenminister Holger Stahlknecht, dass die Polizei keinen Strafantrag wegen des Slogans stellen werde, um "weitere Eskalationen" zu verhüten. Er verwahre sich aber "gegen die Aussage, dass unsere Polizisten Mörder sein sollen".eben

     

    Solche Aussagen des Innenministers habe ich schon öfters gehört. Als es um die Verbrechen der NS Zeit gegangen ist. Es gab und gibt hier so viele Widersprüche, dass man Zweifel an der Polizei in Dessau bekommen kann. Bei einer erst Vernehmung, hatte sich noch eine Beteiligte durchaus im Sinne des Geschädigten geäußert, später aber wieder alles zurück genommen. Warum wohl? Ich kann mich auch an einen Fall von kritischer Berichterstattung in Hamburg erinnern, wo dem Journalisten versehentlich das Schlüsselbein gebrochen wurde, obwohl als Pressevertreter deutlich erkennbar. Die Liste ließe sich noch fortführen, wird aber kaum in der Öffentlichkeit wahr genommen.

  • N
    Norbert

    @cato

     

    In China, Singnapur und einigen afrikanischen Ländern gilt tatsächlich die Todesstrafe für Drogendealer. Ich finde das auch gut, wenn man sieht, wie das Leben von Kindern und Erwachsenen durch Drogen zerstört werden. Oury Jallohs hat das nicht gekümmert, von daher sollte uns sein Tod auch nicht kümmern.

  • MK
    Michael Klein

    @cato!

    Todesstrafe???? Wir leben nicht mehr im Hitlerfaschismus!

  • KK
    Karl K

    den @-Hetzern:

     

    In Ansehung des Artikels von heute

    " Nicht hinreichend deeskaliert" und

    dass die StA Dessau - zu Recht - den Slogan

    "Oury Jalloh, das war Mord!" als von der Meinungsfreiheit

    gedeckt ansieht"

    DDRr so viel beschworene Rechtsstaat ist weit

    komplexer und ausdifferenzierter als man sich

    gemeinhin träumen läßt.

    Und das ist bei allen Mängeln eine große

    Kulturleistung, die durch jeden einzelnen von uns immer

    wieder neu hergestellt werden muß - auch und gerade

    durch Demonstrationen und die Ausübung der Meinungsfreiheit.

     

    Und ein politischer Kampfbegriff als Meinungsäußerung gegenüber Institutionen ist rechtlich erkennbar etwas anderes, als die Bezichtigung

    einer Einzelperson des Mordes im strafrechtlichen Sinne.

     

    Die Einschätzung der übrigen Kommentatoren gehen

    daher völlig in Ordnung.

  • C
    cato

    Todesstrafe für Drogendealer ( Mörder auf Raten )halte ich durchaus für angebracht.

     

    Und Herr Oury Jalloh hat es offenbar genauso gesehen.

     

    Respekt!

  • S
    suswe

    @ Fantasie: Was sagt Ihre Fantasie zu der Tatsache, dass die Zelle einen zweiten Eingang hat und in ihr vorher schon ein Obdachloser verbrannt ist?

  • MK
    Michael Klein

    @Fantasie!

    @Klarheit!

    @Thomas Trasolt!

    Kommentare die eindeutig belegen, dass fremdenfeindliches und rassistisches Gedankengut mitten in der sauberen Gesellschaft fest verankert ist! ES stinkt regelrecht in Deutschland und der Spruch "Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht" ist heute aktueller denn je! Man könnte nur noch kotzen vor Ekel! Deutschland verdummt wirklich, es schafft sich total ab! Nur halt aus anderen Gründen als die, die Sarrazin uns weissmchen will!

  • TT
    Thomas Trasolt

    Diesen verurteilten Drogendealer zum Opfer zu machen ist einfach nur absurd. Genau wie die irre Behauptung, Polizeibeamte hätten ihn angezündet. Es war eine Selbstanzündung, die durch minderschwere Versäumnisse der gestressten Beamten zu spät entdeckt wurde. Punkt. Leute wie diesen Mouctar Bah sollte man einfach abschieben.

  • D
    derjenige

    Hier auf dem Video des MDR ist deutlich zu sehen wie Polizisten Demonstranten umher schubsen und bei 00:30 sieht man wie ein Polizist einen Demonstranten grundlos ins Gesicht schlägt. Das war allerdings noch eine der harmlosesten Attacken. Ich hoffe es kommen bald noch mehr Beweismittel ans Licht und dass die beamten alle samt vor Gericht gestellt werden.

     

    http://www.mdr.de/nachrichten/jalloh108_zc-e9a9d57e_zs-6c4417e7.html

  • LR
    liberaler Rechtsstaat

    @ Klarheit (u.a.):

     

    Ab dem Zeitpunkt, ab dem Polizisten einen Inhaftierten an Händen und Füßen fesseln, ihn also jeder Möglichkeit der Bewegung berauben, sind sie selbst für dessen Sicherheit uneingeschränkt verantwortlich.

     

    Aufgrund der Beweislage müssen die verantwortlichen Polizisten daher zumindest wegen fahrlässiger Tötung verurteilt werden. Da sie den Angeklagten nach eigener Aussage nicht gründlich genug durchsucht hatten und zudem noch einen Feueralarm ignorierten, liegt sogar grobe Fahrlässigkeit vor. Und da dies im Dienst geschah, muss man die beiden auch umgehend von selbigem entbinden, mit sämtlichen disziplinarischen Konsequenzen auch hinsichtlich ihrer Pensionsansprüche.

     

    Vorsätzlicher Mord wird ihnen nicht nachweisbar sein; falls es einer war - was ich hiermit noch nicht behaupten will - haben sie zu viele Beweise beseite geschafft, als dass man sie dafür noch verurteilen könnte.

     

    Aber für eine Haftstrafe sollte es aufgrund der Schwere der Tat dennoch reichen. Wenn ich einen Menschen vorrübergehend bewegungsunfähig mache, darf ich NIEMALS eine Feueralarm in dessen Umgebung ignorieren!! Die Polizisten sind ganz klar UNMITTELBAR für den Tod des Häftlings verantwortlich.

     

    Ärgerlich ist nur, dass der Staat selbst diesen Polizisten nach der Vorstrafe, dem Verweis aus dem Dienst und der damit einhergehenden beruflichen Unvermittelbarkeit auch noch Hartz IV bezahlen muss.

  • GR
    Gunter Reimer

    @Volker Gerloff

     

    Ihre Geschichte kann nicht stimmen, als "Nazi" tituliert zu werden ist kein Tatbestand der Verleumdung. Leider.

  • RK
    radi karl

    @ fantasie: such dir mal ne andere zeitung für deine nazischeiße! "benehmen wie in afrika" - alter du hast ja nen vollschaden! Und dann erklär den leuten mal, wie ein mensch, der mehrfach durchsucht wurde, sich (an händen und füßen fixiert) hätte anzünden sollen...

  • P
    pablo

    Egal wie dieser Prozess ausgeht ein übler beigeschmack wird bleiben. Wenn hier kein Mensch ums Leben gekommen wäre würde man sich über die stümperhafte versuchte Vertuschung kringeln vor lachen. Es gibt ein Problem bei der Polizei in Deutschland, das Problem das Polizeibeamte hier in diesem Land immer Straffrei ausgehen wenn sie in ihrer Dienstzeit Straftaten begehen. Komischerweise verschwinden immer dann mögliche Be- als auch Entlastungsbeweise in diesen Verfahren. Eine Verurteilung ist hier in jedem Fall angebracht wenn nicht wegen Mordes dann zumindest wegen unterlassener Hilfeleistung mit Todesfolge. Hier können sich die Polizisten nicht von frei machen.

  • VG
    Volker Gerloff

    Es ist wohl eher so, dass die Dessauer Polizei meint, sie sei im wilden Westen, oder in Russland... Das rechtsstaatliche System, was so gern von Law-and-Order-Vertretern bemüht wird, sieht vor, dass sich staatliche Stellen grds. an Recht und Gesetz halten. Sollte dies einmal nicht der Fall sein, so kann durch ein Gericht festgestellt werden, dass das staatliche Handeln rechtswidrig war und "das System" vertraut darauf, dass die staatliche Stelle ihr zukünftiges Handeln entsprechend anpasst. Genau das funktioniert in Dessau und in einigen anderen Landkreisen in LSA nicht! Es wurde schon oft durch Gerichte festgestellt, dass insbesondere das Agieren von Versammlungsbehörden und Polizei rechtswidrig war - geändert hat sich nichts. Der Dessauer Polizei ist es einfach egal - sie schaffen sich ihr eigenes Rechtssystem. Passt ihnen eine Meinung nicht, so wird sie für strafbar erklärt, egal wie absurd und peinlich diese Auffassung sein mag... Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Ruft ein NPD-Funktionär bei der Polizei in Dessau an, weil ein Kamerad (von einem Dessauer Antifaschisten als Nazi bezeichnet wurde, so wird promt ein Verfahren wegen Verleumdung eingeleitet - Soll an einen schrecklichen Todesfall im Polizeigewahrsam erinnert werden, nutzt die Stadt Dessau die Gelegenheit nicht, sich daran zu beteiligen, sondern bekämpft (im wahrsten Sinne des Wortes) dieses Gedenken mit allen Mitteln. Es wird Zeit, dass auch in Dessau Rechtsstaat und Demokratie zugelassen werden!

  • K
    Klarheit

    Oury Jallohs war ein Asylbetrüger und Drogendealer, der bei seiner Inhaftierung massiv Widerstand geleistet hat. Das er ein Feuerzeug in die Zelle schmugeln konnte ist ein Fehler der Polizei gewesen, genauso wie das Abschalten des Notrufs, nachdem Jalloh ständig Terror in der Zelle gemacht hat.

     

    Polizisten einen Mord, also vorsätzliches geplantes Töten zu unterstellen, ist eine schwere unbewiese Anschuldigung und daher strafbar. Das sollten endlich Migranten wie Bah kapieren und dafür auch gerade stehen. Und wer sich wie er Verhaftungen widersetzt (auch stafbar) muss sich über harte Bandagen der Polizei nicht beschweren. "Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus."

  • H
    Hans

    Sorry, aber das ist doch eine Farce!

     

    Es gilt zwar "Im Zweifel für den Angeklagten", aber bei solch offensichtlicher Beweismanipulation und Vertuschung müsste man das gesamte Revier und zuständige Leitungspersonen entlassen.

     

    Dieser Zustand ist einfach nur absurd und zuständige Politiker und Juristen sollten jetzt mal klar machen, dass solch eine Verschleierung von Seiten der Polizei falsch und auch diletantisch und beschämend ist.

  • E
    emil

    unfassbar, was sich in deutschland rechtsstaat schimpft.

  • DT
    Der Tom

    Wann sehen es die Leutz endlich ein:Schland ist ein auf dem rechten Auge blindes Ungetüm, das daher umso wilder nach links ausschlägt. Neulich stellte Friedrich den Verfassungsschutzbericht 2010 vor, der zeigt eine schreckliche Gewaltbereitschaft der Linken und reine dagegen harmlose Rechtsextreme Szene (http://www.verfassungsschutz.de/download/de/publikationen/verfassungsschutzbericht/vsbericht_2010/vsbericht_2010.pdf). Wie genau gezählt wird wird nicht genau beschrieben. Der Staat in seiner jetzigen Besetzung hat keine Glaubwürdigkeit mehr. Wenn rechte regieren, kommt die Informationspolitik entsprechend daher. Wenn man den NSU u.a. konsequent dazurechnen würde, wäre die rechte Szene wohl gefährlicher einzustufen. Klar, pöbelnde oder bettelnde Punks und Autonome sind lästig und ihre Gewalt ist abzulehnen, aber in einem Staat, der aus Nazistrukturen und mit Naziakteuren wieder aufgebaut wurde (siehe Joschka Fischers Studie zum auswärtigen Amt: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/1304653) und dessen sog. Verfassungsschutz aus dem Ost-Geheimdienst der Nazis aufgebaut wurde (Operation Gehlen), ist in Sachen Rechtsbeachtung nicht viel zu(zu)trauen...

  • T
    Tamara

    Da sollte wirklich mal genauer hingeschaut werden. Das müsste doch gerade jetzt mehr als deutlich sein, in einer Zeit in der sich einer breiten Öffentlichkeit offenbart wie weit rechtsextremes Gedankengut auch in diesen Kreisen verbreitet ist.

  • J
    JürgenG

    Selbst als lebenslang kritischer linker Bürger spüre ich in mir seit Jahren in diesem Kontext den Reflex, "dass nicht sein kann, was nicht sein darf". Deshalb sei es auch als eine Art Selbsttherapie einmal klar gesagt: Die Polizisten haben da einen Wehrlosen auf bestialische Weise ermordet, und die Behörden finden das bestimmt nicht gut, folgen aber mit allen Mitteln den Regeln des Corpsgeistes, nach dem so etwas nicht zur öffentlichen Tatsache werden darf. Du liebe Güte, was gibt es in diesem Land, das vorgeblich den kulturellen Nabel der Welt darstellt, alles an Ungesagtem - dieser Fall ist da ja sicherlich bloß des Eisbergs Spitze. Gänsehaut, Scham, Hilflosigkeit - und meine Wählerstimme keiner Partei mehr, die nicht radikal in Frage stellt, was los ist in diesem unseren Lande.

  • L
    Leserin

    Ist Stahlknecht irre? Seid wann sind denn Polizisten nicht auch Mörder? Auch dt. PolizistInnen erschießen doch immer mal wieder jemanden. Wenn Menschen Schußwaffen trage passiert das nunmal...

    Naja, gut. Jalloh war ne Ausnahme, den haben sie das Gesicht zerschlagen und dann angezündet.

    Und Achidi John in Hamburg ist am an Brechmitteln gestorben. Conny 1991? Der wurde -ausversehen!- mit vollspeed von einem Polizeifahrzeug überfahren.

     

    unvollständig.

  • TS
    Till Schweiger

    Neueste Hollywood-Hammer-Serien-Produktion: "Police-Story Germoney - Parastatal Violence". Deutsche faschistische Polizei bringt's zum totalen Quotenreisser, synchronisiert europaweit.

    Bitte zwecks Drehbuchvorschläge Kontakt zu Mr. Brown Entertainment aufnehmen - besser läßt sich Antifa nicht finanzieren!

  • T
    tommy

    Wieder mal ein recht fragwürdiger Kommentar zu diesem Fall. Dass den beteiligten Polizisten wahrscheinlich massives Fehlverhalten und unterlassene Hilfeleistung vorzuwerfen ist - ok; dafür sollten sie auch sicher bestraft werden. Die fortwährenden Behauptungen bestimmter Lobbygruppen, Jalloh sei ermordet worden, sprich, rassistische Polizisten hätten ihn absichtlich angezündet - wofür es meines Wissens nach keinerlei Beweise gibt - sind aber abenteuerlich (was aber nicht verhindert, dass Jalloh schon in manchen der Aufzählungen von Mordopfern rechter Gewalt auftaucht). Polizeigewalt ist ja sicherlich oftmals ein Problem, aber manche Vorwürfe erscheinen dann doch, sofern sie nicht belegt werden können, ein bißchen zu abwegig.

    Aber irgendwie kriegt man den Eindruck, dass es manchen Lobbygruppen vorrangig darum geht, eine Kampagne zu fahren, um ihre Vision von offenen Grenzen durchzusetzen. Eines muss ich zudem noch sagen: Ein Ende wie Jalloh verdient sicherlich niemand. Das ändert aber nichts daran, dass sein Asylantrag, soweit man weiß, nur vorgeschoben war und er während seines Aufenthalts in Deutschland alles andere als ein Mustermigrant war. Auch Leute wie Jalloh haben natürlich ein Recht auf körperliche Unversehrtheit und menschenwürdige Behandlung durch die Polizei. Allerdings nicht unbedingt auf dauerhaften Aufenthalt in Deutschland.

  • JC
    Jay Came

    Es gibt so einige sonderbare Dinge in den Verliesen der deutschen Polizei..

  • S
    SteakDoc

    Hmm entspechend dieses Berichtes kann ich auch nur zu dem Schluss kommen das irgendetwas verheimlicht wird von Seiten der Polizei und sowas passiert doch eigentlich nur dann wenn Beamte richtig Scheiße gebaut haben und gedeckt werden müssen ...

    Ergo liegt die Vermutung, das die beschuldigten Polizisten wirklich Mörder sind mehr als auf der Hand.

    Und es kann doch keiner ernsthaft glauben das Logbücher und Jounale einfach so verschwinden ... das hat immer einen Grund!

     

    Also sind diese Polizisten offenbar Mörder und müssten auch in einem Indizien Prozess zu verurteilen sein...

    bei NICHT Polizisten reichen doch auch schon oft Indizien für eine Verurteilung!

  • F
    Fantasie

    Leute wie Mouctar Bah glauben offenbar, sie können sich hier "benehmen" wie in Afrika, Polisten als Mörder diffamieren, Widerstand gegen Staatsbeamte leusten und ähnliche Straftaten begehen. Hier ist Nachhilfe im Rechtsstaat dringend nötig.

     

    So zu tun, als würden Polizisten einen Gefangenen anzünden, ist wirklich dreist und abwegig, nur weil gewisse Beweise fehlen. Selbstanzündungen dagegen sind in Gefängnissen häufig und daher auch hier sehr wahrscheinlich. Und solange das Gegenteil nicht klar bewiesen ist, gilt die Unschuldsvermutung (in unserem Rechtsstaat). Wem das aus Afrika nicht paßt, sollte Deutschland verlassen.