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Kreuzfahrtschiffe und die UmweltBoom-Branche mit Schmuddel-Image

Für den Tourismus sind Kreuzfahrten die Erfolgsstory der letzten Jahre – 5,5 Millionen Europäer machten 2010 eine. Für die Umwelt sind sie eine Katastrophe.

Kreuzfahrtschiffe sind beliebt. Dieses Modell ist besonders flott: Aida blu. Bild: dpa

BERLIN taz | Kreuzfahrten sind die trendige Weiterentwicklung des All-inclusive-Modells: Massentourismus, bei dem das Geld der Urlauber an Bord bleibt. Laut Cruise Lines International Association (CLIA), dem Dachverband der Kreuzfahrtreeder, ist die Zahl der Passagiere seit 2000 weltweit um 80 Prozent gestiegen.

Nach Angaben des European Cruise Council (ECC) unternahmen 2010 insgesamt 5,5 Millionen Europäer eine Kreuzfahrt, ein Plus von 10 Prozent gegenüber 2009. Kreuzfahrtgäste aus Europa stellen rund 30 Prozent aller zirka 18,8 Millionen Passagiere weltweit. Die EU-Länder mit den höchsten Gästeaufkommen waren Großbritannien (1,6 Millionen), Deutschland (1,2 Millionen), Italien (rund 890.000) und Spanien (645.000).

Längst sind Kreuzfahrten nicht mehr nur für ältere Menschen das perfekte Urlaubsmodell. Auch junge Leute schätzen sie als bequem und gesellig. Die schönsten Küsten der Welt ziehen am TV-geübten Augen vorbei, der Landgang reicht gerade fürs Shopping und eine paar Sehenswürdigkeiten, die klimatisierte Kabine an Bord schützt vor zu viel Nähe. Und Unterhaltung gibt es bei über 4.000 Gästen an Bord ohnehin genug.

Die Costa Crociere S. p. A., der die "Concordia" gehört, ist die größte Kreuzfahrtreederei Europas. Allein im Jahr 2010 beförderte sie nach Angaben des ECC mehr als zwei Millionen Gäste, die Umsätze erreichten nahezu drei Milliarden Euro.

Zur Flotte gehören aktuell 26 Schiffe, darunter auch die acht Schiffe von Aida Cruises mit Heimathafen in Rostock. 2010 profitierten die europäischen Kreuzfahrthäfen laut ECC vom Gästezuwachs: 5,2 Millionen Gäste (+ 7,2 Prozent) begannen ihre Fahrt in Europa.

Schiffsbauer profitieren

Der gesamte direkte und indirekte wirtschaftliche Einfluss auf die Wirtschaft des Kontinents belief sich auf 35,2 Milliarden Euro, darunter mehr als 14 Milliarden Euro direkte Ausgaben, wobei Italien 4,5 Milliarden Euro, Großbritannien 2,6 Milliarden Euro und Deutschland 2,3 Milliarden Euro zugute kamen.

Auch Europas Schiffsbauer profitieren vom Wachstum der Branche: Von 2011 bis 2013 entstanden in ihren Werften 23 neue Schiffe mit einem Investitionsvolumen von fast elf Milliarden Euro.

Zu Unrecht haben Kreuzfahrten ein sauberes Image. In der Realität stinken die mit Schweröl betriebenen Ozeanriesen zum Himmel und verschmutzen die Meere. Kritiker sprechen von Dreckschleudern und schwimmenden Sondermüllverbrennungsanlagen.

Laut Nabu (Naturschutzbund Deutschland) hinterlassen die Schiffe einen "deutlich sichtbaren ökologischen Fußabdruck". Bei der Verbrennung des Treibstoffs entstehen Schadstoffe wie Ruß, Schwefel- und Stickoxide.

Klimabilanz wie Flugzeuge

Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, die Umweltbelastung durch Schiffe zu reduzieren, etwa Umstieg vom Schweröl auf umweltfreundlicheres Dieselöl. Aber laut Nabu verweigern die Konzerne aus Profitgier die Verwendung von Schiffsdiesel und den Einbau von Abgastechnik. Nach Angaben der Umweltschutzorganisation stößt ein einziger Ozeanriese auf einer Kreuzfahrt so viele Schadstoffe aus wie fünf Millionen Autos auf der gleichen Strecke.

Und die Bilanz in puncto Treibhausgas? Nach übereinstimmenden Studien steuert die Seeschifffahrt 2,7 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen bei - ungefähr so viel wie der viel gescholtenen Flugverkehr. Daher plant die EU, den Emissionshandel in Zukunft auch auf den Schiffsverkehr anzuwenden.

Costa Kreuzfahrten unterstützt den WWF Italien beim Schutz von einigen der kostbarsten und am meisten gefährdeten Meeresregionen unseres Planeten: des Mittelmeers, der Großen Antillen und der Nordküste Brasiliens. Damit die Schönheit der Meere erhalten bleibt.

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36 Kommentare

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  • U
    Urgestein

    Hier werden einmal mehr Äpfel, Birnen und was nicht noch alles irgendwie nach Obst, Gemüse oder halbwegs essbar aussieht in einen Topf geworfen.

     

    Interessanterweise ist die NABU-Kamnpagne schon acht Monate alt, aber erst jetzt, wohl befeuert durch die "Preis"verleihung Ende Dezember und der Havarie im Mittelmeer, springt ein Teil der Presse noch auf den schon seit geraumer Zeit dahinruckelnden Zug. Dass da seit mehr als einem halben Jahr vor allem mit Halbwahrheiten und falschen Zahlen manipuliert wird, scheint ein vernachlässigbares Detail.

     

    So befinden sich unter den weltweit rund 99.000 gemeldeten Schiffen der zivilen Seefahrt ganze 513 Kreuzfahrtschiffe. Das sind ca. 0,52%. Bezogen auf die zivile Passagierschiffahrt beträgt der Anteil der Kreuzfahrtschiffe gerade mal etwa 8%. Jetzt multiplizieren Sie diese Zahlen doch noch mal mit den 2,7%, welcher für die Seefahrt insgesamt als Anteil der weltweiten CO2-Emissionen beziffert wird, und sie haben eine weitaus realistischere Größenordnung für den Einfluss der gesamten Kreuzschifffahrt weltweit auf den Klimawandel. Der absurde Vergleich mit dem Flugverkehr erübrigt sich damit ebenfalls.

     

    Die "15 grössten Seeschiffe" beispielsweise, die zusammen mehr Dreck ausstoßen als alle 750 Millionen Autos der Erde sind allesamt Tanker, Container- und Frachtschiffe. Es befindet sich KEIN EINZIGES Kreuzfahrtschiff unter ihnen.

     

    Würde ein einzelnes Auto das Maß an Komfort bieten, wie es ein Kreuzfahrtpassagier in Anspruch nehmen kann, wären sicher nicht 5 Millionen nötig um den "Fußabdruck" eines Dampfers zu erzeugen. Umgekehrt hat derjenige, der sich nach einer 14tägigen Kreuzfahrt so fühlt als hätte er gerade mehrere tausend Kilometer am Stück hinter dem Steuer verbracht, offensichtlich ganz grundsätzlich etwas falsch gemacht.

     

    Ein Vorwurf des NABU, der die "Profitgier" der Reedereien herausstreichen soll, ist die angebliche Weigerung des Einbaus von Rußfiltern. Tatsächlich aber - und das sollte auch dem NABU bekannt sein - gibt es bislang keine technisch ausgereifte Rußfiltertechnik für Dieselmotoren dieser Größenordnung. Weiter behauptet der NABU in der Pressemitteilung zur Preisverleihung, Fotos der Schiffe der AIDA-Flotte müßten manipuliert werden, um "schwarze Abgasfahnen" zu retuschieren. Laut Wikipedia verfügen diese Schiffe Dieselmotoren der neuesten Generation. "Sie können mit schwefelarmem Diesel- oder Schweröl betrieben werden und erzeugen unter allen Betriebszuständen kaum sichtbare Abgase." (aus dem Artikel über AIDAdiva)

     

    Mit populistischen Stellungnahmen, wie sie der NABU zu diesem Thema in die Runde wirft, verabschiedet er sich als seriöser Gesprächspartner aus der Diskussion. Und das ist angesichts der Umweltdefizite in weiten Bereichen der Seefahrt umso ärgerlicher. Allein der NABU prügelt aus kurzfristiger Effekthascherei blind und undifferenziert auf die Falschen ein und er tut dies mit unseriösen Vergleichen und falschen Argumenten.

     

    Tatsächlich haben Werften und Reedereien in den letzten Jahren kontinuierliche Fortschritte bei der Reduzierung von Treibstoffverbrauch und Schadstoffausstoß gemacht. Gerade die Kreuzfahrtindustrie ist der wesentliche Motor für neue innovative Entwicklungen auf dem Antriebssektor, wie z.B. Motoren mit Flüssiggastreibstoff.

     

    Insgesamt kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass auch der Artikel ständig "die Seefahrt" und die vergleichsweise kleine Schar der Kreuzfahrtschiffe gleichsetzt. Ob das Kalkül ist oder schlicht Überforderung mit dem Thema seitens der Autorin, kann und will ich gar nicht beurteilen. Auffällig ist allerdings, dass die Einlassungen zum "typischen" Schiffsgast sowie dem Erholungswert solcher Reisen ("Die schönsten Küsten der Welt ziehen am TV-geübten Augen vorbei, der Landgang reicht gerade fürs Shopping und eine paar Sehenswürdigkeiten, die klimatisierte Kabine an Bord schützt vor zu viel Nähe. Und Unterhaltung gibt es bei über 4.000 Gästen an Bord ohnehin genug.") äußerst oberflächlich, klischeehaft und vorurteilsbehaftet sind. Sie lassen darauf schliessen, dass die Autorin diese Form des Urlaubens bestenfalls vom Hörensagen kennt.

     

     

    Eine differenzierte Betrachtung zum Thema Kreuzschifffahrt und Umwelt findet sich zum Beispiel hier: http://www.cruisetricks.de/nabu-kampagne-gegen-kreuzfahrtschiff-abgase/

  • K
    Kreuzfahrerin

    Kreuzfahrten machen irre viel Spaß, sind entspannend und man erlebt viele unterschiedliche Regionen/Länder.

     

    Die Versorgung an Bord ist ab einem gewissen Preisniveau exzellent und man kann die Alltagshektik gut vergessen. Hier ist noch die Reise das Ziel und nicht nur das Ankommen, wie beim Flugzeug selbst in der 1. Klasse.

     

    Ich habe das Gefühl, daß sogenannte Ökos, nur weil sie selbst keinen Spaß mehr im Leben haben, versuchen, allen anderen auch den Spaß zu nehmen.

     

    Dies nenne ich egoistisch und asozial.

  • M
    Michael

    Die Schifffahrtslobby stemmt sich seit Jahren erfolgreich gegen härtere Umweltstandards. Derweil werden Raffinerieabfälle auf dem Weltmeeren verbrannt, Sondermüllentsorgung ohne Rücksicht auf die Umwelt.

    Es werden Kohlendioxid, Schwefeldioxid und Stickoxid freigesetzt, lange waren Grenzwerte kein Thema.

    Dabei schippern speziell mit den Kreuzfahrern schwimmende Kraftwerke auf den Meeren und in den Häfen umher. An Lan längs undenkbar.

    Die

    Reedereien müssen endlich stärker in die Pflicht genommen werden.

    Die IMO (Internationale Seeschifffahrtsorganisation) hat zwar relativ harte Vorschriften bezüglich des Schwefelgehalts beschlossen, der bis 2020 weltweit auf 0,5% begrenzt werden soll.

    So wie man die Schifffahrt kennt wird es aber wahrscheinlich wieder Ausnahmeregelungen und Umgehungsmöglichkeiten geben.

  • B
    B.S.

    @Andreas Suttor: Na wenn Sie das so gerne möchten, zeige ich doch mal mit dem Finger auf Sie. Bitteschön:

     

    Sie behaupten, "ökologisch sinnvolles Verhalten zeigt sich nicht in Empörung über Großtechnik, nicht im Kauf von ökologisch scheinbar korrekten Waren und auch nicht durch Demonstrationen". Aha. Das hat auch keiner behauptet. Was wollen Sie also damit sagen? Dass Empörung über Großtechnik, Kauf von ökologisch korrekten Waren und Demonstrationen unnötig wären und ihre kleine Ökobilanz der einzige und richtige Weg ist, um die Welt zu verbessern?

     

    Meine Fresse, wie kann man nur so verbohrt sein. Der eine setzt sich auf diese Weise ein und der andere setzt sich auf jene Weise ein. In Deutschland haben wir per se schon mal einen größeren ökologischen Fußabdruck wie beispielsweise ein Namibianer. Man KANN hier kaum ökologisch korrekt leben. Man kann nur sein Bestes dafür geben.

     

    Daher greift Sie bestimmt auch keiner an, wenn Sie sich ökologisch korrekt verhalten und ab und zu mal eine kleine Kreuzfahrt machen. Aber für einen Spießer halte ich Sie trotzdem. Nicht nur wegen der Kreuzfahrt, sondern weil sie sich sofort angesprochen fühlen und nichts besseres zu tun haben als vermeintliche "Radikalökologen" zu bashen. Armselig!

     

    BS

  • CK
    Christof Kehr

    Bravo Edith Kresta, sollen die Kreuzfahrer mit schlechtem Gewissen ihren Spießer-Urlaub in Abendgaderobe am Tisch mit dem Captain absolvieren.

  • A
    Adriano

    Ich kann einigen der einzelnen Angaben Glauben schenken, auch dem allgemeinen Eindruck der wieder einmal ungleich und gewissenlos verteilten Konsumbilanz. Dass Schadstoffausstöße nicht von Anfang an der Existenz dieser Industrie gesondert versteuert worden sind, und zwar weltweit, ist schon schade genug. Dass zumindest ein Großteil des steigenden Profits der Unternehmen, nicht in die Gehälter und Honorare der Schiffsbesatzungen investiert wird, sondern - im Gegenteil - deren Vormachtstellung absichert, ist nicht nur schade, sondern untergräbt demokratische Grundsätze.

    ABER: die Zahlen sind wirr zusammen getragen, manche stimmen schlichtweg nicht. Die Darstellungsweise und Recherche ist nicht sonderlich professionell, die Rhetorik ist boulevardesk - auf den ersten Blick habe ich außerdem zwei Grammatikfehler entdeckt. Da frage ich mich: wie wenig verdient so eine taz-Redakteurin, wenn sie sich nicht einmal die Zeit nimmt, solch grundsätzlichen Dingen durch Gegenlesen vorzubeugen. Oder: ganz anders gefragt: hat man nicht auch bei der taz die Lektorenposten zusammengestrichen, um mehr Profit zu machen? Das passt leider in das Gesamtbild einer freiwirtschaftlichen Verwahrlosung, der man sich doch eigentlich entgegenstellen sollte, oder?

  • A
    Auspeitschen

    Motoren raus, Ruder und Pedale rein und Einheimische in antiken Kostümen dürfen die Gäste mit der Peitsche antreiben. Wetten, wie beim Survival-Urlaub bezahlen diese Idioten dafür sogar mehr.

  • O
    Odysseus

    Genau wie bei All Inclusive haben die "besuchten" Urlaubsländer so gut wie nichts davon. Im östlichen Mittelmeer sollen bis zu 800 Häfen für diesen Wahnsinn ausgebaut werden und die Hoffnung besteht nur in mehr Riffs.

  • S
    Sprachlos

    Vorab sollte ich erwähnen, dass ich viele Jahre auf verschiedenen Kreuzfahrtschiffen für verschiedene Veranstalter im Management tätig war. Leute wie ich werden in der Branche gewöhnlich als Nestbeschmutzer bezeichnet …

     

    Um ehrlich zu sein; beim lesen des Artikels überkam mich ein leichter Brechreiz. Es ist sicher richtig und legitim die Umweltverschmutzungen der Branche zu kritisieren – allerdings gibt es noch eine andere Seite dieses Business, und die hat mit Menschen zu tun. Allerdings scheint das in Zeiten von Profitmaximierung und dem zunehmenden Verfall unserer ethischen und sozialen Werte und Normen kaum noch jemanden zu interessieren. Und das meine ich nicht ausschließlich auf die taz bezogen.

    Für die Arbeitsbedingungen auf so einen Schiff scheint sich niemand zu interessieren. Die Kreuzfahrindustrie findet quasi in einem ethischen Freiraum statt. Wir wollen zwar ganz genau wissen, ob der Luxusdampfer ja nicht die Umwelt zu sehr verschmutzt, scheren uns aber einen Dreck darum, unter welchen Bedingungen Menschen schuften müssen, um am Ende einen Hungerlohn zu verdienen, nur um für relativ wenig Geld ein Gefühl von Luxus erleben zu können. Wir machen uns auch keine Gedanken darüber, unter welchen Bedingungen es betriebswirtschaftlich funktionieren soll, dass Kreuzfahrten teilweise schon im Lebensmitteldiscounter zu Preisen von 500 Euro die Woche angeboten werden können. Beachtlich finde ich auch immer wieder, dass unsere Medien erst dann immer die moralische Keule schwingen, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Und die ganzen Kreuzfahrt-Kitsch-Serien und Filme lösen bei mir inzwischen Allergien aus …

     

    Die Kreuzfahrindustrie, so wie sie heute funktioniert, findet unter Bedingungen statt, die an Brutalität und Rücksichtslosigkeit nur noch vom Leibeigentum übertroffen wird. Und die Medien produzieren zu dem Thema fast ausnahmslos kitschige Beschönigungen.

     

    Dazu noch ein kleines Beispiel aus persönlicher Erfahrung. Ich habe vor ca. 3 Jahren für einen deutschen Veranstalter auf einen Liner im Management gearbeitet. Das Schiff befand sich auf Weltreise. Auf diesem Schiff herrschten Zustände, wie ich es nie zuvor erlebt hatte. Es wurden Protokolle gefälscht, vom Käpt'n über den Schiffsarzt bis hin zum Hotelmanager waren im Prinzip alle beteiligt. Es wurde sogar an Desinfektionsmitteln für das Trinkwasser gespart, mit der Folge, dass sich Keime im Trinkwasser bildeten und eine Massenepidemie ausbrach. Selbst das wurde in den Schiffsunterlagen manipuliert, weil die Kreuzfahrt dann eigentlich zu Ende gewesen wäre. Zeitweise waren bis zu 45% der Crew nicht arbeitsfähig – was das für die übrigen 55% bedeutet, muss ich wohl nicht näher erläutern.

     

    Faktisch gibt jedes Crewmitglied beim Betreten des Schiffes auch seine Bürgerrechte ab. Es gibt wohl kaum eine andere Branche, in der so willkürlich und rücksichtslos vorgegangen wird. In der Praxis ist es so, dass ein Crewmitglied nicht einmal auf juristischen Wege Möglichkeiten hat, Streitigkeiten auszutragen. Denn oft ist der Gerichtsstand da angesiedelt, wo auch das Schiff registriert ist. Und da es überwiegende Praxis ist, die Schiffe in exotische Länder auszuflaggen – natürlich aus Kostengründen – befinden sich der Gerichtsstand nicht selten in Monrovia (Liberia) oder irgendwelchen karibischen Zwergenstaaten. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass sich ein betrogener Philippino einen Anwalt leisten kann, der in Liberia oder den British Virgin Islands zugelassen ist, kann sich jeder selbst ausrechnen.

     

    Aber zurück zu meinem kleinen Beispiel. Der Höhepunkt meiner Desasterreise war, dass uns mitten im Ozean im Maschinenraum eine der Hauptmaschinen explodierte, mit anschließenden Brand. Das Schiff war bereits komplett evakuiert und alle Passagiere waren im Begriff die Rettungsboote zu besteigen, da ist es der Crew doch noch gelungen, das Feuer selbst zu löschen.

    Als Folge dessen, konnte nur noch die Hälfte des Energiebedarfes produziert werden. Durch die Explosion wurden auch die Seitenruder funktionsunfähig, welche bei Einfahrten in kleinere Häfen unerlässlich sind, weil es da keine Schlepper gibt, die das Schiff in die richtige Position schieben oder ziehen könnten.

    Die praktischen Auswirkungen waren nur noch ca. zwei Drittel der Antriebsleistung – also auch der Geschwindigkeit – und der Totalausfall der Be- und Entlüftungsanlage, sprich keine Klimaanlage mehr. Wir konnten also unseren Zeitplan, also auch die Hafenpläne, nicht mehr einhalten, und auf die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit im Inneren des Schiffes wäre jedes Tropenhaus neidisch gewesen. Da der Großteil der Paxe der Generation 60+ angehörte, ähnelten wir schnell einem schwimmenden Lazarett als einem Kreuzfahrtschiff.

     

    Normalerweise hätte man diese Weltreise abbrechen müssen – hätte …

    Man mag es kaum glauben, aber sie wurde fortgesetzt. Den Passagieren hat man verschwiegen was wirklich geschehen war. Daraufhin kam es zu tumultartigen Szenen, verbunden mit Aggressionen gegenüber der Crew.

    Ich habe damals den sofortigen Abbruch der Reise gefordert. Worauf ich vom Head-Office an Land zur Antwort bekam, dass ich doch kündigen könnte, wenn mir die Zustände als unzumutbar erscheinen würden. Was ich dann konsequenterweise auch getan habe.

    Nach meinem Verständnis waren diese Zustände nicht hinnehmbar, worauf ich zahlreiche Unterlagen kopierte oder einfach entwendete, die die beschriebenen Manipulationen und Zustände zweifelsfrei belegen.

    Nach meiner Rückkehr bot ich diese Unterlagen einigen renommierten Gazetten an, die aber kein Interesse an der Geschichte hatten.

    Wahrscheinlich war die Geschichte nicht spektakulär genug, schließlich gab es keine Toten, und der Großteil der Crew kam aus Asien oder Osteuropa ...

     

    Die Kreuzfahrindustrie ist nach der Finanzindustrie eine der marktradikalsten und unreguliertesten Industrien überhaupt. Bin mir aber ziemlich sicher, dass das schon in wenigen Wochen oder Monaten eh keinen mehr interessiert.

     

    Ich möchte in dem Zusammenhang auch auf die von Kreuzzug gepostete Doku verweisen. Darin dokumentiert ein ehemaliges Crewmitglied eines Luxusliners mit versteckter Kamera das Leben und Arbeiten der Crew. Nach meinem Wissensstand ist das die erste Veröffentlichung dieser Art, und mehr als überfällig..

    Aus persönlicher Erfahrung möchte ich noch hinzu fügen, dass das was man da sieht schon ziemlich schockierend ist, ich aber versichern kann, dass es sich dabei nur um die Spitze des Eisberges handelt.

    Hier nochmal der Link zur Doku → http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/2012/01/10/wdr-weltweit.xml

     

    Und noch eine kleine Ergänzung zum Artikel selbst. Costa Cruises, der Veranstalter der havarierten „Concordia“, ist nicht die Muttergesellschaft von Aida-Cruises, wie hier dargestellt wurde. Beide Reedereien, sowohl Costa als auch Aida, sind Tochtergesellschaften des weltweit größten Kreuzfahrtkonzerns Carnival Corporation & plc mit Hauptsitz in Panama.

  • R
    Ralfo

    @ oranier:

    z.B. mit dem Zug, mit dem Rad oder auch zu Fuß, gerne auch in Kombination. Übernachten im Hostel, Couchsurfing, Dachgeber, Campingplatz oder bei Freunden, die weiter weg wohnen. Gute Reise!

  • JS
    Julius Schittenhelm

    Während ungehindert die Schlote dampfen, gibt es wahrscheinlich an Bord Rauchverbot, denn Autos dürfen schliesslich auch rauchen.

    Dabei gibt es längst Schiffe, die ohne Verbrennung 25 Knoten machen, mit Windturbinen und sogar von einer deutschen Werft. Wenn es also Windturbinen gibt, stellt sich die Frage, warum die anderen nicht einfach verboten werden. Das widerspricht wohl dem kapital-sozialen Freihheitsschleim, lieber dafür sorgen, daß 200 Millionen von den Küsten fliehen oder einfach verrecken.

  • A
    Adriano

    Ich kann einigen der einzelnen Angaben Glauben schenken, auch dem allgemeinen Eindruck der wieder einmal ungleich und gewissenlos verteilten Konsumbilanz. Dass Schadstoffausstöße nicht von Anfang an der Existenz dieser Industrie gesondert versteuert worden sind, und zwar weltweit, ist schon schade genug. Dass der Profit der Unternehmen zumindest größtenteils nicht in die Gehälter und Honorare der Schiffsbesatzungen investiert wird, sondern - im Gegenteil - deren Vormachtstellung absichert, ist nicht nur schade, sondern untergräbt demokratische Grundsätze.

    ABER: die Zahlen sind wirr zusammen getragen, manche stimmen schlichtweg nicht. Die Darstellungsweise und Recherche ist nicht sonderlich professionell, die Rhetorik ist boulevardesk - auf den ersten Blick habe ich außerdem zwei Grammatikfehler entdeckt. Da frage ich mich: wie wenig verdient so eine taz-Redakteurin, wenn sie sich nicht einmal die Zeit nimmt, solch grundsätzlichen Dingen durch Gegenlesen vorzubeugen. Oder: ganz anders gefragt: hat man nicht auch bei der taz die Lektorenposten zusammengestrichen, um mehr Profit zu machen. Das passt leider in das Gesamtbild einer feriwirtschaftlichen Verwahrlosung, dem man sich doch eigentlich entgegenstellen sollte, oder?

  • M
    mieh

    Nicht nur das, die enormen Gewinne kommen auf Kosten des Personals zustande, welche für Hungerlöhne schuften und manchmal nur durch nicht ganz legale Aktivitäten über die Runden kommen, wie eine Reportage im TV sehr deutlich gezeigt hat; beschämend, wie immer für diese gierigen Investoren.

  • IS
    Ihr seid die besten

    Mir wird schlecht vor soviel Gutmenschen-Gehabe. Seid ihr wirklich so toll und fahrt kein Auto, sondern Holzräder, eßt nur das was bei euch auf dem Balkon wächst? Tragt nur Selbstgestricktes von den Schafen auf eurer Weide? Keine Heizung, kein Licht?

     

    Führt doch nur zu Verbitterung, die sich dann in Anfeindungen gegen Tim R. Bahn bricht.

     

    Oder seid ihr einfach nur die typischen Deutschen, spaßfrei, egozentrisch und besserwisserisch? Mal locker bleiben und die Bälle flach halten.

     

    Grüße

  • D
    donnerkeil

    temporärer Luxusknast auf See und hin und wieder wird mal was getan um die Überbevölkerung des Planeten hinauszuzögern...

     

    wer´s schön findet in einer Stahlkabine ohne Fenster zu hausen kann sich auch billiger dieses Vergnügen bereiten.

  • AS
    Andreas Suttor

    Vielen Dank für die vielen radikalökologischen Kommentare. Auch auf mich kann man da schön mit dem Finger zeigen: ich liebe Kreuzfahrten und habe im November gerade die letzte in der Karibik hinter mich gebracht. Was bin ich doch für ein unökologischer Mensch!

    Aber andererseits: ich fahre kein Auto, lege die Masse der zurückzulegenden Strecken - die ich ohnehin begrenze - mit dem Fahrrad zurück und verbrauche mit meinem Haushalt ca. 800 KWh Strom im Jahr. Da leiste ich mir doch gerne ab und an einen Urlaub - auch gerne mit Kreuzfahrt.

    An alle selbsternannten ökologischen Kreuzritter: ökologisch sinnvolles Verhalten zeigt sich nicht in Empörung über Großtechnik, nicht im Kauf von ökologisch scheinbar korrekten Waren und auch nicht durch Demonstrationen. Nur die persönliche Bilanz zählt. In diesem Sinne: viel Spaß bei der Selbstanalyse.

  • P
    point64

    @Anti-Ego:

     

    Ach, Sie sind also einer derjenigen Mitmenschen, die nie wegfahren, keine Büchsen, kein Aluminium, keine brennstoffbetriebenen Fahrzeuge verwenden und auch sonst überhaupt keine Spuren hinterlassen. Hut ab!

     

    Tim R. hat Recht: weder Sie noch die Autorin des Artikels haben verstanden, was der eigentliche Sinn und Zweck einer Kreuzfahrt oder überhaupt des Reisens ist. Nur weil es Anbieter gibt, die aus ihrem Schiff eine schwimmende Disko machen, heisst das noch lange nicht, dass alle so sind.

     

    Das heisst im Übrigen nicht, dass Reisende sich gar nicht mit Umweltrisiken etc pp auseinander setzen. Die Welt ist nicht nur schwarz/weiss und interessierte Touristen haben durchaus positive Effekte auf Umwelt und Wirtschaft. Oder wovon sollten Menschen in strukturschwachen Regionen dieser Erde denn sonst leben? Was ist ein besserer Antrieb, die heimische Umwelt zu schützen, als Touristen die genau diese intakte(!) Umwelt sehen wollen?

  • H
    halfbrain

    Ich bin vor ca. 20 Jahren aus einem besonderen Anlass einmals mit dem damaligen 'Traumschiff' MS BERLIN unterwegs gewesen - da gabe es noch nur ca 300 Passagiere bei 400 Personen Schiffscrew. Was mir damals aber schon 'aufgestossen' ist, war die enorme Menge Abfall, die bei jedem Anlegemanöver aus dem Bauch des Schiffes transportiert worden ist. Kein Wunder, denn u.a. konnte man von früh um 7:00 Uhr bis nach Mitternacht permanent Essen und Trinken. Heute dürfte man wohl an den Haupt-Anlaufhäfen für die Entsorgung der Schiffe vermutlich eine eigenen Müllverbrennungsanlage benötigen!

  • P
    p3t3r

    >Auch Europas Schiffsbauer profitieren vom Wachstum der Branche: Von 2011 bis 2013 entstanden in ihren Werften 23 neue Schiffe mit einem Investitionsvolumen von fast elf Milliarden Euro.<

     

    schlecht recherchierter Artikel aus der zukunft ;-)

    wohl vergessen das 2012 die welt untergegangen ist

     

    da frag ich mich wie 2013 schiffe entstanden!

  • B
    B.S.

    Lieber Tim R.

    vorwiegend wird im Artikel die Umweltbilanz angesprochen. Ich halte das für eine absolut notwendige Kritik. Vor allem da die TAZ in dem Artikel über die Havarie der Costa Cordalis die in allen Medien verbreitete Schlagzeile vom "menschlichen Versagen" des Kapitäns bringt. Ähnlich war es beim Containerschiff Rena vor der neuseeländischen Küste, das vor einer Woche auseinandergebrochen ist und das Meer massiv mit Öl verseucht hat. Schuld ist IMMER menschliches Versagen - aber noch schuldiger sind der Kapitalismus und Menschen wie Sie, die diesen Kapitalismus füttern, um sich ein oder zweimal im Jahr im Hotel oder auf dem Kreutzschiff bedienen zu lassen. Ich verachte Sie!

    BS

  • DP
    Dennis Pauly

    Liebe Frau Kresta,

     

    in diesem Artikel von "Zeit online" steht, dass sich auf dem Schiff aktuell "knapp 2.400 Tonnen Dieselöl" befinden. Sollte diese Information korrekt sein, sollte dies in Ihrem Artikel Erwähnung finden!

     

    http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-01/costa-concordia-kreuzfahrtschiff/seite-2

     

    Grüße,

    Dennis Pauly

  • D
    Dominik

    @Tim R: Ich habe, vor einiger Zeit eine schwule Kreuzfahrt mit der "Allure of the Seas" in der Karibik mitgemacht, mit ca. 5000 anderen Schwulen. Da war Landgang nur verlorene Zeit. Die haben fast alle geschlafen am Tag. So isses eben. Hab auch schon ne Schwarzmeerkreuzfahrt gemacht, auf einem russischen Schiff und echt Land und Leute kennengelernt Batumi, Suchumi usw. Die andere Variante eben. Kreuzfahrten auf dem Schiff sind eben nicht unbedingt gleich.

  • L
    lehmann

    Hatte das "Glück" einen dieser wundervollen Jobs auf einem Kreuzfahrtschiff zu machen, ja die Arbeitsbedingungen sind das Letzte, die Bezahlung mies und das Arbeitsklima von Missgunst und Unduldsamkeit geprägt.

  • S
    Schweizer

    Lieber "Tim R", wirklich toll, dass Sie zehn Inseln "kennen lernen durften". Mir war der Gehalt des Artikels wichtiger.

  • O
    oranier

    Flugzeug umweltbelastend, Schiff umweltbelastend, Auto umweltbelastend und gefährlich, Personal überall überlastet und unterbezahlt: Wo und wie kann man überhaupt noch guten Gewissens Urlaub machen?

  • R
    RedHead

    Ich glaub ja sofort, dass Kreuzfahrtschiffe ökologischer Wahnsinn sind, aber ein paar Angaben hier sind ein wenig fraglwürdig:

     

    "Nach Angaben der Umweltschutzorganisation stößt ein einziger Ozeanriese auf einer Kreuzfahrt so viele Schadstoffe aus wie fünf Millionen Autos auf der gleichen Strecke."

     

    Soweit ich informiert bin, fährt ein Schiff im Wasser und ein Auto auf dem Land. Der Vergleich ergibt so keinen Sinn.

     

    "Nach übereinstimmenden Studien steuert die Seeschifffahrt 2,7 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen bei -..."

     

    Mag ja sein, aber hier ging es um Kreuzfahrten. Und die machen ja wohl nicht 100% der Seeschifffahrt aus, hier wird zumindest etwas falsches suggeriert.

  • EC
    El Commandante

    Liebe Leute ihr könnt doch auch einfach @home bleiben und falls ihr schon ach so tolle Reisen unternimmt, dann stellt euch doch mal die frage ob euer Nachbar mit Migrationshintergrund euch eure Neugier stillen kann?!

     

    MsG El Commandante

  • O
    oranier

    Flugzeug umweltbelastend, Schiff umweltbelastend, Auto umweltbelastend und gefährlich, Personal überall überlastet und unterbezahlt: Wo und wie kann man überhaupt noch guten Gewissens Urlaub machen?

  • V
    Vicky

    "Nach übereinstimmenden Studien steuert die Seeschifffahrt 2,7 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen bei" - ist hier nur die Sparte "Kreuzfahrten" gemeint oder doch die GESAMTE Seeschifffahrt mitsamt Kontainerschiffen und Öltankern? Irreführende Berichterstattung.

  • M
    Matthias

    @Tim R.

    Ihre persönlichen Erlebnisse, bzw. Ihre Einstellung zu solchen Reisen in allen Ehren (ich dagegen teile da eher die Meinung der TAZ Redakteurin) - aber wie denken Sie darüber, was Sie damit der Umwelt antun? Und darum geht es ja primär in diesem Artikel.

     

    Schauen Sie sich doch mal die Seite / Daten von Nabu an:

    www.nabu.de/themen/verkehr/schifffahrt/mirstinkts/13985.html

     

    Können Sie da wirklich noch Ihre Erlebnisse geniessen?

     

    MfG

    Matthias

  • K
    KFR

    vermisse in der Danksagung die innigen Beziehungen einer bekannten TV-AÖR und deren Dauer-Werbesendungen zur Sache sowie den Warnschuss anlässlich des Concord-Absturz Paris, damals waren auch bekannte Kreuz-fahrer im Sonder-Transfer-flug betroffen.

  • A
    Anti-Ego

    @Tim R.: Der einzige Eindruck, den du hier hinterlässt, ist die Tatsache, dass du Länder und Inseln konsumierst, wie ne Tüte Chips vorm Fernseher. Und, dass du meinst, deine egoistische Bedürfnisbefriedigung überall und ungestört ausleben zu dürfen – ohne Rücksicht auf jedwede Beschädigung von Umwelt und Menschen.

    Zum Kotzen!

  • R
    Reinhard

    Da tun sich wieder jede Menge Fragen zur Sicherheit in heutiger Zeit auf:

    Können Atomkraftwerke eigentlich auch untergehen?

  • W
    Wolf

    Schweröl ist kurz ausgedrückt der Rest, welcher beim Raffinieren von Diesel und Benzin zurückbleibt. Den Holzköpfen, welche hier die Umstellung auf "umweltfreundlichen" Schiffsdiesel fordern, täte etwas Hirn gut......

  • TR
    Tim R.

    Liebe Frau Autorin,

     

    ich möchte Ihrem Artikel nicht absprechen, dass er vermutlich auf wahren Fakten basiert.

     

    Leider legen sie im gesamten Artikel eine negative Grundeinstellung zu Tage. Ich selbst habe im Jahr 2011 eine Kreuzfahrt unternommen und muss sagen, dass ihre Prämisse vom "Urlaub für Ignoranten", die eigentlich nie das Schiff verlassen sehr hinkt. Sicherlich hätte ich auf einigen der Karibikinseln länger ausgeharrt. Ich hätte auch gerne mehr heimische Menschen kennengelernt, wie ich es tue wenn ich einen Urlaub im Hostel verbringe. Jedoch war ich auf jeder Insel viel unterwegs und habe sowohl viel erlebt wie auch einiges von der Insel und der Bevölkerung mitbekommen. Personen die nur an Bord bleiben haben das Modell der Kreuzfahrt nicht verstanden. Es geht darum mehr sehen zu können, als man bei einem Pauschalurlaub in jedem anderem Land erleben könnte. Ich habe während der Reise 10 zum teil sehr verschiedene Inseln kennen lernen dürfen, auch wenn ich für jede Insel nur einen Tag hatte, wie sollte ich so viele verschiedene Eindrücke erleben können ohne jede Nacht mit meinem Hotel weiter zu reisen?

     

    Ich hoffe ich konnte an dieser Stelle dem Artikel meinen Eindruck von Kreuzfahrten entgegensetzen.

  • K
    Kreuzzug

    Letzte Woche kam im WDR ein recht interessanter Beitrag zum Thema: http://tinyurl.com/72p4rap

     

     

    Was diese Branche so fragwürdigmacht, ist nicht nur die immense Umweltbelastung. Es sind auch die - teilweise menschenunwürdigen - Arbeitsbedingungen, unter denen das Personal auf Kreuzfahrtschiffen zu leiden hat. Schaurig!