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Debatte SolarenergieDumm wie Ananas

Ingo Arzt
Kommentar von Ingo Arzt

Die Kritik an der angeblich übersubventionierten Solarenergie zielt ins Leere. Wichtiger ist die Frage, wie die Kosten der Energiewende gerecht verteilt werden können.

Manches, was glänzt, ist Gold wert. Bild: bit.it / photocase.com

E s ist Jürgen Großmann zu verdanken, dass die Debatte um die Energiewende in den letzten Wochen auch lustig war. Die Förderung der Solarenergie in Deutschland sei so sinnvoll "wie Ananas züchten in Alaska", sagte der Chef des Energiekonzerns RWE.

Momentan ist das Solarenergiebashing besonders beliebt bei denjenigen, die im vergangenen Jahr die wohl schlimmste politische Niederlage ihrer Karriere einstecken mussten: den Atomausstieg, vollzogen von einer schwarz-gelben Bundesregierung, also von den eigenen Parteien. Plus Energiewende. Mein Gott, die Ökos haben gewonnen.

Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) und der Wirtschaftsflügel tun alles, um die Energiewende hinauszuzögern. Stoppen können sie sie ja nicht mehr. Schützenhilfe erhalten sie allen voran vom Spiegel, der in seiner jüngsten Ausgabe einen Text über Solarenergie druckt, in dem nicht ein Argument für diese Technik aufgeführt wird und nicht ein Befürworter zu Wort kommt. Über solche Texte schreibt man eigentlich "Meinung".

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INGO ARZT

ist Redakteur des taz-Ressorts Wirtschaft und Umwelt.

Und das hat den gegenwärtigen Sturm auf die Solarenergie ausgelöst: Im vergangenen Jahr sind in Deutschland 7,5 Gigawatt Solarmodule aufgestellt worden, deutlich mehr als erwartet. Ihre Förderung ist den Betreibern der Anlagen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz über zwanzig Jahre garantiert.

Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung, ein Institut in Diensten der alten Atomkonzerne, rechnete sogleich aus: Allein das verschlingt binnen 20 Jahren 18 Milliarden Euro an Förderung. Dabei produziere die Solarenergie für jeden Euro, der zu ihrer Förderung eingesetzt wird, weniger Strom als etwa ein Windrad. Ergo: ein Milliardengrab? Überfördert? Lohnt sich nicht?

Diese Fragen stellen sich im Jahr 2012 eigentlich nicht mehr. Kürzen kann man die Subventionen kaum noch, und billig genug sind Solarmodule für den Verbraucher ohnehin bereits. Zwar werden die schon aufgestellten Anlagen mit rund 8 Milliarden Euro im Jahr gefördert. Das Geld kommt von den Stromkunden, sie zahlen mit ihrer Stromrechnung die sogenannte EEG-Umlage.

Ein Vierpersonenhaushalt mit 4.500 Kilowattstunden Jahresverbrauch zahlt momentan im Jahr rund 85 Euro an die Betreiber von Solarkraftwerken in Deutschland. Sieben Euro im Monat, also eineinhalb Schachteln Zigaretten. Bei dem momentan von den Netzbetreibern erwarteten Zubau werden es 2 Milliarden Euro im Jahr mehr sein. Lediglich an diesem Betrag ließe sich noch etwas kürzen. Der Rest genießt Bestandsschutz. Daran kann kein Gesetz mehr etwas ändern.

Das Hartz-IV-Argument

Trotzdem, ja, es gibt bei der Solarenergie ein Problem: De facto werden der Netzausbau, die Offshorewindkraft und steigende Kosten für fossile Energieträger die Strompreise steigen lassen. Doch gerade die Anti-Solar-Krieger haben die bereits unter Rot-Grün eingeführten Privilegien für die Industrie im Sommer 2011 massiv ausgeweitet.

Immer mehr Unternehmen können sich nun von den Kosten der Energiewende befreien lassen - also ausgerechnet die, die den meisten Strom verbrauchen. Absurdestes Beispiel dafür ist der Braunkohlebergbau. Diese Befreiungen gehen in die Milliarden, und die Kosten tragen dafür die Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe sowie die privaten Haushalte.

Angebracht wäre also eine Diskussion darüber, wie die hohen Anfangsinvestitionen in die Energiewende sozial gerecht verteilt werden können. Rösler skandalisiert zwar gern, dass arme Hartz-IV-Empfänger die Solaranlage reicher Schwaben und Bayern mitfinanzieren. Nur, warum schlägt er dann kein Gesetz vor, das sozial Schwache von der EEG-Umlage befreit? Die Antwort ist simpel: Weil es ihm gar nicht um soziale Gerechtigkeit geht. Rösler interessiert allein die politische Profilierung, er möchte die Energiewende-Verlierer um sich scharen. Solarbashing ist das Stammtischthema der Energiepolitik.

Die Monopole aufbrechen

Aber vielleicht lohnt ja die Mühe, die populärsten Argumente gegen die Solarenergie zu widerlegen. Solarenergie ist teuer, also absurd wie Ananasanbau in Alaska? Bereits in diesem Jahr wird die Kilowattstunde in Deutschland produzierten Solarstroms je nach Anlagengröße mit 15 bis 21 Cent vergütet werden. Nach gegenwärtigen Plänen werden es 2015 noch 10 bis 15 Cent sein. So billig, dass es sich nicht mehr lohnt, die staatliche Vergütung in Anspruch zu nehmen. Neue Anlagen kommen dann theoretisch ohne Förderung aus. Wer dann noch bei Großmanns kauft, statt selbst Solarstrom zu produzieren, zahlt über das Doppelte. Solarförderung war dazu da, den Sonnenstrom konkurrenzfähig zu machen - und das hat funktioniert.

Deutschland subventioniert mit dem EEG chinesische Solarhersteller? Ja, aber obwohl die meisten Modulen aus Fernost kommen, bleiben im Schnitt 40 Prozent der Wertschöpfung in Deutschland, zum Beispiel beim Handwerk. Im vergangenen Jahr mussten zwei deutsche Solarmodulhersteller Insolvenz anmelden, also ist die Industrie hierzulande am Ende?

Emanzipation von industrieller Macht

Es hat auch chinesische und amerikanische Hersteller erwischt, das nennt sich Wettbewerb. China ruiniere, so zumindest Umweltminister Norbert Röttgen und das amerikanische Wirtschaftsministerium, mit unlauteren Subventionen deutsche und amerikanische Hersteller. Wäre es da nicht angezeigt, dass Philipp Rösler sich für die heimische Solarindustrie einsetzt, statt sie zu verdammen?

Ein Wirtschaftsminister, der nur die Kosten und nie den Nutzen der Solarenergie aufzählt, hängt offenbar an dem alten Modell von Energieversorgung: als einzelne Konzerne, die Energieriesen, den Markt monopolartig beherrschten. Genau die würden von seinen Reformvorschlägen wieder profitieren.

Die Konzerne, die über Jahrzehnte Milliarden an Subventionen für Atomkraftwerke und Kohlebergbau kassierten und den Bürgern überhöhte Strompreise diktierten. Jetzt fangen Hunderttausende an, ihre Energie dezentral selbst zu produzieren. Solarförderung ist keine soziale Ungerechtigkeit - sondern Emanzipation von staatlich-industrieller Macht und von Konzernen wie der von Jürgen Großmann geführten RWE.

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Ingo Arzt
ehem. Wirtschaftsredakteur
Beschäftigte sich für die taz mit der Corona-Pandemie und Impfstoffen, Klimawandel und Energie- und Finanzmärkten. Seit Mitte 2021 nicht mehr bei der taz.
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39 Kommentare

 / 
  • M
    Markus

    Ein Großteil der deutschen Photovoltaikanlagen steht auf den Dächer von Leute wie Du und ich.

    In Einfamilienhäusern wir der Strom seit einigen Jahren zunächst selbstgenutzt. Dafür erhält der Nutzer in 2012 einen Bonus von 8 - 12 Cent/kWh.

    Bei Miethäusern kann der Besitzer den Strom für derzeit 24,43 Cent verkaufen. Da ist meist nicht mehr, als seine Mieter für den Strom zahlen.

    Also von Übersubvention kann heute sicher nicht mehr die Rede sein.

     

    Der Strom aus Offshore erhält eine Vergütung von 19 Cent in den ersten Jahren. Wenn mann dann berücksichtigt, das für die dezentrale Photovoltaik viel niedrigere Netzkosten entstehen, sind wir heute schon bei einem ähnlichem Preisniveau.

    Da die PV-Vergütung im Sommer 2012 und Januar nochmals stark gekürzt wird, ist diese Energiequelle schon nächstes Jahr günstiger als Offshorestrom. Und man braucht nicht mal darauf warten, das die Stromtrassen endlich ausgebaut werden.

     

    Subvention, Nein Danke? Es gibt wohl nicht ein Atomkraftwerk und kaum eine Kohlekraftwerk in Deutschland was ohne Subventionen gebaut wurde. Und der Jahrzehnte lange Rückbau der Atommeiler und die Entsorgung des Atommülls, wird ebenfalls von der Allgemeinheit mitgetragen. Das ist natürlich, nicht im so "günstigen" Atomstrom von heute eingepreist.

     

    Vielleicht hat ja mal jemand von euch Quarks geschaut. Da wurde auch sehr anschaulich erklärt, dass in der EEG Umlage zwar die Kosten an die Verbraucher weitergeben werden. Aber die Gewinn durch die damit verbundenen CO2 Zertifikate verbleibt bei den Konzernen.

    Warum diese Vorteile der erneuerbaren Energie nicht zur Senkung der EEG Umlage eingesetzt wird, ist wohl ehr eine politische Frage.

     

    Eine Wende in der Energiepolitik gibt's es nicht umsonst. Allerdings ist sie lange nicht so teuer, wie sie manchmal dargestellt wird. Z.B. ist es für den Endverbraucher die direkte Nutzung des Solarstrom schon heute vorteilhafter, als diesen zu verkaufen. Die Quote liegt bei 30-50% im klassischen Einfamilienhaus.

    Den Rest verkauft er nur noch so lange, bis sein Strom in Akkus günstiger für die Abendstunden gespeichert werden kann, als er für den Strom aus dem Großkraftwerk bezahlen muss.

  • R
    Rechnen_lohnt

    Die zwei entscheidenden Punkte im Artikel von Herrn Arzt haben diejenigen, die sich immer noch über die angeblich einzigartigen Milliardensubventionen für die PV beschweren, wohl nicht gelesen:

     

    1. In diesem Jahr fällt die EEG Vergütung unter den Strompreis für die normalen Kunden. D.h. die Einspeisevergütungen sind für neue Dachanlagen bald nicht mehr erforderlich, damit dürfte die PV nach einer kurzen Überganngsphase von 2-3 Jahren die einzige Energieform sein, die nicht mehr subventioniert werden muss. In Teilen der USA und in Japan ist das Net-Metering in Gebrauch. Der Stromzähler dreht sich in beide Richtungen: Bezieht man mehr, als man selbst produziert hat, dann zahlt man drauf, liefert man mehr zurück als man bezogen hat,dann hat man den Überschuß eben dem EVU geschenkt. Wo ist denn das Problem, kein Cent mehr für die Photovoltaik? Sollten alle zufrieden sein, oder? Nein, eben nicht, jede selbst produzierte kWh können die Energieversorger nicht mehr für 24 ct an den Kunden verkaufen(bei 6ct Einkaufspreis an der Leipziger Strombörse). Daher möchte Herr Rösler wohl auch den Zubau absolut beschränken.

     

    2. Die Off-Shore Windenergie wird von Politik und RWE/EON immer als günstigere Alternative zu den Solarparks dargestellt.

    Ein kurzer Blick ins Internet sollte jedem deutlich machen, dass die Einspeisevergütung pro kWh von PV-Freilandparks ab Juli 2012 deutlich unter die der Offshore-Windkraft fällt. Und das bei weiter stark fallenden Einspeisevergütungen.

     

    3. Interessant, dass ein LIBERALER Wirtschaftsminister einen Wettbewerber, die PV, trotz nierdrigerer Vergütungen in seinem Markanteil zugunsten anderer Technologien, wie dem Offshore Wind, deckeln möchte. Der einzige logische Grund der mir einfällt, ist, dass die Besitzer der Offshore Parks wie RWE/EON und Blackrock wohl eine großere Nähe zum "Liberalismus" haben, als die zehntausenden von Streubesitzern von PV-Anlagen.

  • H
    Hertha

    Solarenergie ist das Steckenpferd dder Linken und der Faschos - Atomkraft ist effizient und sicher. Schlimm, aber es ist leider so. So etwas nennt man "Realität".

  • W
    Waage

    @Hansi

     

    Is ja super, Herr "Ingenieur"!?!

     

    "I don't inhale it" hätte an deiner Stelle ein bekannter ehemaliger US-Präsident gesagt.

     

    So eine Äußerung wäre mir dann doch zu billig...

     

     

    Die "(-sorry-)" versuchen das (vermeintlich) sinkende Schiff zu verlassen und erteilen sich selber Absolution.

     

    Aber so läuft das nicht.

     

    Wenn das Schiff untergeht ist so schnell kein Land in Sicht.

    d.h.:

    wird die Solarförderung jetzt einfach mehr oder weniger übergangslos abgebrochen bloß weil plötzlich keiner mehr Bock drauf hat, wird der Rest der Energiewende eher früher als später auch rückabgewickelt.

    Die gleiche Chance bekommen "wir" in unserem Leben nicht noch mal.

     

    Das Pendel bleibt nie stehen, es schlägt immer zurück.

    Also, wie wäre es mal mit KONSTRUKTIVEN Vorschlägen wie es weiter gehen soll?

     

    Ich meine, man sollte dem Röttgen Kompromiss eines weiteren (moderateren) Ausbaus ohne festen Deckel eine Chance geben. Dann haben wir 12 Monate Zeit mal intensiv zu überlegen ob wir der PV in Deutschland wirklich nur eine Nischenexistenz zugestehen oder z.B. mit dem "Holger Krawinkel Plan" in die Offensive gehen sollten!

  • S
    Schuh

    Okay, über dem Artikel steht deutlich "Meinung" - aber außer den milliardenschweren Solarkonzernen weiß doch heutzutage jeder, dass die Solarenergie teuer, schmutzig, ineffizient und unsozial ist. Außerdem ist sie eine rückständige Steinzeit-Technologie - es käme doch heute auch niemand mehr auf die Idee, die Hersteller von Plattenspielern mit Milliarden zu subventionieren und alle MP3-Player-Hersteller, -Besitzer und - Befürworter pauschal als "MP3-Lobby" zu beschimpfen und lustig in die rechte Ecke zu stellen.

    Aber leider die Solar-Lobby ein Kunststück geschafft: Sie zockt Milliarden an Fördergeldern ab und begeistert das linke Meinungsspektrum gleichermaßen - ob die Umwelt, die Industrie und die Menschen im Land leiden, kratzt weder Solar-Bosse noch Linke.

  • N
    nico

    Wenn mit den 8 Mrd. im Jahr, die für die Solarenergie

    verplempert werden. Offshorwindanlagen und Leitungen

    gebaut würden, wäre eher anzunehmen, daß die Energie-

    wende ernst gemeint ist.

    Bei weiterer Nutzung der Kernergie bräuchte man

    keine neuen Leitungen, keinen Platz für Windräder,

    keine teure Solarenergie, keine Speicher, keine Mais-

    monokulturen mit hohem Nitrateintrag (übrigens alles

    Öko, gell).

    Außserdem es müssen nicht nur 18% Atomstrom sonder

    auch 40% Braunkohle- und Steinkohlestrom ersetzt werden. Den Ökos bleibt schon beim Ersetzen des

    Atomstom die Luft weg. Merkel macht es richtig: Die

    Ökos benötigen drigend den Realitätstest un Transparenz durch die Konfrontation mit der Wirklichkeit.

    Deshalb ist leicht vorstellbar, was die Franzosen

    machen.

    Wir könnten jährlich 14 Mrd. in Bildung, Forschung,

    Soziales stecken. Aber Dumm wie Ananas in Kanada ist

    halt Öko und irgend einen begeisterten Schreiber wird es noch lange geben.

  • A
    Andreas

    Wäre es nicht sinnvoller die Förderung in die Entwicklung neuer Technik zur Energieversorgung zu investieren anstatt durch Subvention von Steinzeittechnik Einzellne Personen zu bereichern? Erneuerbar bedeutet bei den Solarkollektoren wohl das sie nach 30 Jahren erneuert, und als Sondermüll entsorgt werden müssen. Es gibt sicherlich bessere Alternativen.

  • H
    Hans

    Wem gehören denn die größten Solaranlagen Deutschland? Bingo, RWE, schwäbischen Millionären und chinesischen Staatsfonds! Das finde ich echt nett von der taz, dass sie Milliarden aus der Solarförderung an schwäbische Millionäre, chinesische Staatskonzerne und RWE verteilen will. Echt sozial - hey, dann zahlen die Mittelschichts-Verdiener eben noch mehr für den ohnehin teuersten Strom Europas (da kein Wettbewerb und obenfrauf noch die asoziale Energiewende, eine Todeskombo). Und am Ende freue sich alle - die taz labert was von sozialer Gerechtigkeit (weil ja die Hartzer bestimmt echt irgedwann wie üblich von allem befreit werden) und Großmann freut sich über Steuermilliarden. Taz, Hartzer und Großmann vereint gegen die kleinen Arbeitnehmer - hätte man so gar nicht gedacht, aber es kommt ja immer anders als man denkt.

     

    Photovoltaik ist keine Technologie, sondern ein Verbrechen.

  • W
    Waage

    Ich hab den SPIEGEL nicht gekauft.

     

    Ich kauf den auch nicht mehr.

     

    Meine umfangreiche SPIEGEL Sammlung bring nach und nach zum Altpapier - zum recyclen.

     

    Denke erstmals seit 25 Jahren ernsthaft über ein taz Abo nach - ich glaub ich tu es!

     

    LG

  • I
    IJoe

    "Im vergangenen Jahr sind in Deutschland 7,5 Gigawatt Solarmodule aufgestellt worden, deutlich mehr als erwartet." Mal wieder eine der vielen Halbwahrheiten der Ökoirren.

    Tatsächlich ist die theoretische Maximalleistung der PV Ende 2010 bei ca. 17000 MW, geliefert wird jedoch einen Anteil an der Stromerzeugung von ca. 2Prozent.

    Von der EEG Förderung gehen über 80 Prozent(!) in die PV, die tatsächliche Ausbeute ist, siehe oben, jedoch minimal.

    Dass da noch ein Subventionierungswettlauf gefordert wird, macht die ideologische Verblendung der PV-Krieger um so offensichtlicher.

  • S
    Stefan

    Natürlich zeichnen unsere Herren Grossman und Rösler ein zu negatives Bild...

     

    Aber Sie zeichnen meiner Meinung nach ein viel zu positives. Als würde ein 4 Personenhaushalt nur 7 Euro zahlen müssen...Wenn man sagen wir mal 1/3 des Stroms in D mit Photovoltaik produzieren wollte, müssen Sie hinzurechnen: Die Kosten für den Netzausbau (und das wird nicht billig), die Kosten für Speicherung (da treten auch immer Verluste auf), die gigantischen Mengen an Metallen (z.B. Silber) und Seltenerden , die PV und neue Elektroautos benötigen würden und den ebenfalls gigantischen Flächenbedarf der mit alledem einhergehen würde. Und es erfordert sowieso noch mindestens 5-6 TechnologieSPRÜNGE bevor wir hier einen größeren Anteil der Primärenergie durch PV decken können.

     

    Und nun zu den 7€: Pro Kopf verbraucht wir in Deutschland 7500kwh. Okay, ein paar kwh sind ja vom EEG befreit, die können Sie abziehen. Aber trotzdem sollte einleuchten das ein 4 Personen die in einem Haushalt leben viel viel mehr als nur 7 Euro für den Solarstrom zahlen. Ich weiss nicht was der Quatsch mit den Haushalten immer soll. Brauchen sie auf der Arbeit oder im Supermarkt keinen Strom oder was? Und was denken Sie auf wen der Supermarkt die Kosten umlegt?

     

    Alles in Allem bin ich trotzdem für die Förderung des Solarstroms, ganz einfach weil es sich langfristig lohnen wird. Man sollte aber immer immer immer darauf achten was die Kosten wirklich sind (sowohl finanziell als auch rohstofftechnisch als auch ökologisch), sonst hat man der Bevölkerung Versprechen gemacht die man niemals einhalten können wird. Und das gibt hinterher mit Sicherheit nicht wenig Ärger...

  • KF
    Öko Fritz

    Fakt ist:

     

    Die bisher installierte Leistung an erneuerbaren Energien wurde von vielen kleinen Investoren, Privatleuten - eben Pionieren - angeschoben als die Modulpreise noch sehr teuer waren.

     

    Die Großkonzerne sitzen auf ihrem Oligopol: Kohle und Atom und bremsen wo es nur geht...

     

    An die Adresse an Herrn Großmaul / Großmann:

     

    Wenn sämtliche Subentionen von Kohle und Atom in erneuerbare Energien investiert worden wären, hätten wir weit weniger Probleme: ökolofgisch, ökonisch und sozial.

     

    RWE Großmann schiebt alle Risiken der Atom mal flott auf uns Bürger:

     

    Milchmädchenrechnung:

    Geld kassieren als RWE und Risiken und Kosten der Allgemeinheit aufbürden, dann noch solche dummen Sprüche!

     

    Die Harz-IV-Angstmacherei ist ebenso platt:

     

    Wenn ALLE Indurstreiebetriebenach dem Verursachungsprinzip ihre Energiekosten und ALLE damit verbundenen versteckten Kosten (Umwelt, etc.!!) transparent bezahlen müßten, dann hätte dies gesellschafltiche Konsequenzen:

     

    Einige Produkte würden unerschwinglich teuer und damit würden diese auch nicht mehr in den wahnsinnigen Mengen produziert.

     

    Konsumprodukte zur Lebenshaltung wären davon weitgehend nicht betroffen.

     

    ... und lieber lebe ich in einer sauberen Welt und trage Kosten von wirtschaftlich Schwächeren als umgekehrt: Bonzen noch reicher zu machen zusehen zu müssen, wie es viele an ihre Existenz geht!

  • F
    fritz

    Es sollte keinen Vertrauensschutz auf Subventionierung geben. Ich habe keinen Bock auf Ewigkeiten fuer spiessige bayrische doppelverdienende grossgrundbesitzende Lehrerehepaare zu bezahlen.

  • P
    Peter

    Guten Tag Herr Arzt,

     

    viele Ihrer Argumente sind in meinen Augen falsch gewählt und nicht zu Ende gedacht.

     

    Ich halte es für völlig falsch (sowohl ökologisch als auch ökonomisch) die Solarenergie in diesem Maße zu fördern. Solarzellen brauchen zunächst einmal eine recht hohe Energie zur Erzeugung und z.B. auch zur Förderung von seltenen Erden in China, so dass sich eine energetische Amortisierung von bis zu 10 Jahren ergeben kann. Die 60% Solarförderung werden in ein Land weitergegeben, so dass unter miserablen Umweltstandards Solarzellen hergestellt und dann nach Deutschland exportiert werden.

     

    Wir geben bald fast 10 Mrd. Euro pro Jahr aus, für eine Technik, die auch in den nächsten Jahren nicht mehr als 5% unseres Stroms erzeugen wird; mit dramatischen Folgen für die Stabilität unserer Stromnetze. Betreiber von Solaranlagen müssten verpflichtet werden, Speichertechnologien bereit zu halten, damit der Strom gleichmäßig in das Stromnetz eingespeist wird. Neuerdings wird dies endlich bei Eigenheim-Neubauten eingeplant.

     

    Für die Umwelt und auch die heimische Wirtschaft wäre es wesentlich besser gewesen, wenn diese Gelder z.B. in die energetische Sanierung von öffentlichen Gebäuden (z.B. Universitäten, Stadtverwaltungen etc.) investiert worden wären. Der Umwelt ist es nämlich egal, ob der m³ Erdgas für die Stromerzeugung oder zum Heizen verwendet wird. Wenn man sich den Energieverbauch in D anschaut, dann hat die Energieeinsparung bei Gebäuden eines der größten Potentiale.

     

    Ein weiterer Aspekt der in meinen Augen wichtig ist. Wir beschweren uns seit Jahren, dass sich eine kleine Minderheit (die Energieversorger) an den Geldbeuteln der Bürger bedient. Was passiert mit der völlig überzogenen Solarförderung. Bürger, i.d.R. Eigenheimbesitzer (also sozial bessergestellt) pflastern Ihre Dächer mit PV-Anlagen und zocken dafür die kleinen Bürger (Rentner, Hartz4-Empfänger, Studenten, Arbeiter) ab, da die sich eine solche Investition nicht leisten können. So etwas nenne ich absolut asozial. Solaranlagen sollten dort aufgebaut werden, wo diese ein deutlich größeres Potential haben (z.B. Mittelmeerraum) und nicht in Deutschland.

     

    Wie immer im Leben: Die Rechnung kommt am Schluss.

     

    P.S. Ich bin kein Atomlobyist, sondern gebrauche meinen gesunden Menschenverstand.

  • W
    WOSH-1

    Schön auf den Punkt gebracht, vielen Dank für diesen guten Artikel!

    Die Energiewende muss eben nicht auf die Politik warten, sie wird vielmehr jeden Tag von immer mehr BürgerInnen einfach selbst gemacht.

    Spannend ist, dass diese energo-soziale Bewegung sich selbst noch gar nicht in ihrer ganzen Macht und Bedeutung als solche wahrnimmt und organisiert. Vielleicht muss das auch nicht sein - wahre Helden stehen gern für sich selbst. Aber dann könnten sie eben auch leicht auszutricksen sein im weiteren Verlauf der Energiewende.

    Da können Verbündete aus anderen Bewegungen noch sehr nützlich werden. Vielleicht hilft da ein gemeinsames Motto: Occupy sunshine!

    In diesem Sinne - kaufe nur noch gewaltfreien Strom, und nutze den Tag...

  • V
    vic

    Danke, Herr Arzt.

    Sie bringen`s auf den Punkt.

    Ich wohne zur Miete und habe keine eigene PV Anlage, habe meinen Sromvertrag jedoch seit 2006 bei echten Ökostromversorgern.

  • D
    docvonstock

    Die Gespensterdiskussion wird sich sehr schnell von selbst erledigen, wenn eine komplette Region umziehen muss, weil das Grundwasser radioaktiv belastet ist. Man kann dann ja mit staatlichen Geldmitteln den Heimatvertriebenen kostenlos eine Solaranlage auf dem neuen Heim spendieren.

     

    Das kommt davon, wenn statt Geowissenschaftlern selbstherrliche Bergbauingenieure an Deponien herum fingern. Die Geologen haben bereits 1978 den Wassereinbruch genau an der Stelle vorher gesagt, wo er wenig später auch auftrat. Diese Kosten werden aber weder von Herrn Großmann, noch von den anderen Oligarchen bezahlt. Sie werden aber mit Sicherheit die Subventionen für die Solarindustrie bei weitem übersteigen.

    Glück ab! Herr Großmann

  • H
    Hansi

    Als Elektrotechnik-Ingenieur habe ich auch Photovoltaik auf dem Dach. Dies aber nicht, weil ich es sinnvoll ansehe, sondern weil die Verzinsung besser ist, als jede Bankanlage.

    Energetisch ist es ein Unsinn, eine Technik zu subventionieren, die nur dann Strom liefert, wenn ihn fast keiner benötigt und das noch bei wenig Sonnenstunden.

     

    Aber da ich es aufgegeben habe, den Öko-Gutmenschen die technischen Hintergründe zu erklären, würde ich auch in die Annanas-Zucht in Alaska investieren, wenn die Subvention stimmt.

     

    Die Lösung unserer zukünftigen Energieversorgung hat mit Photovoltaik nichts zu tun, was mich bedenklich stimmt.

  • P
    Peter

    Wunsch und Wirklichkeit:

     

    2015 soll Solarstrom also für 10-15 cent/kwh Einspeisungspreis (!) zu haben sein (warum eigentlich?) Also immernoch 5-7mal so teuer wie Strom aus fossilen Energieträgern (2cent/kwh)? Das heißt, mein Strom-Endverbraucherpreis beträgt im günstigsten Fall statt derzeit 22cent/kwh dann das 5-7fache? 1,00 bis 1,40€ pro kwh?

     

    Eines der größten und modernsten Solarkraftwerke Europas, Andasol in Südspanien, produziert seinen Strom übrigens für 40 cent/kwh Einspeisungspreis!

     

    Mir ist es zudem absolut rätselhaft, wieso Solarstromunterstützer vehement das wichtigste Gegenarmument schlichtweg ignorieren:

     

    Die Solarstromproduktion in Deutschland betrug seit Anfang Dezember 2011 fast null!

     

    Warum? Heute schonmal aus dem Fenster an den Himmel geschaut?!

  • WD
    Walther Döring

    Es ist ein Treppenwitz der Geschichte, dass ausgerechnet die Kleinstverdiener, so zum Beispiel die vielzitierte Bäckereiverköuferin, den Gutverdienern, zum Beispiel dem überversorgten Beamten in gehobener Laufbahn, die Solaranlagen mitfinanzieren.

     

    Also wenn man das eine Revolution nennt, dann verstehe ich auch den Sinn hinter dem Satz:

     

    Der Revolutionär hofft auf die Revolution, der Funktionär hofft sie zu überleben.

     

    Und nun noch etwas zu unserer Solarindustrie. Wir werden in den nächsten acht Jahren sehen, dass unsere Solarindustrie nicht mehr in Deutschland oder Europa produziert. Das liegt nicht an den Löhnen, weil da Heute schon kaum noch jemand beschäftigt ist. Das liegt an den bekloppten Steuern und Abgaben, die ein Unternehmen zu zahlen hat. Es gibt kaum einen Industriezweig, in dem eine viel höhere Automatisierung vorhanden ist als in der Solarfertigung. Aber das wird nicht reichen.

     

    Wir sollten alle so denken wie die von der Dagegenpartei. Wir beschäftigen jeden im öffentlichen Dienst.

  • G
    geschichtswerkstatt

    Man darf nicht vergessen, dass der geltende Bestandsschutz in der Solarförderung in ausgiebigen Kungelrunden mit den damaligen CDU-Ministerpräsidenten im Bundesrat aus der Taufe gehoben wurden. Freilich ändert das nichts daran, dass eine generelle Kürzung für alle bestehenden Anlagen viel geringer ausfallen müßte, um denselben Zweck zu erreichen. Außerdem habe ich noch kein Wort darüber vernommen, dass die FDP bloß noch Anlagen von deutschen Herstellern subventionieren möchte. Was ich persönlich viel cleverer fände.

  • S
    SchnurzelPu

    Ich bin davon überzeugt, dass die Solarenergie eine Zukunft hat. Nordafrika wird demokratisch und man könnte meinen Desertec hatte die Finger im Spiel.

    Dass aber die Energierevolution auf schwäbischen Hausdächern stattfindet, glaubt doch nur ein religiöse Minderheit der Solarjünger. EnBW ist jetzt in Staatshand und damit Gemeineigentum. Wenn die jetzt Solarstrom zu meinetwegen 6 oder 7 Cent / KWh in der Wüste produzieren, soll mir das recht sein.

  • M
    Mike

    Aha, das taz-ünliche Großmann-Bashing in Kombination mit dem auch taz-üblichen, ekelerregenden rassistischen Hetzen gegenüber Rösler - dabei sollte es in dem Artikel eigentlich doch meiner Meinung nach um die Solarenergie gehen. Argumente pro Solarenergie stehen in dem Artikel leider nicht, weder Argumente pro weitere, sinnvolle Förderung noch pro Ausstieg aus der Förderung und Einstieg in eine effiziente, also sich am Markt bewährende Solarenergie. Einfach nur ein Artikel, der das Geistesniveau einer Ananas nicht ganz erreicht. Aber es war einen Versuch wert.

  • P
    Piefke

    "Schützenhilfe erhalten sie allen voran vom Spiegel, der in seiner jüngsten Ausgabe einen Text über Solarenergie druckt, in dem nicht ein Argument für diese Technik aufgeführt wird und nicht ein Befürworter zu Wort kommt. Über solche Texte schreibt man eigentlich "Meinung"."

     

    Hast Du dich schonmal bei der taz umgeschaut was da alles als "objektive" Berichterstattung durchgeht?

     

    "Solarbashing ist das Stammtischthema der Energiepolitik."

     

    Nach meiner Erfahrung ist das Stammtischthema Nummer 1 die Kernenergie. Wenn hier ein negativer Beitrag über die Kernenergie erscheint, ohne ein Argument dafür aufzuführen, schreist Du ja auch nicht: Über den Text muss "Meinung" geschrieben werden. Oder kommt es darauf an was für eine "Wahrheit" verbreitet wird?

  • D
    DaddyLemsi

    Danke! Sehr informativ und sehr gut geschrieben.

  • H
    homas

    Die Kernkritik von Großmann ist doch, dass es nicht sinnvoll ist, Solaranlagen im tendenziell bewölkten Deutschland anstatt im sonnigen Spanien aufzustellen. Kann man jetzt so oder so sehen, im Artikel wurde es leider nicht diskutiert.

    Tatsache ist aber, dass die taz hier Rösler vorwirft, nur die eine Seite zur Solarenergie darzustellen, nämlich die negative, während man selbst auch nur eine Seite, nämlich die positive, darstellt. Das kanns irgendwie auch nicht sein.

  • M
    Mario

    Die Debatte ist ein Witz.

     

    Hat RWE sich schon mal Gedanken über die enormen Kosten der Lager von Atommüll gemacht? Taucht das in irgend einer Rechnung auf? Oder gar im Strompreis?

     

    Was ist mit den Investitionsversäumnissen die diese Nörgler zu erantworten haben?

    Wie viele Stadtnetze wurden in misserablen Zuständen von den Gemeinden zurück gekauft?

  • A
    Archeuer

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    Himmlisches Licht, es gibt doch noch eine einfache und klare Darstellung des Systems. Das Einfache ist doch immer noch das Beste.

  • H
    Harry

    Da der Artikel deutlich als Meinung bezeichnet ist, muss man ihm einiges nachsehen.

     

    Aber ein Vergleich der Preise muss ehrlich sein. Da geht es nicht an, den Erzeugerpreis für den Solarstrom mit dem Endverbraucherpreis für die Stromkunden zu vergleichen. Der echte Vergleich zeigt, dass Solarstrom auch dieses Jahr noch zwei- bis dreimal so teuer ist wie der Strom aus den großen Kraftwerken. Ältere Fotovoltaikanlagen erhalten noch zehn bis zwanzig Jahre den sechsfachen "Normalpreis" der Großkraftwerke.

     

    Auch das Märchen von der Autarkie oder "Emanzipation"der Betreiber von Solarstromanlagen kann man nicht stehenlassen. Schließlich braucht jeder Betreiber den Anschluss an das allgemeine Stromnetz zweimal. Erstens, wenn die Sonne mal nicht scheint und er trotzdem Strom braucht. Das passiert jede Nacht und auch oft am Tag. Zweitens, wenn die Sonne scheint und er die anderen Verbraucher als Abnehmer des nicht selbst genutzten Stroms und als Bezahler der garantierten Solarstrompreise braucht.

     

    Autarkie

  • F
    Frank

    Wenn Rösler wirklich an einer Energiewende interessiert wäre, würde er in dezentrale Energiespeicherung und Mikronetze investieren. Mit einem anständigen Energiespeicher könnte ich von Mai bis September meinen Energiebedarf und den zweier Nachbarn vollständig durch meine Solaranlage decken. Meinen Strom zweimal zehn Meter zu meinen Nachbarn tramsportieren halte ich für bedeutend preiswerter als ihn in das große Netzt einzuspeisen. Technisch ist das sehr leicht machbar hat mir ein Dipl. Ing. versichert. Es mangelt am politischen Willen die Konzerne zu mäßigen.

     

    Ein sonnigen Gruß von einem nichtreichen Nichtschwaben

  • E
    Ehli

    PV-Module machen Stromgeneratoren Konkurrenz.

    In Ländern ohne flächendeckende Stromversorgung stellen Solarzellen inzwischen eine kostengünstige Alternative zum Dieselgenerator dar. Dies war nur möglich durch die - dank deutscher Großföderung - gefallenen Preise. Das EEG war/ist daher auch ein Beitrag zur Entwicklungshilfe und zur weltweiten CO2-Einsparung

  • F
    Florian

    Eingesparte externe Folgekosten sollten auch mit in die Gesamtbilanzierung alter und neuer Energien eingerechnet werden, dann bestünde noch weniger Grund sich zu beschweren, im Gegenteil!

  • G
    Günter

    Es wäre schön, wenn die Energie, die die Bürger über Solaranlagen "für sich selbst produzieren" auch von ihnen selbst verbraucht würde.

  • S
    Steuerzahler

    "gerecht verteilt" - klingt nach Gemeinschaftskundeunterricht .

     

    Zum Glück besuchen meine Töchter private Schulen - und Gott sei Dank zahle ich in der brd keine Steuern .

     

    Bleibt die Frage ob der Durchschnittstazlerser die kommende Krise übersteht - oder ob er seinen Restwohlstand gerecht mit den Bittstellern dieser Erde gerecht teilen darf .

     

    Spackenkinder

  • A
    achimf

    Solarenergie ist die teuerste Art der Stromerzeugung. Nach Untersuchungen von Prof. Ganteför (Uni Konstanz)sind die Stromgestehungskosten 4-5 mal so hoch wie bei kohle und Kernkraft, bei Windenergie sind diese 2-3 mal so hoch. Für die vollständige Umstellung auf Ökostrom berechnete er Mehrkosten von ca. € 150/Haushalt/Monat, was mit Wohlstandseinbußen und auch der Gefährdung des Industriestandorts Deutschland verbunden sein dürfte. Es ist daher nachvollziehbar, daß sich kein anderes Land die radikale Umstellung auf "Luxusstrom" leisten kann und will.

    Aufgrund der massiven EEG-Subventionen wurden bereits jetzt erhebliche Solar(über)kapazitäten geschaffen, die zudem wegen fehlender Leitungen und Speicher nicht effizient genutzt werden können. Anscheinend hat sich auch keiner darüber Gedanken gemacht, welcher Anteil von Solar an der künftigen Stromerzeugung überhaupt sinnvoll ist. Das EEG bietet dafür keine Lösung und muß daher dringend überarbeitet werden. Leider hat sich die Solarlobby bei Röttgen durchgesetzt. Das Argument Arbeitsplätze im Solarbereich erscheint aufgrund der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit fragwürdig!

  • HR
    HP Remmler

    Der SPIEGEL hat vor Jahren auch schon mal mit einem Anti-Windkraft-Titel seine diesbezügliche Tendenz aufs Dämlichste offenbart. Ob wir's noch erleben, dass er sich in "SPIEGEL-BILD" umbenennt? Zeit wär's ja.

  • R
    Rainer

    Schöner Kommentar, aber leider wenden Sie die gleiche Taktik an, welche Sie anderen vorwerfen: Sie Erwähnen nur die zu Ihrer Argumentation passenden Punkte und vermeiden eine wirklich sachliche Diskussion zu diesem Thema.

    Die Photovoltaik ist mMn. ein wichtiger Baustein des zukünftigen Strommixes, sie schafft aber im heutigen Netz auch Probleme welche angegangen werden müssen. Ich hätte mir einen Kommentar gewünscht welcher der Gesamtsituation besser gerecht wird. Immerhin ist dieses die "TAZ" und nicht die Meinungsmachende "Bild"

  • P
    petsim

    Man liest diesen Artikel - und glaubt es einfach nicht. Man liest ihn ein zweites Mal - und glaubt es noch weniger. "Dumm wie Ananas", sagt der Autor? Wenn Dummheit weh täte, wäre dieser Artikel nie geschrieben worden. Das wäre gut, denn dann wäre etwas weniger gezielte Desinformation unters Volk gestreut worden.

     

    Was der Artikel nicht so deutlich sagt: Die angeblich läppischen 18 Milliarden, über die nächsten 20 Jahre verteilt, sind nur die Solarkosten FÜR DAS JAHR 2011. Der GESAMTE BISHER angehäuft Berg an Kosten, die in den nächsten 20 Jahren abzuzahlen sind, beläuft sich derzeit bereits auf 100 Milliarden Euro. Tendenz steigend - nicht durch Erhöhung der Vergütung, sondern durch immer schnelleren Ausbau: Die Menge der Solaranlagen vermehrt sich durch billige Anlagenpreise schneller als die Einspeisevergütung sinkt - also steigt die Gesamtvergütungssumme unterm Strich. Bis jetzt 100 MILLIARDEN - für nicht ganz 3% der Stromerzeugung. Nehmen wir das erwähnte Beispiel der 4500-kWh-Familie mit 86 € Solarstromkosten im Jahr: Das sind 86 Euro für 135 kWh Solarstrom! Das sind 63 ct/kWh!

     

    Haarsträubend ebenso die folgende Argumentation:

    "Nach gegenwärtigen Plänen werden es 2015 noch 10 bis 15 Cent sein. So billig, dass es sich nicht mehr lohnt, die staatliche Vergütung in Anspruch zu nehmen." Pardon – die 10-15 ct SIND die staatliche Vergütung! Nichtprivilegierter Strom wird an der EEX um die 5 ct/kWh gehandelt.

     

    Und weiter geht's:

    "Neue Anlagen kommen dann theoretisch ohne Förderung aus. Wer dann noch bei Großmanns kauft, statt selbst Solarstrom zu produzieren, zahlt über das Doppelte." Pardon – aber der Herr Wirtschaftsredakteur verkauft hier leider Pferdeäpfel als Äpfel: Er hat die Steuer und Abgaben beim Solarstrom vergessen! Der Strom von Herrn Großmann kostete (2011) 25 ct/kWh, weil darin 46% Abgaben enthalten sind – der Großmann-Nettostrompreis lag im Jahr 2011 bei 13,57 ct/kWh. (Strompreise – Wikipedia) Den Solarstrom rechnet der Herr Wirtschaftsredakteur aber ohne Abgaben zum Nettopreis von künftigen "10 bis 15 Cent" = Bruttopreis, um zu zeigen, wie billig er dann sein wird.

     

    Man faßt es nicht.

     

    Und weiter:

    "Solarförderung war dazu da, den Sonnenstrom konkurrenzfähig zu machen" – das wäre hochinteressant, wie Solarstrom "konkurrenzfähig" sein soll, der nur an ca. 900 Stunden von 8760 Jahresstunden zur Verfügung steht – und das eh nur am Tag und im Winter sowieso kaum. Schreibt man bei der taz die Artikel nachts bei Kerzenschein? Man könnte es meinen. Wer hier ein falsches Bild der Solarindustrie zeichnet, dürfte nach diesem Artikel klar sein. Er liegt vom unterirdischen Niveau her durchaus auf einer Ebene mit den absurden Beiträgen des Herrn Janzing.

  • EF
    ED Färber

    Danke für diese Richtigstellung. Politiker, die nur soweit denken wie der Horizont der finanzirrenden Lobby reicht, bringen das Land an den Abgrund.