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die wahrheit"So, jetzt drücken wir die Pausentaste!"

Am heiligen Sonntag wurde der gelernte evangelische Pastor zum Kandidaten gekürt. Die schönsten Anekdoten über den sympathischen Ochsenkopf Joachim Gauck.

Sympathischer Ochsenkopf: Joachim Gauck. Bild: reuters

Am heiligen Sonntag wurde der gelernte evangelische Pastor Joachim Gauck von einer breiten Parteienallianz einhellig zum Kandidaten für das höchste Amt im deutschen Staate ernannt. Dieses große historische Ereignis nimmt die Wahrheit zum Anlass, ausgewählte Anekdoten aus dem Leben des bedeutenden Mecklenburgers Gauck zu erzählen.

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Als junger Mann reiste Joachim Gauck einmal an die schöne Ostsee. Da er aber in Rostock zu Hause war, dauerte die Reise ans Ufer des Meeres nur wenige Minuten. Darüber dachte der junge Gauck lange nach und entschied sich, eines Tages von Beruf Weltreisender zu werden. Da es in der DDR keine solch wagnisreiche Profession gab, musste Gauck jedoch einfacher Gottesmann werden. Noch sehr viel später im Leben erinnerte sich der Staatsmann gern an die wilde Zeit seiner Irrungen und Wirrungen.

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Einmal wollte Joachim Gauck sich unters Volk mischen. Also legte er einen falschen Marx-Bart an und bat seinen Fahrer, ihn in das kleinste Lokal Berlins zu kutschieren. Der Chauffeur brachte ihn in das "Narkosestübchen", das im Westen der Hauptstadt eine zwei mal drei Meter große Trinkfläche einnahm. Dort begrüßte der Wirt den bärtigen Fremden, wie er jeden neuen Gast willkommen hieß, und kredenzte ihm "zum Vorglühen" einen Pflaumenschnaps, der allerdings Gaucks Zunge löste. Der Pastor begann zu reden und reden und wollte gar nicht mehr aufhören, bis der Wirt ihm Einhalt gebot: "So, Meister, jetzt drücken wir aber mal die Pausentaste!" Wie betäubt torkelte Gauck aus dem "Narkosestübchen", hatte ihn doch Volkes Stimme mit einer vollen Breitseite getroffen.

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Eines Tages lief Joachim Gauck durch die Straßen seiner alten Heimatstadt Rostock und grüßte freundlich nach links und rechts, als ein kleiner struppiger Streuner auf ihn zu tappelte und bellte: "Wuff, wuff, wuff." Joachim Gauck, der seit seiner Jugend an einer leichten Harthörigkeit litt, aber verstand immer nur den Namen des amtierenden Bundespräsidenten. Da beugte sich der angesehene Gottesmann zu dem Mischling hinunter und fragte ihn mit wohltemperierter Stimme: "Soll ich dir nachfolgen?" Der Hund aber trollte sich mit eingeknicktem Schwanz.

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An einem Abend im Jahre 1963 hatten Joachim Gauck und seine Frau Hansi Besuch von Hansis Cousine Gerti und deren Gatten Herbert, der eine köstliche Anekdote nach der anderen erzählte. Als es bereits 21 Uhr war und die Gäste noch immer keine Anstalten machten, nach Hause zu gehen, griff Joachim Gauck zu einem raffinierten Trick: Er stand aus seinem Sessel auf, trat vor die Standuhr und sprach zu ihr mit ernstem Blick: "Du böse, böse Standuhr. Du zeigst schon 21 Uhr und vertreibst uns damit unsere lieben Gäste." Diesen Wink mit dem Zaunpfahl verstanden sogar Gerti und Herbert, die daraufhin die Gaucks nie wieder besuchten.

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Nach dem Untergang der DDR wurde Joachim Gauck zum "Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR" ernannt. So recht mochte ihm dieser Titel nicht gefallen. Unglücklich saß er in seinem Büro in der "Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR" (BstU) und brütete über Alternativen: "Beinharte Behörde des befugten Bundesbeauftragten für die interessanten Unterlagen des dubiosen Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR" (BdbBfdiUdStasiDDR)? Nein. Der Volksmund nahm ihm sanft die Entscheidung ab und nannte das chaotische Archiv kurzerhand "Gauck-Behörde".

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Als Joachim Gauck sein erstes Mobiltelefon zu Weihnachten geschenkt bekam, konnte er nicht gleich richtig damit umgehen. Besonders die Kunst der SMS beherrschte er nicht recht. So kam eine Kurzmitteilung an Marianne Birthler, mit der er sich zuvor heftig über die richtige Zubereitung von Soljanka gestritten hatte, bedauerlicherweise fehlerhaft bei seiner Amtsnachfolgerin an. Die Autokorrektur hatte aus "War nicht so gemeint. Sry?!" einfach "War nicht so gemeint. Sex?!" gemacht. Zum Glück nahm ihm Marianne Birthler die peinliche Anfrage nicht übel.

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Alle wissen es, kaum jemand möchte öffentlich darüber reden: Joachim Gauck verbreitet, wie viele Männer über 70, einen eigenartigen Geruch. Blumen lassen die Köpfe hängen, wenn er ungeduscht an ihnen vorüberschreitet, desgleichen fallen Vögel im Park ihm tot vor die Füße. Angela Merkel, die eine besonders feine Nase hat, mochte ihn deswegen auch nicht als Bundespräsidenten dulden. Schlimm! Aber Gauck wäre nicht Gauck, hätte er nicht wenige Wochen vor seinem Amtsantritt erstmals eine alte Kulturtechnik als wirksames Gegenmittel angewendet. Das "Duschen" praktizierte er seitdem regelmäßig, manchmal ließ er sich sogar zu einem dekadenten "Bad" hinreißen. Umso mehr freute er sich dann, als alle Spitzenpolitiker sich trotz seiner auffälligen Ausdünstungen auf ihn einigten: "Und ich bin nicht einmal gewaschen!", erklärte er gerührt bei seiner Vorstellung.

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1 Kommentar

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  • N
    naseweiser

    Die reine Wahrheit ! Nichts als die Wahrheit !

    Ich liebe die Wahrheit . Und ganz besonders die taz-Wahrheiten ! Ehrlich