piwik no script img

Olympia – TischtennisChina dominiert an der Platte

Deutschlands Tischtennismänner unterliegen wie erwartet gegen China. Nur Timo Boll kann sein Einzel gewinnen. Jetzt spielt das Team um Bronze.

Belichtungskünste bei Olympia: Der Chinese Zhang im Zeitraffer Bild: dapd

Die Startbedingungen: Alles andere als ein klarer chinesischer Sieg wäre schon ein Achtungserfolg für das deutsche Team um Timo Boll, Dimitri Ovtcharov und Basti Steger. Die aktuelle Tischtennis-Weltrangliste wird von vier Chinesen angeführt: Jike Zhang, Ma Long, Xin Xu, Hao Wang. Drei davon – Zhang, Long und Wang – stehen heute auf der anderen Seite der Platte gegen das deutsche Team. Chinas Tischtennis-Bilanz bisher: Zweimal Gold, zweimal Silber. Nur zwei Bronzene überließ man bisher anderen Nationen. Nun ja.

Die Entscheidung: Es geht los wie erwartet: Ma Long lässt Ovtcharov beim 3-1 wenig Chancen zur Entfaltung. Danach kommt Boll. Der schlägt sich erstmals richtig in diesem olympischen Turnier und besiegt Jike Zhang sensationell mit 3-1-Sätzen. Ausgleich, 1-1 in der Gesamtwertung. Dann das vielleicht vorentscheidende Doppel: Boll und Steger schlagen sich gut gegen Zhang und Wang, den ersten Satz gewinnen sie 12-10.

In den Sätzen zwei bis vier kriegen die Roßkopf-Schützlinge gegen das chinesische Duo wenig Schnitte. Folge: 3-1-Sieg für China. China führt mit 2-1. Wenn Ma Long nun gegen Steger gewinnt, war's das schon. Der erste Satz geht klar an Long. Kann Steger sich nochmal zurückkampfen? Nope. Satz zwei bricht den Oberpfälzer endgültig. Am Ende siegt Long 3-0. China steht mit einem 3-1 gegen Deutschland im Finale. Hongkong und Südkorea spielen gleich um den zweiten Finalplatz.

Das Drama: Bolls Sieg gegen den Weltranglistenersten Jike Zhang bleibt wertlos. Boll bleibt glücklos in London: Erst spielt er schlecht und verliert im Einzel, dann spielt er gut und verliert im Teamwettbewerb.

Die Schlussfolgerung: Die Chinesen rocken die Platte. Mal wieder.

Und sonst? „Haut ab! Haut ab!" Sind das wirklich die Rufe aus dem Publikum? Hört sich jedenfalls so an. China jedenfalls siegt ungefährdet und ungehäutet.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!