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Abmahnung bei CC-LizenzenFrei, nicht wurscht

Fehler bei der Quellenangabe können teuer werden: Nutzer, die Fotos der Online-Wikipedia veröffentlichen, bekommen Probleme mit Abmahnanwälten.

Sowas kann zu Problemen führen. Bild: dpa

BERLIN taz | Jens Myrau ist wütend: „Ich bin davon ausgegangen, dass ich Texte und Bilder der Wikipedia, frei nutzen darf.“ Nun fordert ihn eine Anwaltskanzlei auf, 1.000 Euro dafür zu zahlen.

Myrau ist Rentner und gibt als Hobby einen Online-Pressespiegel heraus. So nennt er es selbst. Es sind Nachrichten, die ihn beschäftigen. Er schreibt über die Riesenschildkröte „Lonesome George“, über die Auswirkungen einer großen Dürre auf die US-Landwirtschaft oder über Weltraum-Archäologen. „Ich hatte einen Schlaganfall. Seitdem kann ich nicht so gut reden, da ist das Schreiben ein wichtiger Weg, mich auszudrücken“, sagt der 65-Jährige.

Im April schrieb Myrau über Volker Kauder, den Vorsitzenden der Unionsfraktion im Bundestag. Und illustrierte den Text mit einem Foto von Kauder, das er aus der Wikipedia kopierte. Dabei gab er nicht die richtige Quelle an. Für dieses Bild und zwei weitere schrieb ihm eine Kanzlei eine Abmahnung: Er habe die Urheberrechte an den Bildern verletzt und solle dafür nun eine Strafe zahlen.

Ein häufiges Missverständnis

Mit diesem Problem ist Myrnau nicht allein: Foren sind voll von Bloggern, die Fotos aus der Wikipedia auf ihrer Seite veröffentlichten und später Abmahnschreiben von Anwälten bekamen. Meist ist deren Forderung berechtigt.

Der Grund dafür ist ein Missverständnis: Viele Nutzer gehen davon aus, dass die in der Wikipedia verwendeten Bilder der Wikimedia-Stiftung und damit irgendwie der Allgemeinheit gehören. Das ist aber falsch: Die Bilder gehören den Künstlern. Die haben sie unter einer sogenannten Creative-Commons-Lizenzen (CC-Lizenz) veröffentlicht. Im Falle der Wikipedia heißt die genaue Lizenz CC-BY-SA. Die Lizenzen machen die Bilder zwar öffentlich nutzbar – allerdings nur unter bestimmten Bedingungen.

Bei vielen unter CC-Lizenz veröffentlichten Werken müssen der Name des Fotografen und die Art der jeweiligen CC-Lizenz genannt werden. Genau das hat Myrau nicht getan und so den Lizenzvertrag verletzt. Für Künstler ist das ärgerlich: Sie können nur schwer abschätzen, ob es Absicht oder Unfall war, und manche antworten mit einer Abmahnung. Oder aber eine Anwaltskanzlei verschickt sie.

Doch Abmahnungen treffen oft Nutzer, die es einfach nicht besser wissen. Das kritisiert auch Markus Beckedahl vom Blog Netzpolitik.org: „Jeder, der das Internet aktiv nutzt und Medienkompetenz zeigt, begeht die ganze Zeit Urheberrechtsverletzungen.“ Da sei das Recht einfach veraltet.

Über 200.000 Abmahnungen im Jahr

Auf diesen mehr oder weniger unbewussten Rechtsverstößen hat sich eine komplette Industrie aufgebaut. Laut einer Statistik des „Vereins gegen den Abmahnwahn“ kam es in Deutschland 2011 zu 218.560 Abmahnungen, mit denen insgesamt über 165 Millionen Euro gefordert wurden. „Bislang blieben aber die CC-Lizenzen davon großteils verschont“, sagt Frauke Andresen, die als Anwältin Opfer von Abmahnungen vertritt. Ein potenzieller Markt für Abmahn-Kanzleien sei das aber auf jeden Fall.

700 Euro zahlen Abgemahnte im Schnitt für den Fehler, den sie gemacht haben. Oft unabsichtlich. Ein Gesetz, das den Betrag auf 100 Euro begrenzt, hat die Bundesregierung angekündigt, aber noch nicht beschlossen.

Jens Myrau hat aus seinem Fehler Konsequenzen gezogen: Eigentlich wollte er bei der Wikipedia mitarbeiten. Darauf hat er nun keine Lust mehr.

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45 Kommentare

 / 
  • Wenn man ein Bild, dass unter der Creative-Commons Lizenz steht, benutzen möchte, dann muss auch die Quelle richtig angegeben sein. Es kann sein, dass man sogar für die falsche Angabe der Quelle abgemahnt wird.

     

    Link entfernt. Bitte keine Werbung.

  • AN
    Ano Nym

    Fehler im Text, in der Wikipedia sind die Texte unter CC-BY-SA, die Bilder jedoch verschieden Lizensiert, vor allem CC-0 und CC-BY, aber auch CC-BY-SA und die gute alte GDFL.

  • R
    Rillke

    Sicher hat Herr Jens Myrau das Recht wütend zu sein. Allerdings muss er verstehen, dass die Wikipedia-Gemeinschaft nur aus Freiwilligen besteht und sehr heterogen ist: Es gibt Photographen, die ihre Bilder unter freie Lizenzen stellen, aber auch nicht von Luft und Liebe leben können; es gibt Schreiber, Kontrolleure, Rechtschreibverbesserer, Bot-Programmierer, Formatierer, Administratoren, ... daher ist es falsch, anzunehmen, ein einzelner Autor spräche für die gesamte Wikipedia.

     

     

     

    Wenn man es langsam angeht, sich ein bisschen Zeit nimmt, sich mit all den Regeln vertraut macht, lernt man viel (auch, wie man Bilder zu benutzen hat, was übrigens auf https://commons.wikimedia.org/wiki/Commons:Weiterverwendung [Commons, das Bildarchiv der Wikipedia] ausführlich erklärt wird) und man findet mit Sicherheit Benutzer, mit denen man sich gut versteht.

     

     

     

    Fragen beantworten die Freiwilligen übrigens gern unter

     

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Fragen_zur_Wikipedia

     

     

     

    Ich selbst habe bisher noch nicht abgemahnt; wenn ich jedoch sehe, dass Online-Shops meine Photos ohne die geforderte Namensnennung nutzen, stimmt mich das nachdenklich.

     

     

     

    Ich danke der Redaktion recht herzlich taz für diesen Artikel; er trägt hoffentlich ein bisschen zur Aufklärung bei.

     

     

     

    Grüße -R

  • AB
    Arne Babenhauserheide

    Ich würde mir auch mehr Recherche wünschen. Wer hat abgemahnt? Was hat der Abgemahnte getan? Gab es vorher andere Versuche einer Einigung? …

     

    Hintergrund ist, dass copyleft Lizenzen wie CC by-sa das Ziel haben, das aktuelle Urheberrecht auf den Kopf zu stellen: Es geht darum, dass jeder alles ändern kann, solange er sagt, von wem es kommt.

     

    Im aktuellen Urheberrecht darf niemand etwas ändern, es sei denn es wird ihm explizit erlaubt. Mit copyleft-Lizenzen darf jeder alles unter dieser Lizenz ändern. Das ist ein Alternativ-Urheberrecht, für das unter CC by-sa, GPL u.ä. publizierende Kreative mit ihrer kreativen Arbeit kämpfen.

     

    Und dieses politische Ziel wird durch Missachtung der Lizenz beschädigt.

  • W
    Wohlgesang

    Vielleicht sollten Sie auch mal die Fotografen fragen, deren Bilder von ignoranten Blogbetreibern wie Herrn Myrau (der von mir im März 2011 wegen eines Bildes angeschrieben wurde (und um Zahlung eines Honroars von deutlich (!) unter 100 EURO gebeten worden ist). Die Nutzung des Bidles hat er übrigens erst nach 1 Jahr unterlassen, bis heute ohne j e d e Entschuldigung, ohne j e d e s Einsehen, und natürlich auch: o h n e zu zahlen).

     

    Er hat sich ü b e r h a u p t n i c h t dafür interessiert, ob seine Art der (ich nenne es: "wilden") Bildernutzung aus der Quelle Wikipedia OK ist oder nicht. Und im wahrsten Sinne des Wortes j e d e Beschwerde, j e d en Brief/E-Mail (sogar einen Brief der Gewerkschaft ver.di mit mehr als deutlichen Hinweisen) ignoriert. Über Monate, über mehr als 1 Jahr.

     

    Kein Wunder, dass bei seiner täglichen Rate von 5 bis 10 Bildern/Videos irgendwann auch weitere Fotografen auf ihn aufmerksam geworden sind - und er jetzt Probleme hat.

  • K
    karl

    Natürlich, er wollte bei der Wikipedia mitarbeiten ... ich will auch noch vieles in meinem Leben tun, bin aber jünger - und werd trotzdem vieles nicht schaffen. Und ein "Ich wollte ja demnächst ..." schaff' ich auch noch.

     

    Btw, ich werd' dann mal die Texte vom Herrn Myrau einfach ausdrucken und als Zeitung verkaufen. Mal schauen, ob ihm das gefällt - im Zweifelsfall hab ich halt den Urheberrechtshinweis auch nicht gesehen (so er denn überhaupt einen hat).

  • K
    Klariwari

    Hat mit der Wikipedia nicht wirklich etwas zu tun. Herr Myrau sollte mitarbeiten, wenn er es vor hatte, ja vielleicht sogar jetzt erst Recht. Liebe Wikipedia-Kritiker unter den Kommentatoren, ich halte mich ja auch alles andere als unkritisch gegenüber der Wikipedia, als Leser wie als gelegentlicher Beiträger, besonders was die Inhalte wie auch den persönlichen Umgang miteinander betrifft. Aber in den Medienpool der Wikipedida, Commons darf jeder seine Bilder hochladen, leider auch Fotografen wie der bereits in einem Kommentar genannte Dirk Vorderstrasse, welche diese Möglichkeit wohl als Honeypot für ganz andere Interessen benutzen. Seine ganzen Aktivitäten auf Wikipedia/Commons erschöpften sich auf das Hochladen einiger eigener Bilder und das Verlinken derselben in den passenden Wikipedia-Artikel. Wikipedianer sehen anders aus, selbst die, die sich auf das Fotografieren spezialisiert haben. Er stellt weitere Fotos auf Flickr und seiner eigene Webseite bereit. Von Flickr werden auch per Bot gezielt Fotos nach Commons importiert, welche mit einer für Commons geeigneten Lizenz versehen sind, darunter auch mindestens eines seiner Kauder-Bilder. Viele Hobbyfotografen träumen davon, wenigstens nebenberuflich etwas mit ihren Fotos zu verdienen. Nach Beuys sind wir schließlich alle Künstler und weil das so ist, gibt es für all unsere Millionen Bildchen, die wir ins Netz stellen, auch so gut wie niemals echt Asche auf die Kralle. Da kommt so mancher auf die Idee, wenn die Bilder schon nicht zu verkaufen sind, sie sich einfach zu erhöhten Preisen "klauen" zu lassen. Dieses [http://www.vorderstrasse.de/fotos/details/nuernberger-wuerstchen/10297/-/ Bild] von Herr Vorderstrasse erinnert mich z. B. irgendwie den Abmahnklassiker "Marions Kochbuch" Dabei zielt man auf vor allem auf schlecht informierte Privatleute, die das Bild nicht kommerziell nutzen, leicht einzuschüchtern sind und keine Rechtsabteilung im Hause haben. Darunter auch solche, die dem Missverständnis aufsitzen, dass auf Wikipedia alles frei ist. Natürlich sind neben den Bildern auch die Texte der Artikel urheberrechtlich geschützt, es sei denn, ein Fotograf/Autor gibt seine Sachen ausdrücklich als Public domain frei, was bei Gemeinschaftswerken mit vielen Autoren wie eben Textbeiträge aber kaum zu verwirklichen ist. Unter einem echten Wikipedianer stellt man sich etwas anders vor als Leute wie Herr Vorderstrasse und diese Wikipedianer werden gar nicht sehr erfreut sein, mit einem Abmahner in einen Topf gesteckt zu werden. Ist ungefähr so, als wenn jemand alle Deutschen als kriminell bezeichnen würde, weil ein Deutscher ein Bank überfallen hat. Sippenhaft unter TAZ-Lesern? Niemand käme doch auch auf die Idee, Facebook verantwortlich zu machen für z. B. Mobbingbeiträge einzelner Mitglieder, oder Google, weil diese Beiträge über deren Suchmaschine zu finden sind (außer vielleicht Frau Wulff) Über die Wikipedia-Spenden und ihre Verwendung kann (und muss) man ebenfalls trefflich streiten, aber in diesen Zusammenhang gehört das ebenfalls nicht.

  • S
    Steffen

    Oje, in was für einer Welt leben wir. Ein freundliches Telefonat hätte es doch auch getan, oder? Danke für den Hinweis auf den Verein, den werde ich mir gleich mal näher anschauen.

  • C
    Corinna

    Diesem Artikel hätten ein paar Fakten gut getan (z. B. wer hier in wessen Auftrag eine Abmahnung verschickt hat). Stattdessen wurde ein Fallbeispiel in den Mittelpunkt gestellt, das an allen nur erdenklichen Stellen auf die Tränendrüsen drückt (Rentner, Schlaganfall, Lonesome George) - wobei keiner der genannten Umstände irgendeine Fall-Relevanz hat.

     

    Die verwendete Lizenz und deren Bedingungen sind in Wikemedia so riesig dargestellt, dass man die ausgesprochene Dummheit, die hier offensichtlich eine Rolle gespielt hat, doch hätte anerkennen müssen, statt die immer selben Feindbilder von bösen Abmahnern zu bemühen. Aber ein armer, abgezockter Rentner macht sich nun einmal besser, als ein fahrlässig bis vorsätzlich handelnder, der zurecht abgemahnt worden ist.

  • U
    Uncas

    Spenden eintreiben und Abmahnungen schreiben ist ein bisserl widersprüchlich, widersprüchlicher wird's, wenn viele der Fotografen ihr Händ'chen nach beiden Seiten aufhalten, sie erhalten mit die meisten Zuwendungen aus dem Spendentopf für die Community für Luftbilder, für Kurse, für Knips-den-Politiker und den Sportler wie das Denkmal, können auf Equipment zurückgreifen, etc., etc., meinen dann aber dass sie sich die Fotos vergolden lassen können. Zumal sind die Fotos in wikipedia eben ohne Nennung eingestellt. Wikipedia ist keine Plattform für windige Geschäftemacher und der Kitsch zu meinen, dass wikipedia dafür dient, sich als Fotograf 'nen Namen auf Kosten von anderen zu machen, ist eine Pervertierung. Die Gemeinschaft und die Arbeit von tausenden gibt diesen windigen Geschäftemachern überhaupt erst die Möglichkeit ihr Geschäftsmodell durchzuziehen, aber ihre Bereicherung auf Kosten von anderen, die wollen sie natürlich nicht teilen, ohne die Artikelarbeit hätten sie gar keine Platform, keinen Aufhänger für ihre Photos und ohne die reichlichen Zuwendungen von Spendengeldern und die Aussicht mal 'ne nette Abmahnung schreiben zu können, würden viele weder knipsen noch bei wikipedia ihre Photos einstellen.

     

    Die meisten Menschen spenden, weil sie sich von dem Wörtchen frei in freie Enzyklopädie blenden lassen, Autoren wollen aber zusätzlich Verträge mit Geheimhaltungsklauseln als Soldschreiber, durchaus Regel und die Fotografen wollen abzocken.

  • PO
    puck of pook's hill

    typischer taz-artikel: schlechte recherche und oberflächliche darstellung.

     

    wie kommen diese abmahnungen zustande? wenn die anwälte, was leider möglich ist, den auftrag "antizipiert" haben, muss der tatsächliche rechteinhaber das immer noch bestätigen. ist das geschehen? wenn ja, mit welcher begründung?

     

    wenn tatsächlich ein rechteinhaber direkt eine kanzlei beauftragt hat, wäre immernoch interessant, zu wissen, wieso und wieso nicht zu einem freundlicheren mittel gegriffen wurde, um die rechtsverletzung abzustellen.

     

    wenn jemand unter cc-*-* veröffentlicht, dann gehe ich davon aus, dass er mit der weiterverbreitung prinzipiell einverstanden ist und, das mag fehlannahme sein, abmahnungen nicht für das mittel der wahl hält, um erstkontakt aufzunehmen (wenn der rechtsverletzer trotzdem weitermacht, ist eine abmahnung durchaus drin. bei kommerzieller verwendung (firmenwebseiten uä) meinetwegen sogar von anfang an).

     

    für die taz offenbar alles egal, solange nur mal eben ausgeteilt werden kann ...

  • MM
    Markus Meyer

    Was mich bei Wikimedia-Bildern unter cc stört: Oft sind die Namen der Urheber Pseudonyme. Diese dann in der Bildunterschrift zu erwähnen, sieht teils ziemlich doof aus.

  • U
    unwissender

    Ich bitte mal um Aufklärung, weil der Artikel mir keine solche brachte: Von wem wurde diese Anwaltskanzlei beauftragt? Von Wikimedia Deutschland (was ich sehr übertrieben fände, es würde ja erst einmal eine freundliche Mail mit Bitte um Nennung der Quelle genügen)? Oder vom Urheber des Bildes? Oder kann gar jede beliebige Kanzlei jemanden abmahnen wegen eines Bildes, das ihr gar nicht gehört?

  • J
    Jonas

    Ich habe kein Verständnis für solche Leute. Ich habe schon einiges, was ich erstellt habe (Bilder, Quellcode...) im Netz freigegeben, damit andere es nutzen können. Ich empfinde es als Selbstverständlichkeit, dass jemand, der meine Werke nutzt es nicht als sein eigenes ausgibt und mich wenigstens als Autor nennt. Ich betone: ich will ja kein Geld, nur eine Nennung, dass ich das gemacht habe. Wenn jemand es nutzt kann es ja so schlecht nicht gewesen sein...

     

    Das ist wohl kaum zuviel verlangt.

  • K
    Kluchscheißer

    Bekommen eigentlich auch die Zeitungen, die Fotos mit dem Hinweis "Wikipedia" abdrucken, eine Abmahnung? Oder die Fernsehsender, die wackelige Handyvideos oder andere Spots senden und mit dem Quellenhinweis "Internet" versehen? Da hört man nie etwas davon.

  • L
    llamaz

    Fotografen sollen ja durchaus zu ihrem Recht kommen. Allerdings ist es ein Witz wenn Bildchen mit einem reellen Marktwerkt von 3 Euro für eine unbefristete Lizenz in Webauflösung plötzlich über tausend Euro Abmahngebühren und hunderte Euro von Schadenersatz produzieren.

    Wer mal auf Portalen wie Fotolia schaut was die Lizenzen für Bilder kosten und was Gerichte und Anwälte aber für Phantasiewerte ansetzen der kommt aus dem Staunen nicht mehr raus. Da stimmt einfach die Verhältnismäßigkeit nicht.

  • M
    Marc

    Mir sind die CC-Bedingungen eher unklar, wenn es um Nennungen geht. Bild nicht verändern oder nicht bearbeiten ist eindeutig, aber was muss in die Bildunterschrift? Warum steht da nicht idiotensicher bei der Lizenz: Wenn Sie dieses Foto verwenden, MUSS beispielweise folgendes in der Bildunterschft stehen: "Fotograf: Klaus Mustermann, aufgenommen am 1.1.2001 in Musterstadt; Lizenz: CC-BY-SA"

     

    Stattdessen steht das 1. hinter dem Link "Use this file" und 2. mit einem Globus-Icon. Da wäre vielleicht ein Paragrafenicon angebrachter, da da die rechtliche Frage geklärt wird. Und hinter "use this file" kann sich auch banales verbergen, wie eine copy-paste-Anleitung. Und dann sind die Icons da oben neu, wer schon länger bei Wikimedia commons unterwegs ist, wird diese bunten Bildchen vielleicht auch für hübsches überflüssiges Chrom halten und ignorieren.

     

    Ich jedenfalls lasse die Finger von Fotos, deren Lizenz ich nicht verstehe. Und das rate ich auch jedem anderen.

  • FG
    Florian G.

    Nachtrag: Ich moniere noch folgendes:

     

    Unten im Artikel schreiben Sie groß als Zwischenüberschrift von "Über 200.000 Abmahnungen im Jahr". Alarmglocken. Panik. Der Leser regt sich schonmal auf, aber: Gleich danach wird diese Pseudowichtigzahl relativiert, weil es gar keine Abmahnungen in diesem Bereich sind und es wird sogar jemand zitiert, der das so sieht.

    Da kann ich ja gleich jeden Tag einen Artikel rausbringen mit der Überschrift "X Millionen Strafverfahren im Jahr" und dem Inhalt "Heute beschäftigen wir uns mit geklauten Lutschern, die ungefähr 0.irgendwas Prozent davon ausmachen.". Was soll denn sowas bitte?

     

    Schlimm finde ich auch die Einleitung. Nicht nur die reißerische und vollkommen nichtssagende, da auf vieles zutreffende Überschrift wäre zu bemängeln, nein, der Teaser toppt das nochmal:

     

    "Fehler bei der Quellenangabe können teuer werden" - Ach echt? Das ist ja echt neu. Hey, selbst mein Rentnernachbar, der kein Englisch spricht und wohl der schlechteste Computerbediener ist, den ich jemals gesehen hab und der sich ansich einen Scheiß für sowas interessiert, selbst der weiß das.

     

    "Nutzer, die Fotos der Online-Wikipedia veröffentlichen, bekommen Probleme mit Abmahnanwälten." - Das klingt nach Selbstverständlichkeit, die es bislang aber nicht ist. Und warum nun als Beispiel Wikipedia? Kam das in der Headline vor? Nein, bzw. ja, weil die so schwammig war, daß man da auch über nicht korrekt aufbereitete Bilder vom Kaninchenzüchterverein reden könnte, zumal die genauso in dem Bruchteil der martialisch wirkenden Zahl 200.000 enthalten sind.

     

    Also ich finde das alles nicht gut. Tut mir leid.

  • FG
    Florian G.

    Die imho zu hohe Geldforderung finde ich auf jeden Fall nicht gut. Da scheint mir die Verhältnismäßigkeit zu fehlen.

     

    Was ich aber nicht versteh: Wie kann man sich so -mit Verlaub- dämlich anstellen, daß man die wirklich fast idiotensichere Erklärung unter den Bildern dann doch verkehrt macht? Die steht da auch nicht irgendwie schlecht lesbar im hintersten Eck, hellgrau auf weiß mit AGB-Schriftgröße. Das kann er doch bei allem Respekt unmöglich übersehen haben und insofern ist er da meines Erachtens ein wenig selbst schuld.

     

    Dann noch rumjammern, das versteh ich erst recht nicht, zumal das Lizenzmodell Wunsch des Bilderstellers war, nicht der von Wikipedia. So sehr manch Unkenruf nicht von ungefähr kommt, aber hier sehe ich keine Schuld und bei denen. Stattdessen sogar eine wunderschöne Übersetzung und Info zu jedem Bild.

     

    Zu Henning Uhle kurz: Als Beispiel hätte sein Bruder Siegfried glaub deutlich mehr Witz reingebracht (oder hab ich schlicht die Pointe nicht verstanden?). ;-) *scnr*

     

    Zum Artikel selbst: Nicht bös gemeint, aber was bringt mir das als Leser jetzt? "CC-Lizenzen gibt es in verschiedenen Variationen und die Nichteinhaltung kann Geld kosten. Als Beispiel wären Bilder von Wikipedia zu nennen und ein Herr M., der nun sauer ist und nichts mehr bei denen editieren will." Das ist quasi der komplette Inhalt. Na "super". ;-)

  • U
    Uncas

    Wie gesagt, bei denen, den Wikipickies ist alles durch seltsame Lizensbestimmungen gedeckt. Markus Kompa drückt das schön aus: Spassvögel.

     

    http://www.kanzleikompa.de/2011/11/20/die-wikipedia-abmahnungen-des-dirk-vorderstrase/

     

    Mehr gibt's da eigentlich nicht zu zu sagen: Altruismus, Altruismus, Abmahnung. Die wikipickies sollten mal nicht vergessen, dass sie ihre angebliche Leistung, die zum Grossteil in und aus nichts anderem besteht, als die Leistungen dritter auszuquetschen und dazu ab und an ein Bildchen zu schiessen, letztlich auch nur klauen. Die Schöpfungshöhe ist ziemlich reduziert. Wer da in dieser Weise ein Geschäft draus macht, der hat eigentlich in dem Laden nichts verloren. Er/Sie pervertiert ihn, hat eigentlich nichts in der wikipedia verloren.

     

    Schön ist hierzu auch diese Geschichte: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Kurier&diff=prev&oldid=107894795

     

    Die wollen alle abmahnen, nur soll's nett aussehen und nicht so böse und gemein. Muss man sich nur die begleitende Diskussion zu anschauen.

  • T
    Thomas7

    Im Artikel über Volker Kauder verschönert die rechte Flachtellerfraktion schon seit Jahr und Tag: Kritik von linker Seite wird da immer wieder in die Artikelhistorie verbannt. Vermutlich ist der Renter da einigen Stundentenverbindungsfritzen rechtester Coleur ins Messer gelaufen, die Kauder mit seinen Connections zu Heckler und Koch für einen tollen Politiker halten. Mehr Infos über das Studentenverbindungs-Unwesen in der deutschsprachigen Wikipedia hier: http://thomas7.netau.net/

  • IW
    isja widerlich

    "Eigentlich wollte er bei der Wikipedia mitarbeiten. Darauf hat er nun keine Lust mehr."

     

    Jau, bei Rentnern gilt der "Beleidigte-Leberwurst-Reflex" wahrscheinlich als weise, als durchsetzungsstark, kann auf jeden Fall nur was Gutes sein.

     

    Einem Kind würde man bei dem gleichen Verhalten sagen, es müsse noch lernen, Kritik anzunehmen, aus Fehlern u lernen und sich selber nicht so wichtig zu nehmen.

     

    Das muss man nicht feiner ausdrücken oder ganz verschweigen, nur weil es um einen alten Sack geht.

     

    Es stimmt trotzdem.

  • G
    Grundsätzlicher

    So unsympathisch mir unfreie Lizenzen mit Vervielfältigungsalgorithmus auch sind, es ist viel gewonnen wenn sie letztlich den juristischen Urheberrechtsirrsinn nicht forcieren, von dem sie uns ja nicht befreien sollten.

     

    Geistiges Eigentum und immaterielle Güter(Waren) sind inhaltliche Möglichkeiten. Was nicht ausgesprochen wurde, kann nicht nicht mehr zurückgenommen werden.

     

    Die Frage, wie sich die Dienstleistung beispielsweise die Erstellung von Fotos vergüten lässt, ist nicht schwierig, darf aber durch die Manifestation eines Paradoxes (das Recht die Interpretation der eigenen Äußerungen bestimmen zu dürfen) erkauft werden.

     

    Und um Kompromiss bemüht, lässt sich nur feststellen: Eine Abbildung Volker Kauders kann schützenswerte sein. Viel zu profan.

  • KS
    kleiner Spinner

    Offenbar gibt sich die wikipedia für Abmahnfallen her, obwohl sie das einfach vermeiden könnte, indem sie nur Bilder akzeptiert, deren Urheber auf ihre Nennung verzichten.

  • HU
    Henning Uhle

    Also in der Wikipedia steht ganz klar, wie ein Bild verwendet werden darf. Nehmen wir mal ein Foto von Volker Kauder in der Wikipedia:

     

    http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Volker_kauder_hamm_cdu.jpg&filetimestamp=20100429140744

     

    Auf der Seite steht dann klipp und klar, dass das Bild zwar weiterverwendet und sogar verändert werden darf, aber man muss den Urheber nennen. Bei der Wikipedia steht das alles unter "Beschreibung".

     

    Hier und da ist es jetzt sogar so, dass man einen kompletten HTML-Code-Baustein vorfindet, den man einbauen kann. Der enthält alle notwendigen Angaben.

     

    Oder man macht es wie ich:

     

    http://www.henning-uhle.eu/allgemein/bubble-tea-gefahrliches-susgetrank

     

    - Das Bild ist direkt aus der Wikipedia verlinkt

    - Es ist der Urheber angegeben

    - Es ist die Herkunft benannt

     

    Ich will jetzt nicht wie ein Besserwisser klingen. Aber die Wikipedia bietet gute Möglichkeiten, Medien zu nutzen. Auf die Idee bin ich leider erst gekommen, nachdem ich auch so einen Brief erhalten habe. Seitdem weiß ich, dass man so etwas vermeiden kann.

  • S
    smial

    Rein rechtlich gesehen ist die Abmahnung völlig korrekt gelaufen. Allerdings zeigt der Fall deutlich die typischen Probleme bei der Nachnutzung von Medien, die auf wikimedia commons bereitgestellt werden.

     

    Der auf commons vorhandene Lizenz-Zoo ist schon für Eingeweihte oft schwer durchschaubar, es gibt dort ja nicht nur "eine" CC-Lizenz, sondern gleich ein Dutzend verschiedene, wenn man die unterschiedlichen Generationen und Sprachvarianten mitzählt. Hinzu kommen weitere, den CC-Lizenzen sehr ähnliche, wie z.B. GFDL oder artlibre. Dann noch der Wust unterschiedlichster gemeinfreier Bilder, bei denen es dann auch noch darauf ankommt, unter welche der zahllosen Urheberrechtsschutzfristen verschiedener Staaten es gerade so fällt.

     

    Wir arbeiten kontinuierlich auf commons daran, den Nachnutzern das Leben zu erleichtern, aber die weltweit unterschiedlichsten gesetzlichen Regelungen machen es nicht einfacher und die Fortschritte sind mühsam und landen auch mal in Sackgassen.

     

    Wir arbeiten auch an Empfehlungen, solche Abmahnungen zumindest bei privaten Bloggern etc. in einem ersten Schritt zu vermeiden. Die Erfahrung zeigt, daß nach einer freundliche Mail, mit der man auf eine fehlerhafte Nachnutzung hinweist, in den meisten Fällen dem Mißstand umgehend abgeholfen wird. Werden solche Hinweise aber konsequent ignoriert, dann halte ich eine Abmahnung durchaus für das gegebene Mittel.

     

    Das größte Hindernis bei der Verwendung freier Bilder oder Medien im Netz bleiben aber die völlig uneinheitlichen gesetzlichen Regelungen aller Art, insbesondere was die teils völlig überzogenen Schutzfristen für künstlerische Werke sowie die absurden Regelungen, was Fotografieren im öffentlichen Raum angeht.

     

    Wir brauchen eine Angleichung der internationalen urheberrechtlichen Regelungen, eine Vereinfachung derselben, Regelungen, die den Urhebern und nicht irgendwelchen Anwälten und Verwertern nutzen. Und, ja ganz dringend diese Deckelung der Kosten für die erste Abmahnung. Das wird vielen Anwälten schon mal den Reiz an solchen Aktionen nehmen.

  • G
    Grundsätzlich

    So sympathisch mir freie Lizenzen mit Vervielfältigungsalgorithmus auch sind, ist rein garnichts gewonnen wenn sie letztlich den juristischen Urheberrechtsirrsinn noch forcieren, von dem sie uns ja befreien sollten.

    Geistiges Eigentum und immaterielle Güter(Waren) sind inhaltliche Unmöglichkeiten. Was ausgesprochen wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden.

     

    Die Frage wie sich die Dienstleistung beispielsweise der Erstellung von Fotos vergüten lässt, ist schwierig, darf aber nicht durch die Manifestation eines Paradoxes (das Recht die Interpretation der eigenen Äußerungen bestimmen zu dürfen) erkauft werden.

     

    Und um Kompromiss bemüht, lässt sich nur feststellen: Eine Abbildung Volker Kauders kann nichts Schützenswertes sein. Viel zu profan.

  • M
    mdarge

    Sowohl Wikipedia, als auch flickr und andere Fotodienste bieten eine Schaltfläche, mit der das Foto lizenzgerecht eingebunden werden kann. Wenn unsere Richter keine Erfüllungsgehilfen der Abmahnanwälte wären, wäre damit Rechtssicherheit gewährleistet. Grundsätzlich sollte man dazu noch die "Gebrauchsanweisung" lesen, dann ist man auf der sicheren Seite. Also Foto bei Wikipedia finden, anklicken und dann steht über dem Bild:"Herunterladen, Einbinden,in WP Einbinden,Link per Mail, Information." vielleicht hat man dann viel Text um das Bild doch egal.

  • P
    pjebsen

    @Peer, re: "Aus meiner Sicht gibt es keine Möglichkeit sich vor dem Mißbrauch von RA zu schützen (...) ."

     

    Natürlich gibt es eine Möglichkeit, sich gegen Abmahnungen zu schützen (falls es das ist, was du als "Missbrauch" bezeichnes): Man veröffentlicht nur Fotos, die man veröffentlichen darf. Einfach, oder?

     

    Re: "Der Betroffene aus dem Beitrag hat daher alles falsch gemacht und dennoch keine Fehler begangen."

     

    Natürlich hat er einen Fehler gemacht! Er hat gegen die CC-Lizenz verstoßen.

  • LH
    Lena Hader

    Der Autor ist gewiss ein Geheimagent der GEMA! So verfälschend, wie hier die CC-Lizenzen dargestellt werden ...

  • SN
    Sumy nonA

    Dieser Artikel kliongt im Subtext fast so, als wären CC Lizenzen gefährlich und unsicher und sollen nicht genutzt werden, um Abmahnungen vorzubeugen. Klar, wenn i9ch nicht mehr Auto fahre, bekomme ich auch kein Strafzettel mehr. Gerade die CC-BY-SA Lizenz ist doch wirklich sehr einfach zu handhaben und schafft für mich als Nutzer eher Sicherheit im Gebrauch. Das der Abmahnwahnsinn gestoppt werden muss steht auf einem ganz anderen Blatt.

  • L
    l33tme

    @Julia:

    oder auch less popular, warum das aber nicht good ol' german gesagt werden kann wissen wohl just the Götter. Naja, manche müssen halt nerden to proof their expertise, if less or more vorhanden.

    So und jetzt geh daddeln, Kindchen.

  • P
    Peer

    Von Datendieben und Rechtspositionen - ein Glosse Ich bin ein Kind des "Internet-Hypes". Ich habe Ende der Neunziger Jahre ein einschlägiges Studium absolviert und pflegte seitdem "Homepages". Auch für mein Studium, denn wir konnten damals unsere Hausaufgaben online "abliefern". Damals ist mir etwas ähnliches passiert wie dem im Bericht geschilderten Rentner. Allerdings mit einer kleinen Detailänderung, das ich dem Leser nicht ersparen möchte. Für meine studentische Homepage benötigte ich Bilder. Mir war damals bewusst, daß ich die Bilder nur mit Genehmigung der Rechteinhaber nutzen darf, also holte ich mir für eine Studienarbeit eine Genehmigung, und zwar bei einer Rechteverwertungsgesellschaft in der Rechtsform eines wirtschaftlichen Vereines. Man gab mir eine Genehmigung zur Veröffentlichung und alles schien "Gerichtsfest" Allerdings hat mich ein lokaler Rechteverwertungsverein damals prompt wegen eben dieser Bilder abgemahnt, mit dem Hinweis der ürsprüngliche Rechtevergeber hätte ja gar keine Vertretungsberechtigung und das hätte ich erkennen müssen, Na ja, wenns weiter nichts ist ....! Wir verglichen uns damals außergerichtlich, d.h. entgeltlich. Fazit: Ich war ein Datendieb und hatte dennoch alles im Vorfelde richtig gemacht. Der Rechteverwertungsverein war eine Vereinigung zur Beschaffung von Fällen. Und ich halte das Internet seitdem für eine Geldbeschaffungsmaschine für die Halbwelt der Halb- und Volljuristen mit mittelmäßigem Rechtsverständnis auf der Suche nach dem schnellen Geld und Menschen, die noch weniger juristisches Wissen haben als sie selbst. Aus meiner Sicht gibt es keine Möglichkeit sich vor dem Mißbrauch von RA zu schützen, da das Internet sehr wohl ein rechtsfreier Raum ist, zumindest für die, die gezielt Unbedarfte suchen und finden. Nur für die, die alles richtig machen wollen gelten aber die Regeln. Die Gesetzlage gibt es einfach nicht her, sich als "kleiner Mann" dagegen wehren zu können. Der Betroffene aus dem Beitrag hat daher alles falsch gemacht und dennoch keine Fehler begangen. Es scheint nur so als ob, weil es der Argumentation des Abmahner dient. Hätte der Publizist jedoch die Quelle des Bildes angegeben, wäre weder seine Rechtsposition, noch die des Abmahners eine andere. Und wer diese Ausführungen nicht versteht, der ist auf der richtigen Spur !

  • J
    julia

    Free - not as free beer, free as free speech!

     

    Tja, Pech gehabt, Rentner.

     

    Hab wenig Verständnis für so ne Mentalität.

     

    Vielleicht helfen solche Fälle, die CC-Lizenzen und ihre Benutzung more familiar zu machen.

  • N
    Nico

    @Martin

    Darf sie nicht. Abmahnungen werden im Namen des Rechteinhabers verschickt. Entweder von diesem selber oder von einer von ihm beauftragten Kanzlei.

  • R
    Ralph

    Ist ja auch heutzutage eine Qual: hat man ein Bild, was man verwenden will, muß man in den allermeisten Fällen erstmal nach dem Urheber suchen (da die Kopie, die man selbst gefunden hat, diesen selbst nicht angibt). Hat man dann *irgendwann* mit exzellentem Google-Fu tatsächlich das "Original" in der Hand (bzw auf dem Bildschirm), steht in vielen Fällen immer noch kein Lizenztyp dabei (schlimmer noch, mir sind selbst schon Fälle untergekommen, wo jemand eines anderen Bild für Geld lizensieren wollte - wer da Pech hat, hat ganz viel Pech!). Hat man dann doch eine Lizenzangabe - sagen wir der Einfachheit halber eine der CC-Lizenzen -- dann heißt es schlau machen, wozu mich diese Lizenz eigentlich berechtigt (verwenden, bearbeiten, etc) und was für Quellenangaben ich machen muß (Name erforderlich/nicht erforderlich/sonstiges) -- hier ist CC-Lizenz bei weitem nicht gleich CC-Lizenz.

     

    Das alles, nur weil man ein (EIN!) Bild verwenden will. Daß es nichts kostet, hat hierbei kaum Bewandtnis - wenn doch, hat man noch x extra Sorgen obendrauf.

     

    Ich kann den Rentner verstehen. Strafe zahlen für ein für jedermann kostenlos verfügbares Bild, nur weil man (buchstäblich!) ein paar Buchstaben vergessen hat - "cc-by-sa Max Muster" oder vergleichbar - und dann auch noch an jemanden, der mit der ganzen Sache nichts, aber auch gar nichts zu tun hat?

     

    So kann es nicht gehen.

  • HM
    Hein Mück

    Bin selbst gebranntes "Abmahnkind". Hat mich ein Amtsgerichtverfahren und 1.500 Euro gekostet, weil ich mir überlassene Bilddateien veröffentlichte, deren Nutzungsrechte ich nicht geprüft hatte. Nicht dumm gelaufen, sondern eigener Dummheit und Vertrauensseligkeit geschuldet. Was mich nötigte, das deutsche Urheber- und Lizenznutzungsrecht genau zu studieren. Nur Wissen schützt vor Abmahnungen.

  • R
    Roland

    @antares56

     

    Unwissenheit? Auf der Bild-Seite in Wikipedia steht ganz klar unter dem Bild:

     

    "Du musst den Namen des Autors/Rechteinhabers in der von ihm festgelegten Weise nennen (aber nicht so, dass es so aussieht, als würde er dich oder deine Verwendung des Werks unterstützen)."

  • HK
    Horst Kuhbusensaft

    Legal. Illegal. Scheissegal.

    Das interessiert doch niemanden mehr im Netz.

  • C
    c0r3nn

    Das ärgerliche bei einer Abmahnung wegen dem Verstoß gegen die CC-Lizenz ist doch, dass hier die Lizenz und der Urheber (fast) immer klar genannt wird. Auf Unwissenheit kann man sich somit eigentlich nicht heraus reden.

    Häufiger ist dann aber das Missverständnis, dass "frei" mit "kostenlos" gleich setzt. Freie Lizenzen heißen aber so, weil sie den Nutzern Freiheiten einräumen, aber unter bestimmten Bedingungen.

    Das muss man wissen, wenn man diese nutzen will. (Zumal freie Lizenzen eigentlich nur ein juristischer "Hack" des Urheberrechts sind)

  • M
    Martin

    Die Frage die sich mir bei Abmahungen immer wieder stellt ist, warum darf eine Anwaltskanzlei einfach eine Abmahnung schreiben, obwohl sie weder die Rechte an dem Werk inne hat noch vom Künstler beautragt wurde?

     

    Ich kann durchaus verstehen, dass ein Künstler/Urheber darauf pocht, dass die Lizenz des Bildes eingehalten wird. Das mach ich mit meinen Fotos genau so, die stehen unter einer cc-by-nc-sa Lizenz. Einem nicht-kommerziellen Nutzer würde ich selbst eine Mail schreiben und ihn Bitten die Quelleangabe doch zu ergänzen. Aber kommerziellen Nutzern will ich mir das Recht vorbehalten die Nutzung einzuschränken bzw. Lizenzgebühren zu verlangen. Und da könnte ich mir auch vorstellen einen Anwalt zu beauftragen.

  • A
    antares56

    @ Titus A...

    Ich glaube nicht, dass er die Bilder als seine Bilder ins Netz gestellt hat! Es steht doch im Artikel, dass er aus Unwissenheit eine falsche Quelle genannt hat

  • M
    Mithos

    Warum er wegen der CC-Lizenz, die er selbst verletzt hat, jetzt nicht mehr bei der wikipedia mitarbeiten will, muss er mir aber mal erklären. Was kann denn die wikipedia dafür, dass er zwar publizieren will, sich aber nicht über die Lizenz informiert und deshalb einen Fehler bei der unter Einhaltung der Bedingung sogar erlaubten Verwendung macht?

     

    Es gäbe genug andere Gründe, die gegen eine Mitarbeit bei der wikipedia sprechen. Die CC-Lizenz spricht eher deutlich dafür.

  • TA
    Titus Andronycus

    Das es hier zu Ärger gekommen ist, ist sehr schade. Aber ich frage mich, was Jens Myrau, der seine Texte ja auch frei im Internet zugänglich macht, davon gehalten hätte, wenn andere diese einfach kopiert und als ihr Werk auf ihre Seiten gestellt hätten.