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Arbeiten im JobcenterDer Tacker als Wurfgeschoss

Eine Frau im Jobcenter Neuss wird erstochen, das Motiv ist noch unklar. Beschimpfungen und Gewalt sind in Jobcentern aber Tagesgeschäft für die Mitarbeiter.

Wer zum Jobcenter muss, hat häufig Wut dabei. Bild: zettberlin / photocase.com

BERLIN taz | Eines hat sich Jobcentermitarbeiter Junjie Xu längst angewöhnt: Kleine Büroutensilien wie Locher oder Tacker deponiert er so, dass seine KundInnen sie nicht erreichen können. „Das sind potenzielle Wurfgeschosse“, sagt der 30-Jährige, der im Jobcenter Berlin-Mitte in der Leistungsabteilung arbeitet. „Davor hat uns der Chef bereits gewarnt.“

Aus gutem Grund: Erst im Frühjahr hatte ein Kunde mit einem Locher auf eine Kollegin gefeuert – und sie glücklicherweise verfehlt. Die Mitarbeiterin kam mit dem Schrecken davon. Andere Vorfälle in Deutschland gingen nicht so gut aus. Immer wieder gehen frustrierte Hartz-IV-Empfänger auf Jobcentermitarbeiter los.

Im August 2011 stürmte ein 41-jähriger Arbeitsloser in das Jobcenter Berlin-Marzahn und versuchte im Büro seines Sachbearbeiters mithilfe einer brennbaren Flüssigkeit den Teppich in Brand zu stecken. Gerade noch rechtzeitig griffen die Mitarbeiter zum Feuerlöscher und erstickten die Flammen.

Im Mai 2011 wurde die 39-jährige Christy S. in einem Mainzer Jobcenter von einer Polizistin angeschossen und starb wenig später im Krankenhaus. Der Sicherheitsdienst hatte die Polizei gerufen, weil die Frau angeblich randalierte. Es ging um 10 Euro, wie es hieß.

Im Mai 2010 griff ein 24-jähriger Hartz-IV-Empfänger im saarländischen Dillingen seinen Sachbearbeiter mit einem Beil an. Angeblich hatte er sich geärgert, weil seine Mietkosten nicht vollständig übernommen worden waren.

Messerstecherei, Geiselnahme, Holzprügel

Im Dezember 2007 stach in Kaiserslautern ein Mann auf eine schwangere Sachbearbeiterin ein. Angeblich hatte sie ihm keinen Vorschuss gewährt. In Aachen nahm eine Frau im selben Jahr zwei Mitarbeiter als Geiseln, und in Heppenheim wurde eine Fallmanagerin von einem 45-jährigen Klienten mit einem Holzknüppel geschlagen.

Wie viele gewaltsame Übergriffe es auf Jobcentermitarbeiter jährlich gibt, ist nicht bekannt. „Wir erfassen so was nicht statistisch“, sagt Ilona Mirtschin, Sprecherin der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg. Auch die Unfallkassen des Bundes und der Länder, bei der die ArbeitnehmerInnen der Jobcenter in der Regel versichert sind, können kein gesichertes Zahlenmaterial vorweisen.

Carsten Kostersky, stellvertretender Geschäftsführer im Jobcenter Berlin-Mitte, ist viel daran gelegen, die Bedrohungssituation in den Behörden nicht zu dramatisieren. „Gewaltsame Übergriffe sind nicht an der Tagesordnung“, sagt er. Es handle sich um bedauerliche Einzelfälle „im Promillebereich“. Mit mehr als 84.000 Kunden und täglich bis zu 3.000 Klienten im Haus sei sein Jobcenter eines der größten bundesweit. „Dafür passiert wirklich sehr wenig.“ Ein Fall, bei dem eine MitarbeiterIn oder eine KundIn in seinem Haus ernsthaft zu Schaden gekommen ist, sei ihm nicht bekannt.

Sicherheitsvorkehrungen gibt es im Jobcenter Berlin-Mitte trotzdem. Zu Recht, wie eine Studie des Spitzenverbands ded Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherungen (DGUV) aus dem Jahr 2011 belegt. Zwischen Januar 2008 und Januar 2009 wurden insgesamt 2.194 Beschäftigte aus bundesweit zwölf Arbeitsgemeinschaften (Arge) befragt. Knapp 70 Prozent davon gaben an, sich am Arbeitsplatz gelegentlich oder oft bedroht oder unsicher zu fühlen. Körperliche Angriffe blieben zwar die Ausnahme.

Alarmknopf am Schreibtisch

Der Studie zufolge erlebten die Beschäftigten solche Fälle im Schnitt zweimal im Jahr. Mehrmals wöchentlich aber wurden die MitarbeiterInnen Opfer von Beschimpfungen und Beleidigungen.

Kosterski hat Verständnis für die Frustration. „Für unsere Kunden geht es um die Existenz“, sagt er. „Wenn sich die Zahlung verspätet, ist das für viele eine Katastrophe.“ Dennoch sorgt er für die Sicherheit seiner MitarbeiterInnen. „Wir beschäftigen einen privaten Wachdienst, der am Eingang kontrolliert“, erklärt Kosterski. Außerdem gebe es Verbindungstüren zwischen den Büros, durch die die Mitarbeiter flüchten können.

„Wenn sich ein Kollege bedroht fühlt, kann er an seinem Tisch einen Alarm auslösen, der alle Mitarbeiter auf der Etage informiert und die Securities zur Hilfe holt.“ Auch Deeskalationsschulungen und Selbstverteidiungskurse werden regelmäßig angeboten. Trotzdem ist er sich bewusst: „Einen hundertprozentigen Schutz können wir nicht garantieren.“

Beleidigungen hören auch Junjie Xu und seine Kollegen regelmäßig. „Neulich wurde eine Kollegin von einer Kundin als Drecksfotze beschimpft“, erzählt er. „Auf so was reagiert man am besten gar nicht.“ Angst habe er in den zehn Jahren, die er für die Arbeitsagentur tätig ist, aber nur einmal gehabt. „Ein Kunde, dem ich keinen Vorschuss bewilligen wollte, fing an, rumzubrüllen und Sachen umzuwerfen“, berichtet er. „Als er dann aus dem Zimmer ging, rief er mir zu: ’Ich warte draußen auf dich!‘ Da hatte ich Herzrasen.“

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51 Kommentare

 / 
  • BS
    Bruno Schillinger SAFOB

    Wie viele gewaltsame Übergriffe es auf Jobcentermitarbeiter jährlich gibt, ist nicht bekannt. „Wir erfassen so was nicht statistisch“, sagt Ilona Mirtschin, Sprecherin der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg. Zitatende

    aha und wie werden dann Security und Schulungen gerechtfertigt?

    Außerdem ist es sehr dubios das Behörden die sonst jeden Mückenschiss dokumentieren das außer Betracht lassen - unglaubwürdig, wie immer!

     

    Was wurde aus Christy S.? Erschossen im Jobcenter. Was wurde aus den verhungerten menschen beginnend in Speyer und zuletzt in Halle? Das ist Gewalt durch die Jobcenter!

    Hier verweigert die grünrote Landesregierung Grundgesetz, Menschenrechte UN Behindertenrechtskonvention - der Generalstaatsanwalt verweigert den Zugang zur Justiz (Artikel 13 UN Behindertenrechtskonvention) - auch das ist Gewalt gegen die Menschen.

    Doch das scheint erlaubte Gewalt zu sein, denn sie geht von Bürokratten aus, gebilligt, angeordnet durch entmenschlichte Politikratten.

    Schlimm wird es, wenn die ARGE selbst die Beweise für ihre Verbrechen geliefert hat und alles ignoriert wird. Da wird dann von Entmündigung bis zu Mord alles versucht. Mord durch ARGE? Unmöglich? Wie nennen Sie es, wenn einem Diabetiker das Essen, Diabetesbehandlung verweigert wird? Die durch die Geschäftsführerin erlaubte Aufzeichnung hat bis heute noch keinen Staatsanwalt interessiert. Oder der stellv. Geschäftsführer auch 2,5 Jahre nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes die dort festgelegte 'Feststellung des persönlichen Bedarfs' verweigert, nicht einmal zur Kenntnis nehmen will?

    Auch das ist Gewalt - die Schreibtischtäter sind zurück und sie sind so brutal wie vor 1.000 Jahren!

    http://5jahrehartz4.wordpress.com

  • L
    Locher

    Die armen Jobcentermitarbeiter werden mit Lochern beworfen. Mit Lochern! Ich bin schockiert.

     

    Da in den Argen das papierlose Büroprinzip herrscht - warum sollte da etwas gelocht werden, hm? Ich hab bei meinem Sachbearbeiter auch noch keinen Locher rumfliegen sehn und dort wird auch rein gar nichts abgeheftet. Kann man mal sehn was fürn Bull in den Zeitungen geschrieben wird.

  • A
    Atrocity

    Aus gutem Grund: Erst im Frühjahr hatte ein Kunde mit einem Locher auf eine Kollegin gefeuert – und sie glücklicherweise verfehlt.

     

    Wie bitte kann man mit einem Locher auf eine Person feuern?

     

    Man kann damit höchstens werfen. Und damit sollte ein Mitarbeiter der Arge schon rechnen, wenn sie als Büttel der Regierung jeden Tag immer und immer wieder Schläge geben seine "Kunden" austeilt.

  • BG
    Bernd Goldammer

    Die TAZ unterschlägt viele Leserbriefe.

  • M
    Mango

    Gewalt im Jobcenter ist leider an der Tagesordnung. Ich kenne 2 Berliner JC-Mitarbeiterinnen, die schon wiederholt tätlich angegriffen wurden. In die Presse kommen aber nur Fälle, bei denen viel Blut fließt.

  • I
    iheName

    mehr davon bitte...

  • N
    Nostradamus

    Leute, wenn ich noch einmal den Begriff "Kunde" im Zusammenhang mit einem "Jobcenter" lese, dann drehe ich hier auch bald ab. Warum übernehmen auch Journalisten diese strunzdummen Euphemismen?

     

    Ein "Kunde" wird selten jemanden aus Verzweiflung mit einem Messer tödlich verletzen. Ein "Kunde" kommt nicht in höchster Not und Verzweiflung. Ein "Kunde" wird in der Regel auch nicht schikaniert. Und wenn ein Kunde irgendwo erscheint, dann in einem Geschäft, um ein Produkt zu erwerben. Ein "Kunde", liebe TAZ Redaktion, ist man freiwillig.

     

    Wer in ein Jobcenter geht, ist kein "Kunde", er oder sie ist erwerbs- und in der Regel auch bereits mittellos, und das meist schon eine ganze Weile.

  • D
    dobermann

    so mit der jämmerlichste artikel der taz in letzter zeit!!!

  • KK
    Kein Kunde

    Wie schaut's denn mit der Sicherheit der Mitarbeiter anderer Behörden aus?

     

    So sollte sich doch ein bestimmtes Licht auf die Jobcenter und seine Mitarbeiter einstellen.

  • A
    Albano

    Da wird noch mehr passieren. Leider, sage ich, aber es interessiert auch niemanden. Die Politiker wollen ja, dass es dort kracht und das tut's.

  • H
    H.Ewerth

    Würde es in diesem Land gerecht zu gehen, gäbe es so etwas nicht. Wer aber über das nackte Überleben kämpfen muss, und auf den Behörden nur Willkür, Hohn und erlebt.

     

    Jahre lang vor den Gerichten kämpfen muss,um in diesem Land überleben zu dürfen, weil selbst die Mitarbeiter in den Ämtern nichts mehr verstehen, weil sich die Rechtslage fast täglich ändrt, entsteht Wut.

     

    Die Würde des Menschen ist unantastbar“.Steht im GG Wer nicht selber betroffen, glaubt nicht, wie man mit den Menschen in Teilen umgeht. Das Klima in den Ämtern: "grundsätzlich ist man erst einmal irgendwie selber „Schuld“ sich nackig machen und soll bitte schön nachweisen, , dass dem nicht so ist

  • G
    gg §20

    Bei aller Sympathie für die Mitarbeiter, die den Unsinn der Hartz4-Gesetze im Praktischen umsetzen müssen, darf man doch nicht vergessen, dass hier tagtäglich das Grundgesetz (Sozialstaatlichkeit) mit Füßen getreten wird. Wenn jemand das Minimum des zur Teilhabe notwendigen an staatlicher Hilfe bekommt verstößt jede Kürzung dieser Hilfe gegen GG § 20/1. Gerade in Verbindung mit der chronischen und systematischen Überbelastung der Sozialgerichte mit Klagen gegen ungerechte Hartz4-Bescheide, kann es dann schonmal passieren, dass ein Betroffener GG §20/4 in Kraft gesetzt sieht.

     

    Alleine schon die Einsetzung von vermittelnden, qualifizierten Ombudsmännern würde hier schon helfen - stadtdessen kommen vom Arbeitsministerium alle halbe Jahre diese Propagandainitiativen mit ihren immer gleichen Berichten, wie böse doch die "Kunden" mit ihren Sachbearbeitern umgehen.

  • W
    Werner

    Kommentar entfernt. Bitte verzichten Sie auf pauschale Diffamierungen. Danke, die Moderation

  • M
    Momo

    Dieser Bericht schildert sehr einseitig ausschließlich die Sichtweise der Beamten. Ich verweise auf den Bericht der Frankfurter Rundschau: "Jobcenter-Attacke: Hartz IV-Frust schürt Aggressionen"

    http://www.fr-online.de/panorama/jobcenter-attacke-hartz-iv-frust-schuert-aggressionen,1472782,19212852.html

     

    Es gibt immer wieder Berichte mit Hinweisen darauf, daß von der Bundesagentur an deren Mitarbeiter Sanktionsquoten zur Abstrafung von Hartz IV-Empfängern vorgegeben werden. Siehe z.B. den Beitrag "Hartz IV: Werden Argen Sanktionsquoten vorgegeben?"

    http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/hartz-iv-werden-argen-sanktionsquoten-vorgegeben-9182.php

     

    Die auf diesem Wege erzielten höheren Sanktionsquoten haben für die neoliberalen Ideologen zwei "Vorteile":

    1.) Es wird Geld zu Lasten der der sozial schwächsten Bevölkerungsschichten eingespart.

    2.) Ein über vorgegebene Sanktionsquoten erzielter Anstieg der Hartz IV-Sanktionen bietet den Neoliberalen in Politik, Medien (bei weitem nicht nur des Springerkonzerns) und "Wissenschaft" die Gelegenheit, über angebliche "Sozialbetrüger" und "Sozialschmarotzer" herzuzuziehen.

  • S
    Sally

    Als (MA) Philo-Studentin, mit vorheriger Ausbildung und Jahren der Berufserfahrung habe ich in K. Probleme eine Arbeit zu finden, da ich auch einen Sohn habe. Der Unterhalt war steuerpflichtig, was zum Jahresanfang zur Umlage eingerichtet wird, 1050 Euro sind zuviel, bei mehr als die Hälfte an Miete monatlich. Soso! Arbeiten hätte sich bei einer qualitativen Tätigkeit nur gelohnt, wenn ich sehr viel gearbeitet hätte. 400 Euro-Jobs waren kaum akzeptabel, bzw. deckten kaum Fahrtkosten. Mein Sohn und ich kamen gut haushaltend mit dem Unterhalt hin, ich coachte Hausaufgaben in sprachl. Fächern, Hobbies etc, fertige Übersetzungen. Bei der Arge heißt es, ich sei nun nicht "akademisch," da ich nicht gearbeitet hätte und komme nicht ins "Vermittlerteam." Man schickte mich deshalb zu einer normalen Beraterin, die mir nicht helfen konnte und gar nicht zuhörte. Ich ärgerte mich über die Art wie sie mich behandelte: "Entschuldigung ich habe einen "Hochschulabschluss!" Sie wollte mir helfen, den Lebenslauf einzustellen, was ich alleine kann. Ich weigerte mich, stand auf und sagte: "Ich brauche keine Lebenshilfe - ich möchte -sogar Vollzeit arbeiten!" Die Frau reagierte brüsk und zischte: "Sie werden sehen, was Sie davon haben, wenn Sie hier nicht mitmachen!" Ich sagte: "Sehen Sie zu, dass Sie nicht an meine Stelle kommen! Dies ist eigentlich ein freies Land!" Aber: Die Arge hat meine Einstellung des Lebenslaufs "gesperrt." Das war im Januar! Ich habe immer noch keine Arbeit. 2000 -2.500 Euro ist der Vermittlungsgutschein der Arge bei Zeitarbeitsfirmen wert. Ich war noch nicht wieder dort, halte das in einem 'freien Land' für nicht akzeptabel! "Eigenständigkeit" so im Allgemeinen, scheint man nicht zu mögen, lieber gängeln + verwalten. Aber "eigenes Denken und verantwortliches Tun ist ein wesentlicher Teil von Bildung! Man scheint das in diesem Land auch nicht zu wollen! Welch Witz - beim Humboldschen Bildungsideal vielleicht was vergessen?

  • B
    Berlingonaut

    Die Überschrift ausgenommen hat der Artikel das Potenzial, von der Springerpressse eins zu eins übernommen zu werden:

     

    "Eines hat sich Jobcentermitarbeiter Junjie Xu längst angewöhnt: Kleine Büroutensilien wie Locher oder Tacker deponiert er so, dass seine KundInnen sie nicht erreichen können. „Das sind potenzielle Wurfgeschosse“, sagt der 30-Jährige, der im Jobcenter Berlin-Mitte in der Leistungsabteilung arbeitet. „Davor hat uns der Chef bereits gewarnt.“"

     

    und

     

    "„Ein Kunde, dem ich keinen Vorschuss bewilligen wollte, fing an, rumzubrüllen und Sachen umzuwerfen“, berichtet er. „Als er dann aus dem Zimmer ging, rief er mir zu: ’Ich warte draußen auf dich!‘ Da hatte ich Herzrasen.“"

     

    Was soll man dazu noch sagen.

  • O
    Oli

    Ich kenne ein paar Migranten, die Abi aus der Türkei haben, teilweise abgeschloßene Studien und die im Jobcenter weder qualifiziert, noch vermittelt werden. Wenn: Hier gibt's noch Aushilfstätigkeit auf dem Bau - da ist noch n Putzjob frei. Aber damit nicht genug: Diese Jobs sind häufig in miesen Arbeitsverhälnissen angesiedelt, sprich die Leuten fliegen in wenigen Tagen wieder raus, manchmal gibt's keine Arbeit, dann sinkt das Gehalt.

    Damit will ich nicht Gewalt gegen Vermittler rechtfertigen, aber die Verhältnisse dort sind nicht vom Himmel gefallen. Gerade diese Idee, in Zeit- und Leiharbeit ausschließlich zu vermitteln, schafft Menschen, die keine Sicherheiten mehr haben, die dauerhaft zwischen Arbeitslosigkeit und prekären Minigeld-Jobs hin und her springen.

    Dass soviele Menschen sich darauf einlassen, hat doch mit dem Druck zu tun, denn die Jobcenter aufbauen. Nun gibt's aber nur eine bestimmte Anzahl an offenen Stellen und eine bestimmte Anzahl an Bewerbern. Und da gibt's einen gewaltigen Überschuss an Arbeitskräften, sprich es wird sich gar nix ändern. Drü+cken die Jobcenter mehr Leute in Arbeit, sinken die Einkommen, fliegen die 'teuren' Leute wieder raus, landen irgendwan auch beim Jobcenter.

  • GI
    Gewissen im Kühlschrank

    Wer glaubt, er könne in einem System, wie dem Jobcenter einfach so Dienst nach Vorschrift schieben und sein Gewissen zu Hause im Kühlschrank lassen, wird selbst zum Mittäter.

     

    Es arbeiten auffallend viele Frauen dort. Müde, frustrierte Mittfünfziger mit Halbjahresverträgen. So jemand kämpft nicht für Gerechtigkeit in einem korrupten System - so jemand hält den Mund und guckt, dass sie ihre Zeit gut rumkriegt. Ein ausrastender "Kunde" ist da das letzte was sie brauchen kann. Da ruft sie lieber die Polizei und lässt ihn totschießen.

  • A
    Arbeitsamtsopfer

    Ich hab Verständnis für jeden, der da ausrastet. Man muss ganz sicher niemanden umbringen und auch mit nem Locher schmeissen gehört sich nicht. Aber wie man da behandelt wird ist auch einfach mal nicht ok.

    Ich musste zuletzt mit fast ner Stunde Fahrzeit in die Akademikerabteilung nach Neukölln (in dem Arbeitsamt ist mal einer mit der Machete rein…), obwohl ich ein Arbeitsamt in nicht mal 10 min. Entfernung habe. Fahrtkosten werden natürlich nicht erstattet, ich bin ja arbeitslos, ich hab ja Zeit, ich kann ja laufen. Angeblich haben die die Kompetenzen für Akademiker zusammengefasst. Das kann man ja nicht dezentral pro Amt machen, nee is klar. Jedenfalls ist die Überheblichkeit der Leute auf der anderen Seite des Tisches immer wieder unfassbar. So zu tun, als ob die selber ihr Portemonnaie aufmachen müssen… Hallo, ich hab so viel eingezahlt, dass ich jetzt einen Anspruch habe, und von genau dem Geld werdet ihr bezahlt!? Die stellen nur ihre Forderungen, gefördert wurde ICH nicht. Abgesehen davon, dass die mir Jobs angeboten haben, für die ich nicht ausgebildet bin und somit keine Chance hatte. Man schickt doch nen Fleischer auch nicht in die Bäckerei zur Bewerbung. Und das war nicht das erste Mal. Auch im Arbeitsamt Charlottenburg und Hamburg-Mitte (ich hab mit 37 insgesamt ca. drei Jahre Arbeitslosigkeit zusammen, Dank befristeter Verträge und Mobbing) wars dasselbe Spiel.

    Inzwischen habe ich wieder einen Job, auf den mich das Arbeitsamt natürlich NICHT hingewiesen hat…

    PS: Ich weigere mich, den Laden Agentur zu nennen. Das ist ein Amt und so benehmen sich die Mitarbeiter auch.

  • K
    Kosten-Nutzen-Bilanz

    Hartz4 ist nicht nur für die Mitqrbeiter im Jobcenter schwer tragbar, es ist auch unter ökonomischen Gesichtspunkten völlig falsch:

     

    126 Mrd € Kosten

    15 Mrd € Nutzen

     

    Da werden 126 Milliarden Euro verschwendet, um 15 Milliarden an Hilfsgeldern an die 3 Mio Bedürftigen auszuzahlen. Der Rest versickert im bürokratschen Wasserkopf!

     

    Wenn Hartz4 ein Projekt der Entwicklungshilfe wäre, dann hätte man es mit einer dermaßen miserablen Kosten-Nutzen-Bilanz schon längst abgeschafft. Aber in der Bananenrepublik Deutschland werden die KOSTEN der Hartz4-Ideologie garnicht erst thematisiert. Das schöne Spießerlied "Wer soll das bezahlen?" wird hier ja immer nur angestimmt, wenn Linke, Alternative irgendwelche kreativen Vorschläge machen.

  • WR
    Weiße Rose

    Die eigentlichen Verursacher solcher fürchterlichen Gewalteskalationen können nicht ungenannt bleiben. Gas-Gerd, Clement und all die anderen Sargträger des Sozialstaates werden für ihre Agenda 2010 - Schweinereien mit Sicherheit nie zur Verantwortung gezogen!

  • GA
    Gerhard aus CB

    Was sagt uns das ganze? Ein unmenschliches System,befohlen von korrupten und unmenschlichen Polits,die sich ihre Mittäter suchen um Menschen ihrer Existenz zu berauben,dass kann nicht lange gut gehn. Jeder normale und gesunde Menschenverstand sagt sich,wenn ich gehen muß,nehme ich einen Feind mit!Es gab durch das Hartzregieme schon genug tote auf der Hartz-Opferseite,aber darüber wird bekanntlich in den Systemtreuen Medien nicht berichtet.

  • JF
    J. Fischer

    Wir, die GRUENEN, sind stolz darauf, dass wir mit Einführung der Hartz4 Gesetze (zusammen mit dem Genossen der Bosse) ein Vorbild waren für den epochalen, europaweiten Kahlschlag der sozialen Sicherungssysteme, den wir zur Zeit gerade erleben dürfen. Weiter so! Die Diktatur des Geldes wird GRÜN!

  • KK
    Kein Kunde

    Schade, über den Fall vom Mai 2011 in Mainz wurde sehr wenig berichtet in den Medien.

    Warum eigentlich?

    Falsche Hautfarbe? Einvernehmliches Schweigen, wenn einer der Beamten aussagt, das keine Bedrohung vorlag, nur eine Tote am Ende sowie wohl eine leichte Schnittwunde?

    Oder passte das Bild einer überforderten Polizistin nicht?

    Dies zumindest der Kenntnisstand auf den ich mich als Leser zurückgelassen fühle.

     

     

    Wenn wir den Mitarbeitern helfen wollen, dann geht das nur über einen Weg.

    Die Bedingungen für die Leistungsempfänger menschlich zu gestalten.

     

    Unter den jetzigen Bedingungen, so unangemessen das klingen mag, ist es noch nicht genug.

     

    Die Mitarbeiter der Jobcenter werden bewusst als die Frontlinie gegen die Armut und den damit einhergehenden Unmut gehalten.

    Die waren Schuldigen sind nicht die Ausrastenden vor den Kundentheken.

  • F
    futuregirl

    Mit der Einführung der Hartz4-Gesetze haben Gerhard Schröder und Joschka Fischer die Ära der Sozialen Marktwirschaft leichtfertig beendet und die Epoche des europaweiten Sozialabbaus eingeläutet.

     

    Dass Sozialabbau immer mit Ungerechtigkeit, Brutalität und Demokratieverlust einhergeht, sollte auch den Mitarbeitern im Jobcenter klar sein.

  • L
    littlepoorleno

    Der Neusser Arbeitsminister redet von "Druck und Spannungen", dem die Jobcentermitarbeiter ausgesetzt sind. Aus eigener Erfahrung weiß ich, das man als "Kunde" dieser "Behörde" oftmals mit derart viel Ignoranz und Dummheit konfrontiert wird, dass sich auch auf der anderen Seite des Schreibtischs "Druck und Spannungen" auftun können. Und zugegeben: ich war nicht nur einmal in der Situation, diesem Druck sofort, an Ort und Stelle, nachzugeben.

     

    Was für ein perverses Sytem ist das eigentlich, dass Menschen, die ihren Kunden einen Job vermitteln oder deren Lebenshaltung sichern sollen, sich in Selbstverteidigung oder Deeskalationsmaßnahmen üben müssen. Solch ein System entlarvt vor allem die Politiker, die solche Zustände geschaffen haben. Sie sind moralisch am Ende.

  • FM
    Fr. Meier

    Der Artikel verharmlost die Arbeit der Jobcenter Mitarbeiter. Hier wird ein extrem unfaires, brutales Gesetz in die Tat umgesetzt. Man könnte fast sagen, die BA-Mitarbeiter sind die "Vollzugsbeamten" des Sozialabbaus - aber selbst das trifft es nicht: zu Zeiten der Sozialen Marktwirtschaft saßen da tatsächlich Beamte, heute sind das ganz normale Angestellte ohne Amtseid und oft nur mit Zeitverträgen.

     

    Die Hartz4 Gesetze treiben die soziale Spaltung der BRD brutal voran . Wo derart gehobelt wird, da fallen dann auch mal Späne, und jeder Einzelne, der dort arbeiten will, sollte sich gut mit seinem Gewissen beraten, ob er sich derart von korrupten Politikern als Rammbock des Radikalkapitalismus' misbrauchen lassen will.

  • K
    Kolonnenführer

    Wollt ihr amerikanische Zustände in Deutschland / Europa? Im Kanalsystem von Las Vegas ist noch ein Platz frei! Träum weiter, Michel!

  • A
    ALGII-User

    Die "Sicherheit" in den Jobcentern ist das einzige, was euch interessiert? Ich dachte bisher, dass ihr aus der linken/alternativen Ecke kommt und da hätte ich zu dem Thema auch eine Auseinandersetzung erwartet, die mal versucht zu beleuchten, wieso Menschen, die unter die Regelungen des Jobcenters fallen, dermaßen durchdrehen! Stattdessen werden die Beispiele auf dem Niveau der sonstigen bürgerlichen Presse verkürzt wiedergegeben und lediglich das "Sicherheitsproblem" thematisiert.

  • TR
    Top recherchiert-knallhart ehrlich berichtet. Bravo!

    Junjie Xu ist das typische Beispiel für einen an von der CDU, dem Kapitalismus und den US-Imperialisten geschaffenem BürokratiemonsterIn "Hartz 4" leidenden deutschen BeamtenInenen. Die Gewalt geht zu 99% von DeutschInnenen aus. Die Tatsache daß praktisch kein MannInn aus dem Orient oder Afrika Sozialhilfe bezieht sorgt für diese agressive Stimmung in den Amtsstuben. Im Fall von Junjie Xu wäre zu prüfen ob nicht die NSU verstrickt ist und ob man deshalb nicht doch etwas machen kann damit er einen Locher hat. Z.B. die ganzen Nazis die Ärger machen aus dem Land werfen. Wären es mehr MenschInenenen aus dem Orient und Afrika in den Stuben der Sozialeinrichtungen oder auch gerne Sinti und Roma vom Balkan, dann wäre es friedlicher. Gut, daß es der aufmerksamen Recherche der AutorInin nicht entgangen ist. Das ist Journalismus knallhart an der RealitätIn. Gut so GenosinInenen!

  • H
    Harzer

    "Dafür passiert wirklich sehr wenig."

     

    Seh ich ganz genauso. Wenn jeder, der nachher seinen Prozeß vorm Sozialgericht gewonnen hat (>50% der Anklagen), vorher den Monitor seines Sachbearbeiteres aus dem Fenster gefeuert haette, gaebe es hier sicher eine andere Debatte, um das von Gruenen und SPD (unter Beifallrufen von FDP und CDU) eingefuehrte pure Schikane- und Willkuerparadies fuer die Exekutoren. Ist nun mal so. Aber der Deutsche, Bahnfahrsteigkarte, und so weiter, bla, bla, kennt Ihr ja:)

     

    Es ist eben einfach so. Vielleicht ja gar ein Gendeffekt, hehe, Gruesse an Thilo (werd alles tun, um Deine Lesungen zu verhindern!)

  • F
    Findmuck

    Natürlich sind Angriffe in keinster Weise zu rechtfertigen. Der Artikel erscheint mir im übrigen recht ausgewogen, ein Aspekt fehlt mir aber.

     

    Die Mitarbeiter sind nicht etwa im Gegensatz zu den oft schwierigen "Kunden" ein Neutrum, sondern Menschen mit Stärken und Schwächen - sowie einem relativ großen Ermessensspielraum. Auch hier gibt es wie überall einen gewissen Prozentsatz höchst unangenehmer Zeitgenossen. Jeder der schon häufiger beruflich oder als Betroffener mit diesen Institutionen zu tun hatte wird das vermutlich bestätigen können.

     

    Ich hatte einst mit einem Mitarbeiter zu tun, der für sein regelrecht sadistisches Verhalten berüchtigt war. Dass so jemand eher als andere früher oder später in eine für ihn selbst äußerst unangenehme Situation geraten kann, liegt für mich auf der Hand.

     

    Bei diesen extremen, furchtbaren Einzelfällen ist ein Rückschluss auf vorheriges Verhalten der Opfers aber selbstverständlich nicht zulässig - ich möchte da nicht missverstanden werden. Mir fällt lediglich auf, dass die Autorin offenbar die Sichtweise der Behörden/Mitarbeiter recherchiert hat, jedoch nicht die der "Kunden".

  • HK
    Hady Khalil

    EttttEine Sozialreform, die auf allen Seiten Opfer produziert. Mich wundert es nicht, das solche gewaltätigen Vorfälle nicht statistisch erfasst werden. Wenn man die Zahlen nicht kennt, muß man die auch nicht kommentieren. Die in dem Artikel gescilderten Vorfälle sind ja nur die Spitze des Eisbergs und nur die eine Seite. Wieviele Hartz IV Empfänger sind an der Konstruktion im rechtsfreien Raum gestorben? Haben sich umgebracht? Seit 6 Jahren nimmt die Klageflut zu und man muss 2 Jahre auf sein Recht warten. Das bedeutet, das man als Hartz IV Empfänger de facto rechtlos ist. Warum ändert die Politik diese Fehlentwicklungen nicht? Weil sie ihre Sozialreform mit der Arbeitslose mit androhung der totalen Vernichtung der wirtschaftlichen Existenz zu jeder Arbeit zu jedem Lohn gezwungen werden können, in ganz Europa preisen und durchsetzen wollen. Die Fehlentwicklungen zu korrigieren, müsste das Paket zwischen Bund, Ländern und Gemeinden wieder aufgeschnürt, das Geschacher, wer zahlt wann was wieder losgeht und ein Scheitern nicht ausgeschlossen ist. Das wäre keine gute Werbung in Europa. So kann die Regierung beweisen, das es geht, diese ungerechte und menschenunwürdige Sozialreform auch gegen alle Widerstände durchsetzen kann als Präzedenzfall für Europa.

    Was ist der Unterschied zwischen Arbeitszwang und Zwangsarbeit? 1,50Euro

  • IN
    Ihr Name hmhm

    ich hab mich auch an jedem arbeitsplatz unsicher gefühlt und bedroht (EXISTENTIELL), zumindest oder öfter blöd angemacht oder mitbekommen, dass andere blöd angemacht werden.

    und aufm jobcenter wurde mir sogar ein 1-euro-job verweigert.

     

    wer will das alles noch Verstehen?

     

    wer will wirklich dort FREIWILLIG arbeiten, wer nur halbwegs verstanden hat, um was es geht?

     

    die Grünen sind schuld, die grünen....

  • W
    Westberliner

    Seltsamer Artikel, Frau Halser. Was wollen Sie uns damit sagen? Alles in Ordnung, weitermachen?

  • F
    Frink

    Merkwürdiger Artikel!

  • L
    LJW

    Ich habe die ArGe von beiden Seiten kennen gelernt, als Arbeitsloser und als Sozialberater und durchaus auch engagierte Mitarbeiter getroffen.

    Leider ist dies aber nur der geringere Teil der in Jobcenter arbeitenden Menschen.

    Den meisten ist die Lebenssituation ihrer Kunden völlig gleichgültig und ein nicht allzu geringer Prozentsatz ist regelrecht bösartig.

    Um die Letztgenannten geht es, denn sie beschneiden durch gezielte Maßnahmen die Rechte ihrer Kunden und bewirken Frust und Wut.

    Da werden Anträge nicht bearbeitet, verschleppt oder sind verloren gegangen. Gleiches geschieht mit mühsam beschafften Dokumenten. Es wird dreist gelogen und der Kunde stets ins Unrecht gesetzt, obwohl er alles richtig gemacht hat.

    Selbst eine Anzeige beim Sozialgericht bewirkt wenig, denn die Bereichsleiter decken jedes noch so manipulative Verhalten ihrer offenbar psychisch gestörten Mitarbeiter und biegen alles so zurecht, dass es scheinbar den Vorschriften entspricht, die auch teilweise so formuliert sind, dass sie jedes Fehlverhalten der ArGe-Mitarbeiter abdecken.

    Dass Menschen, die nicht die Geduld haben es mit einem hedonistischen und selbstreferenziellen Apparat und unverschämtem Personal aufzunehmen, ausrasten, ist mehr als nur verständlich.

    Es ist an den ArGen das Verhalten der Mitarbeiter zu kontrollieren, die ihnen besonders viel Geld einsparen, dann wird es auch keine Übergriffe geben.

    Die Schuld liegt somit eindeutig bei der Arbeitsverwaltung, auch wenn Herr Alt im Interview (Kölner Stadt Anzeiger) das Gegenteil behauptet. Von der Führungsebene ist keine Vernunft zu erwarten.

  • F
    Frede

    Hier ging es aber nicht um einen fliegenden Tacker, sondern um ein MESSER. Wer bringt ein Messer mit zu einer Stelle, die ihm Geld gibt?

     

    Zumal erwähnt werden sollte, dass es sich beim Messerstecher um einen Marokkaner handelt. Vielleicht hilft das ja bei der Suche.

  • T
    Thorben

    Die Arge Mitarbeiter sollten bitte auch ihren Umgang/Umgangston mit den Arbeitslosen hinterfragen.

  • I
    Innenansicht

    "Carsten Kostersky, stellvertretender Geschäftsführer im Jobcenter Berlin-Mitte, ist viel daran gelegen, die Bedrohungssituation in den Behörden nicht zu dramatisieren. „Gewaltsame Übergriffe sind nicht an der Tagesordnung“, sagt er. Es handle sich um bedauerliche Einzelfälle „im Promillebereich“.:

     

    Hier drueckt sich im Prinzip eines der grossen Probleme in den Jobcentern aus.Schoene Worte und Verharmlosung der Gesamtsituation. Kein Wort von ueberlasteten Mitarbeitern und katastrophalen Strukturen - Fluktuation beim Personal, zu hohe Fallraten, Ueberschneidung von Aufgaben, da zu wenig Personal vorhanden ist, Zahlendruck usw. -, die die Situation in den Jobcentern aufheizen...

  • E
    ex-Harzer

    Wie sieht es mit Respektlosigkeit und Gewalt seitens der Jobcenterangestellten? Wer schon mal deren "Kunde" gewesen ist, hat sie erlebt. Als ich mal - da mein Antrag noch nicht abgearbeitet war - um einen Vorschuss bat, um mir Insulin von der Apotheke zu kaufen, wurde mir gesagt das sei Erpressung. Bekommen habe ich nichts und musste mir bei Freunden Geld borgen.

  • I
    Icke

    Interessant ist das schon, wie die taz das Verbrechen rhetorisch ins Nirwana der alltäglichen Belanglosigkeiten schiebt.

    Woran liegt´s?

     

    Nun, ich vermute mal, es liegt daran, dass wir noch keine Lichterketten sehen. Und zu diesem Thema kein Professorengewäsch lesen müssen.

    Vielleicht liegt´s auch daran, dass der Täter kein Deutscher, sondern ein Messerstecher ist.

  • VN
    Verschweigen nützt nichts

    Die taz zündet wieder Nebelkerzen? Der geneigte Leser hat es bereits geahnt, da der Name so auffällig verschwiegen wurde.

     

    Der Messerstecher war das was die taz mit Migrationshintergrund umschreibt, wenn es wieder mal um Probleme mit Muslimen geht. Der Täter ist Afghane.

  • BS
    Bissiges Schaf

    Zitat:

    "Carsten Kostersky, stellvertretender Geschäftsführer im Jobcenter Berlin-Mitte, ist viel daran gelegen, die Bedrohungssituation in den Behörden nicht zu dramatisieren. „Gewaltsame Übergriffe sind nicht an der Tagesordnung“, sagt er. Es handle sich um bedauerliche Einzelfälle „im Promillebereich“."

     

    Dass sich die taz neuerdings auch für Gewaltrelativierung hergibt, hätte ich allerdings nicht gedacht.

    Zwischen "Sachen umwerfen" und "Sachbearbeiter_Innen als *otze zu bezeichnen" und Mord liegen ja wohl himmelweite Unterschiede.

     

    Pfui.

  • B
    Blop

    .. und die Kunden.

  • HH
    herr hartz

    gewalt erzeugt gegengewalt...

    die sachbearbeiter sind teilweise unhöflich, inkompetent, machtgeil und das, was man als asozial bezeichnen kann. je nachdem, in welcher lage mensch sich befindet sinkt da auch mal die hemmschwelle...

  • C
    Celsus

    Der Fall der angeschossenen Christy S. gibt mir zu denken. Was war der Hintergrund und was wurde aus dem Strafverfahren gegen die Polizistin?

  • G
    Gunter

    Es handle sich um bedauerliche Einzelfälle „im Promillebereich“. steht in der TAZ wieder mal verschwiegen wird das es sich bei dem Täter Ahmet C. um einen Moslem handelt, der auf die wehrlose Frau eingestochen hat. Irene N. erlag im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen. Sie hinterlässt ihren Ehemann und zweijährigen Sohn. Es nutzt der toten Frau nichts mehr und ihrer sicher verzweifelten Familie und solche Tatsachen passen einfach nicht ins Multikulti-Idyll der TAZ darum steht davon auch nichts im Artikel und mein Kommentar wohl auch nicht, verschweigen, wegsehen schönreden, hart an der Realität vorbei.

  • E
    emil

    na hoppla, da hat sich wohl eine kollegin der bildzeitung eingeschlichen.

     

    gewalt ist also laut untertitel an der tagesordnung. tjoa prima, das lässt sich einwandfrei mit irgendwelchen einzelmeldungen belegen. am besten gefällt mir, wie ein jobcenter mensch das gegenteil behauptet. vermutlich weiß er gar nicht, dass seine mitarbeiterInnen tagtäglich misshandelt werden.

     

    selten so einen schlechten artikel hier gelesen.

  • T
    T.V.

    Um die Sprache der Artikel zum Thema "Arm vs. Reich" aufzugreifen: bevor die Überflüssigen von der Weltbevölkerung 'entfernt' werden, schlagen sie zurück, denn sie sind die Mehrheit. Den Tod wünsch ich dabei keinem, bestimmt auch keiner Erfüllungsgehilfin beim gewerbsmässigen Aussortieren. Vorhersehbar sind solche Aktionen aber schon lange, bei den vielfältigen Unverhältnismässigkeiten, mit denen man im Alltag konfrontiert ist.

  • OP
    Otto Pardey

    Der politisch verordnete Sklavenhandel,

    die Menschenverachtung und ihre Folgen.