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Der Tübinger „Mohrenköpfle-Streit“Schaumgeküsste Debatte

In Tübingen heißen die Schokoküsse noch Mohrenköpfle. Der grüne Oberbürgermeister Boris Palmer findet Kritik daran überzogen. Ist das rassistisch?

Objekt des Streits und der Begierde: Das „Tübinger Mohrenköpfle“. Bild: dpa

BERLIN taz | Der Anlass war lokal, aber es ging um Grundsätzliches. Auf dem Tübinger Schokoladenmarkt „Chocolart“ – nach eigenen Angaben der größte deutsche Schokoladenmarkt, bei dem sich Anfang Dezember über 100 Chocolatiers aus der ganzen Welt in der Tübinger Altstadt präsentierten – hatte ein Aussteller aus der Region in diesem Jahr eine Spezialität unter dem Namen „Tübinger Mohrenköpfle“ in seinem Sortiment geführt.

Kurz nach der Eröffnung des Schokoladenmarkts gab es deshalb erste Beschwerden bei dem Konditor wie bei den Stadtoberen. In einem Schreiben an Tübingens Oberbürgermeister kritisierte eine Frau etwa diese „rassistische Geschmacklosigkeit“. Der Grüne Boris Palmer dagegen antwortete ihr in einer E-Mail, er halte das für „keine gravierende Sache“. Er werde sich nicht einmischen und empfahl „ein wenig Gelassenheit“. Einem anderen Adressaten beschied er: „Rassismus sollte man da bekämpfen, wo er wirklich ist.“

Auch, als sich die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) an den Oberbürgermeister wandte und um eine Stellungnahme bat, blieb Palmer seiner Haltung treu. „Ich bin der Auffassung, dass eine Debatte über Mohrenköpfe niemandem nützt, am wenigsten den Menschen, die Sie vertreten“, schrieb er dem Verband zur Begründung, warum er sich bis dahin nicht öffentlich zu dem Thema geäußert hatte.

Zwar halte er die Kritik an der „unglücklichen Begriffswahl“ grundsätzlich für berechtigt. Die Schärfe der Kritik und den Vorwurf des Rassismus halte er aber für „kontraproduktiv“, weil sie zu „Unverständnis, Gegenwehr und Streit“ führe. „Rassismus bekämpft man so nicht“, befand er und empfahl auch der ISD mehr „Gelassenheit und Betonung der subjektiven Empfindungen“.

„Es sind beileibe nicht nur Konservative, die sich schwer damit tun, ihren Sprachgebrauch kritisch zu hinterfragen“, sagt Tahir Della, der Vorsitzende der ISD, dazu. Lob hatte er dagegen für das Interview, das die CDU-Politikerin Kristina Schröder kurz vor Weihnachten der Zeit gegeben hatte. Darin hatte die Bundesfamilienministerin, die vor eineinhalb Jahren Mutter geworden ist, bekannt, dass sie ihrer Tochter Lotte aus Kinderbuch-Klassikern wie „Jim Knopf“ oder „Pippi Langstrumpf“ nicht eins zu eins vorlesen würde.

Wenn dort etwa das Wort „Neger“ auftauchen sollte, würde sie es auslassen oder ersetzen, sagte Schröder, zumal die Hautfarbe an diesen Stellen ohnehin keine große Rolle spiele. Nicht nur in konservativen Zeitungen hatten sich deshalb manche über eine angebliche Sprachzensur der Ministerin lustig gemacht.

Auch der „Tübinger Mohrenkopfstreit“ hatte Anfang Dezember über die süddeutsche Universitätsstadt hinaus für Aufsehen gesorgt und grüne Parteiobere wie Claudia Roth und Cem Özdemir beschäftigt. Beide Seiten haben ihren Briefwechsel inzwischen öffentlich gemacht: Der ISD auf seiner Webseite, Boris Palmer auf seiner Facebook-Seite. Dort übt sich der grüne Oberbürgermeister mittlerweile in Neutralität.

„Beide Seiten weigern sich, die Gefühlswelt der anderen anzuerkennen“, befand er. „Die einen fühlen sich durch den Begriff Mohrenkopf verletzt und werden dafür beschimpft. Die anderen fühlen sich angegriffen, weil aus der Verwendung des Begriffs Mohrenkopf auf rassistische Tendenzen geschlossen wird. Beides will sich niemand bieten lassen.“

Der besagte Konditor allerdings hat sich inzwischen entschuldigt. Er sucht einen neuen Namen für seine Süßspeise. Im nächsten Jahr soll ein Wettbewerb ausgelobt werden, um eine bessere Bezeichnung zu finden.

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31 Kommentare

 / 
  • B
    bernd

    @ Sebastian

     

    das dürfte so in etwa der größte müll sein den ich seit langem gehört habe... eigentlich würde ich gerne nach beispielen für diese echt seltsame these fragen - doch die antwort kann nur extrem gruselig ausfallen, also bitte nicht! tipp an dich, geschichtsbücher lesen!

  • W
    websfinx

    Ich bin in den 50er Jahren in der Türkei aufgewachsen. Truthähne hiessen auf Türkisch "Hindi". Als ich später Englisch lernte, erfuhr ich, dass dasselbe Tier auf Englisch "Turkey" heisst...

    Es ist nicht schwierig sich anzugewöhnen Schokokuss zu sagen, genauso wie Afrikaner, Afro-Amerikaner, Indio, Roma oder oder. Was zählt in der konkreten Begegnung und Benennung, ist der Respekt vor der Herkunft, nicht die Hautfarbe! Denn wir sind ja auch nicht weiss, sondern rosa...und wollen auch nicht als "rosa Schweinchen" bezeichnet werden.

    Etwas anders sehe ich aber die "Korrektur" von alten Kinderbüchern und anderer Literatur: Da muss es uns als Eltern und Lesern gelingen, über die (veralteten) z.T. auch boshaft benutzten Begriffe selbst nachzudenken und unseren Kindern Nachdenken und Kritikfähigkeit beizubringen. Oder wie soll jemand Lessings Nathan ("Macht nichts, der Jude wird verbrannt") oder den Shylock in Shakespeares Kaufmann von Venedig verstehen lernen, wenn alles, was an historischer europäischer Litearur von Diskriminierung handelt und spricht, aus political correctness geglättet bzw. geschönt wird?

    Und wen diskriminiert eigentlich der Begriff "Hexe" oder "Hexlein"?

  • K
    Klartext

    „Rassismus sollte man da bekämpfen, wo er wirklich ist.“

     

    Der Mann hat so recht!

  • S
    Sebastian

    @ bernd

     

    " Als weißer deutscher menschen"

     

    Die einzigen, die in diesem Land straflos diskrimminiert (und manchmal auch totgeschlagen) werden dürfen sind weisse deutsche Männer.

     

    Ich bin sauer auf sie weil sie die Tatsachen verdrehen.

  • B
    bernd

    ich habe gerade den artikel und anschließend die kommentare gelesen und bin grade so unglaublich wütend.

    Ich meine ist das tatsächlich euer ernst? Als weißer deutscher menschen die die täglich unter diskriminierung zu leiden haben vorzuschreiben was diskriminierung ist? DAS nenne ich rasisstisch!

  • J
    J.Riga

    Ich finde, auch der Begriff "Jude" sollte durch einen neutraleren Begriff ersetzt werden. Denn er war ja im Dritten Reich ein Schimpfwort.

    Wie wäre es mit "Semitisch-stämmiger nichtmuslimischer Monotheist"?

  • ET
    El Tiburon

    Na dann übersetzt mal "Initiative schwarzer Menschen in Deutschland" ins Portugisische.

     

    "Iniciativa dos negros na Alemanha"!!!

     

    Vieleich wisst ihr jetzt woher das Wort "Neger" kommt!

     

    Die deutsche Sprache hat von vielen anderen Sprachen, im laufe der Zeit, Wörter ausgeliehen. Toilette, Croissants, Buletten aus dem französischen z.B.- von den immer mehr werdenden anglizissmen wollen wir jetzt mal gar nicht sprechen!

     

    Für mich ist "Neger" kein Schimpfwort-"Nigger" hingegen schon.

     

    Ich lass mir das Wort jedenfalls von den Nachfahren der Schweine von "1984" nicht im Maul herumdrehen!

  • G
    Gregorius

    Hierzu gäbe es noch von einem ähnlich gelagerten Fall zu berichten, der der Mohrenkopf-Wäsche in nichts nachsteht.

     

    Im Mai 2012 schlug der Münchner Linken-Stadtrat Orhan Akman "Schwarzfahrer"-Alarm. Er wollte den Begriff durch einen anderen ersetzen lassen. Zur Begründung führte er an: Diese umgangssprachliche Bezeichnung für Menschen, die kein Ticket haben, sei rassistisch, "da sie die Hautfarbe bestimmter Menschen in einen negativen Kontext stellt". Quelle: http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.diskriminierung-ist-schwarzfahren-rassistisch.aec794c2-fc1e-442f-bae1-d98461ccfe89.html

     

    Ich halte es für kontraproduktiv, wenn wegen jeder Nickeligkeit gleich die Rassismus-Keule ausgepackt wird. Ihr inflationärer Einsatz relativiert den Blick auf wirklich schwere rassistische Fälle, die zu Recht angeprangert werden und angeprangert werden müssen.

     

    Zudem versauen politisch korrekte Umdeutungen auf Dauer unsere Sprache. Das ist denn auch der Haupteinwand, den Sprachwissenschaftler in dem obigen Abendzeitung- Artikel gegen die "Ausschwärzung" vermeintlich rassistisch pigmentierter "Schwarz-Wörter" vorbringen.

  • M
    Marco

    Grüner Bürgermeister findet Rassismus in Ordnung. So sind sie leider, die Grünen.

  • TB
    Timo Beil

    Als Franz Josef Strauß 1975 von Mao Zedong empfangen wurde, hörte ich die Bemerkung "Schlitzohr besucht Schlitzauge". Sollte damit jemand diskriminiert werden? Wer? Welchen Teil des Satzes sollte man heute vermeiden?

     

    Klar ist mir, daß wir einen Wertewandel erleben. Ob dies eine positive oder negative Entwicklung ist, weiß ich nicht. Selbst so gut gemeinte Reime wie:

    ...

    Der sprach: Ihr Kinder, hört mir zu,

    Und lasst den Mohren hübsch in Ruh'!

    Was kann denn dieser Mohr dafür,

    Dass er so weiß nicht ist, wie ihr?

    Die Buben aber folgten nicht,

    Und lachten ihm ins Angesicht,

    ...

    Er tunkt sie in die Tinte tief,

    Wie auch der Kaspar : "Feuer!" rief.

    Bis über'n Kopf ins Tintenfass

    Tunkt sie der große Nikolas.

    Du siehst sie hier, wie schwarz sie sind,

    Viel schwärzer als das Mohrenkind!

    ...

    Und hätten sie nicht so gelacht,

    Hätt' Nikolas sie nicht schwarz gemacht.

     

    gelten heute als verdächtig.

     

    Wahrscheinlich sollen auch noch alte Fernsehaufnahmen, in denen Gerd Ruge oder gar Martin Luther King von "Negern" sprechen, synchronisiert werden.

  • G
    Gregorius

    Nachdem Sarotti seinen Mohr auf dem Altar der Politischen Korrektheit geopfert hat, soll nun also auch der Mohrenkopf daran glauben.

     

    Der Duden stuft den Begriff Mohr als veraltet ein, und es fragt sich, wie viele Jugendliche, die gegen den "rassistischen" Mohren immunisiert werden sollen, diesen Begriff überhaupt noch kennen. Vermutlich halten sie ihn für das männliche Gegenstück zur Möhre...?

     

    Die ISD hat sich mit dem Phantomgegner Mohrenkopf auf ein bis zur Lächerlichkeit untaugliches Objekt eingeschossen. Politisch korrekt bis zur Trottelsprache: http://www.myvideo.de/watch/7754138/Politisch_korrekt_bis_zur_Trottelsprache

  • G
    gerdos

    Ja wo kämen wir denn da auch hin, wenn wir uns als ehemalige Kolonialisten, Träger der deutschen Leitkultur und Inhaber der Definitionsmacht auch noch von den Betroffenen (Schwarze, nicht euphemistisch "Farbige") vorschreiben ließen, in alter Tradition des alten und neuen Sklaventums unter Abwandlungs des Schimpfwortes Nigger die deutsche Bezeichnung Neger zu verwenden. Dieses Recht auf rassisische Sprachreglung lassen wir uns nicht nehmen.

     

    (Ironie aus.)

  • MM
    Manfred Martin

    Sollen wir in München jetzt auch die Weißwürtse umbenennen oder zur Lümmeltüte nicht mehr Pariser sagen?

    Ich denke das es eher der rassismus im Kopf vieler Menschen abgeht und sicher nicht an der Bezeichnung eines Kleingebäcks.

    Ich werde jedenfalls in der Konditorei weiter Mohrenköpfe oder Negerküsse bestellen, wie das meinen schwarzen Freunde auch tun, mit denen ich seit Jahren gegen die krude Flüchtlings und Asylpolitik in unserm Land kämpfe. Diese krude Politik wir aber hauptsächlich von unserm Innenminister Friedrich und seinem CSU Freund Hermann betrieben und viele ihrer CDU Kollegen als Innenminister der Länder.

    Hier wäre es zeit, das sich die Presse und auch ihr Blatt daran reibt und das zum Dauerthema macht!

  • A
    Anno

    Der verwendet nicht den politisch korrekten Begriff, den der Große Bruder für diese Situation vorsieht.

    Dann soll ihn die gerechte Strafe dafür treffen!!!

  • HR
    HP Remmler

    In den Leserbriefen der Lokalzeitung (Schwäbisches Tagblatt) schlug die ganze Geschichte ebenfalls erstaunlich hohe Wellen. Man kann sich nur wundern, dass die Leute keine anderen Sorgen haben. Ein Leserbriefschreiber erfasste die Albernheit dieser Diskussion sehr schön mit seinem Vorschlag, den Gegenstand des Streits in "Schaumgebäck mit Migrationshintergrund" umzutaufen.

  • L
    lisa

    In dieser Kommentarspalte fehlt neben den Rassisten als armen Opfern brutalst-tödlichster Sprachmodernisierung auch noch die Verknüpfung zum Deutschnationalismus ("Ich darf nicht mehr Heil Hilter sagen statt guten Morgen", "Ich darf nicht mehr sagen, dass alle vergast werden sollen"). Deswegen mein durchaus ernst gemeinter Vorschlag, das Ermorden von sogenannten "Volksfeinden" als "Abdeutschen" zu bezeichnen. Also: Innerhalb der letzten Jahre wurden durch die NSU ein dutzend Menschen abgedeutscht. In einer Dessauer Polizeizelle haben deutsche Polizisten Oury Jalloh abgedeutscht.

    Wäre nur konsequent, da diese Menschen wegen und für genau dieser deutschnationalen "man wird doch wohl noch sagen dürfen" Menschen ermordet wurden, die hier von RotationseuropäerInnen sprechen, als wären die einzigen "RotationseuropäerInnen" nicht die Deutschen, die mit ihrem Geld nach Griechenland und Malle fahren, dort die Sau rauslassen, um dann in Schland wieder auf die "Südländer" zu schimpfen. I call them "Rassistenpack".

  • N
    noribori

    @Käsekopf: Es kann sich ja jeder selbst fragen, wie er in dieser Situation reagieren würde: Man betritt eine Konditorei mit einer schwarzen Verkäuferin. Die gewünschten Objekte sind in der Theke beispielsweise mit „Schokoküsse“ beschildert. Würden Sie den Namen übernehmen? Würden Sie auf „das da“ zeigen? Oder würden Sie im Brustton der Überzeugung „Mohrenköpfe“ verlangen, wie Sie es schon immer getan haben?

     

    Vielleicht sollte der Tübinger Konditor tatsächlich eine schwarze Verkäuferin einstellen.

  • N
    Nichtmohrenschutzgesetz

    oder auch Nichtpigemtiertenschutzgesetz?

     

    Basis "Die Verschwörung des Fiesco zu Genua" F. Schiller?

    Gerade in der ehemaligen DDR wurden diese Mohrenköpfe teilweise statt Waffelboden, mit einem Boden aus ungenießbarer Pappe hergestellt. Da gibt es den Witz, ein sozialistischer Hamburger, Essenmarke Brot, Fleisch, Brot. Zur Markteinführung von Mc..

     

    Müssen nun Wappen der Adelshäuser und damit Kulturherkünfte verboten werden?

    Die gesamte Heraldik überarbeiten, ähnlich wie Zeichentrickfilme aus denen die rauchenden Szenen herausgeschnitten werden?

    "Wappen von Tuttlingen-Möhringen"

    http://de.wikipedia.org/wiki/Mohr_%28Heraldik%29#Der_Mohr_bzw._M.C3.B6hrin_von_Tuttlingen-M.C3.B6hringen'>http://de.wikipedia.org/wiki/Mohr_%28Heraldik%29#Der_Mohr_bzw._M.C3.B6hrin_von_Tuttlingen-M.C3.B6hringen

     

    Kannibalismus, ist der Mohr ein ur-religiös, essbarer Begriff?

     

    Kein normaler Mensch denkt bei diesem Begriff an Rassismus.

    Hier eine gute Darstellung und Abgrenzung:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Mohr

     

    Man könnte die aufgeplusterten Hühnereier entsprechend der Heraldik auch "gutties Dissertation in Schwarz" nennen.

    Es gab auch einmal ein Markenrechtsstreit über Brötchen namens Knackis. Ist das nun auch eine Stigmatisierung strafbewährter Menschen?

     

    Ebenso wollten bestimmte Firmen Kinder als Marke patentieren. Deutschland gab die Schutzrechte, andere Länder nicht. Die kindliche Überraschung aus dem europäischem Ei.

    http://www.advograf.de/auchdasnoch/kinder.php3

     

    Hilfe, ich lebe im Wahnsinn 2.0

  • PG
    Paul Gerhardt

    Was für eine Schifferscheiße. Die Leute sagen auch "Neger" , nur eben hinter vorgehaltener Hand. Wenn sich hier die Wut mal Bahn bricht, dann wird so manch politisch korrekter erstaunt sein, was in den deutschen Kartoffeln für eine Wut schlummert bzw. geschlummert hat.

  • M
    mandurich

    "Wiener Würstchen" - ist der Fleischer, der das verkauft ein Rassist? Oder gilt das hier nicht?

  • K
    Käsekopf

    @noribori: und Sie meinen, die Bäckereifachverkäuferin, egal ob schwarz, weiss, gelb oder bunt kariert könnte nicht zwischen einem albernen Stück Eischaum und ihrem eigenen Kopf unterscheiden? Sehr seltsame Vorstellung. Einmal ganz davon abgesehen, dass niemand, der noch ganz bei Verstand ist, heutzutage noch das Wort "Mohr" benutzen würde, ausser um einen Mohrenkopf damit zu bezeichnen.

    Letzterer ist im allgemeinen Sprachgebrauch eine traditionelle Leckerei (wogegen "Schaumkuss" eher nach einer Mundvoll Kopfkissen klingt) und jede rassistische Konnotation entsteht erst im Kopf desjenigen, der glaubt seinen Drang zur Moralapostelei gewaltsam dem Rest der Welt oktroyieren zu müssen.

  • T
    Tiefenrausch

    Ich demonstriere dafür, die Weißwurst in Zukunft Grauwurst zu nennen.

  • L
    lowandorder

    SPRACHKRITIK

     

    So - steht es über dem Papier-taz-Beitrag.

    Und zeigt wunderbar die Verwirrung, die im Moment

    in dieser pc-Ecke herrscht.

    Würde nämlich Sprache in den Blick genommen,

    wär alles ungleich schwieriger.

     

    Aber die Rassismus-Keule wird locker bei Worten, Begriffen

    … ausgepackt. Dat kost ja nix. Und wird dennoch - nicht nur krarikierend -

    zum ernsten Problem für die mit dem erhobenen pädagogischen Zeigefinger.

    Die Selbsternannten.

     

    Bezeichnen sich Menschen, mit denen du Musik machst, Recht sprichst als Zigeuner

    als Neger, so ist das, wenn du davon berichtest mit - ihren Worten! - Antizyganismus, Rassismus! - ja geht's noch!?

     

    Übersetzungen von Mark Twain - einstampfen( ernsthaft in der taz)!

    Wenn ich von der schwarzen SpendenFigur auf dem Altar einer Kirche in Thann berichte,

    die nickt, wenn man ein Geldstück einwirft ( die stand/steht zu meinem Entsetzen da wirklich), darf ich nicht Nickneger sagen.

    Dann bin ich ein Rassist!? - sorry, aber all das deutet auf schwere

    geistige Verwirrung hin und erinnert an dümmliche Lehrer und entfernt

    an eine geistige Schnüffelbewegung in den USA der 50er.

     

    Selbst wenn ich good will unterstelle - so what?

  • HR
    H.-G. Rasner

    Und was soll nur ein armer Asiate denken, wenn bei uns dauernd vom "Gelben Sack" die Rede ist?

  • F
    Fred

    In ganz Süddeutschland heisst dieses Süße Schaumding Mohrenkopf, schon seit "Ewigkeiten". Und keiner denkt dabei etwas schlechtes. Ich verstehe nicht, warum man jetzt in Tübingen ein Problem daraus macht.

  • V
    vulkansturm

    Es war klug von der Schwulenbewegung das damals negativ

    abwertend benutzte Wort "schwul" offensiv zu benutzen und damit diesem Wort eine positive Wertung zu geben.

    Worte zu tabuisieren und verkrampft diese zu ersetzen statt sie umzuwerten, bringt glaube ich nicht viel.

  • N
    noribori

    Man sollte vielleicht auch einen Wettbewerb ausloben, der ein besseres Wort als „Rassismus“ für die Haltung findet, starr an den eigenen „unschuldigen“ Sentimentalitäten festhalten zu wollen – ohne Rücksicht darauf, dass sich die Zeiten geändert haben. Denn was vor 50 Jahren noch äußerst unwahrscheinlich war, ist heutzutage nichts Ungewöhnliches: Man betritt eine Bäckerei und wird von einer farbigen Verkäuferin bedient. Oder man steht neben einem farbigen Kunden.

     

    Man kann nicht wirklich verlangen, dass in so einer Situation jeder den miefigen Witz der 1950er Jahre, der in Begriffen wie „Negerkuss“ und „Mohrenkopf“ steckt, einfach mit Lachen überspielt. Die Welt besteht nicht nur aus Roberto Blancos.

     

    Dass es hier nicht wirklich um „Rassismus“ geht, sondern um den richtigen Grad an Rücksichtnahme und Respekt, versteht sich von selbst. Desensibilisierung als Taktik kann nicht funktionieren, Übersensibilisierung durch hysterischen Alarmismus aber auch nicht. Die Leute finden halten nichts dabei, weil sie keine bösen Absichten in sich feststellen können. Und außerdem vielleicht auch noch riesige Roberto Blanco-Fans sind.

     

    Wieviel einfacher wäre die Diskussion, hätte man einen Begriff parat, der das peinlich Unpassende zum Ausdruck bringt, ohne dabei dem Verwender solcher Fehlgriffe gleich die bösesten aller Absichten zu unterstellen.

  • S
    schwarzkopf

    ich verstehe die Empörung, doch Rassismus beginnt nicht mit der Bezeichnungen, Rassismus beginnt und ist im Kopf.

    Da können Sie den Mohrenkopf, Negerkuss, Schokokuss, Zuckermassemitschokoüberzug nennen und den nächsten Neger, Schwarzen, Farbigen, Dunkelhäutigen treten, nicht zum Vorstellungsgespräch einladen, auf die andere Strassenseite wechseln, nicht beachten...

    Hier wird versucht eine reine, politisch korrekte, Gesellschaft mit Äusserlichkeiten zu errichten, die den Umgang, das Zusammenleben, den Respekt, die Achtung, die Akzeptanz nicht wirklich berücksichtigt.

    So lange wir Menschen auf Äusserlichkeiten achten und klassifizieren, können wir benennen was und wie wir wollen, im Kopf sieht es ganz anders aus.

    Die Polizei kontrolliert Menschen mit vermeintlichem Migrantenhintergund (Haarfarbe, Hautfarbe, Physiognomie) deutlich öfter als vermeintlich innländische Mitbürger.

    Also beteiligt euch und sucht einen schönen Namen für das Mohrenköpfchen ...

  • AR
    alter Rammler

    Dabei ist Mohrenköpfle doch ein bezaubernder Name!

  • C
    Ceres

    Ich muss dem Bürgermeister Recht geben. Durch solche Sachen fühlen sich Menschen in eine Ecke gedrängt, die sie weder gutheißen noch selber annehmen. Am Ende führt das doch nur dazu das dann der Eindruck entsteht, dass es ja so schlimm um den Rassismus in Deutschland nicht stehen kann, wenn der ISD darüber klagen kann.

     

    Es hätte auch nicht geschadet, wenn der ISD selber Alternativvorschläge gemacht hätte. Ich finde ja für unseren maximalpikmentierten Mitbürger den Begriff Pumpernickel Apart. Anglehnt an die Bezeichnung Weißbrot aus dem US-Amerikanischen für Mitbürger der niedrigpikmentierten Gruppe. Dieses Bonmot, sei mir verziehen.

  • W
    Wüstenratte

    Dummfug die Quatscherei, woanders gibts Berliner, Amerikaner, Leipziger Lerchen usw.