TV-Duell Niedersachsenwahl: Gleichstand mit gleichem Stand
Beim TV-Duell trugen die Spitzenkandidaten von CDU und SPD altbekannte Postionen vor. Beide Parteien sehen sich selbst als Gewinner der Diskussionsrunde.
HANNOVER dpa/afp | Bei ihrem ersten und einzigen TV-Duell sind die Spitzenkandidaten von CDU und SPD für die Niedersachsen-Wahl, David McAllister und Stephan Weil, bei der Frage nach dem Umgang mit der Linkspartei heftig aneinandergeraten.
Weil vermied am Donnerstagabend im NDR eine klare Antwort auf die Frage nach einer möglichen Koalition mit der Linken. McAllister hielt ihm daraufhin vor, sich bei der Frage um eine klare Antwort zu drücken. Zur Frage der Studiengebühren von 500 Euro je Semester verwies McAllister darauf, dass die Studienbedingungen an den niedersächsischen Universitäten und Hochschulen dadurch besonders gut seien: „Ja, ich bin für die Beibehaltung der Studienbeiträge“, sagte der CDU-Politiker.
Nach am Donnerstag veröffentlichten Umfragen von ARD und ZDF liegt McAllisters CDU derzeit mit 39 (ZDF) beziehungsweise 40 Prozent (ARD) deutlich vor der SPD (33 Prozent). Für die Grünen sprechen sich zehn Tage vor der Wahl in beiden Umfragen 13 Prozent aus, die FDP käme mit 5 Prozent in den Landtag. Damit rangiert Rot-Grün knapp vor Schwarz-Gelb. Linke und Piratenpartei würden den Sprung in den Landtag mit jeweils 3 Prozent hingegen verpassen.
Vertreter beider Parteien sahen ihre Top-Kandidaten nach dem TV-Duell als jeweiligen Sieger. SPD-Bundestagsfraktionschef Frank-Walter Steinmeier würdigte Stephan Weil als souverän und gelassen: „Ihm geht es um die Sache, nicht um den Showeffekt. Das hat er heute einmal mehr bewiesen.“
Beide ein Gewinner
Als „sympathisch und bodenständig (...), überzeugend und kompetent in der Sache“ beschrieb dagegen CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe den Kandidaten seiner Partei. McAllister habe das TV-Duell souverän für sich entschieden, meinte er in einer Erklärung.
Es war das einzige derartige TV-Duell des Wahlkampfs und für beide Kandidaten das erste ihrer politischen Karriere. In Niedersachsen regieren CDU und FDP seit 2003 gemeinsam. Am 20. Januar sind rund 6,2 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen. Die Abstimmung ist zugleich ein Stimmungstest für die Bundestagswahl im September.
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