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Sarrazin gegen die tazUms Verrecken

Vor dem Berliner Landgericht trafen sich die taz und Dr. Thilo Sarrazin zum munteren Schlagabtausch – auch wenn die Protagonisten sich vertreten ließen.

War beim Gerichtstermin nicht anwesend: Thilo Sarrazin Bild: dapd

BERLIN taz | Im alten Berliner Westen rund um das Landgericht am Tegeler Weg erinnern an diesem kalten Januartag nur die schneebedeckten Bürgersteige daran, dass man sich in der deutschen Hauptstadt, dem Hotspot der Jugend Europas, befindet. Statt junger, gut ausgebildeter „Südländer“ (Thilo Sarrazin) aus den EU-Krisenstaaten prägt hier die Generation Rollator das Straßenbild. So – denkt man, sich dem imposant-historistischen Gerichtsgebäude nähernd – darf es nicht weitergehen: Sonst hat Deutschland sich tatsächlich bald abgeschafft.

Im Verhandlungsraum 143 geht es um die Sache Dr. Thilo Sarrazin gegen die tageszeitung. Das Landgericht Berlin hatte am 15. November 2012 eine einstweilige Verfügung erlassen, die es der taz bei Androhung eines Ordnungsgeldes von bis zu 250.000 Euro untersagte, eine Passage aus der Kolumne des taz-Redakteurs Deniz Yücel weiterhin zu veröffentlichen.

Nach Darstellung seines Anwalts sah sich Dr. Thilo Sarrazin durch die inkriminierte Passage „aufs Schlimmste“ diffamiert. Und weil taz-Rechtsbeistand Johannes Eisenberg gegen diese einstweilige Verfügung Einspruch eingelegt hat, treffen sich die Parteien um 12 Uhr mittags vor Gericht, in einem kleinen Raum mit grünem Teppich und Styropor an den Wänden.

„Zungenschlag des Artikels“

Es wird trotz Abwesenheit der eigentlichen Protagonisten eine muntere halbe Stunde; auch wenn schnell klar wird, dass der Vorsitzende Richter Michael Mauck wenig Lust hat, sich auf die Argumentation von Eisenberg einzulassen. Ihm, berlinert Mauck intellektuell bemerkenswert schlicht, gehe es um den „Zungenschlag des Artikels“.

Eisenberg bezeichnet die inkriminierte Passage freimütig als geschmacklos. Nach „Überlegung und Belehrung“ bestehe auch keine Wiederholungsgefahr, was zwei nachträgliche Klarstellungen im Blatt bezeugten. Man könne den Passus jedoch weder aus dem satirischen Kontext von Yücels Kolumne noch aus demjenigen der wiederholten öffentlichen menschenfeindlichen und rassistischen Äußerungen Sarrazins herauslösen.

Das findet Anwalt Schertz, den der hübsch nachlässig gekleidete Eisenberg gern mit „Professor Doktor Schertz“ anspricht, einfach nur „boring“. Seine Meinung zu äußern, doziert der kleine, elegante Mann, könne nicht dazu führen, dass man jemandem wünsche dürfe, er möge verrecken.

Dass kein Leser dieses Landes auf die Idee kommen dürfte, Yücel habe auch nur im entferntesten ernsthaft gewünscht, irgendwer möge verrecken, ist aber berlinisch gesagt klar wie Kloßbrühe; insbesondere wenn man den Blick aus den vergitterten Fenstern des Berliner Landgerichts auf die deutsche Realität richtet, in der nicht Migranten Deutsche verrecken lassen, sondern Naziterroristen über Jahre und von den Sicherheitsbebehörden unbehelligt migrantenmordend durchs Land ziehen durften.

Ein blutiger Witz

Und so ist es ein etwas blutiger Witz, dass Yücels Kolumne, die gar nicht Sarrazin zum Ziel hatte, sondern die urdeutsche Erfindung des verbeamteten „Ausländerschutzbeauftragten“, der, wenn es zu spät ist, immer ganz genau weiß, „dass man die Ausländer hätte beschützen müssen“, an diesem Tag in einem deutschen Gericht sozusagen zu sich selbst kommt: Vor dem Saal 143 ist eine Gedenktafel angebracht, die daran erinnert, dass sich in den Jahren 1934–1945 genau hier das „Erbgesundheitsgericht“ befand.

Diese Stätte deutscher Rechtskultur befasste sich in der NS-Zeit mit 21.080 Anträgen auf Zwangsterilisierung von psychisch Kranken, Menschen mit geistigen Behinderungen – und sozial unerwünschten Menschen.

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50 Kommentare

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  • MH
    Markus Hoffmann

    Mann Ambros, du hast vor lauter Begeisterung darüber, dass Herr Yücel vor Gericht gezerrt wird, vergessen zu schreiben, was denn da nun draus geworden ist. Und: Verkauf uns nicht für doof, natürlich wünscht Herr Yücel mit dem Text damals Sarrazin den Tod. Steht da, für jeden lesbar, klar wie Kloßbrühe. Ist doch idiotisch, dass zu leugnen. Beim nächsten Termin etwas mahr Fakten bitte!

  • D
    D.J.

    @vic,

     

    sorry - aber irgendwann muss ich es mal loswerden: Sie haben ein bemerkenswert eindimensionales Weltbild. Leider bei vielen Linken ebenso verbreitet wie bei stramm Rechten.

  • L
    Lyriost

    “So etwa die oberkruden Ansichten des leider erfolgreichen Buchautors Thilo S., den man, und das nur in Klammern, auch dann eine lispelnde, stotternde, zuckende Menschenkarikatur nennen darf, wenn man weiß, dass dieser infolge eines Schlaganfalls derart verunstaltet wurde und dem man nur wünschen kann, der nächste Schlaganfall möge sein Werk gründlicher verrichten.“ Wer so schreibt, dem möge die Schreibhand abfallen. So was geht gar nicht. Geschmacklos, auch wenn es um einen wie Sarrazin geht.

  • MM
    @ marco hoffmann

    Was hat die wahl in Israel mit den Äußerungen Sarrazins zu tun?

    Aber das ist ja nicht der erste wirre Kommentar von Marco Hoffmann ;)

  • AK
    Andreas Kemper

    @isabell,

     

    Hans-Olaf Henkel bemühte die DNA der Familie Dohnanyi. Zur Familie Dohnanyi gehört der Richter im Erbgesundheitsobergericht Karl Bonhoeffer. Er war der Großvater von Klaus von Dohnanyi. Klaus von Dohnanyi verteidigte Thilo Sarrazin und sprach von "sozialen Rassen".

     

    Haben Sie meinen Blogbeitrag überhaupt gelesen?

  • G
    Gorki

    Die selbstgerechte Doppelmoral der taz geht mir zunehmend auf den Zeiger. Verlogenes Theater das ganze.

  • I
    isabell

    @Andreas Kemper

     

    Warum haben sie ihren Blog (in den USA und) nicht in Deutschland gehostet, dass man sie für ihre unverschämten Beleidigungen auch rechtlich belangen kann? Sie sind noch feiger als Herr Yücel.

  • BE
    Björn Eriksson

    @Kurt Schumacher

     

    Eben die Ehrlichkeit würde es strikt verbieten, diesen Satz des mit dem „jüdischen Gen“ (um den von Ihnen so geschätzten Autor eines deutschen Bestsellers zu zitieren) behafteten Kurt Tucholskys auch auf jenen SPD-Politiker und früheren Berliner Finanzsenator anzuwenden. Stelle aber mit Bestürzung fest, dass der Migrant Tucholsky auch heute seine Meinung über die SPD nicht korrigieren müsste:

     

    „Manche tanzen manchmal wohl ein Tänzchen

    immer um den heißen Brei herum,

    kleine Schweine mit dem Ringelschwänzchen,

    Bullen mit erschrecklichem Gebrumm.“

     

    Keine Lust auf ein Menuettchen

    Ihr Björn Eriksson ;-)

  • AK
    Andreas Kemper

    Aus Hans-Olaf Henkels Sarrazin-Laudatio lässt sich schließen, dass die "Widerstands-DNA" eines der Richter vom Erbgesundheitsobergerichts aus Berlin, nämlich Karl Bonhoeffer, auf seinen Enkel Klaus von Dohnanyi überging, was sich in Dohnanyis Verteidigung des Erbgesundheits-Ideologen Thilo Sarrazin zeige. http://andreaskemper.wordpress.com/2012/12/01/hans-olaf-henkels-vererbungs-fauxpas/

  • HM
    Hans Meiser

    Mit den gigantischen logischen Lücken und vor allem der Doppelmoral, die die TAZ in ihren Pseudo-"Argumentationen" regelmäßig produziert, könnte man Bücher füllen. Je linker sich ein Medium versteht, desto mehr scheint die Fähigkeit zum rationalen klaren Denken bei ihren Redakteuren von Gefühlen ausgeschaltet zu werden. Umso mehr, wenn es um scheinbar rechte Feindbilder geht.

     

    Wenn die TAZ Thilo Sarrazin nach denselben Regeln behandeln würde, wie sie für Migranten und andere gesellschaftlich Benachteiligte einfordert, wäre ja alles in Ordnung. Ist ja völlig ok, Sarrazin zu widersprechen.

    Die TAZ scheint aber in der Tat eher so zu handeln, dass diejenigen, die linkem Gedankengut widersprechen, eben auch keine faire und ausgewogene Behandlung verdient haben. Das erinnert fatal an die SED, wo Recht und Unrecht sich ebenfalls nach der politischen Gesinnung des Betroffenen richteten.

  • V
    vic

    Die Nationalisten hier sollten ihr eigenes Medium gründen. Dort können sie sich mit Dr. Thilo vebünden und Deniz Y. verfluchen.

    Hier geht das natürlich auch, ihr macht euch aber nur zum Affen.

    Deniz, go on.

  • ET
    Ehemaliger taz Leser

    Ich kann ob des im freien Fall befindlichen Niveaus der taz-Artikel nur noch traurig den Kopf schütteln. Wenn Yücel solche formulierungen nutzt, wie er es getan hat, st es schon erbärmlich genug.

     

    Aber die hochnotpeinliche "Gerichtsreportage" , bei der auf Pennälerniveau das Gericht und die Anwälte runtergemacht wird, setzt noch einen drauf. Wenn die Hetzerei von Yücel "Satire" sein soll, dann war der "Stürmer" wohl so ets wie der vorfahre der "Titanic" für Euch einder taz? Unfassbar...

  • LR
    Lt. Ripley

    Wenn man die bedingungslose Neoliberale Wirtschaftspolitik genau analysiert, verwundert mich nicht der Arbeitsmarkt bestehend aus Arbeitnehmer/in,Leih-Zeitarbeiter/in und Arbeitsmodellen des Subunternehmers der in Wirklichkeit ein abhängig Beschäftigter ist. Ja auch wir koennen Systeme treffend analysieren!

     

    Lt.Ripley

  • T
    Teermaschine

    Hat sich die taz wirklich richtig positioniert, als sie in der Sarrazin-Debatte ihren bissigsten Hofhund von der Leine gelassen hat? Ist nicht spätestens nach der Niedersachsenwahl der Zeitpunkt gekommen, die Dinge Revue passieren zu lassen?

     

    Sarrazin und seine populäre Buchveröffentlichung, Buschkowsky, die Drygalla-Debatte u.a.: Waren das nicht stets schlagende Beweise für die Bedrohung von rechts? Was ist davon geblieben? - Trotz zunehmender sozialer Spaltung, gemeinhin der ideale Humus für dumpfen Rechtsnationalismus und Fremdenhass, findet sich in den Wahlergebnissen keine entsprechende Entwicklung. 0,8 Prozent für die NPD - das wäre mal ein Thema!

  • KS
    Kurt Schumacher

    Lieber Björn Eriksson,

     

    sie schreiben:

     

    "Kurt Tucholsky notierte 1922 in einem Brief eine typisch deutsche Attitüde:„Im Übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für gefährlicher als der, der den Schmutz macht“."

     

    Wenn Sie ehrlich sind, lässt sich genau der Satz auf auch Sarrazin beziehen und das Bohei, das um ihn gemacht wird, nicht? Beim nächsten Mal einfach noch einmal ein wenig nachdenken und nicht unreflektiert irgendwelche Sprüche zitieren.

  • EL
    Ernst Lehmann

    Die taz macht immer wieder deutlich, dass Diskriminierung, Hass und Rassismus nur dann ein Problem darstellen, wenn es gegen bestimmte Gruppen geht. Manche Menschen sind bei der taz halt gleicher als andere.

  • H
    Holkan

    Der Autor suggeriert, dass die NSU-ler mehr Migranten ermordet hätten als Migranten Deutsche. Angesichts der leicht herauzufindenen Zahlen der durch Migranten ermordeten Deutschen, kann man nur annehmen, dass der Autor gar nicht recherchieren wollte, weil er der Wahrheit sonst auf die Spur gekommen wäre. Oder einfach, weil er zu faul war. Oder einfach, weil er es gar nicht kann.

  • T
    Terminator

    Eure Realität ist etwas verschoben:

     

    Dass, was die kriminelle NSU in 10 Jahren "schaffte", also 10 Tote, schaffen die "tollen Zustände" der "Bereicherung" durch Zuwanderung, hauptsächlich aus dem muslimischen Kulturkreis, in 3-4 Monaten in Deutschland heutzutage.

     

    Es ist unglaublich, wie sich alle "Linke" und muslimische Verbände über diese 10 (natürlich beklagenswerten) Toten künstlich echauffieren - und bei den (oft deutschen) Toten JEDES Wochenende in unseren öffentlichen Verkehsmitteln, auf unseren Straßen usw. durch die multikriminelle "Bereicherung" DRÖHNENDES Schweigen herrscht.

     

    Und das werdet Ihr natürlich nicht veröffentlichen, gelle ... ?

  • BG
    Bernd G.

    Liebe taz-redaktion,

     

    ich kann euch allen feierlich versichern, dass die Zahl der Tötungsdelikte von Migranten an "Einheimischen" die der Rechtsradikalen an Migranten bei weitem übersteigt.

     

    Die Pressefreiheit ansich ist eines der wertvollsten Güter der Demokratie, jedoch ging das hier eindeutig zu weit. Die Grenze zwischen geschmacklos und gesetzeswidrig wurde eindeutig überschritten.

  • RG
    Rene Gartenschläger

    Aus dem Artikel: "dass sich in den Jahren 1934–1945 genau hier das „Erbgesundheitsgericht“ befand. Diese Stätte deutscher Rechtskultur befasste sich in der NS-Zeit mit 21.080 Anträgen auf Zwangsterilisierung von psychisch Kranken, Menschen mit geistigen Behinderungen – und sozial unerwünschten Menschen."

     

    Es handelte sich nicht um DAS eine deutsche, sondern nur um das Berliner Erbgesundheitsgericht. Solche Gerichte gab es im "Dritten Reich" in jedem Landgerichtsbezirk. Die Gesamtzahl der Sterilisationsopfer lag bei 350.000. Das sollte man auch nicht verharmlosen.

  • J
    Jupp

    Vati 5672: "Der Mord an Johnny K. war eine Massenpsychose?"

     

    Nein. Aber wer hat als erster in der taz über den Mord an Jonny K. geschrieben und dabei ganz eindeutig Position bezogen? Richtig, Deniz Yücel. hier.

  • LR
    Lt. Ripley

    Wir werden niemals die Äußerungen der Politiker und anderen gesellschaftlichen Eliten, die aus einer Position der Stärke sich wenig erfreulich ueber HartzIV-Emfänger ausgelassen haben vergessen!!!

     

    Lt. Ripley

  • BE
    Björn Eriksson

    Kurt Tucholsky notierte 1922 in einem Brief eine typisch deutsche Attitüde:„Im Übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für gefährlicher als der, der den Schmutz macht“.

     

    Wie die Inkarnationen des Deutschtums, broxx und Kacksel, belegen, hat sich seitdem nicht viel geändert. Ich erinnere mich an die aufklärenden Worte eines befreundeten Rechtsanwalts: „Hier gibt es kein Recht, auch kein Gesetz, es gibt nur Schriftsätze“. Er hatte unrecht. Ausschlaggebend ist der Zungenschlag.

  • L
    lesewurm

    Ach heisst das bei der TAZ also SATIRE, wenn man andere Menschen aufs übelste und menschenverachtend beleidigt? Warum habt ihr dann den Herrn Sarazin nicht als großen SATIRIKER gefeiert, wo er eurer Meinung nach doch genau das tut?

     

    "Dass kein Leser dieses Landes auf die Idee kommen dürfte, Yücel habe auch nur im entferntesten ernsthaft gewünscht, irgendwer möge verrecken"

     

    Ihr seid so "lustig" bei der TAZ, ich bin nicht auf diese abwegige Idee gekommen und viele Menschen, die den Yücel dafür kritisiert und haben auch nicht.

    Genauso wärt ihr sicher bei einem "Ausländer Raus" nie auf die Idee gekommen, das da tatsächlich irgendeiner den Flieger oder Zug Richtung Heimat antreten soll?

  • A
    and

    @broxx

    da kann ich nur zustimmen!

     

    ausserdem: wenn ich lese, dass für die schmiererei von deniz yücel dann auch noch geld von der taz ausgegeben wird, um ihn vor gericht zu verteidigen, habe ich immer weniger lust, die taz zu lesen und zu bezahlen. denn mein geld wird dann auch dafür ausgegeben.

     

    das geld könnte wirklich wesentlich besser eingesetzt werden. da die taz das offensichtlich aber nicht so sieht, spricht leider nur dafür, was sie beschützenswert bzw. förderungswürdig findet (menschenverachtende, absolut unreflektierte und undifferenzierte texte gegen andersdenkende) und was nicht.

  • MB
    Markus Becker

    Wenn Waibel nur schreiben könnte, dann würde man auch erfahren, was bei der ganzen Sache rausgekommen ist. So einmal mehr ein unsinniges Geschreibsel ohne Sinn und Verstand und Zusammenhang.

  • A
    alf

    @kacksel: nomen est omen!?

    deniz: weiter so!

  • B
    broxx

    Ach so, der Deniz is´n Satiriker. Ich dachte immer er wäre nur ein arogantes Arschloch!

  • I
    ion

    [https://www.taz.de/Kolumne-Besser/!104949/] :

     

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    Surch: [Deniz Yücel] :

     

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  • M
    maja

    1. "berlinert intellektuell bemerkenswert schlicht": gerade, wenn man wie der autor aus bayern kommt, sollte man wissen, dass eine dialektfärbung und mangelnder intellekt keine zwangsläufigkeit sein müssen. die zitierte aussage des richters ist auch fachlich absolut richtig und anschaulich.

     

    2. "hübsch nachlässig gekleidet" gegen "elegant": wozu diese unterschwellige bewertung nach oberflächlichkeiten, sowohl bei der sprache, als auch bei der kleidung?

     

    3. das aufwiegen von straftaten mit rechtsradikalem hintergrund gegen straftaten von menschen mit migrationshintergrund, ist müssig. beides ist ein großes gesellschaftliches problem , wobei auch nicht vergessen werden sollte, dass letztere gruppe häufig ebenfalls eine rassistische motivlage aufweist.

  • A
    andreas

    Mann stelle sich vor ein BILD Redakteur X lässt einen Artikel drucken "Frau Kolat möge bitte verrecken" ...

     

    Na wie ließt sich das liebe TAZ ?!? Satire ?! "Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem ander(e)n zu" aber links darf ja alles, auch in SA manier daherschwandronieren wie dieser ...

  • M
    Montherlant

    Und wieder eine Glanzstunde der Realitätsverweigerung in der taz: "insbesondere wenn man den Blick aus den vergitterten Fenstern des Berliner Landgerichts auf die deutsche Realität richtet, in der nicht Migranten Deutsche verrecken lassen, sondern Naziterroristen über Jahre und von den Sicherheitsbebehörden unbehelligt migrantenmordend durchs Land ziehen durften."

     

    Keine Frage, die "Naziterroristen", so es sie denn tatsächlich gegeben hat und sie nicht, wie manche Generationen der RAF von Geheimdiensten gesteuert wurden, haben schreckliche Verbrechen begangen. Wer das aber dazu benutzt, die mittlerweile Tausenden deutschen Opfer, die durch Migrantengewalt ums Leben kamen, verschweigen und verleugnen zu können, betreibt ein ganz finsteres Geschäft.

     

    Und Waibel ist sich auch für den allerletzten Kalauer nicht zu schade: "Vor dem Saal 143 ist eine Gedenktafel angebracht, die daran erinnert, dass sich in den Jahren 1934–1945 genau hier das „Erbgesundheitsgericht“ befand."

     

    Oh man, wirklich ohne Worte...

  • A
    ama.dablam

    im Wesentlichen boring... Aber ein sehr hübscher, geradezu sensationell origineller Gedanke, die Sache mit 33-45, von wuchtiger intellektueller Monstrosität, da wird ein einfacher Landrichter, mitten in der Stadt, blaß. Nun ja, Not (an Argumenten) macht erfinderisch.

  • M
    Michael

    Un gezz?? Vielleicht wären zwei Worte zum Ergebnis der Veranstaltung auch noch drin gewesen?

  • VL
    vergessene Liebe

    Danke Herr Ambros Waibel- n´ schöner Text!

     

    Hmm? Herr Dr. Sarrazin und Herr Yücsel... beide kann man nur mit satirischem Humor/ Fantasie verstehen! Beide- sind- irgendwie `zungenschlagsmässig´ grenzüberschreitende âsthetische Phänomene konträrer Komik -die man mit juristischer Vernunftlogik wohl blockieren konnte...

     

    Aber beide gehören in das `Reich der Kunst´ in der Dialektik der Aufklärung.... Lach* :-)

  • V5
    Vati 5672

    @Zitat aus dem Artikel: ......... in der nicht Migranten Deutsche verrecken lassen.......... Zitat Ende

     

    O RLY?

    Der Mord an Johnny K. war eine Massenpsychose? Und Migranten stimmt zwar, ist aber trotzdem unwahr, weil auch Zitat-

     

    "Je mehr Straftaten jemand begangen hat, je brutaler dabei vorgegangen wurde, sei die Wahrscheinlichkeit umso höher, dass es sich um einen türkisch- oder arabischstämmigen Migranten handelt. Schwerkriminelle mit 30 und mehr erheblichen Straftaten seien zu 80 Prozent dieser Täterkategorie zuzuordnen!

     

    Gemessen an ihrem Anteil an der Bevölkerung lägen die Araber deutlich mit weitem Abstand vorn!" beklagt die Jugendrichterin Kirsten Heisig in ihrem Buch.

     

    Ergänzend: 2 Tote an Silvester. Beides Türken. Der erste von hömm, hömm rrräusper sogenannten "Migranten" mit dem Messer getötet (war es in Ff/M oder Köln? Köln meine ich). Die Migranten waren tadaaa -wen überrascht es?- zumindest mit türkischem Mihigru.

     

    In Hamburg erlag ein türkischer Familienvater einer Schussverletzung, zahlreiche Verwandte /Freunde waren dabei, niemand hat den Rettungssanitätern etwas gesagt, die tödliche Schussverletzung wurde erst im Krankenhaus festgestellt. Die Waffe war und ist verschwunden.

    Hat irgendwie "Gschmäckle". Oder? Einer ist tot, niemand weiß was.

     

    Vorgestern hat ein türkischer Mann seiner schwangeren Freundin etliche male in den Bauch gestochen, Kind ist tot, Mutter schwebt noch in Lebensgefahr. Der Mörder/Totschläger ist auf der Flucht. Das "Falsche" an dem Fall: Das Opfer ist auch Türkin.

     

    Ich will die mutmaßliche Terrorgruppe NSU weder rausreden noch irgendetwas schönreden. Aber hier (deutsche Seite) nur rechtsradikale Mörder und Nazischläger und auf der anderen Seite ("Migranten" (gemeint sind IMMER und NUR Türken-Araber bzw. Moslems) die kein Wässerchen trüben können und wenn dann doch mal verdächtigt (in Berlin, das ist euer Sitz) zu gut 70% bei den Intensivstraftätern vertreten) (die Mihigründler natürlich nicht mitgerechnet, es sind ja Deutsche), ist das natürlich rechtsradikale Propaganda.

     

    Tut mir Leid, wer dermassen die Probleme verdrängt den unterstelle ich Absicht. Im übrigen hat Herr Dr. Sarrazin die Probleme angesprochen die uns belasten und damit mehr für Deutschland getan als die taz in 30 Jahren.

     

    Vati 5672

  • KV
    Konrad von Trott

    Wie schade, dass die taz zum Journalismus unfaehig ist und bleibt. Hier wird griesgraemig und einseitig gehetzt und gezetert. Selbst ueber den Berliner Dialekt versucht sich der an die Tastatur gelassene Praktikant lustig zu machen.

     

    Dass der taz-Hetzer, der hier begruendet am Pranger steht, sich im Ton vergriffen hat (vom verbohrt und humorlosen linkextremistischen Inhalt ganz zu schweigen), liegt doch auf der Hand.

     

    Waere doch toll, wenn das Urteil die taz-Hetze ein wenig einschraenkt und eine saftige Geldstrafe wuerde den verkorksten tuerkischen Deutschlandhassern, die in der Kochstrasse seit Neuestem unverbluemt die Sau rauslassen, moeglicherweise einen kleinen Denkzettel verpassen.

     

    Taz - ist und bleibt irrelevant. Ihr traut Euch doch ohnehin nicht, diesen Leserbrief abzudrucken - denn Eure "Zeitung" braucht kein Mensch. Der Nazi-Vergleich im Artikel feurht zu nichts - Euer Schmierblatt hingegen erinnert immer mehr und immer offensichtlicher an den "Stuermer"... Ein Tag ohne Taz ist immer ein guter.

     

    Gruss

    Konrad von Trott

  • D
    dillinger

    "Deutsche Realität, urdeutsche Erfindung, deutsche Rechtskultur". Und immer mit einer negativen Konnotation. Was soll dieser Hass auf alles Deutsche?

     

    Ist es vielleicht Selbsthass, der sich aus der Erkenntnis speist, dass gerade die Taz nichts anderes als eine typisch deutsche Zeitung ist, mit ihrer moralinsauren Besserwisserei, ihrer andauernden Betroffenheit, ihres ewigen Spiels auf der Klaviatur des selbstgerechten Gutmenschentums?

     

    Im übrigen, werter Autor, ist der Name Waibel viel deutscher als der Name Sarrazin.

  • S
    Sire

    Sieh an, da kabbeln sich zwei ausgesprochene Antipathen, die beide das Beleidigen und Denunzieren als Geschäftsmodell auserkoren haben, vor Gericht, der Ex-Senator und der Franz-Josef Wagner der taz (Bildblog). Wäre eigentlich eine gute Gelegenheit gewesen, sich endlich und ohne Herumeiern von dessen Todeswünschen zu distanzieren.

  • H
    Harald

    Schade das die TAZ nicht über diesen Mord berichtet, sondern sich um Özdemir und Sarrazin kümmert.

     

    Baden-Württemberg: Mann sticht auf Hochschwangere ein und tötet Baby

    http://www.spiegel.de/panorama/justiz/baden-wuerttemberg-mann-sticht-auf-hochschwangere-ein-und-toetet-baby-a-878889.html

     

    Über die Vergewaltigungen in Indien könntet ihr auch noch viel mehr berichten, dann muss man sich nicht so auf den Problemen vor der eigenen Haustür kümmern. Je ferner das Problem entfernt ist, desto besser.

  • SD
    Stimme der Demokratie

    Der TAZ-Autor hat zweifelsohne sich im Ton vergriffen, auch wenn es als Satire interpretiert wird und lächelnd in den Bereich der Banalität verschoben wird.

    Seriöser Journalismus berichtet wohl eher sachlich über Fälle, in die er involviert ist.

     

    Aber die TAZ zieht es vor noch ein Zerrbild der Meinungen Sarrazins dem Artikel voranzustellen. Würde man derart die TAZ fehlinterpretieren, so könnte man sicher sein, dass die bei der TAZ nicht existente Zensur zuschlagen würde.

  • A
    also

    in deutschland hat noch nie ein migrant irgendwen verrecken lassen. so die taz, ganz ohne satire. in der traumwelt wollen sicher viele gerne leben, die es in der reaen nicht mehr tun.

  • WI
    Wollt ihr das totale Rechthaben?

    Oh man, eine "Berichterstattung" über sich selbst mit dem überraschenden Ergebnis, daß man Recht hatte. Das totale Recht. Liebe taz-Leser wollt ihr das totale Rechthaben?

     

    Ich nicht, ich finde der gute Deniz hat mal total danebengegriffen. Ich will nicht die Bild wierhaben, die einem wie Dutschke das verrecken wünscht. Das taten die und sogar die nicht so direkt wie Deniz Yükzel.

     

    Täten es alle wären wir wieder in der Weimarer Republik. Man muß nicht immer rechthaben. Wenn ein Broder Streichervergleiche zu Augstein zurückzieht und sich entschuligt, dann ist es doppelt peinlich was die taz abzieht. Sarrazin mag in manchem richtig liegen aber insgesammt ist er ein Rechthaber deluxe. Die taz toppt ihn nun.

  • K
    kaminsky

    Ist der Rollator und das Nazigericht eine Umschreibung dafuer, dass die TAZ vor Gericht klaeglich gescheitert ist? Darf denn bei einem erfolgreichen Prozess auch mit einer Berichtserstattung gerechnet werden?

  • MH
    Marco Hoffmann

    "der wiederholten öffentlichen menschenfeindlichen und rassistischen Äußerungen Sarrazins"

     

    Gerade sind die Wahllokale mit dem 7leuchter auf wahlkabine und wahlurne unter der flagge mit judenstern für moslems geöffnet, damit die gleich mitkriegen wer die macht hat nach der "wahl" und während dieser menschenverachtende rassismus im bundestag staatsräson ist und jungen nichtmal ihre gesunden organe am penis am leibe behalten dürfen, entdecken Sie ganz furchtbare untaten im wort südländer? Sind Sie bekloppt?

  • K
    Kacksel

    Dieser türkische Lohnschreiber hat mit den Beleidigungen gegen Schünemann doch schon bewiesen, welche Sprache das abgehängte Prekariat spricht.

     

    Halbes Jahr ohne Bewährung, alternativ die Rückführung nach Anatolien.

  • T
    tommy

    "Dass kein Leser dieses Landes auf die Idee kommen dürfte, Yücel habe auch nur im entferntesten ernsthaft gewünscht, irgendwer möge verrecken, ist aber berlinisch gesagt klar wie Kloßbrühe; insbesondere wenn man den Blick aus den vergitterten Fenstern des Berliner Landgerichts auf die deutsche Realität richtet, in der nicht Migranten Deutsche verrecken lassen, sondern Naziterroristen über Jahre und von den Sicherheitsbebehörden unbehelligt migrantenmordend durchs Land ziehen durften. "

     

    Krass eingeschränkte Sicht der Realität Herr Waibel, das eine schließt das andere schließlich nicht aus...aber was solls, bei Leuten in Ihrem Alter sind die Wahrnehmungsschemata so eingefahren, da hilft alles Argumentieren nicht.

    Und dass Yücels verbaler Vernichtungswunsch nicht ernst gemeint war, na ja, sehr schwache Verteidigung.

  • ME
    Man ey

    "Dass kein Leser dieses Landes auf die Idee kommen dürfte, Yücel habe auch nur im entferntesten ernsthaft gewünscht, irgendwer möge verrecken, ist aber berlinisch gesagt klar wie Kloßbrühe;"

     

    Ach Leute! Und wenn man entgegnet, dass die Verlage mit dem Wort "Ne**r" in Kinderbüchern natürlich keine dunkelhäutigen Menschen beleidigen möchten, sondern lediglich die Worthülse in Erinnerung an komische moralische Standards in früherer Kinderliteratur beibehalten möchten, dann gilt das Argument auf einmal nicht mehr. Warum können nicht, unabhängig von politischer Anschauung, einfach einmal dieselben Kriterien gelten? Ganz ehrlich: Dann dürften die ganzen politisch korrekten Argumente auch nicht mehr ziehen. Denkt mal drüber nach...

  • HD
    Herzlichen Dank!

    ... an Ambros Waibel für die detaillrieche Beschreibung des Prozesstages und dabei den Verweis, worüber 1933 bis 1945 gerichtet wurde.

    Sarrazin soll sich nicht so haben; selber schuld, wer (wie Sarrazin) sich nach rechts fährt, indes er links blinkt. Und das mit Vorsatz.

  • AB
    Arne Babenhauserheide

    Also jetzt in die nächste Instanz?

     

    Ich dachte, dass Satire in Deutschland besonders geschützt ist. Falls das nicht so ist, sehe ich echt Schwarz für Georg Schramm…

     

    Vielleicht sollten wir dessen Auftritte noch schnell alle bei yout… ich meine beim WDR runterladen, bevor sie auch zensiert werden.