piwik no script img

Rassismus-DebatteSchwarz ist keine Farbe

Zur Toleranz erzogen, obere Mittelschicht, Akademikerin, weltoffen, weiblich, weiß. Und irgendwo, tief im Innern, rassistisch?

Zwei schwarze Männer – meine Augen waren überfordert Bild: unseen / photocase.com

Es war der 25. August 2009. Ein schwüler, drückender, verregneter Sommertag. Ich kam durchnässt nach Hause. Ich betrat unser Wohnzimmer, da saß er auf der Couch. Meine Mitbewohnerin feierte ihr bestandenes Diplom. Fast alle waren schon gegangen – außer ihm. Nichts sprang mir mehr ins Auge als seine Farbe: schwarz.

Als Kind habe ich gelernt, dass schwarz und weiß keine Farben sind. Ob das stimmt? Er war laut, lustig und charmant. Und für mich in erster Linie schwarz. Er sprach Englisch oder Französisch mit mir, das stand ihm gut. Als er mich das erste Mal in akzentfreiem Deutsch ansprach, fühlte sich das falsch an. Als ich erfuhr, dass er gar kein völlig freier Lebenskünstler und Musiker war, sondern nebenbei einen ganz normalen Bürojob hatte, passte das nicht in mein Bild eines Schwarzen in Berlin.

Ivo lebt seit seinem fünften Lebensjahr in Deutschland. Seine afrikanischen Eltern leben in einem kleinen Dorf in Nordrhein-Westfalen und essen oft Brot mit Wurst und sauren Gürkchen zu Abend. Sagt er.

taz
sonntaz

Diesen und viele andere spannende Texte finden Sie in der sonntaz vom 9./10. Februar 2013. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Für Fans und Freunde: facebook.com/sonntaz.

Unser erstes Date fand auf einem Konzert statt. Später, viel später, erzählte er mir lachend, wie grauenhaft er meinen Tanzstil fand. „You’re such a white girl!“ Nach dem ersten Kuss sagte er: „Du kannst das nicht mit meinen Lippen. I have to show you, how to kiss a black guy.“

Sein Gesicht hatte keine Farbe mehr

Nach drei Wochen klopfte er abends an mein Fenster. Er war mit einem Freund vorbeigekommen und wollte kurz mit mir sprechen. Der Freund war ebenfalls schwarz. Ich erkannte Ivo nicht. Zwei schwarze Männer – meine Augen waren überfordert. Es waren meine Ohren, die mir sagten, in welchen der beiden ich mich gerade verliebte.

Nach einem halben Jahr fuhren wir nachts mit der Straßenbahn nach Hause. Es war zwischen Berlin-Friedrichshain und Prenzlauer Berg, als ich zum ersten Mal sein Gesicht sah. Es hatte keine Farbe mehr, ich sah nur ihn, seine Schönheit, seinen Charakter, sein Selbst. Das wühlte mich auf, ich begann, sein Gesicht zu berühren, seine Umrisse mit den Fingern nachzufahren; ich konnte nicht aufhören, diese Erkenntnis zu beschreiben und erfühlbar zu machen.

Nein, Rassismus war es nicht. Über diese niedere Haltung war ich erhaben, die Allianz mit einem Schwarzen machte mich immun gegen diesen Vorwurf. Wie konnte ich denn rassistisch sein, wenn ich ihn in mein Leben, meine Seele, mein Herz ließ? Dass ich und ein Großteil meines bildungsbürgerlichen Umfeldes trotzdem eine von Xenophobie durchtränkte Grundhaltung an den Tag legen, die von einer zur Schau getragenen Political Correctness übertüncht wird, ist traurige Wahrheit.

Vielleicht kann man das als Rassismus bezeichnen. Vielleicht als Unsicherheit im Umgang mit Fremden. Ich und viele andere in Deutschland sind nicht mit fremdartig aussehenden Menschen groß geworden. Unsere Augen sind nicht an Schwarze gewöhnt. Das erste und wichtigste Attribut Ivos war deshalb immer seine Hautfarbe. Bei meinen Freunden, bei meiner Familie. Erst danach kam seine Musik, seine Lebensgeschichte, sein Studium in England.

Schwarz ist nicht gleich schwarz

Wir stiegen zusammen in die U-Bahn Richtung Alexanderplatz. Es war der Sommer 2010, Ghana hatte als einzige afrikanische Mannschaft gerade das Viertelfinale der Fußballweltmeisterschaft erreicht. Eine Gruppe junger Männer stieg ein, vielleicht haben sie schon Bier getrunken, vielleicht nicht.

Einer knufft Ivo in die Seite und sagt: „Super gespielt habt ihr da!“ Ivo lächelt müde und murmelt ein Dankeschön. Er kommt aus der Grenzregion des Kongos zu Angola. Nein, niemand erwartet, dass ein Europäer einem Afrikaner seine genaue Herkunft ansieht. Aber dass schwarz nicht gleich schwarz und Afrika kein Land, sondern ein Kontinent ist?

Ich wuchs in einer Kleinstadt auf, in der der einzige Skinhead durch eine Nachbarschaftsinitiative zum Wegziehen gezwungen wurde. Der exotischste Junge auf meiner Schule war ein Halbmarokkaner. Meine Eltern haben mich zu Toleranz, Zivilcourage, Loyalität und Selbstbestimmtheit erzogen – glaube ich. In meinen Kinderbüchern kamen dennoch unerklärt und unreflektiert zehn kleine „Negerlein„, der „Negerkönig„ oder unterwürfige „Buschmänner„ vor. Pippi Langstrumpf, die kleine Hexe, Tim und Struppi im Kongo.

Ich war insgesamt zweimal mit dunkler pigmentierten Partnern zusammen. Wie oft musste ich mir „once you go black, you never go back“ anhören. Ein verharmlosender Rassismus? Oder eine lustige Redewendung? Bei einem Klassentreffen erzählte ich von meinem Freund. Eine ehemalige Schulkameradin senkte konspirativ ihre Stimme und fragte: „Ist es denn wirklich so, wie man sagt, mit den Schwarzen? Du weißt schon … Geht es dir nur um die Pimmel?“ Auch heute, Jahre danach, fällt mir nichts zu einer solchen Respektlosigkeit ein.

Er richtete sich ein im Minderheitsdenken

Nein, er wollte nicht deutsch sein. Er wählte Englisch als seine Sprache. Die Deutschen waren immer die anderen. Die schlecht gelaunten, die mürrischen, die kleinlichen. Er würde irgendwann zurück nach Afrika gehen und endlich das Leben leben, welches ihm hier verwehrt werde. Manchmal packte mich die Wut. Dann schrie ich ihn an, er sollte dann bitte seinen deutschen Pass abgeben. Dass er doch mal gucken solle, wie er einen Studienplatz in London bekommen hätte. Dass er sich nicht nur die Rosinen aus dem deutschen, weißen Kuchen picken dürfe.

Er richtete sich wohlig ein in diesem Minderheitsdenken, stärkte seine schwarze Identität und wertete meine weiße ab. Als wir nicht mehr zusammen waren und über meine neue Beziehung – zu einem Weißen – sprachen, machte er sich darüber lustig. Kein „white guy“ könne jemals mit mir umgehen. Seine Selbstaufwertung funktionierte durch die Abwertung der Menschen, die ihn ausgrenzten.

Wenn wir durch die Berliner Straßen gingen und einem Schwarzen begegneten, nickte Ivo ihm fast unmerklich zu. Ich war irritiert. Was sollte diese substanzlose Reduktion auf die gemeinsame Hautfarbe? Gibt es eine schwarze Diaspora? „Ihr seht mich nicht als Deutschen, also bin ich kein Deutscher“, war seine Reaktion. Und natürlich merkte ich, dass er recht hatte.

Dann kam das N-Wort

Mit ihm wurde ich zur prototypischen Weißen, er zu meinem schwarzen Gegenpol. Ich begann, mich Alltagsrassismen und Stereotypen zu bedienen, um ihn zu verletzen. Bewusst setzte ich rassistische Äußerungen ein, um seine Toleranz zu testen. Unsere Beziehungsdramen wurden irgendwann zum Kampf zwischen den Kontinenten, Kolonialherrin gegen Sklave, Erste Welt gegen Dritte Welt. Das ging so weit, dass ich sogar das N-Wort benutzte.

Von meiner Großmutter bekam ich alte, selbst gehäkelte Eierwärmer geschenkt. Sie zeigen ein schwarzes Gesicht und tragen große Ohrringe. Sie zeigen einen schwarzen Menschen, wie ihn die Generation meiner Oma sah: einen Mohren. Nach meinem Empfinden konnte nur eine einzige Person diese Eierwärmer souverän und reflektiert benutzen: Ivo. Ich schenkte sie ihm, als Provokation.

Ich hatte bewusst eine Grenze überschritten und guckte unsicher, ob ich mich diesmal ins Aus befördert hatte. Er lachte, die weißen Zähne leuchteten im Kontrast noch weißer. Genau wie meine Haut neben seiner. Bis zum Schluss ist er schwarz geblieben und ich weiß. Äußerlich und innerlich. Wir haben die Chance verpasst, eine gemeinsame Farbe zu finden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

58 Kommentare

 / 
  • L
    Leser

    Im Femokratieblog steht eine interessante und lesenswerte Rezension über den Artikel:

     

    "Rassismus oder doch eher Sexismus?"

    http://femokratie.com/rassismus-sexismus/02-2013/

     

    Ich zitiere mal daraus:

     

    "... Die Autorin sollte sich mMn nicht um gemeinsame Farben Gedanken machen, sondern um ihr Weltbild im allgemeinen und das der Männer im Besonderen. ..."

     

    So sehe ich das übrigens auch!

    Sorry, Frau Rosendahl.

  • D
    demonkoryu

    Ich denke, dass dieser Artikel vielleicht zu komplexe, widersprüchliche Gefühls- und Gedankenwelten beschreibt, als dass ihn ein realitätsferner Mensch mit "#rassistisch!"-Reflex nachvollziehen kann.

     

    Es müsste auffallen, dass die Ich-Erzählerin innerlich geradezu zerrissen ist, weil sie Angst hat, eine Rassistin zu sein.

     

    Das zeigt einen Umgang mit den Umständen einer solchen Beziehung in Deutschland, der ungleich tiefgehender ist als der von Zaungästen, die einfach nur - reflexhaft! - ihren Nazistempel dahin hauen, wo sie denken, dass er passt.

     

    Leute, die ihr so handelt: Ihr hättet den ersten Stein geworfen. Damals. Ohne Selbstzweifel. Denn Ihr währt davon überzeugt gewesen, dass richtige zu tun.

  • P
    Plastiklöffel

    Also ich bin schwarz und empfinde den abschluss des artikels als etwas störend.

     

    Als schwarzer in deutschland vergisst man die stigmatisierung nie. Man hat keine chance, weil die deutschen ebenso wie andere konsequent stigmatisieren (den typischen schwarzen, türken, ossi, etc.).

     

    du bist immer der schwarze. in den 90ern hatte man dank mola adebisi, Will Smith und co. nen kleinen coolnes faktor ...der ist aber wieder aufgebraucht.

     

    diese stigmatisierung macht auch vor keiner beziehung halt. ich finde, dass zeigt der textinhalt ganz gut. die frage bzw. der entscheidende punkt ist doch, wie man sich selbst ein bewusstsein für dieses verhalten schafft und ob man die motivation und fähigkeit entwickeln kann, die eigene vorgefertigte denkhaltung mehrfach zu hinterfragen und anzupassen.

     

    darauf muss man sich einlassen und muss probieren. ich finde es allerdings nicht ok, wenn eine solche beziehung bestimmte grenzen nicht einhalten kann. keine meiner weißen freundinnen hat mich im streit jemals mit neger beschimpft. ich muss meine freundin auch nicht mit nutte oder naziirgendwas beschimpfen, um meine/ihre Toleranz auszutesten.

     

    da ich als schwarzer deutscher voraussichtlich mein ganzes leben hier verbingen werde, ärger ich mich oft sehr darüber, wenn schwarze (vielleicht aus der resignation heraus) bei diesem wechselseitigem spiel auch noch mitmachen, sich diskreditierungen gefallen lassen und ihrerseits bilder von typischen weißen aufgreifen.

     

    für die leute, die einer ausdifferenzierten diskriminierungsdebatte gelangweilt oder genervt gegenüberstehen sei gesagt, dass integration genau da anfängt. wenn man diesbezügl. nicht bereit ist, früh über das eigene selbstverständnis nachzudenken muss man sich nicht wundern, wenn einige viele zwischen den stühlen stehen, sich ausgegrenzt fühlen und sich von der mehrheitsgesellschaft abwenden. is aber nur meine meinung...

     

    _natürlich gehört

  • M
    Martin

    Als ich meinen Mitbewohner in seinem asiatischen Heimatland besucht habe, hat es 4 Wochen gedauert, bis ich die Menschen halbwegs auseinander halten konnte: Und dabei war ich dort Tag und Nacht von Nicht-Europäern umgeben. Ich glaube, dass zumindest dieser Aspekt nichts mit Rassismus zu tun hat.

  • NR
    Nicola Rosendahl

    Liebe KommentatorInnen,

     

    vielen Dank für die rege Diskussion. Es freut mich, dass einige von Ihnen sehr genau erkannt haben, worum es in meinem Text geht - und tatsächlich mit ihren Vermutungen, unsere Beziehung betreffend, sehr richtig lagen.

     

    Viele der anderen Kommentare stimmen mich eher traurig, weil ich den Eindruck habe, dass sich die KommentatorInnen über mich und meine Erfahrungen erheben. Ich frage mich ehrlich, in welchen multikulturellen Gesellschaften Sie großgeworden sind, dass Sie meine Erlebnisse als so absurd abtun? Wie viele schwarze Menschen haben Sie in Ihrem Freundeskreis? Wie oft sind Sie eine Beziehung mit einem schwarzen Menschen eingegangen?

     

    Es wundert mich, dass wenige dunkelhäutige Menschen kommentiert haben, bzw. niemand das als Argument genutzt hat. Mich hätte die Meinung von Betroffenen interessiert.

     

    Übrigens war und bin ich mit Ivo in engem Kontakt, was den Text angeht. Er sagte am Tag der Veröffentlichung: "Well written. Your selling your life... Anyway. Well written. Ich erkenne mich nicht wirklich, ich erkenne dich in dem Artikel. It's your observation. I am more than that. My story and thoughts and experiences are more complex. But anyway, well written. Be happy." Und genau darum geht es: Ich habe meine - weiße - Sicht der Dinge geschildert. Ich habe kein Porträt über Ivo geschrieben, ich bin bei mir, meinen Gefühlen, meinen Eindrücken und Erlebnissen geblieben. Nicht mehr und nicht weniger.

  • C
    Chipaya

    Die Ehrlichkeit des Artikels ist beeindruckend, deswegen aber auch schockierend. Man fragt sich an vielen Stellen, wie durchgeknallt die Autorin wohl ist, wieso der Partner sich darauf einließ und wie es so eskalieren konnte. Da wollten sich wohl zwei Leute etwas beweisen und der Partner war eher Statist als Person.

    Die Abwertungen im Parterschaftsstreit sind auch sehr typisch, wenn es nur noch ums Verletzen geht. Wäre sie Ostdeutsche und er Westdeutscher, wäre statt dem "N-Wort" eben "Zonengaby" und "Besserwessie" gefallen.

    Ich glaube wir brauchen mehr von diesen persönlichen Schilderungen um wirklich das Problem des Rassismus zu verstehen. Auch wenn es mehr weh tut, als hinter der Fassade des PC Scheingefechte um Kinderbücher und Süßspeisen zu führen. Oder gerade deshalb.

  • F
    Farbenmacher

    "Als Kind habe ich gelernt, dass schwarz und weiß keine Farben sind. Ob das stimmt?"

     

    Frau Rosendahl,

     

    schwarz ist keine Farbe, das ist korrekt...

    Schicken Sie weißes Licht durch ein Prisma, dann kommt die Erkenntnis, siehe z.B. Regenbogen...

     

    Wer waren Ihre Lehrer?!

  • J
    Jevu

    Ich mag an dem Artikel, dass er ehrlich ist. Verlogene Texte zum Thema gibt es schon viel zu viele. Ich finde es gut, dass sich die Autorin nicht als unfehlbare Anklaegerin anderer dartellt, sondern so ueber sich und ihren Ex schreibt wie sie damals und heute empfunden hat. Mit allen Vorurteilen und Verunsicherungen.

  • Z
    zensiert

    dieser text ist nur ein weiterer aus der sicht eines weißen. wie wäre es mal, zur abwechslung, einen text aus einer schwarzen perspektive abzudrucken, liebe taz???

     

    abgesehen von der menge an reaktionen der mehrheitlich weißen und sich angegriffen fühlenden masse an leuten hier würde da mMn ein text aus einer anderen sichtweise viel mehr bewirken!

     

    denn wie sich ein/e weiße/r mann/frau fühlt wenn er/sie in einer beziehung ist, das kann ein großer teil der leserInnen hier auch nachempfinden. aber wie es hier ivo geht, das erfahren wir nicht - nur über seine freundin, aber die steckt ja nicht in seiner haut.

     

    druckt einen text ab, der die sicht eines schwarzen beschreibt und ihr seid super! denn dann kann man für dieses mal sagen, dass eure berichterstattung ausgewogen ist!

  • S
    Struwwelpetra

    Also mich interessiert dieses ganze Rassismus-Gedöns überhaupt nicht. Ich verstehe weder, was der Vorwurf "Rassismus" impliziert, noch warum das schlimm sein soll. Ist ja auch egal.

     

    Aber die empörten Kommentare sind echt lustig ;-)

  • S
    Steffen

    Ich als weißer Deutscher findet es zu Kotzen was diese anonyme Frau geschrieben hat. Es ist rassistisch agressive und belestägend. Das IHR als Zeitschrift sowas veröffentlicht eine Schande.

  • K
    Kopfschüttler

    Ich bitte vielmals um Verzeihung, aber bei diesem Artikel kommt mir einfach jegliche Sachlichkeit abhanden! Wenn die Autorin allen ernstes der Meinung ist, dass sie über dieses "niedere Gefühl [ Rassismus ] erhaben ist" muss ich ihr leider mitteilen,dass ich eine größere Ansammlung von Exotisierungen und Rassismen gebündelt in einem einzigen Artikel noch nicht einmal in der Welt oder der Frankfurter Allgemeinen gefunden habe! Am laufenden Band werden Rassismen reproduziert, es wird nichts hinterfragt und dort wo die weiße Person einmal wirklich auf ihre weißen Privilegien gestoßen wird reagiert sie typisch weiß, vorhersehbar aggressiv mit noch mehr Reproduktion von Rassismus und Gewalt! Wenn die betreffende Person schon beim Anblick zweier Schwarzer Männer überfordert ist oder kaum in der Lage ist etwas anderes zu assoziieren außer Fremdheit empfehle ich ihr sich dringendst in psychologische Behandlung zu begeben! Rassismus ist heilbar! Klar: Dem Betroffenen werfe ich auch vor rassistische Klischees reproduziert zu haben, aber er befindet sich in dem Diskurs weder in der Machtposition noch hat er sich geweigert sich so zu positionieren, sondern er hat noch am ehesten Tatsachen benannt, in dem er die Rassistin dazu gezwungen hat sich als weiß zu identifizieren. In diesem Artikel sind nicht etwa weiße Rassistin und Schwarzer Betroffener daran gescheitert eine gemeinsame Farbe zu finden sondern die weiße Rassistin hat versucht seine Schwarze Positionierung zu brechen, Exotisierung und Rassismus am laufenden Band gelebt und sich hingegen durch und durch geweigert sowohl ihre Position und Verantwortung als Weiße anzuerkennen, noch seine Position und Lebensrealität als Schwarzer zu akzeptieren! EPIC RACIAL FAIL!

     

    Ich habe mir überlegt für das online Angebot der TAZ zu bezahlen, da einige vergangene Artikel darauf hindeuteten, dass es sich um eine Zeitung mit Anstand handelt. Mit diesem kolonialromantischen Artikel ist diese Zeitung für mich nun leider ebenfalls gestorben!

  • A
    Alice

    Kaum zu glauben was die taz sich mal wieder geleistet hat. Unter dem Label 'Rassismus Debatte' können also weiße ihren gesamten Rassismus auskotzen, sich dann Journalistin nennen und einen Job bei der taz bekommen. Es ist zum kotzen. Und nein, es ist keine kritische Reflexion, den gesamten gewaltvollen Rassismus aufzuschreiben und in einer Tageszeitung zu veröffentlichen. Es ist gewaltvoll und rassistisch, und sonst nichts. Was ist eigentlich bei der taz los?

    "taz.de behält sich vor, beleidigende, rassistische oder aus ähnlichen Gründen unangemessene Beiträge nicht zu publizieren." - fast die gesamte Debatte zu diesem Artikel steht echt in harter Konkurrenz zum Artikel selbst, lauter angehende taz-Journalist_innen werfen mit Rassismus um sich und wollen dabei beweisen, wie reflektiert sie doch sind...

     

    Und nein, es ist NICHT mutig so einen Artikel zu veröffentlichen. Das ist nicht selbstkritisch und ehrlich, dass ist einfach nur rassistisch und vollkommen daneben! Der rassistische Normalzustand ändert sich auch nicht nur wenn alle weißen jetzt mal die Medien zumüllen mit ihren ekelhaft rassistischen Fantasien.

     

    Ich will, als weiße, so einen Dreck auf jeden Fall nicht in der Zeitung oder sonstwo lesen und kaufe die taz aus genau diesem Grund sowieso seit langem nicht mehr.

  • A
    astronaut_

    @ Geschichte eines Mittelstandundsoweiter...:

     

    Nein, das weiß ich nicht. Ich nehme die Geschichte, wie ich sie verstehe. Was sich wirklich ereignet hat, kann ich nicht beurteilen.

     

    Meine Lesart ist die, dass so etwas wie die unsägliche Verwendung des N-Wortes der Autorin widerfahren ist, obwohl sie doch so kritisch mit dem Thema auseinandersetzt.

    Zu entschuldigen ist es überhaupt nicht - das habe ich auch nirgends versucht. Die Autorin scheint mir geradezu entsetzt darüber, das sie zu so etwas imstande ist, eben obwohl sie die Wahl hatte. (Ich glaube, ich habe das schon kapiert.)

     

    Allerdings geht es auch gar nicht um Schuld. Es geht darum zu begreifen, welche Mechanismen in uns sind, durch die wir in vielen Situationen rassistisch denken und handeln. Oft ganz subtil. Das ist die Voraussetzung, daran etwas zu ändern.

     

    Deshalb finde ich ihre Ehrlichkeit sich selbst gegenüber so mutig: trotz allem scheitert sie gegenüber ihren persönlichen Werthaltungen. Das bringt zum Ausdruck, wie tief verankert Rassismus ist. Dieses Eingeständnis ist offenbar eine leidvolle Erfahrung für sie. Aber weder resigniert sie deshalb noch verharmlost sie dies. Im Gegenteil, sie versucht, sich dem zu stellen.

    Das ist so leicht nicht.

     

    An dieser Stelle nachzutreten, indem sie einer pauschal abzuwertenden Kategorie zugeordnet wird, finde ich da unangemessen und verletzend. Es hat auch den Anschein, dass das eigentliche Problem (Rassismus) über die Konstruktion des Anderen ausgelagert wird.

     

    Wie wär's, wenn wir zu einem freundlicheren Umgang zurückkehren. Danke.

  • R
    Ronja

    Dass die Taz-Reaktion es sich erlaubt einen solchen unreflektierten, rassistischen Artikel zu veröffentlichen ist eine absolute Dreistigkeit.

     

    Ich werde davon absehen die Taz jemals wieder zu erwerben und auch meinen Freund_Innen davon abraten.

  • A
    @astronaut_

    @ Geschichte eines Mittelstandsgirls aus dem Rosinenkuchen: Angewidert von der schonungslosen Ehrlichkeit der Autorin sich selbst gegenüber? Oder von der hässlich entblößten Wirksamkeit des Rassismus (in uns selbst)?

     

    Sie gehören zur gleichen Schicht wie die Autorin nicht wahr, deswegen müssen Sie sie verteidigen.

     

    Sie wissen natürlich Bescheid darüber, dass alles von der Autorin dargelegte sich zwangsläufig und folgerichtig vollzogen hat, der eigenen Sozialisation geschuldet. Wer ehrlich ist, gibt das zu. Jenseits rassistischer Einstellungen kann ein "weißer" Mensch gar nicht ticken, sind ja alle gleich oder wie?

     

    Sie kapieren nicht, dass man sehr wohl eine Wahl hat. Dem Partner im Streit das N-Wort entgegenzuschleudern ist widerlich, menschlich unterirdisch. Ich erlaube mir, mich emotional zu echauffieren. Genau daran mangelt es Leuten wie Ihnen: an Herz, i. S. von Mut und Liebe. Also klammern Sie sich weiter an Ihre Theorien und "ehrlichen Bekenntnisse", Sie Armer!

  • A
    astronaut_

    @ D.J.: Das war auch nicht rassistisch. Beschäftigen Sie sich doch einfach erstmal mit dem Thema, bevor Sie sich hier offenbaren. Sie können das.

     

     

    @ kommentator: Haben Sie wirklich nicht die dargestellte Befangenheit und Selbstkritik der Autorin in diesem Artikel verstanden - wie sehr sie in der Beziehung von ihrer eigenen rassistischen Prägung eingeholt wurde?

     

     

    @ John: Mal so suggestiv gefragt - Finden Sie nicht auch, dass ihre ad-hoc-Diagnose vor allem die Funktion erfüllt, sich die Auseinandersetzung mit dem Thema zu ersparen? Wenn Sie psychologisch aber offenbar so geschult sind, kriegen Sie es introspektiv hin, den Motiven dazu auf den Grund zu gehen?

     

     

    @ Metamade: Danke für ihren Kommentar.

     

     

    @ Kalmat: Mh, das könnten auch einfach ihre Widerstände sein, sich mit diesem "lästigen" Thema auseinanderzusetzen. Nicht überdosieren.

     

     

    @ Freundin: Haben Sie die Respektlosigkeit wirklich nicht verstanden? Mmh.

     

     

    @ Nice1: Wenn Sie sich mit dem Rassismusbegriff mal auseinandergesetzt hätten, wüssten Sie, dass das schlichtweg nicht möglich ist. Rassistisch ist allein ihre Aussage.

     

     

    @ Peterchen: Denken Sie an den Peter in ihnen. Er wird es schwer haben in einer rein biologistischen Welt.

     

     

    @ Michael: Sie haben sicher recht, was Theorie und Wirklichkeit von PC angeht. In Bezug auf Rassismus mag es z.B. daran liegen, dass wir alle nicht rassistisch sein wollen und einige (wie die Autorin) sogar ganz gut wissen, was dahinter steckt. Und trotzdem sind wir es. Deswegen sind rassistische Kinderbücher auch keine Lappalien.

     

     

    @ Spongo: Auffällig ist auch bei ihnen das Unwissen bzgl. des Themas Rassismus. Schlimmer aber die offenbare Gleichgültigkeit, sich dem zu widmen. Denn es ist ja so gar nicht "wurscht". Aber ihnen kann es wurscht sein. Das ist leider ihr Privileg.

     

     

    @ Geht's noch: Eine empathischere Lesart könnte zu einem anderen Ergebnis führen. Die Autorin beschreibt ein zeitweises Erleben, in dem die sozialisierten rassistischen Unterscheidungen auf einmal nicht mehr greifen. Kaum vorzustellen, wie schön das wäre.

     

     

    @ Geschichte eines Mittelstandsgirls aus dem Rosinenkuchen: Angewidert von der schonungslosen Ehrlichkeit der Autorin sich selbst gegenüber? Oder von der hässlich entblößten Wirksamkeit des Rassismus (in uns selbst)?

  • I
    ich

    dein "rassismus" war eher der sieg deines eigenen ego´s über deine gefühle.

    der "rassismus" in dir hatte nicht die absicht rassistisch zu sein, es ging nur darum ihn, den mann, zu verletzen.

    dieses verhalten hast du irgendwo irgendwann mal gelernt, so wie wir alle.

    wenn wir an die grenzen unserer gefühle stossen werden wir weich, angreifbar, kontrollierbar, geben freiheit ab. die typisch deutsche abwehrreaktion ist überkompensation, es drückt sich in der abgrenzung und damit zusammenhängenden "beleidigungen" aus. diese "beleidigungen" haben dann in erster linie nicht die funktion dem gegenüber schaden zuzufügen, sondern sind der versuch sein inneres, seine gefühle, von aussen mit argumenten zu überzeugen.

     

    du benutzt rassismus als vorwand um dich deinen gefühlen nicht stellen zu müssen. das ist nicht rassistisch. es ist eher sexistisch. dir ist ähnliches sicher schonmal passiert, daran kannst du dich sicher nur nicht mehr erinnern weil es keine besondere situation war, du also keine rassismusfloskeln benutzt hast um dir selbst den mann und deine eigenen gefühle madig zu machen.

     

    und er hat recht, auch wenn er es wohl auch positiv-diskriminierend ausgedrückt hat: wahrscheinlich könnte nur er mit dir umgehen, bzw. will er es auch. er will mit dir umgehen, auch wenn du so verkopft bist. glaub mir, andere schwarze männer, überhaupt andere männer, die nicht so viel für dich empfinden würden es, also dich, nicht ertragen wollen. warum auch?

  • DP
    Daniel Preissler

    Ein toller Text!

     

    Natürlich sieht jedeR hier und da eine Kleinigkeit anders...

    Einige Kommentare verkennen jedoch die Leistung, die hinter diesem Text steht: Berichten von sehr Persönlichem, eigenen Gefühlen und Schwächen, Hinterfragen der eigenen Sozialisation ohne diese oder sich selbst komplett zu verteufeln, Unterscheidung verschiedener Ebenen und verschiedener - sowohl subjektiver als auch gemeinschaftlicher - Sichtweisen.

     

    Viele Kritiker hier im Forum sind zu dieser Leistung (im Moment noch) nicht fähig und glauben anscheinend an die Möglichkeit einer widerspruchslosen, glatten persönlichen Einheitsperformance und -welt, die ohne jeden Zweifel und mit dem sicheren Gefühl für das Richtige und Korrekte über allen Sozialisationen und Gegensätzen schwebt.

     

    Dank und freundliche Grüße an die Autorin!

    DP

  • AK
    Anatol Kar

    Was um alles in der Welt sind das für Provinzpossen?

    "Ivo"macht einen auf "Exoten" mit dem lächerlichen Versuch, Antideutscher zu sein und als "100% Ausländer" zu punkten und "Nicola" muss sich den erträumten Antirassistinnenstatus täglich aufs neue selbst beweisen, am besten mit einer politisch korrekten, aber emotional anstrengenden Beziehung.

    Kommt einfach wieder zusammen, Ihr braucht Euch beide gegenseitig nötiger als die Welt Euer Ethniengezicke!

  • C
    claus

    Racism sells! Ist das jetzt eine Strategie der taz?

     

    Struktureller und institutioneller Rassismus - also systematische Diskriminierungen, die mittels rassialisierenden Zuschreibungen ausgeübt werden - werden auch in persönlichen Interaktionen gelebt und beeinflussen unsere Sozialisation, unser Denken, Sehen usw. ALlerdings können wir uns damit auseinandersetzen.

    Die Autorin geht davon aus, dass wer 100 Prozent oder O Prozent rassistisch eingestellt ist, was natürlich Quatsch ist. Und auch persönliche Beziehungen sagen nichts über Einstellungen und Handlungen aus.

    Erschreckend finde ich, dass die Autorin nicht sieht oder sehen will,

    dass ihr Partner ständig racial profiling und Abwertung, also Rassismus, erlebt und sie auf die eigene Erfahrung mit racial profiling mit rassistischen Abwertungen (das N-Wort, rassistische Geschenke) reagiert und sich dann insgesamt als Opfer von Rassismus darstellt und ihre soziale und strukturelle Privilegierung nicht thematisert, ebensowenig rassistische Gewalt, Kolonialismus, Gewalt gegen Schwarze in der NS-Zeit.

    Ich bin erschreckt und ärgerlich dass die taz einen Text abdruckt, der eher Vorurteile bestärkt und einem im Gewandes des Antirassismus auftretenden Text, der viele rassistische Aussagen ("Frmdartig", war nicht möglich, den Anblick zweier Schwarzer zu verarbeiten, N-Wort, M-Wort, ...) beinhaltet.

     

    (den Text hatte ich eben schon gesendet, wieso taucht das nicht auf?)

  • L
    lol

    "Irgendwie lustig, eine Zeitung wie die taz veröffentlicht einen Artikel, den man als ehesten wohl als Warnung vor interethnischen Beziehungen bezeichnen könnte. " vielleicht will sich die Autorin damit auch an die rechtsradikalen Männerrechtler ranwanzen.

  • C
    Claus

    Racism sells! Ist das jetzt eine Strategie der taz?

     

    Struktureller und institutioneller Rassismus - also systematische Diskriminierungen, die mittels rassialisierenden Zuschreibungen ausgeübt werden - werden auch in persönlichen Interaktionen gelebt und beeinflussen unsere Sozialisation, unser Denken, Sehen usw. ALlerdings können wir uns damit auseinandersetzen.

    Die Autorin geht davon aus, dass wer 100 Prozent oder O Prozent rassistisch eingestellt ist, was natürlich Quatsch ist. Und auch persönliche Beziehungen sagen nichts über Einstellungen und Handlungen aus.

    Erschreckend finde ich, dass die Autorin nicht sieht oder sehen will,

    dass ihr Partner ständig racial profiling und Abwertung, also Rassismus, erlebt und sie auf die eigene Erfahrung mit racial profiling mit rassistischen Abwertungen (das N-Wort, rassistische Geschenke) reagiert und sich dann insgesamt als Opfer von Rassismus darstellt und ihre soziale und strukturelle Privilegierung nicht thematisert, ebensowenig rassistische Gewalt, Kolonialismus, Gewalt gegen Schwarze in der NS-Zeit.

    Ich bin erschreckt und ärgerlich dass die taz einen Text abdruckt, der eher Vorurteile bestärkt und einem im Gewandes des Antirassismus auftretenden Text, der viele rassistische Aussagen ("Frmdartig", war nicht möglich, den Anblick zweier Schwarzer zu verarbeiten, N-Wort, M-Wort, ...) beinhaltet.

  • K
    Klassenkampf

    "Unsere Beziehungsdramen wurden irgendwann zum Kampf zwischen den Kontinenten, Kolonialherrin gegen Sklave, Erste Welt gegen Dritte Welt. Das ging so weit, dass ich sogar das N-Wort benutzte. "

     

    Die Konzentration auf die Hautfarbe verstellt den Blick auf die eigentlichen Differenzen und die liegen in der sozialen Herkunft und Klassenzugehörigkeit.

     

    Ich glaube nicht, dass Sie eine Rassistin sind. Aber eine von vielen Angehörigen der bildungsbürgerlichen "oberen Mittelschicht", die reflexhaft ihre kulturelle Machtposistion verteidigen, sobald die Anerkennung der eigenen "vornehmen Gesinnung" in Frage gestellt oder ganz verwehrt wird, egal in welcher Form.

  • O
    Oachkatz

    Befindlichkeitsjornalismus, liebe taz? Bisschen arg Schulzeitungsniveau. Interessant für Frau Rosendahls Leben mag diese Beziehungsgeschichte gewesen sein, für die gegenwärtigen Debatte finde ich es wenig hilfreich.

  • V
    Vorgeschoben

    Obere Mittelschicht, Akademikerin.

    Ein Klassenproblem?

  • M
    manfred (61)

    Weshalb darf man einen Farbigen nicht auf seine Hautfarbe reduzieren, sich aber in ungezählten Talkshows z. B. über Dicke das Maul zerreißen, sie pauschal als dumm, willenlos und sowieso Unterschicht stigmatisieren? Weshalb darf man Schwarze nicht als solche wahrnehmen, sich aber in aller Öffentlichkeit über Behinderte Menschen lustig machen und dann auch noch meinen, die verstünden ja Spaß? Nur zwei Beispiele. Wo also fängt Rassismus an?

  • R
    ReadTimWise

    An die Autorin,

     

    dieser Artikel ist unter aller Würde. Sie haben nichts gelernt und verstehen ganz und gar nicht worum es geht! Sie sprechen das Thema Rassismus zwar an haben aber keine Ahnung was ethnische Ausgrenzung ist. Bitte setzen Sie sich mal mit critical whiteness auseinander. Wenn sie es verstanden haben, können sie ja nochmal versuchen einen Artikel zu schreiben. Ich verstehe, dass sie hiermit versuchten auf die 'Diskriminierung in uns' hinzuweisen, aber geklappt hat es deswegen nicht.

     

    Ich verbleibe hoffnungsvoll-- sie nehmen die Kritik ernst.

     

    PS: Auch sollten Sie sich mal fragen in was für einer Beziehung die da lebten... Gewalt fängt oft verbal an.

  • M
    Margez

    wie kann die taz es verantworten solch einen rassistischen artikel abzudrucken? jeder satz war für mich eine zumutung und tut allen leser_innen of color gewalt an. mir fehlen die worte für das, was und wie es beschrieben wurde. nicola rosendahl, sie haben den vogel definitv abgeschossen. was wollen sie damit bezwecken?

     

    freuen sie sich jetzt über die vorgänger-kommentare, die so dermaßen rassistisch sind?

  • G
    GrundGesetzWatch

    Er kommt aus der Grenzregion des Kongos zu Angola. Nein, niemand erwartet, dass ein Europäer einem Afrikaner seine genaue Herkunft ansieht.

     

    Angola (schwärzer gehts nicht) hat sehr viele Täler welche von den anderen komplett abgeschlossen sind und sie sprechen dort sehr oft lokale Sprachen welche kein Dialekt sind, sondern komplett anders sind wie im Nachbartal. Ein Bekannter von mir hat dort eine Universität aufgebaut und schwärmt ebenso wie ich - ich hab enge angolanische Freunde - von deren Sprachgenie; dreisprachigkeit ist dort Mindeststandart. Drei Monate Deutschland - zuhause nur deutsch sprechend - und sie sprechen aktzentfrei perfekt deutsch. Ich erlebe es ausnahmslos als pefekt gelungene Integration, vor allem auch dass sie die freiheitlichen Werte von unserem GG vertreten.

     

    wie grauenhaft er meinen Tanzstil fand. „You’re such a white girl!"

     

    Stimmt, sie tanzen wie Weltmeister und haben es im Blut und die meisten meiner anderen persönlichen Freunde haben durch mein Hobby eine andere Hautfarbe.

     

    Zusammenfassend möchte ich anmerken dass die Autorin aus meiner Sicht nicht differenzieren kann, sprich woher kommen die Bildungshungrigen (Vietnam) und die Bildungsfernen welche sich nicht integrieren wollen, oder die türkischen Nationalisten.... Aber das ist ja alles Sarrazin..... Und Ja, diesmal bloggte auch GGGW auf der TAZ...

  • JM
    J. Murat

    Kleinbürgerliche Spießer, die doch so anders sein wollten als die Eltern, müssen entdecken, dass ihre weltoffene Multikultitoleranz nur Show ist.

    Blöde Sprüche über Hautfarbe oder Nichthautfarbe helfen da auch nicht weiter.

    Nicola, Du bist wie Du bist und wenn Du nun mal emotional zwischen "Weißen" und "Schwarzen" unterscheidest, bist Du deswegen keine Rassistin.

    Das bist Du erst wenn ein Handeln davon beeinflusst wird.

    " Der Mensch kann tun was erst will aber erst kann nicht wollen was erst will"

    (Schopenhauer)

  • ET
    Eddy Torial

    Ungewohnt ist nun mal ungewohnt. Am End entscheidet doch, wie man damit umgeht. Ob man zulässt es zum Gewohnten werden zu lassen, oder das Fremde zwanghaft zementiert. Problematisch für viele wird sein, dass Neues zu Normalem werden zu lassen, meist nicht ohne Veränderung des Selbst von Statten geht. So geht Rassismus letztlich auch im Narzissmus auf. Und der, der von sich denkt, kein Rassist zu sein, kämpft mit der Dissonanz zwischen Selbstbild und Befremdung durch Neues, was nicht selten in auffälliger Freundlichkeit oder schlichter Unsicherheit mündet. Ist auch nicht weiter schlimm - dauert nicht lang. Ich denke, (das gilt für bekennende nicht-Rassisten) wir sollten akzeptieren, das Veränderung Zeit braucht, dass wir diese Veränderung spüren werden und für diesen Prozess nun mal ein wenig Geduld brauchen. Dann macht uns die mangelhafte Struktur unseres Gehirns eben erst mal zum Rassisten, aber der Mensch wäre nicht Mensch, wenn er nicht auch etwas dagegen tun könnte.

  • M
    Maudit

    Wenn man den Text so liest und die Wortwahl von Nicola Rosendahl beim Lesen registriert, möchte man Ihr einen Antirassismus-Workshop und Ihrem Ex-Freund einen Empowerment-Workshop empfehlen (z.B. bei Phoenix e.V.). Denn gestern scheint auch heute zu sein - wenn auch etwas reflektierter, aber vorbei ist es noch nicht.

  • L
    Luzie

    Der Beitrag beleuchtet sehr persönlich und schonungslos rassistische Selbstläufer und Grenztestungen in uns allen. Es lohnt sich, statt mit dem Finger nur auf andere zu zeigen (was auch geschehen muss)die eigenen "kleinen" Fauxpas und Automatismen genauer zu betrachten, die auch in uns sind und zuweilen herausdrängen, wenn wir uns noch so berechtigt über jeglichen Rassismsvorwurf erhaben fühlen, weil wir ach so tolerant sind oder selber schwarz oder verbandelt oder was auch immer.

    Erst wenn wir uns diesen Selbstläufern und dem immer noch bestehenden Machtgefälle zwischen schwarz/weiß, normal/exotisch, einheimisch/fremd, alsMenschwahrgenommen/alsSchwarzeRwahrgenommen bewusst werden und uns dem stellen, dann kann sich nach und nach etwas ändern.

     

    Vieles deckt sich mit meiner Erfahrung und es wird viel zu wenig thematisiert.

     

    Danke für die Denkanstöße.

  • N
    nox

    Eines haben alle xismus Debatten gemeinsam: Falschverstandene oder missbrauchte Hypersensibilität entwertet zuerst den Begriff und dann den berechtigten Kampf gegen das eigentliche Problem. Wenn das erste, was einem an einem Menschen auffällt, seine Hautfarbe ist, dann ist das - vor allem wenn es in einem Neugier und keine Ablehnung auslöst - kein Rassismus sondern das normalste von der Welt. Und den wirklichen Rassisten kann man keinen größeren Gefallen tun, als natürliche Reaktionen mit dem Aufkleber Rassismus zu versehen, denn dann sind sie ja bald von allen anderen gar nicht mehr zu unterscheiden. Und wenn doch sowieso alle rassistisch sind, dann kann man doch auch mal sagen, was einen an den Afrikanern, den Türken oder den Asiaten schon immer gestört hat, oder, Herr Sarrazin? Nein, wer mit fast Siebzig spät abends an der Bar einen linkisch verunglückten Annäherungsversuch macht, ist ein armes Schwein aber kein Sexist. Und wer die Wahrheit über die menschenverachtende israelische Politik sagt oder schreibt, ist, selbst wenn er das in polemisch überspitzter Weise tut und damit deutlich macht, dass eben diese Politik alte Ressentiments bestätigt, kein Antisemit. Aber wer so tut als gäbe es im Kampf gegen all diese Übel keinen Unterschied zwischen dem Einen und dem Anderen, will entweder die inquisitorische Macht der Begriffe als Totschlagargument missbrauchen oder er ist ein gefährlicher Idiot. Es scheint ein paar Diskussionen zu geben, denen mit diesem Mittel schnell der Garaus gemacht werden soll. Oder sollen sie vielleicht auch nur von den wirklichen Themen ablenken?

  • AF
    Alandulus Fugatsi

    Liebe Nicola,

     

    Ich finde die Intention des Artikels interessant, nur würde ich mir wegen der Konsistenz der Argumente wünschen, dass du Beschreibungen wie "fremdartig aussehend" oder "exotisch" in Relation zu People of Colour überdenkst. Ist es nicht widersprüchlich einen Artikel gegen den Rassismus zu schreiben, aber zu implizieren, dass People of Colour zu einer Gruppe nicht dazugehören, weil sie "fremdartig" aussehen? Sind weiße Leute nicht "fremdartig"? Ist das "fremdartige" schwarz, dunkel? Worüber es sich lohnt nachzudenken sind die Vorstellungen von Gruppen, die wir haben: Das Wort "fremdartig" impliziert einen Vergleich zwischen zwei Gruppen: es gibt die, die als Muster in einem Vergleich dienen und diejenigen, die von dem Muster abweichen (nämlich die "fremdartigen"). Es wäre zu fragen, ob die Verwendung des Begriffes nicht diese Dichotomie zwischen Eigen- und Fremdgruppe reproduziert, die auch dem Rassismus zu Grunde liegt. Die erste Gruppe, die das Muster bildet ist "normal" oder "gewöhnlich", während die andere Gruppe diejenige ist, die abweicht, die fremd und "exotisch" ist.

     

    Danke, dass du dich mit dem Thema auseinandersetzt. Ich finde es toll, dass du von deinen eigenen Erfahrungen ausgehst und sie reflektierst. Hoffentlich gibt dir mein Beitrag Anstoß, das Thema nochmal mit anderen Augen zu sehen. Ich würde mich freuen, wenn dein nächster Artikel über Rassismus in Frage stellt, was als "eigen" und "fremd" verstanden wird und einen kritischen Impuls enthält, der darauf drängt Gruppenidentitäten zu dekonstruieren.

     

    Beste Grüße

    Alandulus Fugatsi

  • W
    wandelwoichwandle

    ich bin angewidert mit was für einer postkolonial arroganten kulturelitementalität so ein enorm essentielles und emotionales thema auf eine möchte gern schwarzweißbeziehung reduziert wird, um sich selbst zu bestätigen, dass es mit wahrem rassismus nichts zu tun hat. und gerade das ist das perverse und perfide daran.bildniveau allerübelsten ausmaßes.und das schon seit längerem bei der taz.

  • KF
    keine Freundin

    zur Freundin:

    "Daher wird auch nicht klar, WAS denn nun die Respektlosigkeit war?

    A) nach seinem DONG zu fragen,

    B) zu fragen ob es dir NUR darum geht?

     

    Also, was von beiden ist im Text gemeint?"

     

    Es ist vollkommen egal, ob A und/oder B zutrifft. Beides ist respektlos.

  • A
    anke

    Dass man gegen Rassismus immun sein kann, weil man einen farbigen Freund hat, ist natürlich Unsinn. Rassismus ist das Ergebnis eines längeren, komplexen Erziehungsprozesses. Die Partnerwahl hingegen hat eher mit dem Wesen eines Menschen zu tun. Beides muss nicht unbedingt miteinander korrelieren.

     

    Ein Beispiel? Entweder man ist neugierig, dann macht eine "fremde" Hautfarbe einen Menschen interessant, also anziehend, egal, wie man erzogen wurde. Oder man ist ängstlich, dann stößt sie einen ab, weil sie als gefährlich angesehen wird und bei entsprechender "Vorbildung" einen Fluchtreflex aktiviert. Mit Rassismus hat das wenig zu tun. Viel hingegen damit, ob oder nicht jemand Risiken und Herausforderungen liebt.

     

    Echter Rassismus ist, wenn man seinem dunkelhäutigen Freund einen Packen abgelegter Hemden überreicht, den die eigene Familie einem mitgegeben hat, weil der arme, superschlanke afrikanische Student doch ganz gewiss was zum Anziehen braucht im winterlich kalten Europa. Sie konnten sich wohl einfach nicht vorstellen, dass der Mann bei Bedarf im Intershop einkaufen konnte.

     

    Hat man Glück, werden einem die Unverschämtheit der anderen und die eigene Beschränktheit in dem Moment bewusst, in dem der Freund aus reiner Gutmütigkeit versucht, eines der Hemden anzuziehen – und dabei feststellt, dass sein Kreuz zu breit ist dafür. Dann nämlich kann man mit ihm zusammen lachen. Befreit von jeder Pflicht zur wie auch immer gearteten Korrektheit.

     

    Übrigens: Hat man erst einmal gemeinsam gelacht über die allgemeine Dummheit, ist es vollkommen egal, ob man zusammen bleibt oder nicht. Hinter das Lachen fällt man nicht mehr zurück. Das heißt nicht, dass man von da an keine Fehler mehr macht. Erziehung ist schließlich ein weites Feld. Es bedeutet nur, dass es egal wird, ob andere Leute Rassismus an der Farbe von Gesichtern fest machen. Man selber hat begriffen: Rassist ist, wer mit den Augen Anderer das Erwartbare erkennt, statt mit den eigenen Augen die Realität zu sehen.

  • FF
    Fritzes Fischer

    Ich hab einen Kumpel in den USA/NY, der zählt sich zu den Guten und meint, er sei links. Als meine Freundin ihr Kind in die USA schicken wollte und fragte, wohin dort, meinte der, nicht in die Südstaaten, da lebten die Rassisten. Ich hab mir da mal seine Freundeliste auf Fachbook angeguckt: von fast 500 "Freunden" ist weder einer schwarz, noch mexikanisch, nur asiatisch vielleicht 5 Leute.

  • T
    tommy

    Irgendwie lustig, eine Zeitung wie die taz veröffentlicht einen Artikel, den man als ehesten wohl als Warnung vor interethnischen Beziehungen bezeichnen könnte.

  • K
    Kendo

    Und genau das ist das perfide am strukturellen Rassismus und dem zwanghaften Wahrnehmen von Differenz - man kann sie mit dem platten "Mir doch egal, welche Hautfarbe, hauptsache nett" nicht entkräften, man stärkt sie nur. Solange Hautfarbe als aussagekräftiges Unterscheidungskriterium existiert, in all ihren Schattierungen, so lange ist immer einer oder eine der oder die andere.

  • GN
    Graf Nitz

    Warum eigentlich "obere Mittelschicht"??

     

    Wer sowas über sich selbst sagt, gehört i.d.R. nicht dazu.

  • K
    kommentar

    Ich verstehe die Kritik an der Autorin nicht.

    Letztendlich ist dies ein Beispiel für das erlernte und sich angeeignete Gleichheitsdenken ohne jemanden aufgrund seiner Herkunft, die einem ins Auge fällt, abzuwerten. Als Problem kann sich dann die Praxis erweisen: Es kann einfach ungewohnt sein, jemanden offensichtlich andersländischer Wurzeln zu sehen und braucht irgendwo seine Zeit sich dran zu gewöhnen. Ob man es will oder nicht. Die Frage ist, wie man damit umgeht und man sollte sich davon natürlich nicht leiten lassen und dem ganzen keine große Aufmerksamkeit zukommen lassen, so gut es geht.

  • G
    Gerald

    "Ich wuchs in einer Kleinstadt auf, in der der einzige Skinhead durch eine Nachbarschaftsinitiative zum Wegziehen gezwungen wurde. Meine Eltern haben mich zu Toleranz, Zivilcourage, Loyalität und Selbstbestimmtheit erzogen – glaube ich."

     

    haha, soweit geht die Toleranz anscheinend denn doch nicht. Tief im Inneren rassistisch? ja wuerde ich sagen - gegenueber Glatzen...

  • E
    eWolf

    Diese ganze Debatte bleibt doch sehr an der (Haut-)Oberfläche und der Erkenntnisgewinn beim Lesen des Artikels hält sich in Grenzen.

     

    Der Vollständigkeit halber sei berichtet, dass in den USA zunehmend der Begriff "Negro" ebenso wie "(American) Indian" von den Angehörigen dieser Gruppen bewusst und mit einigem Stolz gebraucht wird. Schon Martin Luther King verwandte den Begriff in seiner berühmten Rede von 1963 ("It may well be that the Negro is God’s instrument to save the soul of America.")

     

    Ich denke, das ist der richtige Weg.

  • Z
    Zsolt

    Ein schöner Artikel. Meine Erfahrung in einer fast 30 jährigen ethnisch gemischten Ehe in Deutschland zeigen aber, dass die harten Herausforderungen später und in Wellen, z. B. bei der Kindererziehung, kommen. Die Autorin und ihr Freund sind leider nicht so weit gekommen. Für mich und meine Frau ist es auch einfacher, da wir beide unterschiedliche Migrationshintergründe haben und keinen familiären Druck vor Ort spürten. Absolut gibt es in D sicher viel hinsichtlich Xenophobie zu verbessern, relativ zu den Nachbarn - z. B. meinem Herkunftsland Ungarn - ist es hier aber gar nicht so schlecht. Beispielsweise ist Rassismus in der deutschen akademischen Arbeitswelt nach meiner Erfahrung absolut tabu, ein Umstand, den man nur zu schätzen weiß, wenn man ihn nicht hat.

  • GE
    Geschichte eines Mittelstandsgirls aus dem Rosinenkuchen

    Ich muss zugegeben, ich bin angewidert. So

    ähnlich habe ich sie mir immer vorgestellt, Menschen aus der bildungsbürgerlichen Enge einer Postkarten-Provinz: Groß tun, kleinlich denken und fühlen.

  • GN
    Geht's noch?

    Wer bei zwei unterschiedlichen Menschen, ob schwarz oder weiß, angeblich keine Unterschiede erkennen kann, der sollte sich eine Brille besorgen. Diesen Teil des Artikels halte ich nun doch für sehr unglaubwürdig, fast, als suche die Autorin krampfhaft nach rassistischen Zügen, m u s s sie diese aufgrund ihres Weiß-Seins doch schließlich besitzen...

    Wie wäre es denn mal mit einer Form der Egalhaltung, bei der es schlichtweg nicht von Interesse ist, ob ein Mensch schwarz ist oder weiß.

  • S
    Spongo

    Prinzipiell interessant.. wobei im konkreten Fall wohl nicht abschliessend erhellend. (< kein wortwitz)

     

    Ich meine, dass die Hautfarbe das erste Attribut im Freundes/Familienkreis war, ist bei einemso auffälligen Alleinstellungsmerkmahl wohl klar. Da wären Erfahrungen mit ähnlichen, nicht des Rassismus verdächtigen Attributen interessant: (Das hängt dann natürlich davon ab, in welchen Kreisen man sich bewegt.)

     

    Nehmen wir an, blaue Haare, z.B. da wird man auch schnell auf _ein_ Attribut reduziert, wenn man die immer sichtbar rumträgt.

    Kann man dann auch ausfällig werden, mit so einem verdammten Schlumpf.

     

     

    Am Rande meines Freundeskreises hatte mal Eine einen Freund mit 'seltsamen' Tattoos und 'Frisur'. Das war dann schnell 'Der Nazi'.. (zurecht).

    Kommt aber - wie gesagt - auf den Freundeskreis an. Höhö.

     

    Naja, wurscht..

     

     

    Das mit dem N-Wort ist auch ziemlich wischiwaschi:

    Wenn man im HipHop-Ton "cooler Nigger" sagt, ist das ja was anderes, als "Scheiss Neger".

  • M
    Michael

    Ihr Hinweis auf die das alles übertünchende Political Correctness ist sicher richtig: einerseits sehe ich bei vielen Bekannten genau dieses andauernde Bestreben nach PC, andererseits sehe ich, dass diese Personen in ihrem Freundskreis praktisch nur Deutsche haben.

     

    Man sollte denken, dass das PC-Sein-Wollen sich dann irgendwann mal im Alltag niederschlägt... nach meiner Erfahrung manifestiert es sich aber oft in einem "Positiven Rassismus", der also Menschen anderer Hautfarben pauschal alle möglichen positiven Eigenschaften andichtet. In der Realität sind aber vermutlich Menschen aller Hautarben und Kulturen interindividuell verschieden in Bezug auf bestimmte Charactereigenschaften mal "gut, mal "schlecht".

  • P
    Peterchen

    Ei, was haben wir denn da?

    Zwei Menschen mit Beziehungsproblemen sowie den ganz normalen biologischen Umstand dass unser Gehirn bekannte Muster leichter erkennt als fremde.

    (Ja, jemand der unter weißen Leuten aufwächst hat zuerst Schwierigkeiten Chinesen auseinander zu halten. Umgekehrt ist das genauso. Das geht auch nicht anders.)

     

    Rassismus? Also fälschliches zuordnen von (negativen) Eigenschaften aufgrund der Herkunft/Abstammung? Fehlanzeige. Gut, vielleicht im Falle der Penisinteressierten Freundin - allerdings ist das ja wohl eher Sexismus.

  • F
    Freundin

    Da fehlt der Mittelteil in der Erzählung der Frage der Freundin:

    HAT er nun einen _besonders_ grossen, oder nicht?

     

    Daher wird auch nicht klar, WAS denn nun die Respektlosigkeit war?

    A) nach seinem DONG zu fragen,

    B) zu fragen ob es dir NUR darum geht?

     

    Also, was von beiden ist im Text gemeint?

  • K
    kalmat

    Hallo,

    ich verstehe den Sinn des Artikels nicht. Will die Autorin ihr eigenes menschliches Scheitern verallgemeinern, das ihres Kompagnon ? Pot pourri. à la lettre...

  • M
    Metamade

    Hut ab, ich glaube, es gehört einiges dazu, so einen persönlichen Artikel zu schreiben, der gleichzeitig so nachdenklich macht. Danke!

  • J
    John

    Der Text für mich klingt, als wären beide ihrem eigenen Narzissmus erlegen. Aber schön zu lesen, wie beide am Ende mehr oder weniger von ihrer eigenen Hautfarbe überzeugt waren. Sowohl der Mann, der sich selbst von den Deutschen abgrenzte, als auch die Frau, die später zum N-Wort griff.

  • K
    kommentator

    kleinere, rassistische bemerkungen, die das gegenseitige Vertrauen in einer bunten Beziehung testen sollen sind normal und machen auch Spaß.

     

    Wenn das aber aus einer Grundhaltung geschieht, dass sich anders Aussehede lediglich die "Rosinen aus dem deutschen, weißen Kuchen picken" zeigt das vor allem, dass man seinen Partner weder als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft, noch als gleichwertiges Mitglied der Beziehung sieht.

     

    Und das ist Schade - für euch beide!

     

    Übrigens hat er sich nur gezwungenermaßen über dein geschmackloses "Geschenk" gefreut, weil er dich mag und respektiert. Was anders herum anscheinend nicht der Fall war.

     

    Nur weil du dich hinter deinem Status als akademischer Mittelstand versteckst, heisst das noch lange nicht, dass du mit Menschen umgehen kannst wie du willst.

     

    Wie jemand so mit jemandem ungehen kann, in dem man verliebt ist, verstehe ich wirklich nicht. Wenn ich verliebt bin, ist Status und all der Scheiß mir so was von egal, dir anscheinend nicht.

  • D
    D.J.

    Als ich in Äthiopien war, geschah es häufig, dass Kinder meinen Arm berührten, im Bus z.B., mal verschämt, mal offener. Sie wollten wissen, wie sich so eine seltsame weiße Haut anfühlt. Die Eltern ließen sie gewähren. Ich gewöhnte mich allmählich daran. Nie wäre ich auf die Idee gekommen, diese Faszination für das Ungewohnte als rassistisch zu empfinden.

     

    Ein Teil der Medien hat es gerade in wenigen Wochen geschafft, den Begriff "Sexismus" fast zu einer hohlen Floskel zu machen. Beim Begriff "Rassismus" besteht dieselbe Gefahr.

     

    Ein wenig ratlos

    D.J.